Den Harn treiben

Holunderblüten als Hilfe

Um die eigene Gesundheit aufrecht zu erhalten, braucht es die nötige Umsicht dafür. Es ist sicher vernünftig, beim Essen und Trinken das nötige Maß einzuhalten und gleichzeitig dem Körper eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost zu gönnen. Was aber dennoch eines eigenen Augenmerks bedarf, das ist der Bereich der Nieren und der Blase. Da der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) nun nach und nach blüht, ist es wohl an der Zeit, erneut die Vorzüge dieser liebenswerten Pflanze ins Gedächtnis zu rufen. Sie gibt sich in der Regel mit kargen Standortbedingungen zufrieden und wächst daher an vielen Stellen entlang von Scheunen und Zäunen. Zudem taucht sie ebenfalls dort auf, wo über den Kot der Singvögel, die gerne die Holunderbeeren verzehren, automatisch eine Verbreitung stattfindet. Doch bis die begehrte Frucht erneut in den Mägen der gefiederten Geschöpfe landen kann, dauert es noch bis zum späten Sommer. Wie gesagt, für uns Menschen sind ja nun die Blüten des Schwarzen Holunders von Interesse. Sie enthalten ein wenig ätherisches Öl, aber vor allem eine hohe Menge an Flavonoiden und pflanzlichen Säuren. Gerade dann, wenn man u. a. an einem grippalen Infekt leidet, ist es wichtig, im Bett zu bleiben und gut zu schwitzen. Das kann man unterstützen, indem ein frisch aufgebrühter Tee mit Holunderblüten getrunken wird. Ein ganz anderes Problem stellen Harnblasensteine bzw. so genannter Grieß dar, die nach Möglichkeit abgeführt werden sollten. Die Behandlung derartiger Symptome bedarf einer ärztlichen Begutachtung. Doch wenn jemand mit einem Hausmittel zusätzlich etwas beitragen möchte, kann auch der blühende Holunder eine Möglichkeit darstellen. Das soll aber nicht im Widerspruch zu den anderen angesagten Therapien stehen.

 

Nieren und Blase ausspülen 

Frische Holunderblüten nach der Ernte vom Strauch kleinschneiden. 5 Esslöffel voll mit 1/2 Liter Apfelessig übergießen und 8 Tage lang in einem verschlossenen Glasgefäß stehen lassen. Sodann abseihen und abfüllen. Davon 2 Esslöffel voll in 1/8 Liter lauwarmes Wasser rühren und mit ein wenig Honig süßen. In dieser Form trinken. Ein paar Tage hintereinander praktizieren. Das kann sich als unterstützend erweisen, um durch vermehrte Harnabgabe überschüssige Harnsäure abzubauen und zudem kleinste Steinchen oder Grieß aus der Blase auszuleiten. www.kraeuterpfarrer.at

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

 

 

Neue Tapeten für den Magen

Alant unterstützt dabei

Der Wert von Immobilien richtet sich nach der jeweiligen Wirtschaftslage. Das merken wir besonders jetzt, da sich eine steigende Preisentwicklung abzeichnet, womit vor wenigen Monaten noch niemand gerechnet hat. Zudem muss man für Baustoffe immer mehr Geld aufbringen, was sich aber nicht mehr so viele leisten können. Wer einen Altbau saniert, versucht mit eigenen Händen das Nötige vorwärts zu bringen. Dabei werden oft alte Tapeten abgekratzt, die eine Zeitlang überall Mode waren. In unserem Körper befindet sich übrigens auch Vergleichbares. Deswegen möchte ich heute den Alant (Inula helenium) aus der Reihe der Heilgewächse herausgreifen, um ihn einmal mehr den Interessierten anzuempfehlen. Wie es schon sein wissenschaftlicher Name zum Ausdruck bringt, ist ein wichtiger Inhaltsstoff das so genannte Inulin, das aus verschiedenen Sacchariden aufgebaut ist und bei der Aufnahme mit der Nahrung erst im Dickdarm abgebaut wird. Somit ist es leicht verdaulich und belastet die Organe wie Magen und Bauchspeicheldrüse nicht. Da die Alantwurzel zudem noch Schleimstoffe in sich birgt, kommt dies einmal mehr der Magenschleimhaut zugute, die ja auf vielfache Weise durch unsere Essensgewohnheiten herausgefordert wird. Und da tut es sicher gut, wenn wir auf diese sensible Zone vermehrt Bedacht nehmen, egal, ob wir uns im Magen fit oder eher flau fühlen. Denn immerhin gilt es mit Kräutern ganz bewusst vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Wenn sich einmal ein gravierender Krankheitsherd festgesetzt hat, ist es dafür meist zu spät. Der Kluge baut also vor und schützt die Schleimhäute, die fast so etwas sind wie eine Tapete und somit eine schützende Funktion besitzen.

 

Die Schleimhäute stärken 

2 gestrichene Teelöffel getrocknete und zerkleinerte Wurzel des Alants mit 1/4 l kaltem Wasser in einem Gefäß auf den Herd stellen und kurz aufkochen. Von der Platte nehmen und noch 10 Minuten ziehen lassen. Zum Schluss abseihen und in eine Thermosflasche füllen. Diesen Tee tagsüber schluckweise zu sich nehmen. So wird der Magen von innen her unterstützt, was vor allem bei Magenschwäche und Darmentzündung von Vorteil sein kann. www.kraeuterpfarrer.at

Alant mit Wurzel und Details (Inula helenium) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

 

Wirklichkeitsnähe und Wachsamkeit

Der Fenchel bereitet den Weg

In Zeiten wie den gegenwärtigen gibt es vieles zu bedenken. Ohne gleich die Gedanken auf die große Weltpolitik hinlenken zu wollen – das erledigen ohnehin die täglichen Schlagzeilen – möchte ich eher dazu einladen, den Fokus auf die eigene Person und das Zurechtkommen im täglichen Leben zu legen. Es gilt dabei, die Gesundheit zu stärken und vor allem wach und aufmerksam zu bleiben. Das ist erst möglich, wenn eine gewisse Disziplin und ein gutes Selbstwertgefühl den Ton angeben. Und dazu möchte ich den Fenchel (Foeniculum vulgare) hinzunehmen. Dieses Doldenblütengewächs kann, sofern es im eigenen Garten auf einem Beet heranwächst, einen schönen Akzent in das grüne Paradies ums Haus herumsetzen. Die luftig leichten Triebe sind einerseits schön anzusehen, laden aber ebenso ab der Zeit der Blüte viele Insekten ein, sich dort zu laben. Sowohl in der Küche als auch in der traditionellen Heilkunde sind die Früchte des Fenchels von vorrangigem Interesse. Sie enthalten hauptsächlich ätherisches Öl, Flavonoide und auch Kieselsäure. Im Hinblick auf die Verdauung besitzt die Verwendung des Fenchels eine entkrampfende und ausgleichende Wirkung. Doch ist es des Weiteren von Nutzen, die Samen des duftenden Gewächses zum Wohle des eigenen Gesichtes aufzubereiten. Wenn ich mein Angesicht pflege, dann werde ich automatisch aufmerksamer und wacher. Denken wir dabei nur an das kühle Wasser, das nach dem Aufstehen als Erfrischung mit beiden Händen an die Haut gebracht wird und die letzte verbliebene Müdigkeit vertreibt. Ein eigener Aufguss mit Fenchel ist dazu angetan, um sich auch untertags ein wenig Zeit zu gönnen und dem Gesicht einiges an Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Gesichtswasser mit Fenchel 

4 Esslöffel voll Fenchelkörner in einem Mörser anstoßen und dann mit 3/4 Liter kochendem Wasser überbrühen. Anschließend 30 Minuten lang zugedeckt stehen lassen. Abseihen und in eine Literflasche füllen. Nach dem Auskühlen noch 1/4 Liter hochprozentigen Alkohol (ca. 50 – 70 %) dazugeben. Gut durchschütteln, in Fläschchen füllen und kühl im Dunkeln lagern. Mit diesem Fenchel-Hautwasser nach eigenem Belieben das Gesicht abreiben und an der Luft einziehen lassen. Das reinigt und stärkt die Haut. Ebenso kann die Kopfhaut zugunsten der Haarwurzeln einmassiert werden. www.kraeuterpfarrer.at

Fenchel (Foeniculum vulgare) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

 

Symbol der Reinheit

Die Weiße Lilie stärkt Nerven und Haut

Der Mensch läuft zeit seines Lebens einen Prozess der Reifung durch, der letztlich dazu notwendig ist, damit sich die guten Anlagen, die einem vom Herrgott mit auf den Weg gegeben wurden, herauskristallisieren und entfalten können. Erst dann ist es möglich, etwas Edles und Erhabenes auszustrahlen, von dem die Umgebung profitiert. Die Weiße Lilie (Lilium candidum) versinnbildlicht für mich diese Eigenschaften auf eine recht anschauliche Weise. Schon die heilige Hildegard von Bingen etwa empfiehlt jenen, die schlecht gestimmt sind, den Duft der Lilie in sich einzuatmen, um auch auf die Seele gut einzuwirken und somit dem Frohsinn den Vortritt zu überlassen. Die Blütenblätter der Madonnenlilie, wie die Weiße Lilie ebenfalls genannt wird, werden bestimmt von den Inhaltsstoffen wie ätherisches Öl, Flavonoide, Saponine und Schleimstoffe. In der Tradition der Naturheilkunde kennt man diese Wuchsteile als Hilfsmittel bei Verletzungen der Haut und bei Verbrennungen derselben. Dazu hat man frische Blütenblätter auf die Wunden aufgelegt oder ein so genanntes Lilien-Öl verwendet. Generell gilt bis heute, dass die Lilienblüten der Haut guttun. Zudem liegt es quasi auf der Hand, dass auch die Nerven unter unserer körperlichen Schutzschicht etwas von deren Verwendung haben. Mit einem überlieferten Hausmittel, das mit den weißen Schönheiten im Zusammenhang steht, ist es möglich, auch für die Stärkung der Nerven etwas zu unternehmen.

 

Blütenwasser herstellen 

100 g frische und klein geschnittene Blütenblättern der Weißen Lilie in einem geeigneten Gefäß mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergießen. 8 Stunden lang zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und in eine Flasche füllen, die ca. 1 Liter fasst. Mit 1/2 Liter Obstbrand ergänzen, durchschütteln und verschließen. Kühl und vor Licht geschützt lagern. Von diesem Lilienwasser kann ab und zu ein Stamperl voll konsumiert werden, um so beruhigend auf die Nerven einzuwirken. www.kraeuterpfarrer.at

Weiße Lilie oder Madonnenlilie (Lilium candidum) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

 

Kräutermilch bei Krämpfen

Mit Gänsefingerkraut und Fenchel

Mit dem Sport ist das so eine Sache. Das Wetter lädt immer mehr dazu ein, sich im Freien zu bewegen und entweder zu Fuß oder mit dem Rad manch längere Strecken zu bewältigen.  Und gewiss tut das Betätigen der Gliedmaßen, das vonnöten ist, dem Körper gut. Doch alles sollte dabei mit Maß und Ziel durchgeführt werden, nicht ohne vorher die Gelenke und Muskel mittels Trainings auf die Herausforderungen vorzubereiten. Ein Phänomen, das dann rund um diese sportlichen Aktivitäten auftritt, kann ein plötzlicher Krampf in den Waden oder Füßen darstellen. Daher möchte ich aus der Schatzkiste der Natur wieder einmal das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) und den Fenchel (Foeniculum vulgare) herausgreifen. Diese beiden Kräuter sind einerseits ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Vielfalt, die unsere heimische Flora aufweist und andererseits stellen sie eine Freude für viele Gartenliebhaber dar. Das Gänsefingerkraut ist ein ausgesprochener Kulturfolger. Es gedeiht auf nährstoffreichen Wiesen genauso wie auch auf brachen Flächen, die sich die Pflanzen nach Umgestaltung durch Menschenhand wieder zurückerobern. Zu den Inhaltsstoffen des Rosengewächses zählen unter anderem Flavonoide und Gerbstoffe. Beim Fenchel, einer ausgesprochenen Gartenpflanze, sind es die ätherischen Öle, die sich vor allem in den Samenkörnern befinden und die u. a. der menschlichen Verdauung guttun. Bei den schon erwähnten Muskelkrämpfen kann es von Vorteil sein, beide Gewächse in eins zu bringen und so das Wohlbefinden der Betroffenen zu steigern. In einem alten Hausmittel kann man gezielt eine Entspannung und eine Lockerung des Muskelapparates ansteuern.

 

Getränk mit Milch

Vom getrockneten und zerkleinerten Kraut des Gänsefingerkrautes (auch als Anserine bezeichnet) 2 Esslöffel und von Fenchelsamen nur 1 Esslöffel nehmen und zusammenmischen. Mit 1/2 Liter Milch übergießen. Kurz am Herd aufkochen. Dann abseihen und schluckweise trinken. Wenn sich vermehrt Muskelkrämpfe einstellen, kann so eine Entspannung herbeigeführt werden. www.kraeuterpfarrer.at

Gänsefingerkraut oder Anserine (Potentilla anserina) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

Fit für den Juni

Lungenkraut als Tee

Gesundheit wird allerorten großgeschrieben. Und das ist gut so. Immerhin wollen wir nun endlich in guter Verfassung den kommenden Sommer ansteuern, in dem für gar nicht wenige eine freie Zeit der Erholung angesagt ist. Zudem wird die Hitze, die mit ziemlicher Sicherheit zu ertragen sein wird, auch das Ihre von uns allen abverlangen. Die Klugen bauen dahingehend vor und rüsten sich mit den Angeboten, die uns seitens der pflanzlichen Natur zur Verfügung stehen. Das Echte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) hat längst seine Blühphase hinter sich gebracht und führt nun eher ein bescheidenes Dasein. Dennoch erblickt es der Kenner, wenn jemand die Augen offenhält und bei einem Gang durch einen lichten Wald den Wegrand am Boden mustert. Die charakteristisch gefleckten Blätter geben dann eindeutig Kunde von der Präsenz des Raublattgewächses. In den Wuchsteilen der Pflanze sind wertvolle Schleimstoffe und Saponine eingelagert, zudem ein hoher Anteil an Kieselsäure. Aufgrund der Erfahrungen der traditionellen Klostermedizin wurde und wird das Lungenkraut verwendet, um einerseits die Atemwege zu unterstützen und andererseits den Verdauungstrakt zu stärken. Dies wirkt sich in weiterer Folge fördernd für das Gesamtwohl der Physis aus. Obwohl das Gewächs sich schon im sommerlichen Stadium befindet, kann es nun in getrockneter Form regelmäßig herangezogen werden. Dies ist eine Empfehlung für alle, die unter einem Dach wohnen. Wer also für eine ganze Familie Sorge trägt, ist gut beraten, in den Alltag mit einem speziellen Tee etwas Abwechslung zu bringen und damit gleichzeitig der Gesundheit den Vorrang einzuräumen.

 

Für die ganze Familie 

Von getrocknetem und zerkleinerten Lungenkraut 2 Teelöffel voll nehmen und mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Mit etwas frisch gepresstem Zitronensaft anreichern und schluckweise trinken. Am besten gleich in der Früh und auch vor dem Mittagessen durchführen. Trinken mehrere den Tee gleichzeitig, die Menge dementsprechend erhöhen. Lungenkraut unterstützt ein gutes allgemeines Wohlempfinden und trimmt den Körper, um besser auf den Sommer zugehen zu können. www.kraeuterpfarrer.at

Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Heuschnupfen lindern

Mit Lindenblüten vorbeugen

Was es heißt, die Fenster putzen zu müssen und auch dem Auto eine dementsprechende Pflege durch das Waschen zukommen zu lassen, das brauche ich wohl nicht extra zu erläutern. Denn praktisch zu jeder Jahreszeit wird irgendwo Staub aufgewirbelt, der dann nicht danach fragt, wo er sich wieder niederlassen kann. Heuer wurde zudem allen klar, dass die Bäume im Wald ebenso mit einer großen Menge an Blütenstaub auf sich aufmerksam gemacht haben. Zusammen mit den Lindenbäumen (Tilia) darf ich mich heute einem Thema widmen, das auch vielen zu schaffen macht. Es ist der so genannte Heuschupfen, der eine breite Palette an allergischen Reaktionen zusammenfasst, die durch verschiedene Pollen von Bäumen und Gräsern hervorgerufen werden. Gewiss ist es in einem ersten Schritt sinnvoll, durch die Kompetenz der Diagnose durch die medizinischen Fachkräfte genau festzustellen, welche Gewächse es in Wirklichkeit sind, worauf der Körper mit einem Symptom der Reizung reagiert. Aus dem Erfahrungsschatz der Klostermedizin, den Kräuterpfarrer Hermann-Josef Weidinger über Jahrzehnte gesammelt und niedergeschrieben hat, darf ich einen Tipp dazu weitergeben. Die Lindenblüten können bei Heuschnupfen eine abfedernde Wirkung mit einbringen. In ihnen sind Schleim- und Gerbstoffe eingelagert sowie unter anderem noch Flavonoide und ätherisches Öl. Lindenblüten werden in der Regel durch einen Heißaufguss aufbereitet. Ein so angerichteter Tee kommt ja ohnehin auch beim Auskurieren grippaler Infekte zum Einsatz und ist daher aus dieser Praxis vielen ein Begriff. Weiß jemand also um die Empfindlichkeit gegenüber den Pollen, ist es sicher klug, schon im Vorhinein etwas zu unternehmen.

 

Lindeblütentee am Abend

2 Teelöffel voll getrocknete Lindenblüten mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Bevor der Tag mit der Nachtruhe seinen Abschluss findet, kann jeweils am frühen Abend 1 Tasse Lindeblütentee schluckweise getrunken werden, um einer Phase von Heuschnupfen vorbeugend zu begegnen. In der Früh wird als Ergänzung dazu jeweils 1 Tasse Löwenzahntee auf nüchternen Magen zu sich genommen. www.kraeuterpfarrer.at

Lindenblütenzweig (Tilia) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

 

Für Nagelbett und Finger

Thymian stärkt beides

Je mehr Grün im Garten zu bestaunen ist, desto schwerer fällt es mir, die einzelnen Pflanzen mit freiem Auge auseinanderzuhalten. Da heißt es schon genauer hinzusehen und sich um jede einzelne Gewächsart zu kümmern bzw. sie zu nutzen. Gar manche persönliche Favoriten könnten hier aufgezählt werden. Und so soll auch dem Thymian (Thymus vulgaris) ein Platz eingeräumt werden. Zugleich möchte ich dabei auf unsere Finger schauen. Es geht jetzt nicht darum, wie weit sie gepflegt sind oder welche Gestalt sie haben. In den Fingern äußert sich aber nicht selten die nervliche Verfasstheit. Das merken wir unter anderem, wenn wir selber oder jemand anderer daran herumspielt und diese unaufhörlich in Bewegung hält. Da tut es dann gut, im Thymian einen beruhigenden Begleiter zu finden. Dieser Lippenblütler birgt in sich einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, zudem auch Gerbstoffe, Flavonoide und Terpene. Diese wirken sich als vorteilhaft aus, da es gilt, die Atemwege zu stärken oder die Verdauung zu unterstützen, weswegen das Gewächs ab und an als Gewürz zum Einsatz kommt. In den Fingern sitzen sehr viele Nerven, die ebenfalls mit den Substanzen des Thymians korrespondieren können. Es tut einem sicher gut, wenn man einen entspannenden Abend dazu nutzt, um sich zu beruhigen und gleichzeitig am Abschluss des Tages zu pflegen. Nach getaner Arbeit haben vielleicht ebenso die Finger ein extra Bad verdient. Ein solches lässt sich durchaus auch mit Thymian anrichten. Es braucht dazu nicht einmal eine Badewanne. Vergessen wir nicht auf die vielfältigen Vorzüge, die uns die Natur oft schon in kleinen Mengen liefert.

 

Fingerbad anrichten  

1 Esslöffel getrocknetes und zerkleinertes Kraut vom Thymian mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen in eine Schale leeren und ziemlich warm die Finger darin baden. Das kommt dem Nagelbett stärkend zugute, wirkt antiseptisch und zeitigt eine beruhigende und ausgleichende Wirkung. Tut vor allem am Abend gut. www.kraeuterpfarrer.at

Thymian, Echter oder Gartenthymian (Thymus vulgaris) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

Kleine Beigabe für den Alltag

Wacholderbeeren im Alter

Haben Sie auch manchmal Lust auf etwas Süßes zwischendurch? Nun, wer kennt nicht den so genannten Heißhunger auf eine Nascherei oder auf etwas zum Knabbern, wenn man vor dem Fernseher sitzt. Nur allzu gut wissen wir aber gleichzeitig, dass dies weder einem stabilen Körpergewicht noch der Gesundheit im Allgemeinen zuträglich ist. Daher liegt es praktisch auf der Hand, auf etwas anderes zu verweisen. Und mir fällt da schon etwas ein. Unlängst habe ich bei einem Gang durch den Geraser Kräutergarten einen großen Wacholderstrauch (Juniperus communis) bewundert, der schon lange seinen angestammten Platz auf dem Areal hat. Er trägt nun noch ziemlich viele blaue Beeren, die über längere Zeit zur vollen Reife gelangt sind. Diese Zapfenfrüchte – denn die verwachsenen Schuppen darauf bestehen aus Fruchtfleisch – sind seit eh und je als Gewürz sehr gefragt. Sie enthalten neben ätherischem Öl auch Flavonoide und Gerbstoffe. Zudem besitzen sie einen harntreibenden Effekt, der die Tätigkeit der Nieren ankurbelt. Kommt nun ein Mensch in die Jahre und erhöht sich die Zahl der Geburtstage jenseits der achtzig, so ist es sicher klug, einen bescheidenen und gesunden Lebensstil zu pflegen. Darüber hinaus möchte ich heute den Tipp geben, zu naschen. Aber alles natürlich mit Maß und Ziel. Die Wacholderbeeren können dabei eine Rolle spielen. Es ist sicher nicht schlecht, mit Hilfe der Natur eine Vitalität anzusteuern, die einem hilft, besser den Alltag zu bewältigen. Und dazu braucht es keine große Menge. Wichtig ist vielmehr, dieses Angebot der Natur nicht zu übersehen.

 

Wacholderbeeren kauen 

Von den voll ausgereiften Beerenzapfen des Wacholders 3 bis 5 Stück über den Tag verteilt in den Mund nehmen und zerkauen. Dies ist eine Möglichkeit, um das Immunsystem zu stärken und die Tätigkeit der Nieren anzuregen. Zudem wird der Appetit gesteigert. Sofern eine Verträglichkeit vorliegt und die Nieren intakt sind, kann dies vor allem im fortgeschrittenen Alter praktiziert werden, um die physische Vitalität aufrecht zu erhalten. www.kraeuterpfarrer.at

Wacholderstrauch (Juniperus communis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

Das Massieren erleichtern

Mit der Unterstützung des Efeus

Unser Körper ist ein Wunderwerk. Die Gesamtheit der Funktionen und Abläufe der Physis sind fein aufeinander abgestimmt und stehen miteinander in beständigem Austausch. Der Bewegungsapparat hat zudem viel Bewundernswertes aufzuweisen. Aber dennoch kann es trotz aller regenerativen Vorgänge auch zu Abnutzung und zu Verspannungen kommen. Da ist es dann gut, wenn es eine kompetente Hilfe gibt, die mit den Händen wieder eine Erleichterung und Lockerung herbeizuführen vermag. Bei diesem Bestreben stellt übrigens der Efeu (Hedera helix) eine Unterstützung dar. Denn es ist sicher eine gute Übung, im Erspüren der jeweils eigenen momentanen Verfassung die persönliche Physis näher zu ergründen. Im Zuge einer Massage kommt man ganz gut drauf, wo sich Verspannungen eingestellt haben. Dafür brauchen wir aber Spezialisten, die darin geübt sind, den Körper mitsamt seiner Muskelpartien, Sehnen und Knochen zu entspannen. So helfen sie den Betroffenen, dass sie den Bereich, wo es hapert, selbst mit erspüren. Der Efeu ist zwar kein ausgebildeter Masseur, dennoch wissen wir aus den Heilerfahrungen vieler Generationen, dass er der Haut äußerst zuträglich sein kann. Verantwortlich dafür sind Saponine, Hederin, Helixin, Flavonoide und ätherisches Öl. Mit den Blättern des Efeus kann man sich das ganze Jahr über ein Hausmittel zubereiten. Ab und an ist es dann nützlich, genau darauf zuzugreifen und sich somit etwas Wohltuendes zu gönnen. Vielleicht ist ohnehin jemand im Kreis der Familie oder der Freunde fähig, eine Massage durchzuführen und somit eine Erleichterung in Aussicht zu stellen.

 

Efeu-Massageöl

Eine Menge von ca. 100 g frischer Efeublätter in einer Fleischmaschine zerkleinern. Danach mit 1/2 Liter kaltgepresstem Olivenöl 14 Tage in einem verschlossenen Glasgefäß an einem Fensterplatz ansetzen. Letztlich abseihen bzw. den Rückstand auspressen, abfüllen und lichtgeschützt aufbewahren. Dieser Efeu-Ölauszug eignet sich bestens als Begleitsubstanz für Massagen. Er kann ebenso als Einreibung bei Cellulitis gute Dienste erweisen. Das fertige Efeu-Massageöl erhalten Sie samt kostenloser Beratung im Kräuterpfarrer-Zentrum: Tel. 02844/7070, E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at oder im Webshop: www.kraeuterpfarrer.at

Efeu (Hedera helix) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya