Symbol der Reinheit

28. Mai 2022
Die Weiße Lilie stärkt Nerven und Haut Der Mensch läuft zeit seines Lebens einen Prozess der Reifung durch, der letztlich dazu notwendig ist, damit sich die guten Anlagen, die einem vom Herrgott mit auf den Weg gegeben wurden, herauskristallisieren und entfalten können. Erst dann ist es möglich, etwas Edles und Erhabenes auszustrahlen, von dem die Umgebung profitiert. Die Weiße Lilie (Lilium candidum) versinnbildlicht für mich diese Eigenschaften auf eine recht anschauliche Weise. Schon die heilige Hildegard von Bingen etwa empfiehlt jenen, die schlecht gestimmt sind, den Duft der Lilie in sich einzuatmen, um auch auf die Seele gut einzuwirken und somit dem Frohsinn den Vortritt zu überlassen. Die Blütenblätter der Madonnenlilie, wie die Weiße Lilie ebenfalls genannt wird, werden bestimmt von den Inhaltsstoffen wie ätherisches Öl, Flavonoide, Saponine und Schleimstoffe. In der Tradition der Naturheilkunde kennt man diese Wuchsteile als Hilfsmittel bei Verletzungen der Haut und bei Verbrennungen derselben. Dazu hat man frische Blütenblätter auf die Wunden aufgelegt oder ein so genanntes Lilien-Öl verwendet. Generell gilt bis heute, dass die Lilienblüten der Haut guttun. Zudem liegt es quasi auf der Hand, dass auch die Nerven unter unserer körperlichen Schutzschicht etwas von deren Verwendung haben. Mit einem überlieferten Hausmittel, das mit den weißen Schönheiten im Zusammenhang steht, ist es möglich, auch für die Stärkung der Nerven etwas zu unternehmen.   Blütenwasser herstellen  100 g frische und klein geschnittene Blütenblättern der Weißen Lilie in einem geeigneten Gefäß mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergießen. 8 Stunden lang zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und in eine Flasche füllen, die ca. 1 Liter fasst. Mit 1/2 Liter Obstbrand ergänzen, durchschütteln und verschließen. Kühl und vor Licht geschützt lagern. Von diesem Lilienwasser kann ab und zu ein Stamperl voll konsumiert werden, um so beruhigend auf die Nerven einzuwirken. www.kraeuterpfarrer.at Weiße Lilie oder Madonnenlilie (Lilium candidum) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya