Ein Gewürz für die Haut

Den Dost aufgießen

Bereitet jemand ein gutes Mittagsmahl zu, dann kommt man in der Küche sicher nicht drum herum, die Speise auch dementsprechend zu würzen. So schmeckt das Gericht dann umso besser und führt damit zu einem erstrebenswerten Genuss. Wenn ich nun heute dafür plädiere, ein Gewürz für die Haut zu verwenden, geht es sicher nicht darum, dass wir in irgendeiner Form am Teller landen. Immerhin besitzen viele Heilpflanzen ebenfalls pflegende Kräfte, so auch der Wilde Majoran (Origanum vulgare). Dieser wird in der Regel auch als Dost bezeichnet. Die Böschungen und Wegränder sind im Sommer der Standort dieses Gewürzkrautes, das so manchen als Zutat für eine bekömmliche Pizza bekannt sein dürfte. Mit dem Dost ist aber des Weiteren ein wohltuender naturheilkundlicher Gewinn verbunden, der über die Haut und auf ihr selbst abgerufen werden kann. In den Blüten und Blättern sind nämlich auch antiseptische Kräfte enthalten. Darüber hinaus wirkt sich die Verwendung des Gewächses stärkend auf die Leber aus. Und schlussendlich erweist sich der Wilde Majoran für Leib und Seele krampflösend und beruhigend. Die ätherischen Öle und die Gerbstoffe erzielen gerade bei einem fetten Hauttyp einen reinigenden und stärkenden Effekt. Mit einem wohlig warmen Bad kann also das aromatische Kraut wirklich auf der Haut landen und so manches Gute bewirken. Die Gaben der Natur haben meist ein breitgefächertes Angebot, das wir abrufen dürfen. Das bezieht sich in weiterer Folge auf die Pflege unseres Äußeren, die heute beim Dost im Vordergrund stehen soll.

 

Badezusatz mit Dost 

100 g getrocknetes blühendes Kraut des Wilden Majorans mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen. 1/2 Stunde zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Mit 1 weiteren Liter heißem Wasser den Pflanzenrückstand überbrühen, umrühren und das Kraut zusätzlich auspressen. Die Flüssigkeit dem ersten Aufguss beifügen und in die bereits gefüllte Wanne gießen. 20 Minuten darin baden. Das stärkt und reinigt die Haut. www.kraeuterpfarrer.at

Dost oder Oregano © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Um Krämpfe zu lindern

Das Gänsefingerkraut und der Kümmel

Ein guter Schlaf ist Goldes wert! Das können jedoch nur jene beurteilen, die sich zwar eine ununterbrochene Nachtruhe von Herzen herbeisehnen, die es aber aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht schaffen, vom Zubettgehen bis zum Aufstehen auch wirklich ins Reich der Träume abzutauchen. Daher zahlt es sich auf jeden Fall aus, etwas zur Beruhigung und zur Ausgeglichenheit zu unternehmen. Es gibt gewiss noch andere Themen in Sachen schlechter Nachtruhe. Dazu will ich die Aufmerksamkeit heute zuerst einmal auf das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) hinlenken. Dieses zu den Rosengewächsen zählende Heilkraut ist ein wesentlicher Bestandteil innerhalb einer gesunden Biodiversität auf unseren Wiesen und kann daher wachen Auges leicht entdeckt werden. Es zeichnet sich durch ästhetisch anmutende gefiederte Blätter aus und trägt kleine gelbe Blüten. Darin bergen sich u. a. wertvolle Gerbstoffe, Flavonoide und auch Phenolcarbonsäuren. Diese Pflanze wird im Volksmund übrigens als Krampfkraut bezeichnet, was uns in den Anliegen des heutigen Tages zum Ziel führt. Denn Waden und Muskelkrämpfe zählen durchaus zu den unangenehmen Phänomenen, die uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung einer erholsamen Nachtruhe machen können. Wer dieses Symptom wiederholte Male erleidet, darf versuchen, sich eine Linderung genau dessen zu verschaffen, indem ein altes Hausmittel auf den Plan gerufen wird. Und dabei spielt auch der Kümmel mitsamt seinen ätherischen Ölen eine Rolle. Hoffentlich finden möglichst viele wieder zu einem guten Schlaf, der nicht nur dem Leib, sondern auch der Seele guttut.

 

Gänsefingerkraut, Kümmel und Milch 

Vor dem Frühstück 2 Esslöffel getrocknetes und zerkleinertes Gänsefingerkraut und 1 Esslöffel angestoßener Kümmelsamen mit 1/2 Liter Milch übergießen. Kurz aufkochen und dann abseihen. Zum Frühstück schluckweise trinken. Am Abend wiederholen. Bei vermehrtem Auftreten von nächtlichen Muskelkrämpfen 1 Woche lang durchführen, um eine Besserung herbeizuführen. www.kraeuterpfarrer.at

Gänsefingerkraut oder Anserine © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Nützlich für den Alltag

Die Wegwarte verleiht neue Antriebskraft

Heute am Sonntag haben die meisten wohl ein wenig Zeit zum Ausspannen. Wir sind nun einmal keine Maschine, die permanent und ununterbrochen ihren Dienst versehen könnte. Es braucht Pausen und Phasen der Erholung. Dabei können wir uns darauf besinnen, was uns wirklich guttut. Und dazu zählen ganz sicher viele Pflanzen, die uns der Herrgott oft am Wegrand wachsen lässt, egal ob wir sie beachten und schätzen oder auch nicht. Die Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus) zählt zu den kostbaren Gaben der wildwachsenden Natur. Ohne dass sie der menschlichen Fürsorge bedürfte, sorgt sie in Eigenregie für ihre Präsenz an Weg-, Wiesen- und Feldrändern. Hat sie einmal Fuß gefasst, kann man jährlich mit ihrem Wachsen und Blühen rechnen. Diese nahe Verwandte des Löwenzahns ist vor allem im Flach- und Hügelland zu Hause. Sie enthält in all ihren Wuchsteilen Bitterstoffe, Inulin, Intybin, Gerbsäure und Mineralstoffe. So ist es nur recht und gut, sie für eine Aufbesserung des allgemeinen Wohlbefindens heranzuziehen. Die Wegwarte unterstützt eine gute Verdauung und im Speziellen die Tätigkeiten der Leber, der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse. Ihre Verwendung steigert die Ausscheidung des Harns und trägt somit zur Reinigung des Blutes bei. Schließlich wirkt sie sich auch stärkend auf die Haut aus. Wer innerlich und äußerlich gesund ist, besitzt gleichzeitig eine erhöhte Antriebskraft für alles was ansteht. Und dass es genügend Herausforderungen an jedem Tag des Alltags gibt, wird wohl niemand von der Hand weisen. Unterstützen wir daher die Physis und die Psyche, indem wir dann und wann der Wegwarte unser Vertrauen schenken.

 

Aufguss aus Kraut und Blüten 

2 Teelöffel voll getrocknete Blätter und Blüten der Wegwarte mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Den fertigen Tee am besten ungesüßt schluckweise trinken. 2 bis 3 Tassen über den Tag verteilt zu sich nehmen. Das verbessert das allgemeine Wohlbefinden und hilft mit, die eigene Antriebskraft von innen heraus anzukurbeln. www.kraeuterpfarrer.at


Wegwarte mit Wurzel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Gegen das Austrocknen der Haut

Eibischwurzel zum Schutz

Wer weiß, welche Geschwindigkeit manche zusammenbringen, die auf der Schipiste gekonnt ihre Spur ziehen? Bei den Wettkämpfen können wir zumindest mit den Kameras verfolgen und wohl nur ins Staunen geraten, was manchen Athleten in dieser Hinsicht möglich ist. Aber es kommt außer im Wintersport auch bei anderen Gelegenheiten vor, dass uns der Wind um die Ohren pfeift. Das gibt mir heute Anlass, um mich einmal mehr dem Echten Eibisch (Althaea officinalis) zuzuwenden. Dieses Malvengewächs steht momentan ohnehin hoch im Kurs, da uns die vermehrt zu verzeichnenden Erkältungskrankheiten nach dem Ausschau halten lassen, was Linderung und Besänftigung mit sich bringen kann. In den Wurzeln des Eibisches ist so manch Wertvolles enthalten. Dazu zählen vor allem pflanzliche Schleim- und Gerbstoffe sowie auch ätherisches Öl. Diese Tatsache kommt nun nicht nur entzündeten und somit beeinträchtigten Atemwegen zugute, sondern ebenfalls der Beschaffenheit unserer Haut. Die Außenschicht des Körpers wird ja besonders dann herausgefordert, wenn sie vermehrt einem Luftzug oder einem Wind ausgesetzt ist. Diesem Umstand dürfen wir bereits vorsorgend begegnen. Und es ist eigentlich ganz einfach, den Eibisch und genauer noch seine Wurzel dafür aufzubereiten. Allen wünsche ich an dieser Stelle, dass sie gesund und geschützt durch den Rest des Winters kommen. Und eben nicht vergessen, dabei auf die eigene Haut zu schauen.

 

Für eine geschmeidige Haut

1 Esslöffel voll getrocknete und zerkleinerte Eibischwurzel 3 Stunden lang in 1/4 Liter kaltem Wasser ansetzen. Dann kurz anwärmen, ohne jedoch den Ansatz zum Kochen zu bringen. Gleich abseihen, temperieren lassen und die Haut damit abwaschen bzw. mit einem Waschlappen einreiben. An der warmen Luft eintrocknen lassen. Diese Maßnahme hält vor allem jene Hautpartien geschmeidig, die tagsüber vermehrt einem Luftzug ausgesetzt sind. www.kraeuterpfarrer.at

Eibisch © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Nicht nur die Früchte schätzen

Himbeeren tragen auch wertvolle Blätter

Der Winter ist eine Zeit zum Träumen. Jetzt, wo vielerorts der Schnee den Ton angibt oder sich zumindest das Thermometer rund um den Gefrierpunkt einpendelt, wird da und dort die Sehnsucht nach einem unbeschwerten Sommer wach, der sich gewiss auch heuer wieder einstellen wird. Und mit ihm ist die Natur erneut bereit, ihre Gaben preiszugeben. Dazu zählen wohl auch die Himbeeren (Rubus idaeus). Es wird gewiss köstlich sein, sonnengewärmte Früchte von den Trieben zu pflücken und gleich frisch zu schnabulieren. So sehr dies auch zu einer Gaumenfreude verhelfen mag, gibt es ebenfalls noch andere Vorzüge seitens dieser Pflanzen. Heute sei einmal auf den Wert hingewiesen, der in den Blättern dieser beliebten Rosengewächse steckt. Da sind z. B. ihre Inhaltsstoffe zu nennen: Gerbstoffe, Flavonoide stehen dabei an erster Stelle. Zudem finden sich dort ebenso Vitamine und verschiedene pflanzliche Säuren. Bereits unsere Vorfahren waren darauf bedacht, die Blätter der Himbeeren im zeitigen Sommer zu sammeln und gründlich zu trocknen. Das lässt sich aber auch heute noch vollziehen, um so auf einen Vorrat zurückgreifen zu können, der gar nicht selten eine natürliche Begleitung von Beschwerden erwirken kann. Es lässt sich nämlich durch ein wenig Sorgfalt und Geduld so manches zubereiten, was dazu beiträgt, dass unser abhanden gekommenes Wohlbefinden wieder zurückkehrt. Die Himbeerblätter unterstützen u. a. einen angeschlagenen Verdauungstrakt und können zudem bei Fieber zum Einsatz kommen.

 

Haustee für viele Fälle 

Von getrockneten und zerkleinerten Himbeerblättern 2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Schluckweise und langsam trinken, und zwar 2- bis 3-mal pro Tag jeweils 1 Tasse davon. Das kann sich bei einem plötzlich auftretenden Durchfall als unterstützend erweisen. Himbeerblätter-Tee ist darüber hinaus bei Fieber ein bewährter begleitender Trunk. www.kraeuterpfarrer.at

Himbeere © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Für kräftigeres Zahnfleisch

Ackerschachtelhalm aufbereiten

Hoffentlich gab es heute schon ein gutes Frühstück! Es ist ja was Feines, die aufgegossenen Getränke schlürfen zu können und auch ins frische Gebäck reinbeißen zu dürfen, um den Tag gut zu beginnen. Doch dabei muss das Mundwerk ebenso mitspielen wie eben beim Reden auch. Der Bereich rund um Kiefer und Zähne sollte daher nicht vernachlässigt werden, da es sonst zu allseits bekannten Problemen kommt. Deswegen will ich heute ein wertvolles Heilkraut erneut in Erinnerung rufen. Es ist der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), den ich anpreisen möchte. Dieses Gewächs findet sich recht häufig auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Das Zinnkraut, wie es auch genannt wird, fand schon in vergangenen Jahrhunderten eine Verwendung als Putzhilfe. Dabei spielte der reinigende Effekt, der in den grünen Wuchsteilen des Ackerschachtelhalmes steckt, eine wichtige Rolle. Das liegt vor allem an einem hohen Anteil an Kieselsäure. Darüber hinaus enthält dieses Heilkraut Kalium, Kalzium und Saponine. Richten wir daher unsere Aufmerksamkeit auf die Mundhygiene. Dort gilt es u. a. vorbeugende Maßnahmen gegen Karies zu ergreifen. Mit der Gesunderhaltung des Zahnfleisches und der Zähne ist wohl jeder von uns ein Leben lang beschäftigt. Die Unterstützung durch Pflanzen soll gerade dort immer wieder zum Tragen kommen. Neben vielen anderen Möglichkeiten lässt sich auch der Ackerschachtelhalm dafür aufbereiten.

 

Zum Säubern der Mundhöhle 

1 Esslöffel voll getrockneter und zerkleinerter grüner Triebe des Ackerschachtelhalms mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen. 3 Stunden lang ansetzen und dann kurz aufkochen. Gleich darauf abseihen und auf Trinktemperatur auskühlen lassen. Jetzt die Mundhöhle damit kräftig ausspülen und zusätzlich ausgiebig gurgeln. So wird der Mund-Rachen-Raum auf eine natürliche Weise gesäubert, was sich auch gesunderhaltend auf Zähne und Zahnfleisch auswirkt. www.kraeuterpfarrer.at

Ackerschachtelhalm oder Zinnkraut © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Stärkung für den Magen

Hopfen und Lindenblüten aufgießen

Das Leben gänzlich auf sich alleine gestellt bewältigen zu müssen, ist wohl nichts, was wir erstreben oder uns herbeisehnen. Als Menschen sind wir vielmehr mit allem, was auf der Erde existiert, vernetzt und verbunden. So stehen uns gerade im Reich der Pflanzen eine große Zahl an Individuen zur Verfügung, die uns in vielen Belangen beistehen und weiterhelfen. Heute möchte ich daher den Hopfen (Humulus lupulus) und die Blüten der Linden (Tilia) aus diesem Angebot des Schöpfers herausgreifen. Beide sind als heimische Gewächse in der wildwachsenden Natur präsent. In den weiblichen Zapfen des Hopfens, die man ja auch als Zutat eines Brauprozesses beim Bier kennt, bergen sich wertvolle Gerbstoffe. Sie erweisen sich vor allem für den Verdauungstrakt als sehr hilfreich. Die Lindenblüten wiederum sind bekannt, weil sie den Schweiß treiben, sobald man einen Aufguss dieser Pflanzendroge trinkt. Sie zeichnen sich durch einen Anteil an Schleimstoffen und ätherischen Ölen aus und gelten gleichzeitig als krampflösend, schmerzstillend und wundheilend. Stellen sich nun z. B. in der sensiblen Zone der Magenschleimhaut Probleme ein, so heißt es gewiss, die ärztliche Praxis aufzusuchen, um sich Gewissheit über den tatsächlichen Zustand des Verdauungsmuskels zu verschaffen. Auf dem Weg in eine heilsamere Zukunft ist es dann auch möglich, den Hopfen und die Lindenblüten als stärkende Begleitung zu verwenden.

 

Mischtee für die Verdauung 

Getrocknete und zerkleinerte Blüten des Hopfens und der Linden zu gleichen Teilen abmischen. 2 Teelöffel voll davon mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Bei Problemen mit der Magenschleimhaut 3 Wochen lang in der Früh und am Abend 1 Tasse davon trinken, um so die Verdauung zu unterstützen. www.kraeuterpfarrer.at

Hopfen © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Ein wärmendes Fußbad

Senfkörner als Zusatz

Wir bewundern oft Menschen, die sich selbst zu helfen wissen. Und das zu Recht. Nur dürfen wir stetig dazulernen, was genau dieses Thema betrifft. Und es liegt an uns selbst, wie weit wir fähig sind, mit einfachen Mitteln z. B. die Vitalität unseres Körpers zu erhalten und die Gesamtverfassung der Gesundheit zu verbessern. So möchte ich erneut daran erinnern, dass uns manch Hilfreiches ohnehin zu Hause zur Verfügung steht. Dazu zählen wohl auch Gewürze wie der Weiße Senf (Sinapis alba), der Braune Senf (Brassica juncea) und der Schwarze Senf (Brassica nigra). Je nach Geschmack und Bedürfnis setzt man die verschiedenen Fruchtarten in der Küche oder bei der Herstellung von Senf ein. Sie zeichnen sich allesamt durch eine besondere Schärfe aus, was eben am Vorhandensein verschiedener Senfölverbindungen in den Körnern liegt. Verwendet jemand dieses Gewürz vorsichtig und sparsam, dann ist es auch möglich, es für eine Anwendung heranzuziehen. In unseren Füßen sitzen viele Nervenbahnen, die über die Reflexzonen mit den Organen und letztlich der gesamten Physis in Verbindung stehen. Ein heute empfohlenes kurzes Fußbad richtet sich genau auf diesen untersten Bereich der Beine. Gerade nach einem anstrengenden Tag ist es gar nicht schlecht, auf eine ganz besondere Art einerseits Entspannung herbeizuführen und andererseits die gesundheitserhaltenden Vorgänge im Körper anzukurbeln.

 

Fußbad für Leib und Geist 

Von in einem Mörser angestampften Senfkörnern 1 bis 2 Esslöffel voll in das bereits eingegossene warme Wasser geben und nur ganz kurze Zeit (etwa 5 Minuten) die Füße darin baden. Diese Anwendung hat eine durchblutungsfördernde und zugleich spannungsableitende Wirkung. Nach dem Abtrocknen der Füße ist es ratsam, auch noch eine Einreibung mit einem Kräuter-Fußbalsam durchzuführen. www.kraeuterpfarrer.at

Acker-Senf © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Für Mund und Magen

Basilikum zum Aufgießen

Der Morgen und der Abend stellen uns für gewöhnlich jene Zeit zur Verfügung, die es braucht, um sozusagen gut in den Tag ein- und auch wieder auszusteigen. Und dann schauen wir meist im Badezimmer auf uns selbst und unser Wohlbefinden. Immerhin geht es dabei nicht bloß um ein ansprechendes Äußeres, sondern in erster Linie um unsere Gesundheit.

Eine Region, die es das ganze Leben lang zu pflegen gilt, ist gewiss der Mund. Im Basilikum (Ocimum basilicum) steht uns eine Pflanze zur Verfügung, die bei vielen auf der Fensterbank oder auf einem geeigneten Platzerl in der Küche ihren angestammten Standort hat. Das Aroma und der Geschmack dieses intensiv-würzigen Lippenblütlers lassen bereits erahnen, dass in der Pflanze ätherische Öle und Menthol enthalten sind. Wer eine Speise oder einen Salat mit der Beigabe von Basilikum aufbessert, trägt nicht nur zu einem frischeren Geschmack des Dargebotenen etwas bei, sondern liefert auch gleichzeitig dem Magen eine aufmunternde Motivation, um das Verzehrte gründlicher zu verdauen. Und eines noch: zwischen Mund und Magen herrscht eine enge Beziehung. Mit dem Basilikum können wir beide unterstützen. Im Hinblick auf eine Pflege des Mundes, die sich u. a. des Basilikums bedient, kann man ganz praktische Schritte setzen, die keines großen Aufwandes bedürfen.

 

Geschmackvoller Tee 

2 Teelöffel voll getrocknetes Basilikumkraut, das zerkleinert zur Verfügung steht, mit 1/4 Liter Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nun abseihen und den Tee ungesüßt schluckweise trinken. So wird die Mundschleimhut gestärkt und dem Magen ebenfalls eine Unterstützung bereitgestellt. Am besten am Abend durchführen. www.kraeuterpfarrer.at

Basilikum © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Ein Tee für die Venen

Rosskastanien und ihre Blüten

Eine gute Weile müssen wir uns noch gedulden, bis der Frühling wieder losstartet. Und es ist meiner Meinung nur zu wünschen, dass die jahreszeitgemäßen kühlen Temperaturen dazu beitragen, den Pflanzen derzeit etwas Ruhe zu gönnen. Immerhin bleibt später noch genügend Zeit zum Wachsen und Grünen. Auf eines freue ich mich schon ganz besonders: auf die Blüten der Rosskastanien (Aesculus hippocastanum). Im Pflanzenreich sorgen sie dann mit ihrer Pracht für so etwas wie eine Feiertagsstimmung. Gleichzeitig locken sie wieder Heerscharen von nektarhungrigen Insekten – vornehmlich die Bienen – an und spenden zudem mit ihrem dichten Blätterdach einen wohltuenden Schatten. Doch bleiben wir heute bei den Blüten. Sie sind reich an verschiedenen Wirksubstanzen wie etwa Gerbstoffe, Cumarin, Flavonoide, Saponine und Aesculin. Aus der Erfahrung der traditionellen Medizin wissen wir um die unterstützende Kraft, die vor allem den Blutgefäßen seitens der Kastanienblüten zugutekommt. Und in diesen Belangen haben leider nicht wenige immer wieder Beschwerden, hauptsächlich im Bereich der Venen. So ist es nur recht und gut, sich beim Arzt und in den Apotheken zu informieren, was denn bei derlei Leiden unternommen werden kann. Wenn nichts dagegenspricht, kann ein begleitender Tee getrunken werden, für den die Blüten der wundervollen Park- und Alleebäume die Grundlage bilden. Zusätzlich ist es auch möglich, Waschungen damit durchzuführen.

 

Rosskastanienblüten-Aufguss

2 Teelöffel voll getrocknete Blüten der Rosskastanien (es sind ebenso die roten Blüten der Hybridarten geeignet) mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, ehe der Aufguss abgeseiht wird. Morgens und abends je 1 Tasse trinken. Zusätzlich kann ein Absud mit 30 g Blüten und 1 Liter kochendem Wasser (20 Minuten ziehen lassen) angerichtet werden, mit dem einmal pro Tag eine Waschung durchgeführt wird. Ratsam bei Venenleiden und Beschwerden mit Krampfadern. www.kraeuterpfarrer.at

Rosskastanie mit Blüten und Früchten © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya