Am Abend den Körper abreiben

Ringelblume einmal anders verwendet

Die Zeitumstellung ist nun erfolgt. Die Uhren richten sich also wieder nach der mitteleuropäischen Vorgabe, die meiner Meinung nach das ganze Jahr über gelten sollte. Von unserem Empfinden her wird es also früher dunkel und somit werden die Abende länger. Ich hoffe und wünsche, dass möglichst alle bald den gewohnten Tagesrhythmus wiedererlangen können, da sich ja nun auch der Körper auf die neue Zeit einstellen muss. Im Herbst und Winter ist es darüber hinaus ohnehin angesagt, den Ausgang des Tages bis hin zur Bettruhe gut und sinnvoll zu gestalten. Die Ringelblume (Calendula officinalis) kann uns übrigens dabei helfen. Sie hat in den letzten Monaten ausgiebig Sonne getankt. Somit sind ihre Blütenblätter mit viel Energie angereichert. Darüber hinaus befinden sich darin auch wertvolle Inhaltsstoffe wie etwa Flavonoide, Carotinoide, Cumarine, Bitterstoffe und  Triterpensaponine. Blicken wir auf die lange Tradition der europäischen Medizin zurück, so finden wir in den alten Aufzeichnungen eine ganze Reihe an Empfehlungen, um dem Körper die Ringelblume nutzbringend angedeihen lassen zu können. Somit sind wir im Heute angelangt, und wir dürfen uns fragen, wie unser Wohlbefinden mit diesem Heilkraut denn gesteigert werden könnte? Dies ist sehr gut mit einer abendlichen Anwendung möglich. Zielpunkt ist dabei die Haut, die durchaus auch vor dem Zubettgehen eine erhöhte Aufmerksamkeit unsererseits erhalten darf. Es braucht nicht viel, um die Ringelblumenblüten dafür aufzubereiten. Lassen wir also die Kraft der Gartenfreuden nicht brach liegen, sondern helfen wir mit, um besser einen guten Schlaf zu erlangen.

 

Blütenblätter aufbrühen

1 Esslöffel voll getrocknete Blütenblätter der Ringelblume mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergießen. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen den Aufguss auf angenehme Wärme temperieren lassen, einen Waschlappen damit tränken und den ganzen Körper abreiben. Das schenkt zum Abschluss des Tages ein Wohlgefühl, vor allem jenen mit fettiger Haut. Es steigert zudem die Schlaffreudigkeit. www.kraeuterpfarrer.at

Ringelblumenblüte und grüner Samen © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Beim Frühstück auftanken

Ein Stück Gesundheit mit Kräutern

An den freien Tagen, die uns nun durch die Zeit rund um Allerheiligen beschert werden, können wir das Frühstück mehr zelebrieren als im gewöhnlichen Alltag. Da muss es oft schnell gehen, will man pünktlich bei der Arbeit, im Hörsaal oder in der Schule erscheinen. Die erste Mahlzeit des Tages ist eben eine gute Gelegenheit, um sich auf die kommenden Stunden gut einzustellen. Zudem stellt uns das Frühstück die Chance zur Verfügung, gleich für unsere Gesundheit etwas zu tun. Dazu möchte ich eine ganze Liste aufführen: Brombeerblätter, Dost, Fenchel, Hagebutten, Melisse, Pfefferminze, Schwarze Johannisbeer-Blätter, Königskerzen- und Ringelblumenblüten. Mit diesen Wuchsteilen und Früchten will ich aber weder ein Herbarium bestücken noch eine Vase damit anfüllen. Sie sollen vielmehr gemischt und aufbereitet werden, um den Organismus auf Vordermann zu bringen. Der Darm profitiert nämlich von den Brombeerblättern mit ihrem hohen Gerbstoffgehalt. Die Fenchelkörner enthalten wiederum ätherisches Öl, das Blähungen entgegenwirkt. Der Dost fördert die Verdauung ebenfalls. Die Melisse bringt ihre beruhigenden Eigenschaften ein, die Pfefferminze tut u. a. der Bauchspeicheldrüse gut, und die Johannisbeer-Blätter stärken die Blase. Die Ringelblumenblüten helfen das Blut reinigen und die Königskerzenblüten wirken mit, um die Atemwege gegen Erkältungen zu wappnen. Es ist sowieso vernünftig, einen neuen Tag mit einer Tasse Tee zu eröffnen. Tun wir das konsequent, so ergibt sich überdies noch ein weiterer Vorteil: wir haben ein ruhiges Gewissen, weil wir konkret etwas für unsere leibliche und seelische Balance unternommen haben. Freuen wir uns also über den goldenen Herbst und nutzen wir die Kraft der Natur.

 

Teemischung zu Tagesbeginn

Von getrockneten und zerkleinerten Brombeerblättern, Dosttrieben, Melissen-, Schwarzen Johannisbeer- und Pfefferminzblättern, von getrockneten Blüten der Königskerze und Blütenblättern der Ringelblume sowie von Hagebutten- und Fenchelfrüchten ein Mischung herstellen. 2 Teelöffel davon mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und den Kräutertee genüsslich trinken, um so eine gute Gesamtverfassung von Leib und Seele zu stärken. Den erlesenen Herbst-Frühstücks-Tee erhalten Sie im Kräuterpfarrer-Zentrum: Tel. 02844/7070, E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at bzw. im Webshop: https://www.kraeuterpfarrer.at/herbst-fruehstuecks-tee-5056.htm

Herbst Frühstückstee © Reinhard Podolsky

Bei Schmerzen im Rücken

Bäder mit Rosmarin und Thymian

Ich weiß nicht, ob es gut ist, die Zukunft voraussehen zu können. Wie oft wünschen wir uns das, ohne zu bedenken, dass es uns manche Sorge auferlegen würde. Denn wir würden dann wissen, was alles auf uns zukommt. In Sachen Gesundheit freilich wäre es schon gut, die Leiden nach Möglichkeit abwehren zu können. Vorsorgende und vorbeugende Maßnahmen gibt es ja ohnehin genug, die wir uns zu Herzen nehmen könnten. Kaum abzusehen sind jedoch jähe Schmerzen im Rücken- und Lendenbereich. Mit den beiden Kräutern Rosmarin (Rosmarinus officinalis) und Thymian (Thymus vulgaris) treffen wir auf zwei pflanzliche Freunde, die uns in manch unvorhergesehenen Situationen beistehen können. Das ist bestimmt der Fall, wenn wir Symptome wie Hexenschuss oder Ischias – beides sind volkstümliche Bezeichnungen für Nervenprobleme im Rückenbereich – an uns feststellen und unsere Bewegungsfreiheit an ihre spürbaren Grenzen stößt. Gewiss ist es angesagt, die kompetente ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, vor allem dann, wenn es gilt, nicht zu lange der beruflichen Tätigkeit fernzubleiben. Und Kräuter sind dabei allemal gute Begleiter. In den beiden Lippenblütlern Rosmarin und Thymian sind insbesonders hohe Anteile an ätherischem Öl und an Gerbstoffen vorhanden, die sich bei einer äußerlichen Anwendung auf der Haut auch fördernd auf alles, was darunter liegt, auswirken können. Es ist sicher im Sinne der Betroffenen, bei den angesprochenen Beschwerden eine Linderung herbeizuführen. Mit Kräuterbädern haben schon viele Leidende sehr gute Erfahrungen gemacht. Daran darf ich heute wieder einmal erinnern.

 

Aufguss als Badezusatz 

Mit getrockneten und zerkleinerten Kräutern wie Rosmarin und Thymian lässt sich ein Badezusatz anrichten. Je 50 g der beiden Kräuter mischen und mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Den Aufguss ins warme Badewasser leeren und 15 Minuten im Wasser bleiben. Nach dem Heraussteigen gut abtrocknen und die untere Rückenpartie mit Johanniskraut-Öl einmassieren. Das tut wohl, wenn sich plötzlich starke Nervenschmerzen einstellen.

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Rosmarin Blütenzweig & Thymian © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Ein Elixier für den Magen

Birkenrinde verwerten

In der kalten Jahreszeit ist es vielen ein Anliegen, sich nach Möglichkeit gesund zu halten. Die Grundlage hierfür ist wohl ein gutes allgemeines Wohlbefinden, das durch einen geregelten Tagesablauf unterstützt wird. Gleichzeitig besitzt dafür eine vernünftige Ernährung einen hohen Stellenwert. Darüber hinaus sollte man sich selbst in regelmäßigen Abständen etwas Gutes tun. Vielleicht gelingt es ja auch, sich mit einem selbst hergestellten Hausmittel eine Freude zu bereiten. Dazu habe ich gleich einen konkreten Vorschlag. Wenn sich die Birken (Betula pendula) gleichsam zur Ruhe begeben, dann geben sie durch ihre herabfallenden Blätter den Blick auf den Stamm frei, der in seinem strahlenden Weiß kaum zu übersehen ist. Die Rinde auf den dünnen Ästen hingegen ist eher dunkel gefärbt. Deswegen ist sie jedoch nicht weniger wert. In der Außenschicht der Zweige stecken nämlich gute Inhaltsstoffe wie etwa Gerbsäuren, Triterpene und darüber hinaus Zucker. Dieser Wuchsteil lässt sich durchaus nutzen, um ein Elixier herzustellen, das für den Alltag ab und zu als Tonikum herangezogen werden kann. Gerade dann, wenn wir müde und abgespannt sind, können wir uns mit Unterstützung der Natur ein wenig weiterhelfen. Im Hinblick auf den kommenden Winter ist es also sicher nicht schlecht, für dementsprechende Reserven bei sich zu Hause zu sorgen. Und wer käme schon auf den Einfall, dafür die Birkenrinde heranzuziehen? Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

 

Birkenrinde und Rotwein

Von zwei- bis dreijährigen Birkenästchen zur Zeit der Baumruhe die Rinde abschälen und gründlich trocknen. 100 g der trockenen und zerkleinerten Rinde in 1 Liter Rotwein 8 Tage lang ansetzen. Danach abseihen und mit 50 g guten Honig ergänzen. Gut abrühren und dann in eine Flasche füllen. Gut verschlossen und kühl lagern. Das ergibt ein Tonikum mit magenstärkender und gleichzeitig beruhigender Wirkung. Ab und zu vor dem Essen ein Stamperl voll davon zu sich nehmen. www.kraeuterpfarrer.at

Birkenblätter und Blüten © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Herbstzeit ist Teezeit

Auf Stockrosen nicht vergessen

Jede Phase eines Jahres hat ihre besonderen Reize und Vorzüge. Bricht etwa im Frühling das Grün aus der Erde und verleiht uns dadurch einen Schub froher Hoffnung, genießen wir im Sommer die Wärme und das Verzichten aufs Heizen. Der Winter lässt uns wiederum das Wohlsein unserer eigenen vier Wände auskosten, wenn es draußen kalt und unwirtlich ist. Im Herbst aber schauen wir auf so vieles, was wir geerntet und eingelagert haben. Dazu zählen nun einmal auch die Kräuter. In den sonnenvollen Wochen des Sommers kam ebenfalls die Stockrose (Alcea rosea) zu ihrer vollen Entfaltung und zierte viele Gärten und Rabatte. Sie ist ja wahrlich schön anzusehen. In verschiedenen Farben setzt sie bunte Akzente, die sich für ihre ganze Umgebung aufwertend auswirken. In den Blütenblättern der Stockrose sind wertvolle Schleimstoffe enthalten, darüber hinaus befinden sich Gerbsäuren und ätherische Öle darin. So ist es nur recht und klug, sie jeweils rechtzeitig abzuzupfen und gründlich zu trocknen. Nun, da diese Ware bereits zur Verfügung steht, sollten wir darangehen, sie wiederholte Male zu verwenden. Nicht wenige von uns stellen sich von den Wild- und Gartenkräutern, die sich in der häuslichen Sammlung an pflanzlicher Unterstützung befinden, individuelle Teemischungen zusammen. Und jetzt ist es auch an der Zeit, wieder vermehrt den einen oder anderen Aufguss zu sich zu nehmen, sei es des Genusses wegen oder um für die eigene Gesundheit etwas zu tun. Wie auch immer: Stockrosenblüten tun den Atemwegen gut und sorgen dafür, dass sich so manch lästiger Reiz in den Luftwegen verringert. Vergessen wir also in diesem Sinne auf die Stockrosen nicht, die uns zu guten Begleitern werden können.

 

Zutat für Teemischungen

Ein paar getrocknete Blütenblätter der Stockrosen zerkleinern und einer Teemischung beifügen. 2 Teelöffel davon mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und mit etwas Honig süßen. Den Kräutertee genussvoll zu sich nehmen, um so Erkältungen vorzubeugen bzw. vorhandene Hustenreize lindernd zu begleiten. www.kraeuterpfarrer.at

Stockrose © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Zähne und Magen verbinden

Pfefferminze und Schafgarbe mischen

Was ein Symptom ist, wissen wir wohl alle. Es ist ein Anzeichen oder ein Merkmal für eine Krankheit. Meistens reagieren wir auf eine derartige Veränderung an oder in unserem Körper, indem wir direkt auf das Symptom abzielen und es im idealen Falle zum Verschwinden bringen. Meist ist dazu auch die ärztliche Hilfe notwendig. Aber ebenso müssen dabei die großen Zusammenhänge unseres Organismus im Blick behalten werden, um dafür zu sorgen, dass dieser möglichst lange gesund bleibt. Dazu stehen uns übrigens zwei prominente Pflanzen zu Diensten: die Pfefferminze (Mentha x piperita) und die Schafgarbe (Achillea millefolium). Sie können einander ergänzen, wenn es gilt, einen guten Verdauungsverlauf zu unterstützen. In der Pfefferminze birgt sich ein hoher Anteil an ätherischem Öl, der mithilft, dass es in der Masse der aufgenommenen Nahrung nicht so sehr zu Gärungsprozessen kommt. Die Schafgarbe wiederum ist angereichert mit Flavonoiden, Bitter- und Gerbstoffen, die das Ihre dazu beitragen, auch die Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase fit zu halten. Dieser Umstand wirkt sich dann u. a. positiv auf eine gute Konsistenz der Zähne aus. Einen solchen Vorteil ersehnen sich wohl alle, die mit Karies zu kämpfen haben und daher öfter als andere in die zahnärztliche Praxis gehen müssen, um dort eine Besserung bzw. Sanierung ihres Gebisses zu erhalten. Mit pflanzlichem Beistand ist es vor allem möglich, eine vorbeugende Maßnahme zu ergreifen und den Leib als Ganzes zu sehen und somit auf den eben geschilderten Zusammenhang Rücksicht zu nehmen. Taucht also für jemanden die Frage auf, welcher Tee denn gut wäre, um für die Zähne etwas zu tun, habe ich einen konkreten Vorschlag dazu.

 

Aufguss für morgens und abends

Getrocknete und zerkleinerte Pfefferminzblätter zu gleichen Teilen mit zerkleinerten trockenen Schafgarbenblüten mischen. 2 Teelöffel davon mit 1/4 Liter siedendem Wasser überbrühen. Nach 15 Minuten abseihen und schluckweise trinken. 3 Wochen lang in der Früh und am Abend 1 Tasse davon zu sich nehmen, um einerseits die Verdauung zu verbessern und damit indirekt die Gesundheit der Zähne zu unterstützen. Mehrmals im Jahr praktizieren. www.kraeuterpfarrer.at

Pfefferminze_zwei Blütenzweige © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Eine Maske aus Körnern

Leinsamen tut der Haut gut

Der morgendliche Blick in den Spiegel mag manchmal eine große Herausforderung darstellen. Einerseits ist es nicht gerade das Beste, sich mit dem Schlaf in den Augen zu betrachten und andererseits verändert sich das Gesicht im Laufe der Jahre mit eindeutigen Anzeichen des Älterwerdens. Aber das muss noch lange kein Grund sein, um krampfhaft an einem durchaus fragwürdigen Jugendstatus hängen bleiben zu wollen. Immerhin hat jeder Lebensabschnitt sein Wertvolles und Gutes. Der Leinsamen mag heute jedoch wieder einmal ins Gedächtnis gerufen werden, damit wir selbst etwas für unser Gesicht tun können, egal wie alt wir sind. In diesen Samenkörnern des Leins stecken nämlich sehr viele wertvolle Inhaltsstoffe. Dazu zählen etwa Eisen, Magnesium, Zink, Omega-3-Fettsäuren und Schleimstoffe, um nur einige zu nennen. So wertvoll sich der Leinsamen auch erweist, um damit die Verdauung zu unterstützen und eine gute Peristaltik des Darmes zu fördern, so nützlich erweist er sich auch für unsere Haut. Es ist ja gerade unser Gesicht, das permanent dem jeweiligen Wetter ausgesetzt oder mit den jeweiligen Gegebenheiten der temperierten Innenräume konfrontiert wird. Und so ist es nur recht und gut, mit einer Hilfe aus der Natur dafür zu sorgen, dass die Pflege des eigenen Antlitzes nicht zu kurz kommt. Hermann-Josef Weidinger hat in diesem Sinne ein Hausmittel überliefert, das ich heute als praktische Maßnahme weitergeben möchte. Vielleicht lässt es ja die Zeit nach dem Feierabend zu, in den eigenen vier Wänden ein wenig Kosmetik zu betreiben. Dies kann durchaus auch etwas zu einer größeren Zufriedenheit mit sich selbst beitragen.

 

Pflege fürs Gesicht

Entsprechende Menge an Leinsamen nach eigenem Gutdünken zuerst zerquetschen. Dazu lässt sich neben einem Mörser u. a. auch ein Nudelholz heranziehen. Mit warmem Wasser vermischen und zu einem Brei verrühren. Diesen auf das Gesicht auftragen. 20 Minuten lang einwirken lassen. Danach mit lauwarmem Wasser wieder abwaschen. Das nährt und reinigt die Gesichtshaut. Ab und zu einmal durchführen, um sich selbst etwas Gutes zu tun. www.kraeuterpfarrer.at

Leinpflanze © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Die Ernährung ergänzen

Sauerkraut unterstützt die Gesundheit

Viele rechnen angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Gegebenheit genau nach, was sie sich leisten können und was nicht. Und das ist allemal klug und verantwortungsvoll. Ein sparsamer Lebensstil schont immerhin nicht bloß die Geldbörse sondern gleichzeitig auch die Umwelt. Und manchmal höre ich die Leute auch sagen: Ich kann es mir nicht leisten, krank zu werden! An diesem Ausspruch ist sicher etwas dran. Wir können konkret etwas dafür unternehmen. Bleiben wir also gleich beim Sauerkraut, das eine willkommene Abwechslung auf dem Speisetisch sein kann. Früher war es eigentlich selbstverständlich, dass viele Haushalte in Eigenregie dafür sorgten, im Herbst das Kraut einzuschneiden, es mit Salz einzustampfen und nach vollzogener Gärung sich nach und nach des bekömmlichen Sauerkrautes je nach Bedarf zu bedienen. Mit dem Verzehr desselben steht nämlich auch die Aufnahme von verschiedensten Inhaltsstoffen in Verbindung, die der Körper je neu benötigt. Dazu zählen vor allem eine Reihe von Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffe. Ein zusätzlicher Vorteil, der das aufbereitete Kraut auszeichnet, ist jener, dass es frei von Fett ist. In Zeiten, in denen die Erkältungs- und Infektionskrankheiten wieder mehr zunehmen, ist es überdies ganz wichtig, eine klaglose Funktion des Darmes nach Möglichkeit zu fördern. Denn so dürfen wir auch gewiss sein, ein einsatzbereites Immunsystem zu besitzen. Und wie gesagt: wer kann es sich schon leisten, krank zu werden?

 

Frische Zuspeise

Rohes Sauerkraut am besten zu Mittag oder am Nachmittag zu sich nehmen. Dafür reichen geringe Portionen wie etwa ein paar Esslöffel voll. Damit wird der Körper mit wichtigen Mineralstoffen versorgt und die Tätigkeit des Darmes unterstützt. Dies wiederum trägt zu einem besseren allgemeinen Wohlbefinden bei und stärkt die köpereigenen Abwehrkräfte. www.kraeuterpfarrer.at

Kraut aufgeschnitten mit Kümmel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Eine Pflanze beim Namen nehmen

Seifenkraut tut der Haut gut

Nach einer anstrengenden Arbeit, nach einer sportlichen Übung oder irgendetwas anderem, das einen so richtig ins Schwitzen gebracht hat, freut man sich sicherlich auf eine säubernde und erfrischende Dusche. Wasser und Duschmittel erweisen sich dann als befreiend und pflegend. In diesem Zusammenhang möchte ich heute – der Überschrift folgend – ein Gewächs beim Namen nehmen und nach dem Ausschau halten, was die Natur zum Thema Reinigung zu bieten hat. In der Tat stoße ich auf das Gewöhnliche Seifenkraut (Saponaria officinalis), das viele zumindest vom Sehen her kennen. Denn es wächst häufig auf feuchten Standorten inmitten von Wiesen und entlang der Ufer von Bächen und Teichen. Dieses Nelkengewächs erweist sich aber auch in den Gärten als pflegeleichte Zierde. Zudem entströmt den Blüten ein parfumartiger Duft, der unserer Nase schmeichelt. Von Interesse sind jedoch vor allem die Wurzeln des Seifenkrautes. Sie enthalten einen hohen Anteil an Saponinen, die auch Seifenstoffe genannt werden. Sucht jemand also nach einem natürlichen Säuberungsmittel, so ist man beim Seifenkraut gleichsam an der richtigen Adresse angelangt. Gerade dann, wenn es sich als ratsam erweist, die Haut beim Waschen zu schonen und gleichzeitig bei einer Erkrankung derselben zu unterstützen, ist es angezeigt diese Wurzel zu verwenden. Sollte im Haushalt wiederum hie und da ein heikler Stoff einer Reinigung unterzogen werden, so kann das Seifenkraut ebenso gute Dienste leisten. Wie gesagt, die Wurzel der Pflanze steht uns jetzt im Herbst erneut zur Verfügung, um geerntet, getrocknet und für den Rest des Jahres eingelagert zu werden. Diese Droge ist jedoch auch im Fachhandel zu bekommen.

 

Pflanzliches Waschmittel 

2 gehäufte Teelöffel von getrockneter und zerkleinerter Wurzel des Seifenkrautes mit 1/2 Liter kaltem Wasser übergießen. 3 Stunden lang ansetzen. Danach gut erwärmen und abseihen. Den gesamten Körper damit gründlich abreiben, vor allem dann, wenn die Haut unter einer chronischen Erkrankung leidet. Am besten am Abend durchführen. www.kraeuterpfarrer.at

Seifenkraut © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Ein Kraut für den Hals

Odermennig zum Gurgeln

Manche Kräuter haben es recht schwer, sich im allgemeinen Bewusstsein zu verankern. Vieles, was unsere Altvorderen noch praktizierten und anwandten, ist schon längst in Vergessenheit geraten. Um aber diesen Schatz nicht ganz zu verlieren, möchte ich anregen, ihn wieder Schritt um Schritt zu heben und im Sinne der traditionellen Klostermedizin für die Gegenwart zu aktualisieren. Der Gemeine Odermennig (Agrimonia eupatoria) fällt oft gar nicht auf, wenn man bei Spaziergängen an ihm vorüberzieht. Er wächst gerne an Weg- und Zaunrändern und ist relativ häufig dort anzutreffen, wo der Mensch nicht zu sehr gestaltend eingreift. Der Odermennig zählt zur großen Familie der Rosengewächse. Seine Blätter enthalten neben wohlriechenden ätherischen Substanzen auch Bitter- und Gerbstoffe. Wenn es z. B. Probleme mit den Verdauungsorganen gibt, dann haben schon – wie oben erwähnt –unsere Vorfahren gerne auf dieses Heilkraut zurückgegriffen, um sich damit Besserung zu verschaffen. Und in der Tat profitieren vor allem Leber und Galle von dessen maßvoller Verwendung. Es gibt jedoch auch noch andere Gelegenheiten, um sich dieses Gewächses zu bedienen. Wer sich leicht im Hals- und Rachenbereich erkältet, der kann schon im Vorhinein etwas unternehmen, so dass nicht so schnell eine Entzündung auftritt. Denn der Odermennig stärkt die Schleimhäute und hilft mit, die Gesundheit ein Stück weit zu stabilisieren. Andererseits stellt er auch eine praktische Begleitung dar, wenn man bereits unter Halsschmerzen oder einem Infekt in der Mundhöhle leidet.

 

Odermennig aufkochen 

Von getrocknetem und zerkleinertem Kraut des Odermennigs etwa zwei Handvoll mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen. Auf der Herdplatte langsam auf ca. 3/4 l Flüssigkeit einkochen und dann abseihen. Die noch warme – aber nicht heiße – Flüssigkeit mit 2 Esslöffeln voll Honig ergänzen und in eine Thermosflasche füllen. Tagsüber mit diesem Tee mehrmals den Mund und den Rachen spülen sowie zusätzlich damit gurgeln. Diese Maßnahme ist besonders in kalten Monaten angesagt, in denen jemand dazu neigt, sich leicht zu erkälten. www.kraeuterpfarrer.at

Odermennig © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya