Bei vermehrtem Nachtschweiß

Salbei und Labkraut aufgießen

Viele ziehen es vor, bei gekipptem oder gar offenem Fenster zu schlafen. Es ist sicher gesund, die frische Luft auch während der Ruhephasen zur Verfügung zu haben und den Körper prinzipiell nicht zu verweichlichen. Doch wird dieses Ansinnen umso riskanter, je tiefer die Außentemperaturen sinken. Zudem wird die Luft dann feuchter. Also heißt es wieder in geschlossenen Räumen zu schlummern und die Heizung aufzudrehen. Mit den beiden Kräutern Salbei (Salvia officinalis) und Echtes Labkraut (Galium verum) möchte ich heute all jenen, die in der Nacht unter vermehrten Schweißausbrüchen leiden und dagegen scheinbar wehrlos sind, zwei liebenswerte pflanzliche Geschöpfe zur Seite stellen. Der Salbei und das Labkraut beinhalten hilfreiche Substanzen, die der Haut gut tun. Das sind zum einen Kieselsäure, Gerbstoffe, organische Säuren und Cumarin, zum anderen finden wir vor allem im Salbei ätherisches Öl, das auch eine keimwidrige Kraft besitzt. Um nun der gesamten Körperoberfläche zu Diensten stehen zu können, wird es das Beste sein, die beiden Heilgewächse zu mischen und dann einen Aufguss damit zuzubereiten. Immerhin sollten jene Menschen, die unter der Bettdecke vermehrt schwitzen, sich selbst und ihrer physischen und psychischen Verfassung die nötige Aufmerksamkeit gönnen und versuchen, diesem unliebsamen Umstand durch eine konkrete Maßnahme wirkungsvoll zu begegnen. Das traute Heim ist ja ohnehin der geeignete Ort, um dies in die Tat umzusetzen und eine erfreuliche Erfahrung mehr durch die Verwendung der pflanzlichen Kraft zu machen.

 

Abreibung für die Haut

1 Esslöffel voll getrocknete und zerkleinerte Salbeiblätter mit 1 Esslöffel getrocknetem Feinschnitt der Blütentriebe des Echten Labkrautes mischen. Beides zusammen mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergießen. 1/4 Stunde lang zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und auf eine erträgliche Temperatur auskühlen lassen. Einen Waschlappen mit dem Aufguss tränken, die gesamte Haut damit vor dem Schlafengehen abreiben und an der Luft einziehen lassen. Eventuell am Morgen wiederholen, um so etwas gegen vermehrten Nachtschweiß zu tun. www.kraeuterpfarrer.at

Salbeipflanze blühend © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Geerdete Kraft

Karottensaft hält gesund

Es gibt viele alternative Weisen, um Energie auch ohne die Verbrennung fossiler Stoffe zu gewinnen. Hoffentlich liefert die Wissenschaft dahingehend noch genug Varianten, die auch einem besseren Weltklima zugutekommen. Dazu zählt wohl sicher ebenso das Ausnutzen der Wärme des Erdbodens. Die Pflanzen holen sich von dort schon seit dem Beginn ihrer Existenz die Kraft zum Gedeihen. Schauen wir diesbezüglich auf die Karotten (Daucus carota). Sie werden ja recht häufig in den Gärten und sogar auf den Feldern gezogen. Gerade im Herbst gehört es zu den gesundheitsfördernden Unternehmungen, die voll ausgewachsenen dicken Wurzeln aus dem Erdreich zu ziehen, sie vom Grünzeug zu befreien und schließlich frostsicher in einem Sandbeet im Keller zu lagern, damit sie möglichst lange für den Gebrauch in der Küche frisch bleiben. Gewiss muss dafür auch die Luftfeuchtigkeit stimmen, die leider ein modernes Bauwerk nicht gewährleisten kann. In der Karotte sind von vornherein zahlreiche wichtige Vitamine enthalten. Darüber hinaus birgt sie eine hohe Menge an Spurenelementen in sich. Jung und Alt können daher durch die gute Ware aus eigener Produktion unterstützt werden. Dazu sollte man die Möhren z. B. entsaften. Ganz klar, dass aus einer ganzen Karotte kaum eine Flüssigkeit gewonnen werden kann, wenn man bloß darauf drückt. Daher ist es notwendig, sie zu reiben bzw. zu Mus zu zerkleinern. An praktischen Küchengeräten, die das für uns erledigen, mangelt es sicher nicht. Eine begleitende Kur mit Karottensaft ist gerade jetzt sinnvoll, da der Herbst voranschreitet und unser Immunsystem herausfordert.

 

Frisch gepresster Karottensaft

Mit einem geeigneten Küchengerät zuerst gereinigte und zerkleinerte rohe Karotten entsaften. Als Tagesration nehmen davon Kinder je 1 Teelöffel voll in der Früh und am Abend zu sich. Bei Erwachsenen können es ruhig 3 Esslöffel voll Karottensaft pro Tag sein. Das ist vor allem dann auch angebracht, wenn man nach einer schweren Krankheit geschwächt ist. Der Karottensaft hilft mit, wieder besser zu Kräften zu kommen. Er unterstützt ebenso die eigene Immunkraft. www.kraeuterpfarrer.at

Karotten © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Das tut den Nieren gut

Goldrute und Pfefferminze

Solange jemand eine Wohnung besitzt, ein Haus sein Eigen nennt oder eine Arbeitsstätte aufrecht hält, gibt es eine Sorge, die je neu angegangen werden muss: das Säubern, Putzen und Reinigen meine ich damit. Vergleichsweise dazu möchte ich sagen, dass wir quasi auch in unserem Körper wohnen und dieser ebenfalls einen derartigen Prozess benötigt. Gewiss sind dazu nicht der Besen, ein Staubtuch oder ein Kübel mit warmem Wasser vonnöten. Die Nieren erledigen das auf ihre Weise. Um aber diese Organe zu unterstützen, lässt uns der Herrgott die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) und die Pfefferminze (Mentha piperita) wachsen, damit wir auf sie zugreifen. Während die Goldrute für gewöhnlich ihren Standort in lichten Wäldern hat, finden wir die Pfefferminze vornehmlich in der Obhut des Menschen auf den Beeten der Gärten. Zu den Inhaltsstoffen der ersteren zählen Saponine, Gerb- und Mineralstoffe, während beim aromatischen Lippenblütler das ätherische Öl und Flavonoide vorherrschen. In der Sorge um ein Wohlergehen der Nieren lassen sich nun beide Kräuter zusammenspannen. Gewiss ist es ganz wichtig, diese verborgenen Helfer der gesamten Physis bei Problemen einer genauen internistischen Untersuchung anzuvertrauen und dabei auch den Blasen- und Harnleiterbereich anschauen zu lassen. Und wenn es dann den ärztlichen Vorgaben nicht widerspricht, kann ebenso die pflanzliche Begleitung zum Zug kommen. Denn die Kraft der Natur ist auch in diesem Fall oft ein Segen, der vielen schon zu einer Stabilisierung ihrer Gesundheit verholfen hat.

 

Tee für die Nieren

Von getrocknetem und zerkleinertem Kraut der Echten Goldrute 3 Teile nehmen und mit 1 Teil getrockneten Pfefferminzblättern zusammenmischen. Davon 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, ehe der fertige Tee abgeseiht wird. Bei Problemen der Nieren und des Blasenbereichs eine Zeitlang täglich vor den Mahlzeiten je 1 Tasse voll davon trinken. www.kraeuterpfarrer.at

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Goldrutenzweiglein © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Getrocknete Blüten

Mit Steinklee garnieren und ergänzen

Mit Phantasie und Einfallsreichtum wird unser Alltag lebendiger und lebenswerter. Das trifft auch dann zu, wenn wir unsere Mahlzeiten gestalten und anrichten. Die einzelnen Heilkräuter sollen da auf keinen Fall übersehen oder gar übergangen werden. So will ich heute die Spur zu einem besonderen pflanzlichen Geschöpf hinlenken. Es ist der Gelbe Steinklee (Melilotus officinalis). Als Inhaltsstoffe überwiegen in den blühenden Wuchsteilen Flavonoide und Schleimstoffe. Darüber hinaus befinden sich auch Cumarine darin, die vor allem beim Trocknen der Pflanzendroge zutage treten und von unserem Geruchssinn durch den charakteristischen Duft des Steinklees wahrgenommen werden. Diese Tatsache bewährt sich u. a. bei der Abwehr von Motten und anderen stoffliebenden Insekten in den Kleiderschränken. Für unsere Gesundheit kann das gelb blühende Kraut ebenfalls herangezogen werden. Wer dieses Heilkraut innerlich verwendet, kann mithelfen, die Blutgefäße zu stärken und sie für einen klaglosen Durchfluss des Blutes frei und offen zu halten. Das erweist sich besonders auch bei Stauungen wie z. B. Hämorrhoiden als unterstützend. Mit den getrockneten Triebspitzen lässt sich ein Tee im herkömmlichen Heißaufguss zubereiten, den man dann regelmäßig über einige Zeit hinweg trinkt. Und nun möchte ich noch einen kulinarischen Tipp geben. Über den Gaumen kann man sich nämlich die Wirkstoffe des Steinklees ebenso zugänglich machen.

 

Ergänzung am Teller und im Glas 

Die getrockneten Blüten des Steinklees, die man zuvor von den getrockneten Trieben abgerebelt hat, in einen Streichkäse mischen, der dadurch auch geschmacklich aufgebessert wird. Oder 2 Teelöffel voll Blüten in ein Glas Sauer- bzw. Buttermilch einrühren. 15 bis 30 Minuten stehen lassen und dann erst trinken. Das schmeckt nicht nur gut, sondern fördert auch die Gesundheit des Blutkreislaufes und des Lymphsystems. www.kraeuterpfarrer.at

 Gelber Steinklee © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Grüne Unterstützung für Gelenke

Vogelmiere aufgießen

Wir richten unsere Aufmerksamkeit gerne auf das, was sich sinnfällig zur Schau stellt oder mit Laustärke zu präsentieren weiß. Die Werbung nutzt dies tagaus und tagein. Wer sich jedoch für Pflanzen interessiert, geht dabei oft ganz bewusst auf Entdeckungsreise. Dabei gilt es meist vermehrt auf den Boden zu blicken und somit auf das, was dort alles ohne unser Zutun gedeiht. Ich denke, es wird kaum jemand die Vogelmiere (Stellaria media) bewusst auf ein Beet pflanzen oder gar auf den Acker säen. Halden und Schuttplätze, unbearbeitete Erde im Abseits und die Gemeinschaft mit anderen so genannten Beikräutern sind ihr da schon viel lieber. Dieses Gewächs enthält zudem viel Brauchbares, wenn es um unser Wohlbefinden geht. Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide und Vitamine sowie Mineralstoffe finden sich in den Wuchsteilen des Krautes. Unentwegt wächst die Vogelmiere das ganze Jahr über und kann daher in allen Monaten geerntet und verarbeitet werden. Man sollte jedoch beachten, dass man die Pflanze, die in der botanischen Klassifizierung übrigens zu den Nelkengewächsen zählt, immer gleich frisch verwendet. Aus der Praxis der Handhabung der Kräuter ist bekannt, dass die Vogelmiere zum Trocknen eher weniger geeignet ist. Aber richten wir unseren Blick auf ihren Nutzen. Sie bringt in den Organismus notwendige Nährstoffe ein, erweist sich als entzündungshemmend und kann auch mithelfen, dass der Entgiftungsprozess des Blutes vermehrt vorangetrieben wird. Bei Beschwerden, die mit Rheumatismus in Zusammenhang stehen, kann dies besonders in Erwägung gezogen werden.

 

Vogelmieren-Aufguss

Frisch geerntete und gereinigte Vogelmiere klein schneiden. 2 bis 3 Teelöffel voll davon mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Zum Schluss den Aufguss abseihen. Vor allem bei rheumatischen Beschwerden und bei Gelenksschmerzen den Tee schluckweise trinken, bis zu 3 Tassen pro Tag. www.kraeuterpfarrer.at

 Vogelmiere © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Hände und Füße wärmen

Mit Goldmelisse und Königskerze

Je weiter die Zeit voranschreitet, umso mehr müssen wir uns auf kältere Temperaturen gefasst machen. Das Wetter lässt sich Gott sei Dank eben nicht nach Belieben einrichten. Daher gilt es, sich den jeweiligen meteorologischen Gegebenheiten zu stellen und den Jahreszeiten gemäß zu leben. Unser Körper braucht dahingehend so manche Unterstützung. Diese bieten uns die Pflanzen auf vielfältige Weise. So möchte ich heute die Goldmelisse (Monarda didyma) und die Königskerze (Verbascum densiflorum) als wertvolle Gewächse in Erinnerung rufen, die uns gerade in kühleren und frostigen Zeiten zur Seite stehen können. Nicht wenige klagen dann über kalte Gliedmaßen wie Hände und Füße. Daher ist es sicher gut, sich Zeit zu nehmen, um diesen unangenehmen Umstand nach Möglichkeit zu verringern. Die Goldmelisse besitzt wertvolle ätherische Öle und Gerbstoffe. Die Königskerze wiederum birgt pflanzliche Schleimstoffe in sich und kann durchaus als energiespendend bezeichnet werden. Wenn es verschiedene Möglichkeiten der Aufbereitung beider Kräuter gibt, die für eine innere Anwendung geeignet sind, so macht eine Weise Sinn, um von außen her den Körper zu stärken. Am einfachsten und effizientesten geschieht dies mithilfe eines Bades. Dazu benötigt es noch den geeigneten Zusatz, der aus den heute beschriebenen Heilkräutern besteht. Vielleicht ist ja gerade der Sonntag dazu angetan, sich wieder einmal Zeit für sich selbst zu nehmen und den Bruder Leib ganz bewusst zu verwöhnen und aufzuwärmen. Die Anwendung besitzt übrigens ebenso eine entspannende und nervenstärkende Wirkung.

 

Badezusatz mit Kräutern

30 g getrocknete Goldmelissenblüten und 20 g getrocknete Königskerzenblüten zusammengeben und mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen. 20 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Der Aufguss dient als Zusatz für ein Ganzkörperbad. 1/4 Stunde warm baden. Das stellt eine wohltuende Begleitung dar, wenn jemand unter kalten Füßen und Händen leidet. Desgleichen ist es sinnvoll, die Anwendung bei Rheumaschmerzen und bei gesteigerter Nervosität durchzuführen. www.kraeuterpfarrer.at

Goldmelissenzweig © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Für den Magen und den Darm

Labkraut tut einfach gut

Unsere Vorstellungskraft bezieht sich meist auf visuelle Eindrücke, die wir durch unsere Erinnerung nach Belieben abrufen können. Da tauchen dann Bilder auf, die sich in unserem Inneren eingeprägt haben. Aber es lässt sich diese Fähigkeit auch auf andere Sinneswahrnehmungen übertragen. Dazu gehört ebenso die Fähigkeit des Riechens und des Wahrnehmens verschiedener Düfte und Gerüche. Im hohen Sommer ist es möglich, an einem Feldrain oder einem Waldrand dem Echten Labkraut (Galium verum) zu begegnen und seine fein ziselierte Blütenpracht zu bestaunen. Von dieser Schönheit geht gleichzeitig ein honigartiges Aroma aus, das sich gerade bei Sonnenschein in die Umgebung verbreitet und von der menschlichen Nase als angenehm empfunden wird. Wenn wir uns dieses Erlebnisses erinnern, dann können wir einen Schritt weitergehen und die Heilwirkung des Echten oder Gelben Labkrautes in Betracht ziehen. Die Inhaltsstoffe des Gewächses setzen sich hauptsächlich aus ätherischem Öl, Kieselsäure, Gerbstoffen und organischen Säuren zusammen. Somit kann diese Heilpflanze sowohl äußerlich als auch innerlich zur Anwendung gebracht werden. Wer etwa nach einer Unterstützung für den Magen- und Darmtrakt sucht, ist gut beraten, sich dem Echten Labkraut zuzuwenden. Hierbei sollte vor allem eine vorbeugende Sichtweise zum Tragen kommen. Denn es ist immerhin besser, sein persönliches Wohlbefinden aufrecht zu erhalten, als sich erst bei einem Leiden oder einer schwerwiegenden Krankheit zu besinnen und etwas für die Wiedererlangung der Gesundheit zu investieren. Dem kann man zuvorkommen, indem rechtzeitig das Innere des Organismus unterstützt und in seinen Funktionen gefestigt wird. Es ist eigentlich nie zu früh, um damit zu beginnen. Vielleicht eben jetzt mit dem Gelben Labkraut.

 

Tee für den Verdauungstrakt

2 Teelöffel voll getrocknete und zerkleinerte Blütentriebe des Echten Labkrautes mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, ehe der fertige Tee abgeseiht wird. Danach schluckweise trinken. Um die Verdauung zu stärken, 3-mal am Tag je 1 Tasse voll ungesüßt zu sich nehmen. Der Labkrauttee unterstützt ebenso das gesamte Lymphsystem unseres Körpers. www.kraeuterpfarrer.at

Gelbes Labkraut © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Hilfe für Wunden und Haut

Meisterwurz als Balsam

Hausmittel haben einerseits immer Saison, andererseits ist vieles, was die Generationen unserer Großeltern und Urgroßeltern mit Heilpflanzen praktiziert haben, in Vergessenheit geraten. Daher ist es meiner Meinung nach wichtig, sich wieder mit den guten Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte zu befassen, um daraus einen gesundheitlichen Gewinn ziehen zu können. So vieles steht ja nach wie vor in Gottes schützenswerter Natur parat, das sich uns je neu zur Verfügung stellen kann. Dazu zählt wohl auch die Meisterwurz (Imperatoria ostruthium). Die Heimat dieses Doldenblütlers sind die Gebirgsgegenden Mitteleuropas. Dort wiederum bevorzugt das Gewächs Standorte wie Bergmatten, feuchte Schutthalden und Gebüschzonen. Gewiss findet man diese Art auch unter der Hut des Menschen, insbesondere in den Schaugärten der Klostermedizin. Die Wurzel der Pflanze enthält vor allem ätherisches Öl, Gerbstoffe, Stärke, Cumarine und Harze. Die Verwendung der Meisterwurz steht seit eh und je im Zusammenhang mit Magen- und Darmproblemen. Darüber hinaus besitzt sie auch einen beruhigenden Effekt. Und man kann sich die gute Wirkung des alpinen Geschöpfes ebenso zum Nutzen der Haut aufbereiten. Gerade dann, wenn es gilt, alte Wunden zu pflegen oder lästige Hautunreinheiten zu beseitigen, ist es klug, sich eines so genannten Balsams zu bedienen. Dieser beinhaltet dann die getrocknete und zerriebene Wurzel der Meisterwurz. Diese Grundlage ist übrigens auch im Fachhandel erhältlich. Schätzen wir also die Kraft der Natur stets neu, die uns immer wieder zu einem guten Wohlbefinden verhelfen kann.

 

Ölansatz mit Meisterwurz

Die getrocknete Wurzel der Meisterwurz zu allererst zu einem Pulver zerreiben. Dieses im Verhältnis 1 : 4 mit kaltgepresstem Olivenöl 24 Stunden lang bei Zimmertemperatur ansetzen. Das angereicherte Öl für Einreibungen verwenden, die man auf alte und bereits geschlossene Wunden aufträgt, um diese zu pflegen und den Heilungsprozess voranzubringen. Dieser Meisterwurz-Balsam kann zudem herangezogen werden, um Hautunreinheiten zu beseitigen. www.kraeuterpfarrer.at

Meisterwurz aus MO II © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Unterstützung fürs Auge

Eine Teemischung mit Augentrost

Wie wir der Welt begegnen können, liegt vor allem an der Fähigkeit der Sinne, die uns in der Regel von Geburt an mit auf die Reise unserer Existenz gegeben werden. Es ist ganz klar, dass wir dankbar sein müssen, wenn alles dahingehend gut funktioniert. Mit der Hilfe der Pflanzen ist es auch möglich, die Vitalität des ganzen Körpers immer wieder neu zu animieren und ihr eine Festigung zur Verfügung zu stellen. Ein Gewächs, das uns allein schon von seinem Namen her eine Richtung vorgibt, ist wohl der Gemeine Augentrost (Euphrasia officinalis). Es handelt sich um einen wahren Wiesenliebhaber. Das liebliche Pflänzchen Augentrost kann in unserer Heimat immer wieder auf Spaziergängen und Wanderungen angetroffen werden. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen neben Gerb- und Bitterstoffen weiters noch ätherisches Öl, Cumarin, Rutin und Glykoside. Als Hausmittel wurde der Augentrost durchaus in mehreren Anliegen herangezogen und aufbereitet, so etwa, um den Magen- und Darmtrakt zu stärken oder die Beschwerden bei Schnupfen und Heuschnupfen zu verringern. Heute aber ist meine Empfehlung auf die Stärkung des Sehsinnes hin ausgerichtet. Dieser wird, wenn er uns zur Verfügung steht, doch immens beansprucht, u. a. vor allem durch die Arbeit vor Bildschirmen oder dergleichen. Ein Tee, der auch noch Fenchelsamen und Ringelblume enthält, hat sich bisher schon gut bewährt, um von innen her vorbeugend zu wirken und die Kraft der Kräuter in Anspruch zu nehmen. Jede Jahreszeit, die neu beginnt, erinnert uns daran, auch für die Augen und deren Wohlergehen etwas zu tun.

 

Aufguss mit 3 Zutaten

Eine Mischung aus 3 Teilen Augentrostkraut (getrocknet und zerkleinert), 2 Teilen Fenchelsamen und 1 Teil Ringelblumenblüten zusammenstellen. 2 Teelöffel davon mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt stehen lassen. Dann abseihen und schluckweise konsumieren. 3 Wochen lang täglich in der Früh und am Abend je 1 Tasse ungesüßt trinken. Das unterstützt die Sehkraft von innen her. www.kraeuterpfarrer.at

Augentrost © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Zutat und Nachschlag

Preiselbeeren in Marmeladenform

Wer sich mit der heimischen Flora näher beschäftigt, findet immer wieder Neues und Wertvolles, was unter freiem Himmel entdeckt werden kann. Verschiedene Blumen, Gräser, Bäume und Sträucher, die eher zu den raren Kostbarkeiten einer gesunden Biodiversität zählen, sind begehrte Ziele des Interesses. Dazu kommen auch noch die Gewächse, deren Früchte seit eh und je genutzt werden, um unseren Gaumen zu erfreuen. Die Preiselbeere (Vaccinium vitis idaea) ist eine davon. Wer Glück hat, begegnet dieser Pflanze bei Streifzügen durch alpines Gelände, durch Moore oder Kiefernwälder, wo dieses zur Familie der Heidekrautgewächse und darin wiederum zur Gattung der Heidelbeeren gehörige Geschöpf Gottes seinen bevorzugten Standort hat. Im Gegensatz zu ihren Verwandten, deren schwarzblaue Früchte direkt von den Zweigen gepflückt und verspeist werden können, schmecken die Preiselbeeren jedoch zu herb, als dass sie roh genossen werden könnten. Sie beinhalten aber wertvolle Vitamine – darunter Vitamin C, Fruchtsäure, Pektin und Mineralstoffe. Und so ist es nur recht und gut, sich mithilfe der Preiselbeeren eine Marmelade zuzubereiten und sie auf diese Weise für den Zeitraum bis zur nächsten Ernte und darüber hinaus haltbar zu machen. Wir begegnen dieser charakteristischen Zutat ohnehin immer wieder, wenn die Preiselbeeren als Ergänzung zu den verschiedensten Fleischgerichten kredenzt werden. Darüber hinaus ist es ebenso möglich, sie zur Unterstützung der eigenen Gesundheit heranzuziehen.

 

Löffelweise Einnahme 

Von qualitätsvoller Preiselbeer-Marmelade nach den Mahlzeiten dreimal täglich je einen Teelöffel voll konsumieren. Dieser geschmackvolle Nachschlag hilft mit, den Körper über die Verdauung fit zu halten und somit auch die eigene Immunkraft zu stärken. Dies ist eine relativ einfache Methode, um widerstandsfähiger und gesünder über den vor uns liegenden Winter zu kommen. Die Marmelade ist ohnehin im Fachhandel erhältlich. www.kraeuterpfarrer.at

Preiselbeere © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya