Auf die Nieren achten

Goldrute verwenden

Pflanzen sind prinzipiell gute Begleiter unserer Gesundheit. Eine breite Palette an grünen Lebewesen stellt sich uns Menschen zur Verfügung, um uns zu stärken und bei Bedarf auch zu entlasten. Denn der Körper benötigt eine ständige Reinigung bzw. ein Ausleiten von Verbrauchtem oder gar Giftigem. Im Hinblick auf den Bereich der Nieren und der mit ihnen verbundenen Harnblase ist die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) eine gute Helferin. Dieser Korbblütler gedeiht in Wäldern, die naturbelassen und nicht von Forstmaschinen zu sehr beeinträchtigt sind. Im Sommer ist dieses Gewächs dann im lichten Unterholz oder an den Wegrändern zu finden. Die Echte Goldrute trägt als Inhaltsstoffe wertvolle Glykoside und Flavonoide in sich, zudem auch ätherische Substanzen. Seit alters her schätzt die pflanzliche Naturheilkunde den guten Effekt, der eben für die Nieren und die Blase in diesem Heilkraut vorhanden ist. Der zu Ende gehende Winter stellt eine ideale Zeit dar, um im Bestreben, die allgemeine Gesundheit zu erhalten, auch für diesen wichtigen Bereich unserer Physis etwas zu unternehmen. Sollte darüber hinaus noch ein Unwohlsein oder gar eine Beeinträchtigung dieser Organe vorliegen, dann ist es erst recht angesagt, eine begleitende Maßnahme zu ergreifen. Voraussetzung ist natürlich, dass man die Blase und ebenso die Nieren einer ärztlich urologischen Untersuchung und wenn nötig auch einer dementsprechenden Therapie zuführt. Vielleicht ist es als Ergänzung möglich, eine zusätzliche Unterstützung durch das Trinken eines Tees auf den Weg zu bringen.

 

Goldrute am Morgen 

2 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes Kraut der Echten Goldrute mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und auf Trinktemperatur auskühlen lassen. Den Tee schluckweise zu sich nehmen. Eine Zeitlang gleich in der Früh jeweils 1 Tasse davon trinken, um so die Tätigkeit der Nieren zu fördern und die Abgabe des Harns zu steigern. www.kraeuterpfarrer.at

Echte Goldrute (Solidago virgaurea) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

Keine Scheu vor Bitterkeit

Kalmus stärkt von innen heraus

Angesichts der jüngsten Auseinandersetzungen auf unserem europäischen Kontinent nehme ich diesmal Abstand davon, meine Zeilen in einer vorübergehend heiteren Oberflächlichkeit zu verfassen. Dazu wäre an einem normalen Faschingssonntag der Platz dafür. Vielmehr bitte ich alle, die Besonnenheit in den Vordergrund zu stellen, die auch dazu dienen darf, uns selbst von innen her zu festigen. Und ein Kraut soll zu dieser Bereitschaft dazukommen. Es ist der Kalmus (Acorus calamus), der zu den wasserliebenden Pflanzen zählt. Aufgrund seiner ursprünglichen Heimat wird er auch als Indischer Kalmus bezeichnet. Seit dem 16. Jahrhundert hat er sich aber auch in Europa von selbst ausgebreitet, wozu jedoch sicher das gezielte Anpflanzen durch Menschenhand einen wesentlichen Beitrag leistete. Die Wurzel war schon in urdenklichen Zeiten von Interesse. Sie ist reich an ätherischem Öl, an Bitter- und Gerbstoffen. In der Gesundheitsbegleitung kommt diesen Inhaltssubstanzen eine große Bedeutung zu. Zielpunkt dabei ist vor allem der Verdauungstrakt, also die gefestigte Funktion des Magen- und Darmbereiches, der wiederum sehr eng mit dem Nervengeflecht und der Immunabwehr des Körpers in Verbindung steht. Um das Innere der Physis zu unterstützen, ist es möglich, mit kleinen Zutaten im Alltag einen regelmäßigen Beitrag zu leisten. Der Kalmus ist ebenso geeignet dafür. Es zählt übrigens im Rahmen einer vernünftigen Ernährung zu den klugen Einsichten, sich nicht vor bitteren Beigaben zu scheuen, sondern ganz im Gegenteil sich ihrer zu bedienen. Der Alltag lässt sich dann mit all dem, was ihn ausmacht, umso besser bewältigen.

 

Wurzel pulverisieren 

Getrocknete Wurzelstückchen des Kalmus so lange reiben, bis ein Pulver daraus entsteht. Dieses wird als Würze und Beigabe verwendet. Das kann bei Süßspeisen, Obstkompotten und gedünsteten Äpfeln geschehen. Es ist aber auch möglich, Knödel, Milchreis oder Kaiserschmarren in kleinen Prisen damit zu ergänzen. Kalmuspulver regt den Stoffwechsel an, dient zur Begleitung von Verdauungsstörungen und stärkt indirekt die Nerven. www.kraeuterpfarrer.at

Kalmuswurzel und Blütenstand (Acorus calamus) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

Arzneipflanze des Jahres

Der Enzian pflegt die Haut

Manchmal ist es gut, Abkürzungen zu erklären. Das ist bei HMPPA sicher notwendig. Die einzelnen Buchstaben stehen für: Herbal Medicinal Products Platform Austria. So bezeichnet sich ein Zusammenschluss an Expertinnen und Experten österreichischer Universitäten, der es sich u. a. zur Aufgabe gemacht hat, jährlich für Österreich eine Arzneipflanze des Jahres zu küren. Für 2022 fiel die Wahl auf den Gelben Enzian (Gentiana lutea). Hören wir diesen Pflanzennamen, so verbinden wir damit gleichzeitig so etwas wie alpin-heimatliche Gefühle. In der Tat zählt der Gelbe Enzian zu den Kostbarkeiten des Berglandes und stellt eine schützenswerte Spezies dar. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem Alpen-Enzian und anderen verwandten Arten, die blaue Blüten tragen. In unserem Falle handelt es sich um ein ausdauerndes Gewächs, das bis zu 1,50 Meter hoch werden kann. Für das Auge unsichtbar bleibt seine Wurzel, die ihrerseits ebenfalls bis zu 1 Meter tief in die Erde hinabreicht. In ihr sind auch die Bitterstoffe in einem hohen Maß gespeichert, die den Gelben Enzian seit jeher für die Heilkunde brauchbar und auch wirksam erscheinen lassen. Sie bringen einen zusammenziehenden Effekt mit sich und helfen mit, überschüssiges Fett auf der äußersten Schutzschicht des Körpers zu verringern. Konkret bedeutet dies, dass die Verwendung des aufbereiteten Enzians einen reinigenden sowie keimwidrigen und zusätzlich noch einen stärkenden Effekt besitzt. So ist es nun möglich, direkt auf der Haut all das zum Tragen kommen zu lassen. Am besten wird dies in Form einer Abreibung praktiziert, die in regelmäßigen Abständen wiederholt werden sollte. Die Wurzeldroge des Gelben Enzians kann über den Fachhandel bezogen werden.

 

Enzian-Tee äußerlich angewandt

1 Esslöffel voll getrocknete und zerkleinerte Enzianwurzel mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen. Dann 3 Stunden lang zugedeckt stehen lassen. Abseihen und einen Waschlappen mit dem so entstandenen bitteren Auszug tränken. Die Haut damit abwaschen und an der Luft ohne die Verwendung eines Handtuchs trocknen lassen. Das pflegt einen fetten Hauttypus und macht das Äußere des Körpers sauberer und widerstandsfähiger. www.kraeuterpfarrer.at

Gelber Enzian (Gentiana lutea) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

 

Als Morgenstart

Mit Zitrone die Leber animieren

Findet ein sportlicher Wettkampf statt, so kann man in den verschiedensten Disziplinen eines feststellen: ein guter Start ist das Um und Auf für einen Weg zum Erfolg. Und wenn der Sport sowieso ein Mittel darstellt, das die Ertüchtigung und die Fitness des Körpers zum Ziel hat, sofern er vernünftig betrieben wird, so stellt sich aber auch für die weniger sportlich Aktiven die Frage, wo denn die eigene Gesundheit gleichsam „losstartet“. Und zu diesem Zwecke hole ich mir eine Zitrone – also die Frucht des Zitronenbaumes (Citrus x limon) – aus der Schatzkiste der Natur und schaue sie mir genauer an. Ich bin immer noch beeindruckt von einer Reise, die ich zusammen mit Freunden jüngst nach Sizilien unternehmen durfte und per Bahn CO2-sparend ansteuerte. Ganz klar, dass die Schienen zeitweise von Gärten und Plantagen gesäumt wurden, von denen die begehrten Früchte zu stammen scheinen, die auch bei uns zum Kauf angeboten werden. Die Zitrone enthält neben den Fruchtsäuren vor allem Vitamine und Mineralstoffe. Sie hilft mit, das Immunsystem zu stärken und zudem das Bindegewebe zu festigen. Und sie unterstützt die Tätigkeit der Leber, die für ein stabiles allgemeines Wohlbefinden von immenser Bedeutung ist. Ich möchte daher eine Feststellung aufgreifen, die einst Hermann-Josef Weidinger in seiner Mission als Kräuterpfarrer geprägt hat: die Gesundheit fängt bei der Leber an! Nun gut. Diesen Ausgangspunkt im Blick darf ich ebenso nutzen, um damit einen guten Start in den Tag zu verbinden. Dieser lässt sich schon am Abend davor einleiten. Dazu reicht es, noch vor dem Zubettgehen ein bisschen etwas herzurichten.

 

Hausmittel Zitrone 

1/2 Zitrone, die von guter Qualität und die Schale schadstofffrei sein muss, wird in Scheiben geschnitten. Dann 1/4 Liter kochendes Wasser darübergießen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Morgen nach dem Aufstehen abseihen und auf nüchternen Magen trinken. Das tut gut, um bei Leberstauung die Aktivität dieser wichtigen Drüse zu steigern. Das wirkt sich in der Folge sehr gut auf die eigene Gesundheit aus und darüber hinaus auf die Beschaffenheit der Haut. www.kraeuterpfarrer.at

Zitronen mit Blütenzweig (Citrus x limon) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

Gute Rekonvaleszenz fördern

Ehrenpreis als Begleitung

Bis alles grünt und blüht, dauert es wohl noch eine Weile. Auch wenn nun schon so manche Pflanzen ihre Triebe bzw. da und dort ihre Blüten präsentieren, gilt es vorerst einmal die sich wiederholenden Stürme abzuwarten. In der Pflege der menschlichen Gesundheit wiederum ist wohl auch ein gerüttelt Maß an Geduld vonnöten. Denn nach einer Erkrankung braucht der Körper seine Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Eine Hilfe, die viele Heilkräuter zu bieten haben, ist dann besonders gefragt. Ein Individuum dieser Art trägt den Namen Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis) oder auch Wald-Ehrenpreis. Er kommt in ganz Europa vor und zählt zu den eher bescheiden erscheinenden Gewächsen, die einem beim Spazierengehen nicht gleich ins Auge fallen. Dennoch ist das noch lange kein Grund, um den Ehrenpreis zu übergehen oder gar gering zu schätzen. Ganz im Gegenteil! Zu seinen Inhaltsstoffen zählen u. a. Flavonoide, Gerbstoffe, Iridoide und pflanzliche Säuren. Er besitzt eine breite Wirkungspalette und kann bei einer gezielten Verwendung das allgemeine Wohlbefinden unterstützen. Das ist besonders gefragt, wenn sich jemand nach einer Erkrankung oder einem chirurgischen Eingriff sozusagen wieder Schritt für Schritt auf die Normalität des Alltags zubewegen möchte. Neben dem, was die ärztliche Kunst dazu rät, stellt auch die Ergänzung durch eine pflanzliche Hilfestellung eine Möglichkeit dar, hierin besser voranzukommen. Im Ehrenpreis finden wir einen guten Partner, der die Zeit der Geduld zu gestalten hilft, die es braucht, um sprichwörtlich wieder gut auf den Beinen zu stehen.

 

Tagestrunk Ehrenpreis-Tee 

6 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes Kraut des Ehrenpreises mit 3/4 Liter siedendem Wasser übergießen. Dann 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und in eine Thermosflasche füllen. Den Tee über den Tag verteilt trinken. Das hilft mit, um vermehrt Harnsäure auszuscheiden, den Appetit anzuregen, die Verdauung zu fördern und einen notwendigen Heilungsprozess zu unterstützen. www.kraeuterpfarrer.at

Ehrenpreis (Veronica) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

Angenehme Hilfe

Zwiebel bei Gicht

Wer ständig auf den Beinen ist, kann sich wohl kaum über zu wenig Bewegung beklagen. Gewiss hängt es von der Art der Tätigkeit ab, wie sehr dies der Gesundheit zuträglich ist oder eben über kürzere bzw. längere Zeit hinweg Folgen zeitigt, die nicht unbedingt von angenehmer Natur sind. Es ist aber auch möglich, dass andere Beeinträchtigungen für den Gelenksapparat ein Handicap darstellen. Für den Bereich der Füße darf ich heute die Zwiebel (Allium cepa) in Erinnerung rufen. Sie wird ja schon seit sehr langer Zeit in der Landwirtschaft kultiviert, geerntet und gehandelt, so dass es möglich war, mit ihr auch positive Erfahrungen zu machen, was eine naturheilkundliche Verwendung derselben betrifft. Sie beinhalten nicht nur Vitamine, Mineralstoffe und ätherische Öle, sondern vor allem auch schwefelhaltige Substanzen. So sehr nun die Zwiebel aus der heimischen Küche nicht mehr wegzudenken ist und dort auf viele Weisen zur Freude des Gaumens aufbereitet wird, so ist es darüber hinaus auch angesagt, sie zur Linderung und Begleitung mancher Leiden heranzuziehen. Die Füße, auf denen wir stehen und mit denen wir uns bewegen, bleiben leider nicht vor rheumatischen oder gichtischen Beschwerden gefeit. Die Gründe für derartige Veränderungen mögen unterschiedlich sein, was nur durch eine kompetente medizinische Diagnose abgeklärt werden kann. Viele Hausmittel sind dann dazu da, diese Umstände zu begleiten und manche Beschwerden nach Möglichkeit erträglicher zu machen. Die Zwiebel kommt in diesem Falle rein äußerlich zur Anwendung, sofern sich jemand ihrer Hilfe bedienen möchte.

 

Zwiebelsaft für die Füße 

1 ganze Zwiebel fein reiben, ihren Saft auspressen und die Füße an den schmerzenden Stellen damit einreiben, falls ein Gicht- oder Rheumaleiden vorliegt. Am besten sowohl in der Früh als auch am Abend praktizieren. Der Zwiebelsaft kann auf diese Weise auch als Vorbeugung dienen, vor allem dann, wenn jemand um die Neigung zu derartigen Veränderungen weiß und die Erkrankung schon früher einmal aufgetreten ist. www.kraeuterpfarrer.at

Zwiebel (Allium cepa) mit Thymianzweig © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

Wohltuende Blüten

Begleitung bei Schüttelfrost

Es ist sowohl für medizinisch ausgebildete Fachkräfte wie für die so genannten Laien dahingehend gleichermaßen interessant, Symptome an sich selbst oder bei anderen zu beobachten und dann zu versuchen, sie zu diagnostizieren oder sie zu deuten. Immerhin wird es dadurch möglich, bei einer auftretenden Krankheit eine Spur aufzunehmen, in deren Folge im idealen Fall eine heilbringende Therapie begonnen werden kann. Mit den Blüten des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) möchte ich mich heute einem Phänomen zuwenden, das leider nicht wenige gerade bei einer Infektion durch das Coronavirus durchmachen mussten. Ich meine damit das plötzliche Auftreten von Schüttelfrost. Noch einmal sei betont, dass dann eine fachgerechte Diagnose möglichst zeitnah angestrebt werden soll. Zusätzlich ist es sicher klug, auch die Begleitung durch so manch bewährtes Hausmittel nicht außer Acht zu lassen. Gerade dann, wenn es gilt, etwas zu trinken, kann ein Tee vorübergehend gut tun. In den Holunderblüten stecken u. a. Flavonoide und Triterpene, in den Früchten wiederum Vitamine und Mineralstoffe. Für eine vorbeugende Maßnahme in Zeiten der Erkältung und grippaler Infekte hat schon mein Vorgänger Hermann-Josef Weidinger darauf hingewiesen, regelmäßig die getrockneten Holunderblüten aufzubrühen und den Tee zu trinken. Darüber hinaus gab er einen Hinweis, den ich erneut aufgreifen und weitergeben möchte. Es betrifft die Umstände eines Schüttelfrostes und die Begleitung desselben.

 

Tee aufbrühen

2 Teelöffel voll getrocknete und zerkleinerte Holunderblüten mit 1/4 Liter siedendem Wasser überbrühen. Noch zusätzlich 10 getrocknete und zerdrückte Holunderbeeren dazugeben. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Den Tee schluckweise trinken und unbedingt im Bett bleiben. Das bewährt sich, wenn jemand eben einen Schüttelfrost gehabt hat, um sich so besser auszuruhen. www.kraeuterpfarrer.at

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

Himbeeren im Winter

Einmal anders aufbereitet

Abwechslung und Einfallsreichtum sind oft gefragt und heiß begehrt. Dazu brauchen wir nicht weit gehen, um das festzustellen. Bleiben wir ganz einfach in der Küche und den Räumlichkeiten bzw. Hilfsmitteln, die damit in direktem Zusammenhang stehen. Ich bewundere all jene, die zu Hause oder in einem Betrieb den Speiseplan zusammenstellen müssen und dort die oben erwähnten Tugenden zur Entfaltung bringen. Trotz des Winters, der hoffentlich bald in den letzten Zügen liegt, möchte ich mich daher heute den Himbeeren (Rubus idaeus) zuwenden. Diese Früchte brauchen noch Monate, ehe sie wieder frisch von den Pflanzentrieben abgezupft und schnabuliert werden können. Momentan muss man also auf die Reserven derselben zurückgreifen, die in Form eines natürlich hergestellten Saftes zur Verfügung stehen oder als eingefrorene Ware noch in den Gefriertruhen lagern. Es ist ohnehin ratsam, beides so gut wie möglich bis zum Sommer hin aufzubrauchen. Da liegt es nahe, sich auf so manch alternative Art der Aufbereitung zu besinnen. Ein Sirup, der aus Himbeeren gewonnen wird, kann z. B. in Essig angesetzt werden, der auf verschiedene Weise zur Unterstützung des körperlichen Wohlbefindens zum Einsatz kommen kann. Um einen Himbeersirup aus aufgetauten Früchten herstellen zu können, gibt es sicher den einen oder anderen guten Rat zur Anleitung dieser Prozedur bei Verwandten, Freunden oder im Internet. Mir geht es aber hier darum, auf die Anwendung eines Himbeeressigs hinzuweisen, um damit zu gurgeln oder ihn zur Pflege der Haut zu verwenden.

 

Verdünnter Himbeeressig 

Um einen Himbeeressig zu erhalten, 1 Teil Himbeersirup mit 9 Teilen Apfelessig übergießen. In einem verschlossenen Glasgefäß 14 Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen. Dann abseihen, filtrieren und in braune Fläschchen abfüllen. Verschlossen kühl und lichtgeschützt lagern. Dieser Himbeeressig kann mit Wasser stark verdünnt als Gurgelwasser bei Entzündungen in der Mundhöhle eingesetzt werden oder als Hautabreibung zur Pflege der Körperoberfläche dienen. www.kraeuterpfarrer.at

Himbeere, Fruchtzweig (Rubus idaeaus) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

Ausgeglichenheit anstreben

Drei Kräuter helfen dabei

Unser Leben besteht aus einem ständigen Auf und Ab. Nicht nur, dass jeder neue Tag seine Überraschungen bereithält, mit denen wir zurechtkommen müssen, sondern auch unser Inneres ist stetigen Schwankungen ausgesetzt. Einmal sind wir gut drauf und motiviert und dann kann uns ein plötzlicher Ärger in Richtung Depression drängen. Alles ist möglich. An dieser Stelle darf ich daher ruhig von einer wünschenswerten Balance sprechen, die nur allzu oft von fragwürdigen Esoterikern feilgeboten wird. In Abgrenzung dazu möchte ich heute drei Kräuter namens Gelber Steinklee, Gelbes Labkraut und Thymian in Erinnerung rufen. Diese Gewächse können zusammen mit uns Menschen und den Gepflogenheiten der europäischen Klostermedizin auf eine lange Tradition der Verwendung zurückblicken. Anhand dieser Erfahrungen haben schon unsere Vorfahren die Vorzüge dieser Heilpflanzen ablesen und attestieren können. Enthält der Steinklee Cumarine und Flavonoide, so finden sich im Labkraut zusätzlich Glykoside und pflanzliche Säuren. Der Thymian wiederum trägt ätherische Öle und Terpene als Inhaltsstoffe in sich. Verschiedenste physische Bereiche können mit diesen drei Gaben der Natur unterstützt werden, so etwa das Lymphsystem, die Beschaffenheit des Blutes, die Verdauung und die Tätigkeit der Atemwege. Vergessen wir aber nicht darauf, dass ebenso die Nerven gut auf die Kräuter ansprechen können, vor allem dann, wenn man ein Team aus den aufgezählten Arten bildet. Gerade in Zeiten der Anspannung, aber auch angesichts manch fröhlichen Treibens im Fasching ist es gar nicht schlecht, sich beim Ausbalancieren die Kräfte der Natur zunutze zu machen.

 

Aufguss für die Nerven

Aus den getrockneten und zerkleinerten Kräutern Gelbes Labkraut, Gelber Steinklee und Thymian eine Mischung zu gleichen Teilen zusammenstellen. Davon 2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Ein paar Tage jeweils in der Früh und am Abend 1 Tasse davon trinken. Das tut Leibe und Seele gut, es balanciert beides aus und hilft entspannen. www.kraeuterpfarrer.at

Labkraut Echtes oder Gelbes, Blütenzweig (Galium verum) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Steinkleezweiglein (Melilotus) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Thymianzweig (Thymus vulgaris) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

 

 

 

Die Fingernägel stärken

Mit reinem Olivenöl

Wer die Gelegenheit bekommt, eine Reise in ein Land zu unternehmen, das an das Mittelmeer grenzt, genießt sicher die herrlichen Gegenden und die Gastfreundschaft, die dort anzutreffen sind. Gewiss ist es zudem interessant, die Natur und die Lebenskultur der dort angestammten Bewohner kennenlernen zu dürfen. Und oft bleibt eine häufig kultivierte Pflanze ein steter Begleiter, der auch schon in der Bibel eine große Rolle spielt. Egal, ob jemand zu Fuß, mit dem Auto oder per Bahn in mediterranen Gegenden unterwegs ist: der Olivenbaum (Olea europaea), auch Ölbaum genannt, begegnet einem ganz sicher. Dieses Gewächs liefert ferner die herrlichen Früchte, die es – sorgsam in Gläser eingelegt – immer wieder einmal zu genießen gilt. Zudem erhalten wir davon auch das Olivenöl, das aus dem täglichen Gebrauch in der Küche wohl kaum mehr wegzudenken ist. In ihm sind nicht nur ungesättigte Fettsäuren als Inhaltsstoffe eingelagert, sondern genauso Kalzium, Magnesium und Phosphor, die allesamt dem menschlichen Organismus zugutekommen können. Heute möchte ich jedoch das gute Olivenöl nicht auf dem Teller servieren oder es über einen Salat gießen. Es besitzt nämlich ebenso kosmetische Qualitäten. Und dabei will ich noch zusätzlich im wahrsten Sinne des Wortes auf die eigenen Finger schauen. Die darauf sitzenden Nägel geben immer wieder Anlass, sich selbst zu pflegen und andererseits auf ihre gute Struktur Obacht zu haben. Bei letzterem kann uns das Olivenöl gute Dienste erweisen. Oft ist es wahrlich sehr einfach, sich selbst mit Hilfe der Natur etwas Gutes zu tun.

 

Unterstützung für schöne Nägel

Reines und qualitätsvolles biologisches Olivenöl leicht anwärmen. Davon so viel in eine Schale gießen, die ausreicht, um die Fingerspitzen darin eintauchen zu können. Das Öl soll über die Nagelwurzelgegend reichen. 1 bis 2 Minuten drinnen lassen. Danach wieder herausziehen und das Öl gut verreiben. Dies Maßnahme wird am besten einige Zeit lang abends durchgeführt und stärkt so die Fingernägel, mindert ihre Brüchigkeit und festigt ihre Form. www.kraeuterpfarrer.at

Olivenzweig (Olea europaea) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya