Grüne Walnussschalen aufbrühen
Unser Körper bedarf einer ständigen Energiezufuhr. Ich möchte das vergleichen mit einem Haus, das in unseren klimatischen Breitengraden zwischen September und Mai eigentlich permanent geheizt werden muss, solange sich jemand darin aufhält, wohnt oder arbeitet. Der Organismus erhält seine Kraft durch die kontinuierliche Ernährung. Gewiss tut auch das Fasten gut, aber dennoch reichen bei den allerwenigsten Luft und Liebe allein aus, um gut zu existieren. Zu den prädestinierten Gaben der Natur, die den Körper stärken, zählen wohl die verschiedenen Arten von Nüssen. Am nächsten stehen uns wohl die Walnüsse (Juglans regia), die je nach Jahr mehr oder weniger reich im Herbst von den Bäumen fallen und dann sowohl von Mensch als auch von Tier gesammelt und gegessen werden. Wir wissen jedoch auch, dass die grünen Wuchsteile der Zweige einen Wert besitzen. Da sind an erster Stelle die Blätter zu nennen, die, sobald man sie ein wenig zwischen den Fingern zerreibt, einen charakteristischen Geruch absondern. Das mögen im Übrigen die Mücken und Gelsen gar nicht gerne, was wiederum des Sommers für unsereins von Vorteil sein kann. Die heranreifenden Nüsse werden im Stadium des Reifens von einer dicken grünen Schutzschicht umgeben, die erst, nachdem dieser Prozess beendigt ist, aufbricht, um den schalengeschützten Nusskern freizugeben. Und dieser grüne Überzug der Walnüsse ist ein natürliches Mittel, um die menschliche Haut zu festigen und zu stärken. Wie auch die Blätter so sind sie ebenfalls reich an Gerbstoffen und ätherischen Substanzen. Zum Ausklang des Jahres möchte ich der Haut also meine Aufmerksamkeit widmen, denn immerhin schützt sie uns vor so manchem Unliebsamen wie Infekten und Krankheiten. So ist es sicher nicht schlecht, sich in gewisser Weise für zukünftige Zeiten zu wappnen.
Abreibung für den ganzen Körper
Von getrockneten und zerkleinerten grünen Walnussschalen bereitet man sich einen Tee im Heißaufguss oder als Abkochung zu. Da dieser nicht getrunken wird, kann jeder die für ihn geeignete Menge dafür bestimmen (2 TL für 1/4 l Wasser). Mit dem Resultat reibt man die Haut auf der gesamten Körperoberfläche mit einem Waschlappen ein, um so ihre Konsistenz zu stärken und ihre Widerstandskraft zu steigern. Das erweist sich gerade auch im Winter als vorteilhaft. Und es färbt zudem noch braun! www.kraeuterpfarrer.at
Walnuss (Juglans regia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu. Vielleicht sind die einen froh, dass man die Festtage zu einem guten Teil hinter sich gebracht hat. Andere wiederum suchen noch schnell, das Anstehende zu erledigen, Rechnungen zu zahlen oder eben für Silvester das Nötige einzukaufen. Und hoffentlich ist es den meisten gegönnt, zur Ruhe zu finden und aufzutanken. Der Organismus dankt es einem ebenfalls, wenn er nicht zu viel an Anstrengung auferlegt bekommt. Also, am besten eine Pause einlegen, auch beim Schlemmen und Feiern. Die Birnbäume (Pyrus communis) in den Gräten haben das Ihre für das zurückliegende Jahr schon geleistet. Blühen, Reifen und Fruchten liegen bereits in der Vergangenheit. Gott sei Dank sind jedoch genügend Reserven übriggeblieben, die es uns ermöglichen, nach Herzenslust auf dieses wertvolle Obst zurückzugreifen und den Nutzen bis weit in den Frühling hinein abzuschöpfen. Die Birnen sind nicht nur reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen; sie versorgen uns zudem mit Flüssigkeit und Ballaststoffen. Im Körper findet ja ein permanenter Reinigungsprozess statt, dem man eben durch den Genuss von Naturgegebenem genügend Raum einräumen sollte. Das kann geschehen, indem man zwischen den Feiertagen einen eigenen Obsttag mit Birnen gestaltet. Mit ein bisschen Disziplin kann dies durchaus erfolgreich gelingen. An dieser Stelle möchte ich wieder einmal dazu aufrufen, den heimischen Obstbau zu fördern und zu unterstützen, indem man vor allem regionale Produkte kauft und auch dementsprechend konsumiert. Die Gesundheit, die wir zum Neujahr allen zurufen und wünschen, kommt dann sicher nicht zu kurz. An einem Tag nimmt man außer 1 1/2 bis 2 Kilogramm Birnen keine anderen Mahlzeiten zu sich. Sie können roh oder auch gekocht gegessen werden. Gewiss ist es möglich, zusammen mit dem Obst auch ein wenig Brot, Butter- oder Sauermilch bzw. Joghurt zu konsumieren. Ein solcher Obsttag hilft mit, die Verdauung zu entlasten und überschüssiges Wasser, das sich u. a. bei Anschwellungen ansammelt, aus dem Körper abzuführen. Gewiss ist dies nur dann angesagt, wenn man nicht an Diabetes leidet. www.kraeuterpfarrer.at Am liebsten würde ich fragen, was heuer zu Weihnachten alles auf dem Festtagstisch gelandet ist. Schließlich gab es für nicht wenige auch die Besuche bei der Verwandtschaft zu absolvieren, wobei sich wohl kaum jemand hat lumpen lassen. Also wurde sicherlich Köstliches aufgetischt. Und dabei kamen die Desserts bestimmt ebenfalls nicht zu kurz. Hat man dafür auch Erdbeeren verarbeitet? Eins ist sicher: hierzulande liegt die Ernte der roten Früchte bereits Monate zurück. Und dennoch besitzen die Erdbeeren (Fragaria vesca) ihre Aktualität. Diese bezieht sich jedoch auf die Blätter der wilden Form, der so genannten Walderdbeere. Diese Wuchsteile wurden schon im Sommer geerntet und getrocknet. In diesem Zustand sind sie auch in den Wintermonaten gut verwendbar. Ihre Inhaltsstoffe zeichnen sich in erster Linie durch das Vorhandensein von Gerbstoffen, Flavonoiden und einem geringen Anteil an Salicylsäure aus. Die Wirkung der grünen Blätter ist leicht harntreibend und zudem hilfreich, um lästigen Nachtschweiß zu mindern. Gleichzeitig geht von ihnen eine stärkende Wirkung aus, die vor allem der Leber zugutekommt. Diese Aspekte wird wohl niemand von uns verachten. Um diese positiven Seiten des Heilkrautes Walderdbeere entgegenzunehmen, lassen sich vor allem die Morgenstunden sinnvoll nutzen. Das Frühstück kann mit einem Tee bestritten werden, der den ganzen Organismus unterstützt. Das kostet kaum Mühe und lässt uns die Erdbeeren zeitgerecht verwenden. Die Früchte haben nun höchstens in der Gefriertruhe ihre Berechtigung, von wo sie entnommen und für das Zubereiten der Nachspeisen herangezogen werden können. Es ist wohl zu überdenken, ob Produkte aus Glashäusern oder gar aus Übersee jetzt im Winter gekauft werden müssen. Der nächste Sommer kommt doch bestimmt wieder. Von getrockneten und zerkleinerten Blättern der Walderdbeeren nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Schluckweise zum Frühstück trinken, ohne den Tee mit Zucker zu süßen. Das fördert die Tätigkeit der Leber, unterstützt den Stoffwechsel und kann mithelfen, bei Frauen eine zu starke Monatsperiode abzuschwächen. www.kraeuterpfarrer.at Nirgends ist ein Nachteil, wo nicht auch ein Vorteil damit verbunden ist, den man womöglich übersieht. Gar viele sprechen im Zusammenhang mit einem üppig gedeckten Tisch von „sündigen“. Sie wollen so mit einem Augenzwinkern umschreiben, dass sie vielleicht des Guten zu viel zu sich genommen haben. Ein fetter Braten, eine kräftige Portion Schlagobers, eine von Zucker strotzende Torte, ein Glaserl Wein. Die Liste ließe ich angesichts der weihnachtlichen Köstlichkeiten noch lange fortsetzen. Jedoch bieten die Feiertage auch ein reiches Angebot an Früchten. Aus ihnen möchte ich heute einmal mehr die Feigen (Ficus carica) herausgreifen, die als getrocknete Ware bereits in manche Bäckereien und Kekse hineinverarbeitet wurden. Wir wissen, dass sie mithelfen, die guten Speisen mit Ballaststoffen anzureichern. Dies wiederum kommt dem Darm und dem dort befindlichen Mikrobiom zugute. Und wenn die Verdauung gut funktioniert, dann spiegelt sich das im ganzen Organismus wider. Natürlich sind mit dem Verarbeiten des zu uns genommenen Essens nicht nur der Magen und der Darm beschäftigt. Leber und Galle partizipieren ebenso an diesem lebenserhaltenden Prozess. Sie sind dankbar, wenn vor allem etwas in unseren Körper gelangt, das möglichst wenig an Fett, weißem Zucker und Alkohol aufweist. Da sind ihnen schon die Mineralstoffe und die Zellstoffe viel lieber, die eben in getrockneten Feigen vorhanden sind. Daher sollten wir uns zwischen den Festtagen und vielleicht auch danach etwas mäßigen und dem Gesunden einen Vorrang einräumen. Um Leber und Galle zu schonen und gleichzeitig zu kräftigen, kann man gleich am Morgen etwas Sinnvolles verkosten. Getrocknete Feigen und Wasser sind die einzigen Zutaten dafür. Von getrockneten Feigen nimmt man abends 5 Stück und schneidet sie in kleine Würfel. In einen Topf hineingeben und mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen. Über Nacht zugedeckt stehen lassen. Am nächsten Morgen löffelt man den Feigenansatz aus und gestaltet gleichzeitig das Frühstück so, indem man auf Fleisch und Eier verzichtet. Ein paar Tage hintereinander durchführen. Tut auch allen gut, die unter einer Beeinträchtigung von Leber und Galle leiden. www.kraeuterpfarrer.at Was führt uns zur Fülle des Lebens? Viele – ja allzu viele – meinen, das eigene Ich sei der alleinige Garant des Glücks. Unlängst entdeckte ich auf meinem Handy ein so genanntes Profil, wo das Foto eines jungen Studenten mit den Worten „Ich bin mich“ ergänzt wurde. Vielleicht meint er damit, dass er etwas Besonderes ist, was man prinzipiell unterschreiben kann. Abgesehen von der lyrischen Grammatik dieser Aussage möchte ich jedoch noch hinzufügen, dass wir allein schon von unserem kommunikativen Wesen her anderen zugeordnet sind. Das spielt auch in der pflanzlichen Naturheilkunde eine wesentliche Rolle. Die Heilpflanze des auslaufenden Jahres ist für Österreich der Lavendel (Lavandula angustifolia). Dieser Lippenblütler erfreut sich steter Beliebtheit und wird von Alt und Jung sehr geschätzt. Er duftet gut und sieht schön aus, wenn er in voller Blüte die Gärten, Parks und Rabatten ziert. Der Lavendel besitzt ein heiteres Wesen, was er auch durch seine Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Gerbstoff und ätherisches Öl weiterzugeben vermag. Denn nur dann, wenn der Organismus in guter Verfassung ist, bleibt auch das Gemüt auf der Sonnenseite unserer Gefühlslage. Man kann den Lavendel noch mit einem anderen Heilkraut im wahrsten Sinne des Wortes zusammenspannen. Da möchte ich den Hopfen (Humulus lupulus) vorschlagen. Seine weiblichen Blütenzapfen, die übrigens auch als Ergänzung beim Bierbrauen herangezogen werden, besitzen Bitterstoffe, die sich ebenso auf die Physis positiv auswirken können. Es ist doch so, dass wir vor allem vor den Weihnachtsfeiertagen unter einer nervlichen Anspannung standen, da es noch so viel zu erledigen und zu besorgen galt. Jetzt, da wir feiertagsmäßig in ruhigere Gewässer gelangen, ist es sicher angezeigt, in Ruhe den Jahreswechsel zu vollziehen und neue Kräfte zu sammeln, um gut in die neuen Zeiten zu starten. Vielleicht ist es möglich, mit zwei Kräutern ein wenig gelassener und ausgeglichener zu werden. Getrocknete und zerkleinerte Hopfenblüten und getrocknete Lavendelblüten mischt man zu gleichen Teilen ab. Für eine Tasse Tee nimmt man 2 Teelöffel voll, die man mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießt und 15 Minuten zugedeckt ziehen lässt. Abseihen und den Tee schluckweise trinken, jeweils in der Früh und am Abend 1 Schale. Bei nervöser Erschöpfung erhält man so eine natürliche Stärkung. www.kraeuterpfarrer.at Es war im Jahr 1981 als mein bald darauf verstorbener Vater in einem Jagdmagazin einen Artikel über seine vorweihnachtliche Suche nach Misteln schrieb, die er schließlich auf den Tannen fand. Ich zitiere ihn: „Wir müssen in unsere Wälder wieder mehr Setzlinge der Edeltanne (= Weißtanne) einbringen, der Menschen, des Wildes und des Waldes wegen, und sie in ihrem Aufwuchs schützen, dann werden unsere Forste nicht mehr und mehr uniforme Pflanzungen werden, an denen sich weder Mensch noch Getier recht zu erfreuen mag.“ Heute am Christtag ist es wohl nur recht und gut, die Weißtanne (Abies alba) besonders hervorzuheben. Sie zieren doch selbst oder mit Exemplaren verwandter, extra für Weihnachten gepflanzter Arten die Wohnungen und Stuben unserer Heimat. Die aus heutiger Sicht prophetischen Worte meines Vaters führen mich hin zur gesundheitlichen Bedeutung dieses Baumes. Es wird noch eine Weile dauern, bis die Zweige und Triebe wieder die berühmten Wipferl mit hellgrünen Nadeln schieben werden, die sich richtig weich und fast kuschelig anfühlen, streicht man mit der Hand darüber. Sie können dann als so genannte Maiwipferl abgezupft und getrocknet werden, um sie im Winter zum Nutzen für die Atemwege zu einem Tee aufzugießen. Die wertvollen ätherischen Substanzen samt pflanzlichen Säuren sind es, die mithelfen, dass sich ein festsitzender Schleim in den Bronchien löst und ein Heilungsprozess vorangetrieben werden kann. Übrigens ist das Harz der Tanne ebenfalls für die Heilkunde zu verwenden. Wenn wir uns rund um den Jahreswechsel doch eher ungesund ernähren, kann es schon vorkommen, dass auch das Zahnfleisch Schaden nimmt. Die Zähne werden mit sehr viel Süßem, also mit Zucker konfrontiert. Und der Magen gleichfalls. Da gibt es seitens der Tanne eben das Harz, das nachsorgend wie vorbeugend einen kleinen Beitrag liefern kann. Vom Harz der Tanne nimmt man ein kleines Stückchen und kaut es langsam im Mund, bis es sich ganz auflöst. Das hat eine reinigende und desinfizierende Wirkung. Zum einen wird dadurch das Zahnfleisch gefestigt, was gleichzeitig die Zähne stärkt. Und zum anderen wird durch den geschluckten Speichel die Gesundheit des Magens gefestigt. Somit ist das eine vorbeugende Maßnahme, damit nicht Magengeschwüre entstehen. Generell wird durch das Kauen des Tannenharzes der Atem erfrischt. www.kraeuterpfarrer.at Wir dürfen uns fragen, warum Weihnachten gerade auf den 24. bzw. 25. Dezember fällt. Eine Antwort darauf ist das einstige Fest des Sonnengottes Sol invictus, das die Römer alljährlich begingen. An dessen Stelle setzten dann die Christen eben den Messias Jesus Christus, der das Licht ist, das die ganze Welt erleuchtet. Mit seiner Menschwerdung und seiner Geburt ist er aus seiner göttlichen Allmacht herausgetreten. Durch diese Erniedrigung ist vielen Menschen ein Licht aufgegangen. Eines der schönsten pflanzlichen Symbole für den wichtigsten Himmelskörper über unserer Erde ist wohl die Sonnenblume (Helianthus annuus), die ihre ursprüngliche Heimat in Mittelamerika haben dürfte. Kaum jemand weiß noch um diese Herkunft, da es üblich ist, die Sonnenblumen zuhauf auf den Feldern anzubauen oder im Garten als Zierelement zu ziehen. Sobald ihre Früchte reif sind, dauert es nicht lange, dass die Meisen behände die Blüten erklimmen und die einzelnen Kerne mit ihren kleinen Schnäbeln als Mahlzeit herauszurren und verspeisen. Sie warten also nicht bis zum Winter, wenn dann die Futterhäuschen damit beschickt werden. In den Sonnenblumenkernen befinden sich wertvolle Öle bzw. Fettsäuren und Mineralstoffe. Die gelben Blütenblätter, die von den Vögeln verschont werden, sind aber ebenso nicht zu verachten. Ihre Gerbstoffe und Saponine erweisen sich u. a. für angeschlagene Atemwege als stärkend. Daher will ich diese goldgelben Gaben der Sonnenblume gerade zu Weihnachten präsentieren, da es gilt, dem Licht dankzusagen, das aus der Krippe aufstrahlt. Und schließlich ist ja auch die Sonnenblume eine Gabe der Schöpfung, die dem menschlichen Organismus weiterhelfen kann. Vielleicht ist es gerade ein Tee, der in Tagen wie diesen eine Linderung mit sich bringt. Von getrockneten und zerkleinerten Blütenblättern der Sonnenblume nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Wer mag, kann noch etwas Honig beigeben. Dieser Tee hilft mit, um entzündete obere Atemwege zu stärken. Er hat zudem eine harntreibende und blähungswidrige Wirkung. Die getrockneten Blütenblätter können übrigens auch zu einem Pulver verrieben und messerspitzenweise mit Joghurt oder Marmelade eingenommen werden. Oder man ergänzt Teemischungen damit. www.kraeuterpfarrer.at Zu Weihnachten freuen wir uns doch für gewöhnlich über die verschiedensten Arten von Geschenken und Aufmerksamkeiten, egal, ob sie unter dem Christbaum liegen oder andernorts überreicht werden. Wir tun dies, weil wir damit Gott nachahmen, der für die ganze Welt in der Person Jesu zum größten Geschenk geworden ist. Das ist also der wahre und eigentliche Grund dieses beglückenden Brauches. Hier an dieser Stelle kommen die Gaben zur Geltung, die der Schöpfer mithilfe der Natur dem Menschen anheim stellt, um diese zu nutzen und auch zu hüten. Ein Gewächs, das fast ausschließlich unter menschlicher Obhut in den Gärten wächst, sind die Sträucher der Schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum). Dennoch kommt es mitunter vor, dass diese Art auch in verwilderten Populationen zu finden ist. Die Früchte, die wir hierzulande in der Regel als Schwarze Ribisel bezeichnen, sind in ihrem voll ausgereiften Zustand eine wahre Köstlichkeit. Daher sollte man sie gleich im eigenen Garten nach Möglichkeit zur rechten Zeit schnabulieren, um so den Vitaminbedarf für unseren Körper abzudecken. Jetzt in den Wintermonaten sind es vor allem auch die Blätter der früchtetragenden Zweige, die uns in getrockneter Form zu Verfügung stehen. Mit ihren Gerbstoffen, Flavonoiden und Mineralsubstanzen stellen sie eine Reserve dar, die wir nicht unterschätzen sollten. Immerhin gilt es nun vermehrt, die in uns angelegten Immunkräfte zu forcieren, um so gut und möglichst ohne längeren Aufenthalt im Bett – der aufgrund heftiger Erkältung, Fieber oder Grippe vonnöten wäre –, über die Runden zu kommen. In den Blättern der Schwarzen Ribisel haben wir eine Kräuterdroge zur Hand, die gut dazu geeignet ist, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, die unsere Gesundheit stabilisieren. Und in den kommenden Tagen kann man die ganze Familie mit hineinnehmen, wenn es gilt, die Abwehrkräfte zu stärken. Von getrockneten und zerkleinerten Blättern der Schwarzen Johannisbeere nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen und 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und mit etwas Honig süßen. Ein Schuss Zitronensaft kann auch nicht schaden. 2-mal pro Woche serviert man jeweils morgens und abends 1 Tasse pro Person davon. Das hilft mit, um weniger anfällig für Erkältungen und andere Infekte zu sein. www.kraeuterpfarrer.at Ein viel zu warmer Dezember brachte bisher keinen Schnee ins Flachland. Der Traum von weißen Weihnachten wird auch in diesem Jahr kaum in Erfüllung gehen. Mittlerweile haben wir uns schon daran gewöhnt, dass die Temperaturen nicht so tief sinken wie anno dazumal. Wer sich jedoch noch mehr als der Mensch herausgefordert fühlt, ist Mutter Natur bzw. alles, was eher auf Frost und Schnee wartet, wie etwa verschiedene Bäume und Sträucher. Gottlob beginnen diese noch nicht zu blühen, wie etwa die Linden (Tilia). Sie erledigen das, wenn wieder genügend Sonne und Wärme vorhanden ist. Dann können sich auch die Bienen daran laben und dafür sorgen, dass aus den Waben seitens der beherzten Imker ein guter und gesunder Honig geschleudert werden kann. Und die Klugen schauen im Sommer auch darauf, sich genügend Blüten von den Zweigen zu zupfen und sie im Schatten sorgfältig zu trocknen. Ihre Inhaltsstoffe wie etwa ätherische Öle, Saponine und Gerbstoffe können von unserer Physis als Unterstützung entgegengenommen werden. Muss man z. B. wegen Erkältung und Grippe das Bett hüten, dann sorgt ein heiß getrunkener Lindenblütentee sicher dafür, dass wir so richtig ins Schwitzen kommen und somit den Genesungsprozess um ein gutes Stück weiter bringen. Was jetzt zur kalten Zeit jedoch auch oft passieren kann, ist die Tatsache, dass wir uns einem nebelfeuchten Wind oder einem zugigen Ambiente aussetzen müssen. Das findet wiederum seinen Niederschlag auf unseren Augen, die sich leicht entzünden und anschwellen können. Sollten diese beschriebenen Umstände eben der Grund für eine derartige Veränderung der Augen bzw. der sie bedeckenden Lider sein, kann man zu einem alten Hausmittel greifen, das mit Lindenblüten zubereitet wird. Immerhin sollten wir bei jedem Wetter sowohl drinnen als auch draußen eine klare Sicht behalten. Von getrockneten und zerkleinerten Lindenblüten nimmt man 1 Teelöffel voll. Diese Menge übergießt man mit 1/8 Liter heißer Milch und lässt beides zusammen 15 Minuten lang ziehen. Dann abseihen und erträglich warme Auflagen damit durchführen. Es empfiehlt sich, das mehrmals am Tag zu machen, um die entzündeten Augen wieder einer Besserung zuzuführen. www.kraeuterpfarrer.at Wechselseitige Wirkungen sind für gewöhnlich das, was unser Leben vorwärtsbringt, wenn sie positiv angelegt sind. Schauen wir uns in diesem Sinne Teams und Gemeinschaften an, die sich unter einem gemeinsamen Ziel vereint wissen und Projekte verwirklichen. Vergessen wir dabei die Ordensgemeinschaften nicht, die immer von beherzten Männern und Frauen gegründet wurden, um Gemeinschaft zu bilden. Pflanzen wirken sich ebenfalls gut auf den Menschen aus. Und das betrifft nicht bloß die Physis alleine. Die Melisse (Melissa officinalis) ist ein gutes Beispiel dafür. Dieses zu den Lippenblütlern zählende Gewächs besitzt ohnehin einen guten Ruf. Gerne garniert man Desserts mit seinen Blättern. Im Sommer reichert man häufig auch das Trinkwasser mit den Trieben der Melisse an, um so das erfrischende Aroma entgegennehmen zu können. Wie viele andere Kräuter zeichnet sich dieses botanische Individuum durch einen hohen Gehalt an ätherischem Öl und an Flavonoiden aus. Übrigens: wer im Garten als so genannter „Anfänger“ in Richtung Pflanzen und Kultivieren von Heilkräutern erste Erfahrungen sammeln möchte, ist gut beraten, sich mit der Melisse erste Sporen des Erfolges zu verdienen. Denn es ist ein unkompliziertes und im wahrsten Sinne pflegeleichtes Heilkraut. In der naturheilkundlichen Verwendung bilden die Wirkstoffe gleichsam eine Klammer, die Leib und Seele miteinander verbinden. Viele sind oft auf der Suche nach einem sanften Mittel, um die Nerven zu pflegen und um besser einschlafen zu können. Da verweise ich gerne auf die Melisse, die eine ausgleichende Wirkung hat. Am besten gießt man sich eine Tasse Tee auf, um sie genüsslich zu trinken. Wer mag, kann diesen Absud noch mit ein wenig Honig ergänzen. Wer aber die Melisse von außen her anwenden möchte, ist ebenfalls gut beraten. Dann können nämlich Erfrischung und Stärkung der Haut mitwirken, dass sich alles wohler fühlt, was darunter steckt. So viel zum Begriff Wechselwirkung. Vom getrockneten und zerkleinerten blühenden Kraut der Zitronenmelisse nimmt man 100 g. Mit 3 Liter kochendem Wasser überbrühen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und gleich dem Badewasser in der Wanne als Zusatz beifügen. 20 Minuten darin baden, ehe man wieder heraussteigt und sich abtrocknet. Diese Anwendung kann man sehr gut am Abend durchführen, um so leichter in einen erholsamen Schlaf gleiten zu können. www.kraeuterpfarrer.at
Pause mit Obst
Vielleicht einmal mit Birnen
Birnentag
Birnen im Strohkörbchen ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Blätter statt Früchte
Zeitgerechte Verwendung von Erdbeeren
Erdbeerblätter zum Frühstück
Walderdbeere mit Blüten und Früchten (Fragaria vesca) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Schonend und stärkend zugleich
Feigen für Galle und Leber
Hausmittel mit Feigen
Feigenzweig mit Früchten (Ficus carica) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kräuter im Duo
Hopfen und Lavendel
Tee für die Nerven
Hopfen (Humulus lupulus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Lavendel-Blütenzweig (Lavandula angustifolia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Gesund für Mensch und Wald
Die Weißtanne begleitet uns
Tannenharz kauen
Tanne (Abies albs) ⓒ Grafik von Prof. Emil Jaksch, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Kraft des Lichtes
Blütenblätter der Sonnenblume
Heilsamer Aufguss
Sonnenblume (Helianthus annuus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Blätter im Winter
Getrocknet von Schwarzen Johannisbeeren
Familientee im Winter
Schwarze Johannisbeeren oder Ribisel (Ribes nigrum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Zur Linderung der Augen
Lindenblüten verwenden
Auflagen mit Lindenblüten
Lindenblüten mit Blatt ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Innerlich und äußerlich wohltuend
Die Melisse
Melissen-Bad
Melisse oder Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya