Blätter im Winter

23. Dezember 2019

Getrocknet von Schwarzen Johannisbeeren

Zu Weihnachten freuen wir uns doch für gewöhnlich über die verschiedensten Arten von Geschenken und Aufmerksamkeiten, egal, ob sie unter dem Christbaum liegen oder andernorts überreicht werden. Wir tun dies, weil wir damit Gott nachahmen, der für die ganze Welt in der Person Jesu zum größten Geschenk geworden ist. Das ist also der wahre und eigentliche Grund dieses beglückenden Brauches. Hier an dieser Stelle kommen die Gaben zur Geltung, die der Schöpfer mithilfe der Natur dem Menschen anheim stellt, um diese zu nutzen und auch zu hüten. Ein Gewächs, das fast ausschließlich unter menschlicher Obhut in den Gärten wächst, sind die Sträucher der Schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum). Dennoch kommt es mitunter vor, dass diese Art auch in verwilderten Populationen zu finden ist. Die Früchte, die wir hierzulande in der Regel als Schwarze Ribisel bezeichnen, sind in ihrem voll ausgereiften Zustand eine wahre Köstlichkeit. Daher sollte man sie gleich im eigenen Garten nach Möglichkeit zur rechten Zeit schnabulieren, um so den Vitaminbedarf für unseren Körper abzudecken. Jetzt in den Wintermonaten sind es vor allem auch die Blätter der früchtetragenden Zweige, die uns in getrockneter Form zu Verfügung stehen. Mit ihren Gerbstoffen, Flavonoiden und Mineralsubstanzen stellen sie eine Reserve dar, die wir nicht unterschätzen sollten. Immerhin gilt es nun vermehrt, die in uns angelegten Immunkräfte zu forcieren, um so gut und möglichst ohne längeren Aufenthalt im Bett – der aufgrund heftiger Erkältung, Fieber oder Grippe vonnöten wäre –, über die Runden zu kommen. In den Blättern der Schwarzen Ribisel haben wir eine Kräuterdroge zur Hand, die gut dazu geeignet ist, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, die unsere Gesundheit stabilisieren. Und in den kommenden Tagen kann man die ganze Familie mit hineinnehmen, wenn es gilt, die Abwehrkräfte zu stärken.

Familientee im Winter

Von getrockneten und zerkleinerten Blättern der Schwarzen Johannisbeere nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen und 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und mit etwas Honig süßen. Ein Schuss Zitronensaft kann auch nicht schaden. 2-mal pro Woche serviert man jeweils morgens und abends 1 Tasse pro Person davon. Das hilft mit, um weniger anfällig für Erkältungen und andere Infekte zu sein. www.kraeuterpfarrer.at Schwarze Johannisbeeren oder Ribisel (Ribes nigrum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya