Schonend und stärkend zugleich

28. Dezember 2019

Feigen für Galle und Leber

Nirgends ist ein Nachteil, wo nicht auch ein Vorteil damit verbunden ist, den man womöglich übersieht. Gar viele sprechen im Zusammenhang mit einem üppig gedeckten Tisch von „sündigen“. Sie wollen so mit einem Augenzwinkern umschreiben, dass sie vielleicht des Guten zu viel zu sich genommen haben. Ein fetter Braten, eine kräftige Portion Schlagobers, eine von Zucker strotzende Torte, ein Glaserl Wein. Die Liste ließe ich angesichts der weihnachtlichen Köstlichkeiten noch lange fortsetzen. Jedoch bieten die Feiertage auch ein reiches Angebot an Früchten. Aus ihnen möchte ich heute einmal mehr die Feigen (Ficus carica) herausgreifen, die als getrocknete Ware bereits in manche Bäckereien und Kekse hineinverarbeitet wurden. Wir wissen, dass sie mithelfen, die guten Speisen mit Ballaststoffen anzureichern. Dies wiederum kommt dem Darm und dem dort befindlichen Mikrobiom zugute. Und wenn die Verdauung gut funktioniert, dann spiegelt sich das im ganzen Organismus wider. Natürlich sind mit dem Verarbeiten des zu uns genommenen Essens nicht nur der Magen und der Darm beschäftigt. Leber und Galle partizipieren ebenso an diesem lebenserhaltenden Prozess. Sie sind dankbar, wenn vor allem etwas in unseren Körper gelangt, das möglichst wenig an Fett, weißem Zucker und Alkohol aufweist. Da sind ihnen schon die Mineralstoffe und die Zellstoffe viel lieber, die eben in getrockneten Feigen vorhanden sind. Daher sollten wir uns zwischen den Festtagen und vielleicht auch danach etwas mäßigen und dem Gesunden einen Vorrang einräumen. Um Leber und Galle zu schonen und gleichzeitig zu kräftigen, kann man gleich am Morgen etwas Sinnvolles verkosten. Getrocknete Feigen und Wasser sind die einzigen Zutaten dafür.

Hausmittel mit Feigen

Von getrockneten Feigen nimmt man abends 5 Stück und schneidet sie in kleine Würfel. In einen Topf hineingeben und mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen. Über Nacht zugedeckt stehen lassen. Am nächsten Morgen löffelt man den Feigenansatz aus und gestaltet gleichzeitig das Frühstück so, indem man auf Fleisch und Eier verzichtet. Ein paar Tage hintereinander durchführen. Tut auch allen gut, die unter einer Beeinträchtigung von Leber und Galle leiden. www.kraeuterpfarrer.at Feigenzweig mit Früchten (Ficus carica) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya