Vom Bockshornklee den Samen verwenden
In der Kräuterkunde darf man immer wiederum die Geschichtsforschung befragen, inwieweit es Zeugnisse gibt, ob eine bestimmte Pflanze bereits bekannt war und auch Verwendung fand. Geben wir dabei das Stichwort „Bockshornklee“ ein, der wissenschaftlich als Trigonella foenum-graecum bezeichnet wird, so gelangen wir durchaus in die Epoche Kaiser Karls des Großen. Ursprünglich im mittleren Asien beheimatet, gelangte dieser Schmetterlingsblütler schon sehr früh nach Europa und ins Mittelmeergebiet. Er wurde aber auch in China und in Indien seit alters her kultiviert und verwendet. Im hohen Mittelalter weist neben anderen die hl. Hildegard von Bingen darauf hin, diesen Klee insbesondere bei Hautkrankheiten zu nutzen. Wer sich den Bockshornklee in den eigenen Garten holt, achte darauf, dass er vor allem magere und durchlässige Böden als Standort schätzt. Er braucht auch kaum Dünger. Den ganzen Sommer über kann man seine frischen Blätter abzupfen, um sie in der Küche als Würze bei vielen Gerichten zum Einsatz kommen zu lassen. Im Spätsommer wiederum ist es angebracht, aus den länglichen, spitz geformten Früchteschoten, die dem Gewächs den Namen geben, die Samen zu ernten. Diese beinhalten wertvolle Stoffe, die unsere Gesundheit unterstützen. Den bereits vorhandenen Samen gilt es auch jetzt zu nutzen, da sich angesichts des nass-kalten Wetters bei manchen der Schnupfen eingestellt hat. Um die Nase wieder freier zu bekommen, kann man auf eine ganz einfache Methode zurückgreifen. Ich wünsche allen einen ruhigen Karsamstag! Vielleicht besuchen Sie in Ihrer Nähe ein liebevoll aufgestelltes Hl. Grab in einer Kirche, um so auch besser zur Ruhe zu kommen.
Pulver aus Bockshornkleesamen
Von den Schoten des Bockshornklees lassen sich die einzelnen Samenkörner herauslösen. Es gibt ihn auch im speziellen Handel. Die Samen reibe man im Mörser ganz fein zu einem mehligen Pulver. Bei Schnupfen nimmt man davon mehrmals am Tag eine Prise. Dabei geht man genauso vor wie beim Aufschnupfen eines Schnupftabaks. Das Pulver hilft mit, dass sich die Schleimhäute in der Nase gut regenerieren und die verstopften Atemgänge wiederum rascher frei werden.
Bockshornklee ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Auf der Suche nach bestimmten Heilkräutern ist es ratsam, mit allen Sinnen vorzugehen. Die Augen werden wohl die leitenden Organe sein, denen man sich die meiste Zeit über bedient. Doch kann es ebenso sein, dass ein markanter Duft die Gewissheit vermehrt, an der richtigen Adresse zu sein. Im hohen Sommer kann man auf diese Weise ein gelb blühendes Kraut entdecken, das einen angenehm nach Honig riechenden Geruch verströmt. Hierbei handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das Echte Labkraut (Galium verum). Im Volksmund wird es daher auch mancherorts als Honigklee bezeichnet. Das Echte Labkraut zählt zu den Rötegewächsen und besitzt einen rundlichen verzweigten Stängel. Seine schmalen, quirlständigen Blätter sind unterseits weißlich und weich behaart. An den Stängelspitzen bilden sich zwischen Mai und September kleine zitronengelbe Blüten in Rispenform. In Gebirgsgegenden wird bis heute das Echte Labkraut herangezogen, um Milch schneller zum Gerinnen zu bringen und um Käse zu produzieren. In der Heilwirkung ist diese Pflanze mit ihren Inhaltsstoffen krampflösend, drüsenfreundlich und hilft mit, den einen oder anderen kleinen Blasenstein zu lösen. Also kann man davon ausgehen, dass mit einer Anwendung, in der das Labkraut die bestimmende Droge ist, das Harnlassen gesteigert wird. Und wenn viele an einem Fasttag wie dem heutigen Karfreitag sich in der Aufnahme fester Nahrung mäßigen, sollte gleichzeitig die Gelegenheit genutzt werden, die eine Reinigung des Organismus mit sich bringt. Dies gilt jedoch nicht nur für strenge Fastenzeiten, sondern kann auch das ganze Jahr über von Zeit zu Zeit beherzigt werden. Um die Harnausscheidung zu steigern und somit den Körper effizienter zu entgiften, kann man zum getrockneten blühenden Labkraut greifen. 2 Teelöffel voll der zerkleinerten Droge werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Sowohl in der Früh als auch am Abend je 1 Schale voll davon schluckweise trinken. Auf ein Süßen des Tees mit Honig oder Zucker sollte man in diesem Fall ganz verzichten. Der Gründonnerstag ist in erster Linie dem Letzten Abendmahl gewidmet, das den Herrn Jesus Christus mit seinen Aposteln auf eine nie dagewesene Weise verband. Brot und Wein sowie die Fußwaschung, die der Heiland an den Seinen vollzog, bleiben seitdem untrügliche Zeichen seiner Gegenwart. „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ heißt es bei jedem Einsetzungsbericht der Eucharistiefeiern. Dieser Appell ist zwar eher an das glaubende Herz gerichtet. Bitterkräuter wie der Wilde Wermut, der viel besser unter dem Namen Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris) bekannt ist, unterstützen jedoch ebenso die Tätigkeit der Erinnerung und der wachen geistigen Tätigkeit unseres Gehirns. Dieser Korbblütler zählt durchaus zu den flexiblen Vegetationspionieren unter den heimischen Heilkräutern. An allen möglichen Stellen siedelt er sich an, sei es auf sandigen Halden, entlang von Wegen und Zäunen oder auf stillgelegten Kulturflächen. Die im Beifuß vorhandenen Bitterstoffe tragen im gesamten Körper etwas dazu bei, dass die einzelnen Zellen im übertragenen Sinne wach und aktiv bleiben. Das trifft dann ebenso auf das Gehirn zu, das unser Nervensystem dirigiert und das menschliche Denken ermöglicht. Nicht vergessen möchte ich auf die Tugend des Beifußkrautes, zusätzlich unserer Verdauung dienlich zu sein. Aber als Menschen bestehen wir eben nicht bloß aus einzelnen Gliedern und Organen, die auf ihre je eigene Weise die ihnen zugedachte Funktion zufällig ausführen würden, sondern alles hängt miteinander aufs Engste zusammen und bildet eine gottgewollte Einheit. Um uns an dieses große Geschenk des Lebens wieder besser erinnern zu können, darf der Beifuß seinen Beitrag leisten. Der Gemeine Beifuß ist ein Kraut, das in positiver Weise unsere Gehirntätigkeit unterstützt. Daher ist es durchaus ratsam, ab und zu eine Tasse Tee zu trinken, die mithilfe der getrockneten Blätter des Bitterkrauts aufgebrüht wurde. Entweder nimmt man die Kräuterdroge pur oder in Mischung mit einem anderen Kraut nach Belieben. Am besten trinkt man eine Zeitlang 1 Schale voll davon gleich nach dem Aufstehen. Bei unangenehmen Schwindelzuständen kann man dies ebenfalls praktizieren. Wie es um die Untugend der Eifersucht bei Pflanzen steht, wäre einmal sehr interessant zu untersuchen. Der heurige Jubilar Hermann-Josef Weidinger (*1918 in Riegersburg/NÖ) hatte sich in seinen ersten Standardwerken der Kräuterkunde mit den je eigenen Sympathien und Antipathien der Heilgewächse beschäftigt, das heißt konkret mit den Standortverträglichkeiten verschiedener Spezies in unmittelbarer Nähe. Wenn ich heute den Lavendel (Lavandula angustifolia) näher beleuchte, dann hoffe ich mit einem Augenzwinkern, damit das Veilchen oder das Leberblümchen nicht zu beleidigen, die nun bald die Flora mit ihren herrlichen Blüten bereichern werden. Gewiss ist der Lavendel erst später mit seinem Wachsen und Blühen dran, doch seiner Wirkung dürfen wir uns schon jetzt bedienen. Alle kennen wohl den angenehmen und erfrischenden Duft, der von diesem sonnenliebenden Lippenblütler ausgeht. Das allein ist schon ein Erweis dafür, dass sich in den Blüten und im Kraut des Lavendels ätherische Ölsubstanzen befinden, die man zum Wohl seiner Gesundheit heranziehen kann. Im Allgemeinen werden die Hauptanzeigen des Lavendels als drüsenanregend, gallentreibend, krampflösend und beruhigend beschrieben. Und so, denke ich, ist es nur recht, gerade jetzt vor Ostern und auch danach mit diesem Kraut eine stärkende und fördernde Maßnahme im Hinblick auf eine ausgeglichene Verfasstheit an Leib und Seele anzustreben. Wie gesagt, die anderen Frühlingspflanzen müssen deswegen nicht eifersüchtig werden. Es gibt sicher genug Gelegenheiten, dass auch sie an die Reihe kommen. Denn Einseitigkeit war noch nie eine bestimmende Kategorie der praktischen Kräuterkunde. Bei angespannten Nerven kann man eine stärkende Kur 6 Wochen lang durchführen. Dazu nimmt man 2 Teelöffel voll getrockneter Lavendelblüten und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. In der Früh gleich nach dem Aufstehen 1 Tasse davon trinken, weiters zu Mittag 1/2 Stunde vor dem Mittagessen und abends 1 Stunde vor dem Schlafengehen. Den Tee reichlich mit Honig süßen und einen Schuss Zitronensaft beimengen. Es ist nicht leicht, ein bestimmtes Ziel ständig vor Augen zu haben. Besonders dann, wenn es darum geht, für unsere Gesundheit etwas Konkretes zu tun, schleicht sich sehr leicht ein Schlendrian ein, der so manche Vorsätze in Kürze ad acta zu legen scheint. Und manchmal gibt es Umwege, um zu einem Resultat zu kommen. Mit Kräutern und Wildfrüchten gelingt es sicherlich, dem Bruder Leib Gutes angedeihen zu lassen. Dazu zählt auf jeden Fall auch die Hundsrose (Rosa canina), die eine hohe Bedeutung in sich birgt, wenn von Naturheilkunde die Rede ist. Ihre Früchte sind ohnehin den meisten unter der Bezeichnung Hagebutte oder Hetscherl ein Begriff. Manche von ihnen haben es bis jetzt geschafft, noch auf den Zweigen der stacheligen Büsche zu bleiben. Die meisten aber wurden schon geerntet oder von hungrigem Vogelvolk als willkommener Leckerbissen verzehrt. Denn in den Hagebutten verbirgt sich nicht nur eine hohes Maß an Vitamin C, sondern sie enthalten noch Mineralstoffe, Fruchtsäuren und sowie in den Kernen die bekannte Geschmackssubstanz Vanillin. Alles in allem haben Hagebutten eine immunstärkende Wirkung auf unseren Organismus und verleihen darüber hinaus auch unserem Gemüt gleichsam einen Lichtblick. Hat man nun das Ziel angepeilt, den Zähnen und dem Zahnfleisch ein wenig unter die Arme zu greifen, so ist es durchaus möglich, den Hagebutten bei diesem Unterfangen ein Mitspracherecht einzuräumen. Und so kann man einmal mehr über Umwege für eine gute Konstitution des Kieferbereiches sorgen. 2 Teelöffel voll getrockneter und zerstampfter Hagebuttenfrüchte gibt man in 1/4 Liter bereits kochendes Wasser und lässt dieses noch eine wenig aufwallen. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und durch einen Papierfilter gießen. Dadurch vermeidet man, dass die feinen Härchen der Schalen der Kerne eine unangenehme Reizung der Stimme und des Kehlkopfes verursachen. 3 Wochen lang trinkt man in der Früh und am Abend je 1 Schale dieses Tees. Das stärkt das Zahnfleisch und kräftigt das Zahnbett mitsamt den Zähnen. Es geht wieder bergauf! Die freie Zeit der Ferien freut vor allem Schüler und Lehrer, weil man sich so nicht nur besser erholen kann, sondern sich auch dem widmen darf, was einem oft der harte Alltag verwehrt. In der Karwoche ist es sicherlich gut, so oft als möglich außerhalb der eigenen vier Wände Frischluft zu tanken, um so gleichzeitig den Körper abzuhärten. Hat man einen eigenen Garten zur Verfügung, kann damit ja eine Beschäftigung im Freien verbunden werden. Was wird man wohl alles heuer säen bzw. in die Beete setzen? Vergessen wir dabei auf die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) nicht. Die Auspflanzung dieses beliebten und bekannten Heilkrauts ist sehr einfach. Hat man die Kamille einmal angesät, so sorgt sie Jahr für Jahr selber dafür, dass es rundherum Nachkommen gibt. Sollten die Pflänzchen dort aufgehen, wo man sie nicht haben möchte, kann man sie bald ausgraben und versetzen. Natürlich ist es recht einfach, die im Handel erhältlichen Teebeutel mit Kamillendroge zur Hand zu nehmen. Von einer anderen Qualität ist es aber, wenn man selbst den prominenten Korbblütler zieht und erntet. Und dann stellt sich die Frage, was man mit den vorhandenen getrockneten Pflanzenteilen anfängt. Da gibt es ein Anliegen, dem ich sehr häufig begegnen darf. Es klagen nicht wenige, dass ihre Hände und Füße nicht unbedingt die fühlbare Temperatur aufweist, die sich auf den übrigen Hautzonen feststellen lässt. Gerade in der Übergangszeit des endenden Winters sollte dieser Umstand nach Möglichkeit behoben oder zumindest gemindert werden. Die Kamille steht genau dafür zur Verfügung. Und die Anwendung ist ganz einfach. Um an den Händen und den Füßen, die sich eisig anfühlen, die Blutzirkulation zu steigern, kann man ein entsprechendes Bad für diese Bereiche durchführen. Dazu werden 250 g getrockneter Kamillenblüten mit 2 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten ziehen lassen und dann ein warmes Bad mit den Händen und Füßen nehmen. Palmsonntag – das Tor zur Karwoche! Es darf mehr sein, als bloß das Brauchtum zu feiern, wenn die Palmkätzchen gesegnet werden und in den Kirchen die Leidensgeschichte zur Verlesung kommt. Schließlich geht es um den Menschen und seine Erlösung. Daher dürfen wir aufmerksam bleiben und die Sinne schärfen, um das eine oder andere Heilvolle nicht zu übergehen. Rund um Ostern ist genug davon da. Zum Leben gehört wohl oder übel auch das Leid dazu. Es kommt in der Bitterkeit zum Ausdruck. Sinnlich erfahrbar wird dies, wenn unsere Geschmacksnerven mit dem Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea) z. B. in Form eines daraus aufgegossenen Tees in Berührung kommen. Diese Empfindung weist uns untrüglich darauf hin, dass die kleine Schönheit der Familie der Enziangewächse angehört. Das Tausendguldenkraut kommt bis zu einer Seehöhe von 1500 Metern vor. Für Heilzwecke verwendet man vor allem das blühende Kraut, das zuvor vorsichtig getrocknet wurde. Am besten ist es ohnehin, auf die Ware zurückzugreifen, die in den Apotheken und im Fachhandel angeboten wird. Trifft man des Sommers in freier Natur auf dieses Gewächs, sollte man es aus Rücksicht auf den Naturschutz desselben unbehelligt lassen. Wer also für seine Aufmerksamkeit etwas tun möchte, konfrontiere sich ruhig mit dem Bitteren, das in Form der aufbereiteten Pflanzendroge auf unsere Physis trifft. Für unsere Zellen im Gewebe, in den Organen und auch im Gehirn stellen die Inhaltsstoffe des Tausendguldenkrautes so etwas wie eine verjüngende und aktivierende Animation dar. Und die kann sicherlich allen Belangen der Gesundheit des Leibes und des Geistes nicht schaden. Wählt man lediglich dieses Kraut, um einen Tee davon zu trinken, nimmt man von den getrockneten und zerkleinerten Teilen 1 Teelöffel voll und gibt diesen am Abend in 1/2 Liter kaltes Wasser. Die Nacht über darin ziehen lassen und am nächsten Morgen abseihen. Vor den Mahlzeiten jeweils eine Tasse davon trinken. Nicht extra anwärmen. Das hilft nicht nur dem Geist vor hohen Herausforderungen desselben, sondern steigert die Aufmerksamkeit und unterstützt einen guten Verdauungsprozess im Magen und im Darm. Eigentlich ergibt es ein trauriges Bild, wenn die Bäume noch blattlos dastehen und gleichsam mit ihren bloßen Zweigen in das Blau des Himmels greifen. Kann es sein, dass sie sich genauso nach angenehmeren und wärmeren Zeiten sehnen wie wir alle? Trotz des immer noch fehlenden Grüns hat dieser Sachverhalt aber auch etwas Gutes an sich: es wird der Blick auf etwas den Sommer über Verborgenes freigehalten, das ebenfalls zum Reichtum der natürlichen pflanzlichen Hilfen zählt. Die Esche (Fraxinus excelsior) z. B. zählt im botanischen Sinn zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und ist somit auch mit dem Flieder verwandt. Als wichtiger Laubholzbaum ist die Esche in fast ganz Europa daheim. Jedoch breitet sich seit Beginn des gegenwärtigen Jahrhunderts eine Gefahr für die Eschen in Form eines gefährlichen Pilzes aus, der dieser Baumart zusehends zu schaffen macht. Wir erhalten mit dem Eschensterben wiederum einen Fingerzeig mehr, um verstärkt das ökologische Gleichgewicht in der Natur zu beachten. Die Eschenblätter können uns auch zur Unterstützung der Physis dienlich, indem sie diese verjüngen. Man verwendet in der Regel die Blätter als aufbauende und helfende Droge. Ohne das Sommerlaub steht uns jetzt bei gesunden Exemplaren der Esche vor allem die Rinde an den fingerdicken Zweigen zur Verfügung, die gerade im Frühling abgeschält und in getrockneter Form für die künftigen Monate eingelagert werden kann. So lässt sich die stärkende Kraft, die in diesem schützenden Pflanzenteil steckt, durchaus dann, wann es von Nöten scheint, zum Einsatz bringen. Von Eschenzweigen geschälte und getrocknete Rinde kann man für die Zubereitung eines Tees heranziehen. Dazu nimmt man von der zerkleinerten Droge 2 Teelöffel, übergießt sie mit 1/4 Liter kaltem Wasser und kocht beides miteinander kurz auf. Danach 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Früh und abends je eine Tasse ungezuckert uns schluckweise trinken. So erhält ein geschwächter und nervöser Magen eine natürliche Unterstützung. Alles hat seine Saison: der Heurige, die Eisdiele und vieles andere mehr. In der Natur richtet sich vieles selbstverständlich nach den Jahreszeiten und deren geregeltem Verlauf. Wenn nun die vielen Pflanzen gleichsam in Startposition gehen, um nach dem Frost emporzuwachsen, dann ist es wohl nur folgerichtig, in den verborgenen Wurzeln eine vermehrte Kraft zu vermuten. Und da greife ich doch gleich einen Korbblütler heraus, der gerne in Kräutergärten als mannshoher Repräsentant der Heilgewächse hergezeigt wird. Sein Name ist Alant (Inula helenium). Dieser war auch schon vor Jahrhunderten im Fernen Osten als Heilkraut von Bedeutung. Aus jener Zeit existieren Überlieferungen, die besagen, dass der gelbblühende Geselle das Blut in Bewegung bringt und alle Arten von Stauungen behebt. In gleicher Weise soll er hartnäckigen Schleim lösen. In unserer Heiltradition hingegen sagt man dem Alant vor allem hautstärkende Effekte nach. Will man einen Tee zubereiten, so verwendet man in erster Linie die Wurzel des Gewächses, die bereits im vergangenen Herbst ausgegraben, gereinigt und vor dem Lagern sorgfältig getrocknet wurde. Und so versteht es sich quasi von selbst, dass dies nur im Kaltansatz durchgeführt werden sollte. Geht es nun ohnehin dem Frühjahr zu, so gibt es einen weiteren Nutzen des Alants. Im gegenwärtigen Monat März und im darauffolgenden April ist es ratsam, einen Teil der in der Erde des Winters verbliebenen jungen Wurzeln auszugraben und sorgfältig zu reinigen. Gekocht dienen diese Pflanzenteile nämlich als Gemüse, deren Genuss vor allem aufgrund ihres leicht verdaulichen Inulins Diabetikern zugute kommt. Von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel nimmt man eine Menge von 2 Teelöffeln und setzt sie in 1/4 Liter kaltem Wasser 3 Stunden lang an. Dann erwärmt man das Ganze, ohne es jedoch zu kochen. Den Tee noch 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Um den Magen und die Immunkräfte zu stärken, ist es sinnvoll, 3 Wochen lang jeweils in der Früh und am Abend eine Tasse Alanttee zu trinken. en lassen. Vor dem Genuss des Breis am besten noch ein paar Teelöffel Honig einrühren. Wir dürfen froh sein, eine Fülle an Möglichkeiten vor uns zu haben, sobald wir uns mit gesunder Ernährung und einer gezielten Auseinandersetzung mit Heilpflanzen beschäftigen. Oft ist man gleichzeitig dankbar, an ganz konkrete Gewächse und deren Früchte erinnert zu werden, was hiermit geschehen soll. Viele suchen nämlich eine Alternative zu herkömmlichem Getreide. Hört man also den Namen Buchweizen, denkt man unwillkürlich an ein Korn. Diese Pflanze ist aber ein Knöterichgewächs und hat dadurch verwandtschaftliche Beziehungen zu Rhabarber und zu Sauerampfer. Der Buchweizen (Fagopyrum esculentum) wuchs ursprünglich im östlichen Asien und kam schon im Mittelalter nach Europa. Er ist äußerst anspruchslos und genügsam und gedeiht auch auf sandigen Heideböden. Als Früchte trägt die einjährige Pflanze 4 bis 6 mm lange Nüsschen, die in ihrer Gestalt an Bucheckern erinnern. Diese sind reich an pflanzlichen Eiweiß- und Fettstoffen. Zudem ist der Gehalt an Phosphor, Kalzium, Eisen und Kupfer sowie an Vitaminen überdurchschnittlich hoch. Buchweizen ist glutenfrei und daher gut verträglich für Menschen, die an Zöliakie leiden. Wer einen sensiblen und empfindlichen Magen hat, kann das Pseudogetreide unbedenklich in seinen Diätplan aufnehmen. Es ist wunderbar, wenn man merkt, dass die Speisekammer der Natur letztlich für alle etwas zu bieten hat. Ist jemand nervlich angeschlagen oder großen geistigen Anforderungen ausgesetzt, darf in diesen Fällen gern auf den Buchweizen zurückgegriffen werden. Am besten bereitet man einen Brei aus grobem Buchweizen-Vollkornmehl, das in frischer Milch oder einer anderen dafür tauglichen Flüssigkeit aufgekocht wird. Dann zugedeckt stehen lassen. Vor dem Genuss des Breis am besten noch ein paar Teelöffel Honig einrühren.
Ein Tee für den Fasttag
Das Echte Labkraut bietet sich an
Labkrauttee für die Nieren
Gelbes oder Echtes Labkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Das Gedächtnis stärken
Beifußkraut als pflanzliche Hilfe
Mit Tee das Denken fördern
Beifuß ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Mit Lavendel auf Ostern zu
Tut den Nerven gut
Teekur für die Nerven
Lavendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Indirekte Unterstützung
Hagebutten helfen den Zähnen
Hagebutten-Tee
Hagebuttenfrüchte ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Hände und Füße wärmen
Die Kamille an die Haut bringen
Kamille aufgießen
Kamille ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Aufmerksamkeit steigern
Tausendguldenkraut hilft dabei
Tausendguldenkraut-Tee
Tausendguldenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Dem Magen helfen
Die Eschenrinde nutzen
Rinden-Tee
Eschenzweig mit Blüten und Früchten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kraft der Wurzel
Vom Alant nutzen
Tee für den Magen
Alantwurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Ein alternatives Korn
Der Buchweizen stärkt die Nerven
Stärkend für Magen und Nerven
Buchweizen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya