Die Dach-Hauswurz und das kühlende Nass
Unter dem Stichwort „Dickhäuter“ fasst man in der Regel die größten auf Erden lebenden Säugetiere zusammen, die da sind der Elefant, das Nashorn und das Flusspferd mit ihren derzeit existierenden Arten. Sie sind zum Sinnbild der bedrohten Natur geworden, da ihnen der Mensch den Lebensraum streitig macht und sich rücksichtslos ihrer Trophäen bedient. Im Pflanzenreich kennen wir den animalischen Kolossen vergleichbare Individuen. Als Paradebeispiel für ein Dickblattgewächs kann hierzulande die Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) herhalten. So sehr sie heute als eingebürgert gilt, hatte sie doch wie viele andere Heilkräuter ihre ursprüngliche Heimat im kleinasiatischen Raum, die sie bereits mithilfe der Römer Richtung Westen und Norden ausbreiteten. Unter ihrer festen Blattoberfläche, die den Wasserhaushalt der Pflanze zu sichern hilft, bergen sich auch Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Harze, Zucker, Schleimstoffe und das in Apfelsäure gebundene Calziummalat. In der Regel verwendet man die Dachhauswurz als Hausmittel, wenn es gilt Irregularitäten und Verletzungen der Haut begleitend zu behandeln. Dieser Dickhäuter floraler Natur hat aber auch nichts dagegen, wenn man ihn ins Wasser schmeißt. Daher liegt eine Assoziation zu den Nilpferden, die in Wahrheit als Flusspferde bezeichnet werden, sehr nahe. Wer nun in den sonnigen und warmen Zeiten gut bestehen möchte, sollte viel trinken. Das dafür verwendete reine Wasser kann durchaus noch aufgebessert werden. Wie das mit der Dach-Hauswurz geht, kann ich hier anschließend beschreiben.
Hauswurz-Tagesgetränk
Von einer Rosette der Dach-Hauswurz nimmt man die dickeren und größeren Randblätter ab und zieht ihnen das äußere feine Häutchen ab. Danach legt man 5 Exemplare davon über Nacht in 1 Liter Wasser. Ab der Früh am nächsten Morgen darf man dann das angereicherte Nass über den Tag verteilt trinken. Die Inhaltsstoffe der Hauswurz können so vom Körper leichter aufgenommen werden und dessen Gesundheit unterstützen. Dieser Trunk kann auch bei Fieber oder etwa bei Blasenerkrankungen ans Herz gelegt werden.
Hauswurz mit Blüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kaum ein Tag vergeht, wo uns nicht erschütternde Nachrichten aus dem gewohnten Trott herausreißen und immer mehr Fragen aufwerfen. Die Gewalt, über die berichtet wird, stellt oft all das Gute, das im Verborgenen geschieht, in den Hintergrund. So braucht es für uns alle nun vor allem eine Festigung, die von innen heraus kommt, damit wir weder entmutigt noch verschreckt werden. Es mag wohl eigenartig klingen, wenn ich in diesem Zusammenhang auf das Heidekraut (Calluna vulgaris) verweise. Gewiss kann ein Gewächs keine Sicherheit in Form von verstärkter Polizeipräsenz ersetzen. Aber in Zeiten wie den unsrigen ist es sicher von Bedeutung, einen wachen Geist zu pflegen, der unsere Besonnenheit nicht abhanden kommen lässt. Dies geschieht in erster Linie durch einen Charakter, der seiner menschlichen Umgebung Heimat und Halt bietet. Die Wirkkraft, die der Schöpfer dem Heidekraut zugedacht hat, ist sehr mannigfaltig. Zum einen dient es dazu, den Harn vermehrt auszuscheiden und somit Harnsäure abzubauen. Zum anderen besitzt es sogar einen keimtötenden und schmerzlindernden Effekt. Es hilft weiters mit, dass die von Depressionen Geplagten nicht noch mehr psychisch in die Tiefe gezogen werden und keine falschen Minderwertigkeitsgefühle uns in ihrem Bann gefangen halten. Eine Weise, um Spannungen im Köper und in der Seele zu lösen, kann sein, eine Massage in Anspruch zu nehmen. Dies soll auf professionelle Art geschehen. Manche behelfen sich auch in der Familie oder im Freundeskreis. Im Zuge der manuell praktizierten Wohltat kann man eben u. a. das Heidekraut heranziehen, dessen heilende und entspannende Wirkung ebenfalls in öliger Form weitergegeben werden darf. Eine Massage kann nicht schaden, sofern sie kompetent und verantwortungsvoll durchgeführt wird. Hierfür lässt sich das Heidekraut folgendermaßen aufbereiten: Von den frischen und zerkleinerten Triebspitzen des Heidekrautes, das auch als Besenheide bezeichnet wird, nimmt man ca. 125 g und setzt diese in 1 Liter kaltgepresstem Olivenöl in einem dementsprechenden Glasgefäß 14 Tage an einem sonnigen Platz am Fenster an. Danach einfach abseihen und in Fläschchen mit dunklem Glas kühl lagern. Immer wieder bei Massagen mitverwenden, wenn man Entspannung und eine innere Festigung anstrebt. Angesichts der Tatsache, dass jüngste naturwissenschaftliche Forschungen sowie medizinische Studien eindeutig belegen, dass die Beziehungen zwischen Mensch und Baum komplexer und vernetzter sind, als wir das vermuten, erscheint so manche antike Heilpraktik in einem neuen Licht. Die alten Griechen waren es z. B. bereits, die Schwindsüchtige in Zypressenhaine hineinschickten, damit sie dort eine Art Luftkur vollziehen sollten. Die Zypressen, genauer gesagt, die Mittelmeer-Zypressen (Cypressus sempervirens), sind in ihren oberirdischen Pflanzenteilen erwiesenermaßen mit ätherischem Öl bestückt, das sich auch über die Luft in deren unmittelbarer Umgebung freisetzt. Somit wird der Mensch, der sich in der Nähe von Zypressen aufhält, mit einem Wirkstoff konfrontiert, der über die Lunge die ganze Physis positiv stimuliert. Diese Tatsache hat man u. a. dazu genutzt, um bis heute vor allem aus den Früchten das ätherische Zypressenöl zu gewinnen, welches von klarer Farbe ist und einen nussartigen Geruch verströmt. Diese Substanz besitzt zusammenziehende Kräfte. Somit wirkt es schweißhemmend und hat auf die Gefäße einen adstringierenden Einfluss. Darüber hinaus stärkt es das Nervensystem. In milden Klimazonen unserer Heimat ist es durchaus üblich, die Zypresse aus den mediterranen Breiten als Zierbaum zu pflanzen. Im Urlaub kann man überdies diesem Baum ja ebenfalls auf seinem angestammten Boden begegnen. So möchte ich mich heute auf eine Weise der Verwendung konzentrieren, die direkt mit dem Holz und den Zweigen bzw. deren anhangenden Früchten in Verbindung stehen. Um der Gesundheit etwas Gutes zu tun, kann man aus den noch grünen Nüssen, den grünen Zweigen oder sogar aus dem frischen Holz einen Aufguss zubereiten. Dazu verwendet man entweder 4 zerkleinerte Nüsse oder 3 Esslöffel mit zerkleinerten Zweigen oder frisch feingeraspeltem Holz, die man mit 3/4 Liter kochendem Wasser übergießt und 15 Minuten zugedeckt ziehen lässt. Schlussendlich einfach abseihen. Den derart gewonnenen Tee füllt man hernach in eine Thermosflasche und trinkt ihn den Tag über verteilt schluckweise. Wir können uns auf verschiedene Weise mit Pflanzen auseinandersetzen. Dem einen dienen sie als wirtschaftliche Grundlage, dem anderen als Schmuck und dem dritten als Gegenstand eingehender Forschungen. So sehr mir auch die Wirkkraft eines Gewächses am Herzen liegt, ist es mir gleichzeitig wichtig, in der Betrachtung eines grünenden Geschöpfes sein Wesen näher zu studieren und somit stückweise zu ergründen. In dieser Weise gibt es ein Sinnbild für die einfachen Leute, die nicht viel dafür brauchen, um richtig froh zu sein. Es ist das Echte Eisenkraut (Verbena officinalis), das zur Familie der Verbenengewächse zählt, wie der wissenschaftliche Name dieser Pflanze es ohnehin zum Ausdruck bringt. Die kleinen unscheinbaren Blüten, die sich im Sommer bis hin zum ersten Frost auf den Stängeln öffnen, bestechen durch eine bezaubernde Ästhetik, die menschliche Augen in ihren Bann ziehen kann. Mitsamt seinen Blättern steht das Eisenkraut in einem durchaus adretten Outfit am Wegrand. Wie aber können wir von diesem Kraut für unser Wohlbefinden profitieren? Man ist, denke ich, durchaus gut beraten, diese pflanzliche Schönheit zu Rate zu ziehen, wenn es gilt, das Leben von innen her zu festigen und sich gegenüber negativen äußeren Einflüssen zu wappnen. In dieser Hinsicht kommt die nervenstärkende Kraft, die dem Eisenkraut innewohnt, positiv zum Tragen. Denn es sind doch vor allem die sensitiven Bereiche unserer Physis und unserer Psyche, die immer wiederum mehr oder weniger von außen durch das strapaziert werden, was an uns herangetragen wird bzw. was sich in unserer unmittelbaren Umgebung abspielt. Da ist es nur von Vorteil, in ganz einfacher Weise eine Unterstützung griffbereit zu haben, die ohne viel Aufwand zubereitet werden kann. Es ist doch gut und beruhigend, wenn einem wahre Freunde aus dem Reich der Heilkräuter zur Seite stehen. Von den getrockneten Blütenzweigen des Eisenkrautes, die man zusätzlich ordentlich durchrebelt, gibt man 5 Esslöffel voll in eine leere Flasche, die man hernach mit 1 Liter trockenem Weißwein auffüllt. Dann verschließen und 14 Tage in einem kühlen Raum stehen lassen. Jeden Tag sollte man zusätzlich die Flasche einmal durchschütteln. Zum Schluss abseihen und filtrieren. Den fertigen Wein in Flaschen abfüllen, kühl und dunkel lagern. Bei Schwächezuständen, nervlicher Angespanntheit und bei Migränezuständen kann man als begleitende Maßnahme für eine Zeitlang 2 bis 3 Schnapsgläschen voll dieses Eisenkrautweines über den Tag verteilt zu sich nehmen. Wer jetzt im Sommer die hitzebeladenen Großstädte verlässt, um auf dem Land ein paar Tage der Entspannung und der Erfrischung in Anspruch zu nehmen, wird sicher auf mehrfache Weise dafür entlohnt. Einerseits ist es die Natur, die einem hier viel näher ist als sonst und andererseits laden gepflegte Dörfer dazu ein, die Hektik und den Lärm hinter sich zu lassen. Ich selbst mag gerne einen weiten Anger, der von den Fassaden der Bauernhäuser umstanden wird und durch den ein kleiner Bach fließt. Auf der Wiese darauf wächst mit Vorliebe das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina). Dieses Rosengewächs ist ein Heilkraut, das auch mit niederschlagsärmeren Wetterperioden zurechtkommt, die momentan jedoch auf sich warten lassen. Zudem erschließt es für andere Pflanzen den Boden. Das Gänsefingerkraut ist eine sehr adrette Pflanze, die allein schon durch ihre Blattform das Auge erfreut. Und es steht oft mitten im Gras, also dort, wo die eine oder andere sportliche Freizeitaktivität vonstatten geht. So sehr diese Unternehmungen auch der körperlichen Fitness zugute kommen, so leicht kann es ebenso passieren, dass eine derartige Beanspruchung für die Muskeln und Sehnen eine ungewohnte Herausforderung darstellen und daher so manche Schmerzen nach sich ziehen. Dann ist es sicherlich gut, eine Unterstützung aus der Natur zur Hand zu haben, die auf eine sanfte Weise dem Bewegungsapparat lindernde „Streicheleinheiten“ zuteil werden lässt. Übrigens kann es schon wohltuen, wenn man sich auf die Wiesen hin aufmacht, dort bei Schönwetter die Blätter des Heilgewächses pflückt und danach im Halbschatten sorgfältig trocknet. So hat man auch für spätere Zeiten etwas parat, wenn es gilt, nach dem Sport ein wenig mehr auf seinen Körper zu achten. Vom getrockneten und zerkleinerten Kraut des Gänsefingerkrautes nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und hernach abseihen. Bei Muskel- und Sehnenschmerzen, die sich nach sportlichen Betätigungen jeglicher Art einstellen können, kann zur Auflockerung und Lösung mancher Krämpfe sowohl in der Früh als auch am Abend je 1 Tasse dieses Aufgusses 3 Wochen lang getrunken werden. Wir kennen doch alle in unserem unmittelbaren Umfeld Mitbürger, die ihren Mantel gern nach dem Wind hängen. Auf gut Deutsch heißt das hierzulande, dass man es sich einfach richtet, wie es passt. Im Gegensatz dazu stehen all jene, die einen festen Charakter besitzen und die sehr wohl zwischen Gut und Böse unterscheiden können; kurz: die aufrichtig sind. An solchen Zeitgenossen können wir uns anhalten und ihnen vertrauen. Wer mit seinen aufmerksamen Augen die Gärten und Rabatte entlang der Dorfstraßen bewundert, wird wohl schwer die Stockrosen (Alcea rosea) übersehen können, die uns nun mit ihrer Blütenpracht beschenken. Sie sind für mich ein Sinnbild für eine stabile Aufrichtigkeit, allein schon ob ihres aufrechten Wuchses. Und irgendwo bringen sie auch Frohsinn in den oft trüben Alltag. Durch ihre kräftigen Farbtöne wirken sie auf ihre Umgebung verschönernd und erheiternd. In der botanischen Ordnung zählen die Stockrosen zu den Malvengewächsen (Malvaceae). Somit lässt dies den Kenner bereits erahnen, dass in den Pflanzenteilen der Stockrose, vor allem aber in ihren Blüten, Schleimstoffe, Gerbstoffe, ätherisches Öl und darüber hinaus Pektin enthalten sind. Damit ist auch schon die Stoßrichtung ihrer Wirkkraft vorgezeichnet, die sich in erster Linie auf die Atemwege und deren Gesundung richtet. Aber Heilkräuter weisen sehr häufig ein breiteres Spektrum an Hilfsmöglichkeiten auf, als wir es ihnen auf den ersten Blick zugestehen. Man kann sich im wahrsten Sinne des Wortes aufrichten, gerade dann, wenn man häufiger als sonst über Müdigkeit klagt, die einen niederdrückt. Die Gründe für die dabei empfundene Mattigkeit können verschiedenen Ursprungs sein. Mit der Stockrose lassen sich wieder hellere und freudigere Perspektiven ansteuern. Getrocknete Blütenblätter der Stockrosen werden vorerst einmal zerkleinert. 2 Teelöffel davon gibt man in 1/4 Liter qualitätsvollen Rotwein, um beides miteinander kurz aufzukochen. Anschließend 1/2 Stunde ziehen lassen, dann abseihen und am besten zusätzlich filtrieren. Bei Ermüdungserscheinungen ist dieser Kräuterwein ganz gut geeignet, um nach seinem schluckweisen Genuss wieder zu Kräften zu kommen. Voraussetzung dafür ist gewiss, dass man im Umgang mit Alkohol keine Probleme hat. Alle jene, die Waren lagern, um diese zu verkaufen, müssen von Zeit zu Zeit eine Inventur durchführen. Ich denke, das gilt genauso für das eigene Zuhause. Oft gerät nur allzu leicht etwas in Vergessenheit, wenn man es irgendwo gut verstaut oder gar nach einem Umzug im Karton hütet. Die Hausmittel sind in dieser Weise nicht ausgenommen. Was haben wir alles davon aus dem Vorjahr noch daheim? Was ist schon aufgebraucht? Vergessen wir dabei auf die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) nicht. Diese darf ja durchaus das Gastrecht im eigenen Garten genießen. Hat man sie einmal angesät, sorgt sie Jahr für Jahr selber dafür, dass es rundherum Nachkommen gibt. Natürlich ist es recht einfach, die im Handel erhältliche Kamillendroge zu kaufen. Von einer anderen Qualität ist es aber, wenn man selbst den prominenten Korbblütler umsorgt und schließlich die Blüten erntet. Will man diese lagern, soll darauf geachtet werden, dass die Droge ganz durchgetrocknet ist. Andernfalls leiden sowohl der Geschmack als auch die Wirkung. Durch die ätherischen Öle der Kamille profitiert der Organismus in allen heilenden Prozessen. Um diese Wirkstoffe jedoch in eine anwendbare Form zu bringen, kann man darangehen, mithilfe eines fetten pflanzlichen Öles einen Auszug aus den Blüten herzustellen, der dann auch über einige Monate haltbar bleibt. Oft gibt es ja mehr Gelegenheiten, als wir das absehen können, wo uns und vor allem unserem Körper eine unterstützende äußerliche Methode gut tut, um das eine oder andere zum Abheilen zu bringen. Und dann wäre es schade, wenn wir den Sommer nicht dazu nutzen würden, die im Garten wachsenden Kamillen aufzubereiten und ins Inventar der vorhandenen Hausmittel aufzunehmen. Frische Kamillenblüten zupft man von den Pflanzen ab, bis man eine Menge von ca. 65 g beisammen hat. Diese übergießt man dann mit 1/2 Liter kaltgepresstem Olivenöl oder Mandelöl. Beides zusammen in einem verschlossenen Glas 14 Tage lang ans Fenster stellen. Täglich durchschütteln, letztlich abseihen, den Blütenrückstand zusätzlich auspressen und das so gewonnene Öl in braune Glasfläschchen abfüllen. Kühl und dunkel lagern. Bei schwer heilenden Ekzemen oder bei Entzündungen der Ohrengänge darf man das Kamillenblütenöl als Einreibung oder Auspinselung zur Anwendung bringen. Im wahrsten Sinne aussteigen. Aus dem Haus; aus dem Auto, aus dem Zug. Oder gar aus einem anstrengenden und nervenden Arbeitsalltag. Und sich hinaufschwingen. Ganz einfach aufs Fahrrad. So viele Angebote gibt es da, um gerade jetzt in den Ferien die Regionen in einem menschengerechten Tempo zu erkunden. Die Investitionen in den Städten können sich ebenso sehen lassen, die sichere und gute Routen abseits der vielbefahrenen Autostraßen für die Benützer der Drahtesel im wahrsten Sinne des Wortes zuwege gebracht haben. Und zu allem kommt nun noch ein Tee hinzu. Die Teemischung „Radlfahrer-Freud“ ist extra dafür zusammengestellt worden, um den körperlich Fitten und Agilen eben auch eine naturheilkundliche Unterstützung anbieten zu können. Lassen Sie mich die einzelnen Kräuter aufzählen, die darin enthalten sind: Brombeerblätter, Goldmelissenblüten, Hibiskusblüten, Kornblumenblüten, Lavendel, Melisse, Pfefferminze, Thymian und Ysop. Gewiss sind diese Pflanzendrogen nicht aufs Geratewohl hin zusammengefügt. Sie sind im richtigen Mengenverhältnis aufeinander abgestimmt, so dass jede einzelne Pflanze ihre Wirkung zur Entfaltung bringen kann. Doch machen wir einen Exkurs in die physische Betätigung des Von der oben beschriebenen Teemischung „Radlfahrer-Freud“ kann man tagsüber bis zu einer Menge von 1 Liter zu sich nehmen. Im Heißaufgussverfahren wird er zubereitet: 2 Teelöffel der getrockneten Kräuter werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Man kann den Tee sowohl warm als auch in abgekühltem Zustand trinken. Durch den Gehalt wertvoller Vitamine und Mineralstoffe trägt dieser wohlschmeckende Tee dazu bei, dem Körper das Nötige zuzuführen. Den Tee gibt’s fertig gemischt im Kräuterpfarrer-Zentrum in Karlstein (www.kraeuterpfarrer.at bzw. Tel. 02844/7070 DW 11 od. 31). Der hl. Augustinus schrieb in seinen Confessiones (= Bekenntnisse) folgende Worte: „In deinen Augen, Herr, bin ich mir selbst zum Rätsel geworden.“ Diesen Satz hat er im Blick auf sein Inneres formuliert, also dort, wo die echte Begegnung zwischen Gott und dem Menschen stattfinden kann. Dies ist ein seelischer Vorgang. Wenn es jedoch um das Erlangen von körperlicher Klarheit und Frische geht, reicht es nicht nur aus, diese auf bloß äußerliche Weise bewerkstelligen zu wollen. Man kann dies auch innerlich anstreben. Gar vielfältig sind ja die Weisen, durch die eine Zitrone (Citrus limonia) samt ihren Wirkstoffen zum Einsatz gebracht werden kann. So ist es z. B. möglich, die Haut damit zu reinigen, wenn man mithilfe von Alkohol ein Hautwasser herstellt. Und schließlich sei auch unsere Verdauung nicht vergessen. Wer also ins Wirtshaus einkehrt und am vollen Teller die Zitrone wiederfindet, sollte diese nicht geringschätzen, sondern vielmehr über den meist panierten Leckerbissen auspressen, damit der Saft der Zitrone in der Folge dann im Magen das Verdauen unterstützen kann. Wenn auch die Herausforderung mancher Hitzeperiode gar heftig sein mag: mit der Zitrone haben wir einen hilfreichen Partner an der Seite, der uns gut durch den Sommer kommen lässt. Aber wie bringe ich außerhalb festlicher Mahlzeiten die Frische der mediterranen Frucht in mein Inneres? Nun, die Schutzschicht der Zitronen besitzt eine Wirkung, die man ihr vielleicht gar nicht zutraut. Meist landen die Schalen doch als Abfall beim Biomüll. Gerade in den warmen und heißen Monaten muss dies nicht unbedingt vonnöten sein. Im Hinblick auf unser physisches Inneres, das uns mehr als recht ist oft ein Rätsel bleibt, kann die Zitrone mitwirken, um die Verdauung und somit das Gemüt einerseits wohl zu stimmen und andererseits frisch und aktiv zu erhalten. Von biologisch und natürlich gezogenen Zitronen kann man die Schale von der Frucht schälen und klein schneiden. Dann sorgfältig trocknen. Um einen Haustee damit aufzugießen, nimmt man etwa 1 1/2 Teelöffel voll davon für 1/4 Liter kochendes Wasser. Noch 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Dieser Tee erfrischt von innen heraus und regt die Verdauung an. Jenes Getränk kann man gleich in der Früh und dann auch vor der Mittagsmahlzeit zu sich nehmen. Es ist für mich ein Segen, tagtäglich über diese Zeilen mit vielen aufmerksamen Menschen in Kontakt stehen zu dürfen. Noch mehr freut es mich, wenn in der Schatzkiste der Natur das eine oder andere dabei ist, was das Wohlbefinden festigen oder sogar Linderung herbeiführen kann. Man muss sich einfach nur daran erinnern. In diesem Sinne sei erneut auf solch ein Gewächs verwiesen. An den Ufern und Böschungen der verschiedenen Gewässer finden wir das Kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflorum). In seiner bescheidenen Erscheinungsart ist es eher zurückhaltend, so dass es eines wachen Blickes bedarf, es zu entdecken. Viel leichter kann man dagegen die Gewöhnliche Nachtkerze wahrnehmen, die übrigens zur selben Pflanzenfamilie wie das Weidenröschen zählt (= Nachtkerzengewächse). Aber bleiben wir bei unserem in Europa angestammten Kraut. Durch seine in den Pflanzenteilen enthaltenen Gerbstoffe und seiner ihm innewohnenden antibakteriellen Kraft weiß die Erfahrungsgeschichte der praktisch umgesetzten Naturheilkunde von einem Nutzen zu berichten, der sich vor allem auf den Bereich rund um die männliche Blase richtet. Dazu zählt natürlich ebenfalls die so genannte Prostata, die gerade im fortschreitenden Alter zu einem kleineren oder größeren Problem werden kann. Die Feststellung des exakten Zustandes dieses Drüsenorgans sollte man den urologischen bzw. internistischen Fachmedizinern überlassen, die ohnehin zu Recht eine regelmäßige Untersuchung derselben einmahnen. In diesem Zusammenhang ist es sicher nicht abwegig, gerade im Hinblick auf einen intakten Harntrakt ebenso die Natur mit ins Spektrum der vorbeugenden und begleitenden Maßnahmen zu nehmen. So möchte ich in diesem Sinne sowohl die ärztliche Kunst als auch eine Teemischung in Erinnerung rufen, um als reifer Mann einen heilsamen Weg beschreiten zu können. Bei einer beeinträchtigten Prostata können Männer nach Rücksprache mit dem Arzt eine begleitende Maßnahme durchführen: 3 Wochen lang trinkt man einen Tee, der im Heißaufguss aus folgender Mischung getrockneter Kräuter zusammengestellt wird: 3 Teile Kleinblütiges Weidenröschen, 2 Teile Frauenmantel und 1 Teil Fenchelsamen. 3 Tassen über den Tag verteilt trinken. Weitere Beratungen zu diesem Thema stellt Ihnen das Team des Vereins Freunde der Heilkräuter in Karlstein telefonisch oder schriftlich kostenlos zur Verfügung (Tel. 02844/7070-11 od. -31 bzw. E-Mail: beratung@kraeuterpfarrer.at)
Massage als Wohltat
Das Heidekraut darf mit dabei sein
Entspannung und Stärkung
Heidekraut oder Besenheide ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Duftendes Grün aus dem Süden
Die Zypressen als heilsame Hilfe
Aufguss mit Zypressen
Zypresse ⓒ Grafik von Prof. Emil Jaksch, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Ein stärkendes Hausmittel
Eisenkraut in Wein ansetzen
Eisenkraut-Wein
Eisenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Ein bescheidener Wiesenbewohner
Das Gänsefingerkraut und der Sport
Muskeln und Sehnen lockern
Gänsefingerkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Sich wieder aufrichten lassen
Die Stockrose steht uns zur Seite
Kräuterwein mit Stockrosen
Stockrose ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Ein sanftes Öl
Mit Kamille ansetzen
Kamillenblütenöl als Ansatz
Kamille ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Mit dem Rad unterwegs
Kräuter helfen fit zu bleiben
Radfahrens. Man kann sagen, dass hierbei die ganze Muskulatur beansprucht wird. Durch eine angemessene Haltung des Nackens und des Rückens sucht man das Gleichgewicht zu wahren. Um die Richtung der Fahrt zu bestimmen, werden wiederum die Muskeln vom Schulterbereich bis zum Handgelenk gefordert. Durch die Bewegung wird in der Folge das Herz stark angeregt, was dazu beiträgt, dass sämtliche Zellen schneller durchblutet werden. Das Radfahren hat zudem positive Auswirkungen, wenn jemand unter Krampfadern oder Hämorrhoiden leidet. Da man sich schon durchs Treten in die Pedale gesund erhält, darf dies noch durch einen naturnahen und körperstärkenden Trunk begleitet werden. Teemischung für Radfahrer
Kräutertee Radlfahrer Freud ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Frische nach innen bringen
Zitronen und ihre Schale
Zitronenschalen aufgießen
Zitronenpflanze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Erinnerungen auffrischen
Das Weidenröschen und die Prostata
Ein guter Rat für Männer
Kleinblütiges Weidenröschen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya