Wohltat für die Füße

Der Huflattich hält sie bereit

Unlängst durfte ich wiederum mit den Teilnehmern des Kräuterseminars in Karlstein in der freien Natur unterwegs sein, um vor allem die wild wachsenden Pflanzen zu besuchen und zu erörtern. Dabei kamen auch jene Pflanzen zur Sprache, die am Wegrand durch auffallend große Blätter zu erkennen sind. Einer davon ist der Huflattich (Tussilago farfara), der seine adretten gelben Blüten bereits im zeitigen Frühjahr gegen den Himmel streckte. Die Bienen fanden darauf bereits ein willkommenes Angebot an Nektar und vor allem an Pollen. Nach dem Abblühen des Huflattichs meinen viele, dieser gut bekannte Pflanzenfreund würde sich in etwas ganz anderes verwandeln. Denn danach kann man anstelle der Blüten nur mehr die schirmartig ausgebildeten Blätter entdecken, die in ihrer Gestalt ein wenig an Elefantenohren erinnern. Mit dem fortschreitenden Sommer steigen nach wie vor die Anzeigen der Außenthermometer aufgrund der erhöhten Temperaturen. Des einen Freud und des anderen Leid. Denn immer ist es nicht möglich, entweder barfuß oder in offenen Sandalen seine Arbeit zu verrichten. So bleibt vielen nichts anderes übrig, als dass die Füße in ledernen Schuhen ein mehr oder weniger dampfendes Dasein fristen. Dieser unangenehme Effekt steigert sich vor allem bei jenen, deren Schweißdrüsen über Gebühr tätig sind. Vielleicht sollten wir in dieser Hinsicht den Huflattich nicht links liegen lassen, sondern ganz praktisch zum Einsatz bringen.

Fußbad mit Huflattich

Von getrockneten und zerkleinerten Blättern des Huflattichs (Tussilago farfara) nimmt man eine Menge von ca. 50 g und überbrüht diese mit 2 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Noch 2 Esslöffel voll Apfelessig dazugeben und ziemlich warm die Füße darin baden. Diese äußerliche Anwendung des Huflattichs ist unbedenklich und stellt vor allem eine natürliche Hilfe dar, wenn man unter starker Schweißabsonderung der Gehwerkzeuge leidet.

Huflattich mit Blüten und Blättern ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Hilfe fürs Zahnfleisch

Mit Schwarzen Johannisbeeren

Vom Sommer zu träumen, ist nun wohl schon lange überflüssig. Denn wir stehen mitten in der Zeit, in der Sonne und Wärme regieren, oft in einem Maß, das spürbar zu viel zu sein scheint. Mit dem Begriff Sommertraum werden aber ebenso manchmal jene Produkte angepriesen, die verschiedene Früchte der warmen Jahreszeit als Bestandteil aufweisen. Dazu zählen eindeutig auch die Schwarzen Johannisbeeren, die sich frisch genossen als wahre Vitaminpakete herausstellen. Nun kennen wir alle das Phänomen, das mit dem Genuss von dunkel gefärbten Beeren einhergeht. Mund, Zähne und Wäsche sind dann gleich einmal angepatzt bzw. weisen diese untrüglichen Spuren des Verzehrs der Gartenfreuden auf. Dieser Umstand sollte uns aber nicht davon abhalten, in guter Weise mit den Johannisbeeren umzugehen und sie vor allem für die Gesundheit zu nützen. Denn was hilft uns ein strahlendes Gebiss, wenn die Verankerung desselben eine Schwäche aufweist? Das Zahnfleisch gehört im gleichen Maße zu einem funktionstüchtigen Kauapparat. Alle, die bereits in ihrem Leben den Zähnen ade sagen mussten, wissen sehr wohl um die Vorzüge einer intakten Kieferbestückung. Wie dem auch sei: natürlich kommt es aus verschiedensten Gründen zu Mangelerscheinungen und zu Entzündungen, die jedoch mit etwas Sorgfalt wiederum beiseitegeschafft werden können. Dazu gibt es heute einen ganz konkreten Tipp.

Mundspülung aus Beeren

Leidet jemand unter Zahnfleischbluten, so folgt man in erster Linie den medizinischen Empfehlungen. Zusätzlich gibt es aber auch eine Unterstützung aus der Naturheilkunde: 2 Esslöffel voll getrocknete Schwarze Ribisel werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 20 Minuten ziehen lassen und abschließend abseihen. Mit dem Ergebnis spült man abends und morgens gründlich den Mund aus.

Schwarze Johannisbeeren oder Ribisel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Scharfe Wurzel

Die Rettiche tun der Verdauung gut

Wenn die Sonne vom Himmel brennt, so es eine Wohltat, wenn man irgendwo eine Kühlung herbeiführen kann. Eine der Möglichkeiten dafür suchen sich bestimmte Tiere, indem sie sich in das kühlende Erdreich zurückziehen. Dort herrscht dann auch eine gewisse Feuchtigkeit vor. In diese Etage wollen wir ebenfalls heute hinuntersteigen, da hier so manche Köstlichkeit heranwächst, die je nach Art eine unterschiedliche Größe aufweist. Konkret sind es die Rettich-Arten, die sich allesamt einer hohen kulinarischen Beliebtheit erfreuen. Der Schwarze Rettich etwa wird auch Winterrettich genannt. Viel heller zeigt sich zumindest äußerlich der Weiße Rettich. Rundlich und klein wiederum sind die Monatsrettiche, die besser unter dem Begriff Radieschen in durchaus gutem Ruf stehen. Alle diese Sorten haben in sich einen gesundheitsfördernden Wert. Rettiche enthalten z. B. hochwertige Nährsalze und Vitamine. Daher profitieren vor allem Leber und Galle von einer gezielten Verwendung der scharfen Wurzeln aus dem Gartenbeet. Schwefel und Magnesium spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle, die mithilfe des Verzehrs von Rettich in den Körper geliefert werden. Gerade im Hinblick auf die Leber kann manch schwerwiegende Krankheit schon im Vorhinein abgewendet werden, wenn man konsequent Schädliches wie ein Übermaß an Alkohol und tierischem Fett meidet bzw. nur in geringen Mengen zu sich nimmt. Zusätzlich sollte man oft und beständig den Rettich mit auf den Speiseplan setzen.

Die Galle unterstützen

Wer Probleme mit der Galle, aber einen gesunden Magen und intakte Nieren hat, kann zu folgender Maßnahme greifen: Ein Rettich jeglicher Art wird fein in Scheiben geschnitten. Davon nimmt man einmal pro Tag 1 oder 2 Esslöffel voll zu sich und kaut diese langsam und gut durch, ehe man den Rettich hinunterschluckt. Dies bringt eine lang anhaltende Wirkung auf den betroffenen Bereich mit sich. So erhält nicht nur die Umgebung der Leber, sondern auch die ganze Verdauung eine natürliche Hilfe.

Radieschen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Dauerthema Mottenschutz

Geeignete Kräuter dafür

Schädlinge machen uns allerorten zu schaffen. In meiner Heimat blicken wir traurig auf unzählige abgestorbene Bäume, die aufgrund mangelnder Bodenfeuchtigkeit eine leichte Beute für den Borkenkäfer werden. Aber ich möchte heute mehr auf eine andere Plage abzielen, die sich oft unbemerkt in die Häuser einschleicht: die Motten. Sieht man sie einmal fliegen, ist es schon zu spät. Denn es sind ja ihre Raupen, die uns Kopfzerbrechen bereiten. Nicht nur, dass Speisen und Nüsse den teilweisen oder ganzen Fraß durch den Nachwuchs der fliegenden Geschöpfe fürchten müssten; nein, diese Gefahr droht auch unserer Wäsche und allen Stoffen, die aus pflanzlichen Grundstoffen gewebt und dazu noch Anteile an Wolle aufzuweisen haben. Nun ist wohl allen klar, dass sich die Motten immer wiederum den Weg in die nur scheinbar wohl behüteten vier Wände unter dem eigenen Dach suchen und wie gesagt erfolgreich finden. Motten haben sehr wohl im Kreislauf der freien Natur ihre nützliche Aufgabe. Dennoch bietet ihnen gerade die menschliche zivilisierte Lebenskultur seit Urzeiten ideale Bedingungen, um sich zu vermehren und demnach oft verheerende Schäden anzurichten. Der gute Geruchssinn der kleinen Schmetterlinge kann ihnen aber auch einen Strich durch die Rechnung machen. Kräuter mit besonderem Duft werden von ihnen eher gemieden. Diesen Umstand sollten wir uns zu Hilfe nehmen, um die Motten wieder aus dem Haus zu bitten. Ganz leicht ist es, gewisse Pflanzen zu ernten und in einem luftdurchlässigen Säckchen in die Kleiderschränke zu hängen.

Biologische Maßnahme

Mit getrockneten Kräutern erwischt man zwei sprichwörtliche Fliegen auf einen Schlag. Im Hinblick auf einen guten Geruch im Raum bzw. im Kasten, der gleichzeitig ungebetene Motten fernhält, sind daher folgende Pflanzen zu empfehlen: Rainfarn, Thymian, Lavendel, Frauenminze oder Marienblatt, Wermut und Kampfer-Beifuß. Vom Gelben Steinklee kann man ganze getrocknete Büschel zu diesem Zwecke verwenden, die man in einem leichten Stoffsäckchen in die Nähe der Kleidung hängt.

Rainfarn ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Das Gemüt beflügeln

Lindenblüten aufbrühen

Die Bienen sind immer wieder Lieferanten für Schlagzeilen, seitdem man sich mit Nebenwirkungen von Pestiziden auseinandersetzt. Immerhin gab es heuer bei der Honigernte einen beträchtlichen Ausfall, der seinen Grund aber auch im allzu trockenen Frühling haben dürfte. Etwas aufatmen konnten die emsigen Immen, als die Linden (Tilia) in voller Blüte standen. Sie sollen uns daher ruhig als Wegweiser dienen. Denn wer würde nicht den herrlichen Duft schätzen, der einem blühenden Lindenbaum entströmt. Die für den kommenden Herbst und Winter bereits geernteten und getrockneten Blüten müssen aber nicht darauf warten, bis die nächste Grippe mit Fieber und Gliederschmerzen die davon betroffene Person für einige Zeit im Bettlager verweilen lässt. Gewiss ist es gerade dann sehr gut, ausgiebig zu schwitzen und dafür die Lindenblüten als Unterstützung zu verwenden. Es gibt auch seelische Beeinträchtigungen, die gleich einem grippalen Infekt quasi von einer Stunde auf die andere über einen hereinbrechen können und die es zu bewältigen gilt. Wir sprechen dabei von niedergedrückten Zuständen, die sowohl unsere Lust an der anstehenden Arbeit als auch unsere Motivation, Perspektiven für die ferne oder nahe Zukunft zu entwickeln, lähmen können. Eine Linde vermag über ihre Blüten einen positiven Akzent zu übermitteln, der einem schwerem Gemüt wiederum auf die Sprünge helfen kann.

Tee bei gedrückter Stimmung

Neben Melisse und Hopfen sind es vor allem Lindenblüten, die einem trübsinnigen Gemüt das Schwere nehmen und einen wieder zuversichtlicher sein lassen können. Dazu trinkt man am besten eine Zeit lang in der Früh und am späten Nachmittag je 1 Tasse Tee, den man mithilfe getrockneter Lindenblüten im Heißaufguss zubereitet. Etwas Honig kann vor dem Genießen desselben als Beigabe nicht schaden.

Lindenblütenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Den Willen stärken

Mit Lavendelöl die Gesundheit festigen

Es gibt Kräuter, die sind das ganze Jahr über beliebt. Gewiss betrifft dies so manche Gewürze oder eben eine getrocknete Droge, die man zu einem Tee aufgießen kann. Und vielen wurde damit schon eine Freude bereitet. Im Bezug auf Heilpflanzen dürfen wir aber vor allem an jene denken, die das eine oder andere Leid zu tragen haben. Dazu möchte ich den Lavendel hinzugesellen. Es ist dies ein Gewächs, das sich innerlich angewandt als beruhigend und entblähend erweist. Eine Tasse frisch aufgebrühten Lavendeltees kann überdies mithelfen, Befindlichkeitsstörungen wie etwa Unruheempfinden oder Einschlafstörungen zu vermindern. Selbst bei Kopfschmerzen oder Migräne erweist es sich als lindernd, wenn man in dieser Weise zum Lavendel greift. Viele haben es sich zur guten Gewohnheit gemacht und stellen sich eine Duftschale im Zimmer auf, wo mitsamt ein wenig Wasser das ätherische Lavendelöl langsam verdampft und so für eine gute und angenehme Atmosphäre sorgt. Der Sonnenliebhaber Lavendel birgt in sich eine Ausstrahlung, die den eigenen Willen zu animieren weiß. Während und nach einer Krankheit ist es immer wichtig, eine gute und gefestigte Meinung von sich selbst zu haben. Nur so kann man den gut gemeinten Zuspruch annehmen und mit einem festen Willen in die richtigen Bahnen lenken, der da heißt: ich will so leben, dass die Gesundheit nicht gleich wieder verspielt wird.

Lavendelöl mit Honig mischen

Auf einen Teelöffel Honig kann man bis zu 3 Tropfen naturreines ätherisches Lavendelöl geben, um beides miteinander im Mund zergehen zu lassen und dann hinunterzuschlucken. Auf diese Weise gelangen die Wirkstoffe des Lavendels auf die Mundschleimhaut und in den Verdauungskreislauf. Nach schwereren Krankheiten unterstützt diese Methode beachtlich die Wiedererlangung des gesunden Selbstbewusstseins. Übrigens können auch Diabetiker dies praktizieren, indem sie statt Honig einfach Joghurt als Grundlage verwenden.

Lavendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Kräuterbad für die Haut

Mit Spitzwegerich und Kornblumen

Die Erntezeit auf den Feldern liegt nun schon größtenteils hinter uns, die natürlich je nach Höhenlage und Klima zu unterschiedlichen Zeiten stattfindet. Hoffentlich konnten die landwirtschaftlichen Betriebe dabei aus dem Vollen schöpfen. Solange die Mähdrescher aktiv sind, bilden die Heilkräuter eher eine Nebenerscheinung. Das soll aber nicht so bleiben. Im Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und in der Kornblume (Centaurea cyanus) begegnen uns immerhin zwei Vertreter aus dem Reich der Heilpflanzen, die einerseits sehr üppig auf den Fluren wachsen und die andererseits einen hohen Bekanntheitsgrad genießen. Sie stellen durchaus so etwas wie ein wertvolles Produkt dar, um das sich der Mensch jedoch keine große Mühe zu machen braucht, weil sie recht unkompliziert und anspruchslos dort keimen und wachsen, wo der Plan des Schöpfers ihnen den Platz zugewiesen hat. Dieser Sachverhalt spiegelt sich auch in der Heilwirkung wieder, die wir als Profit für die Festigung unserer physischen Konstitution lokal betrachtet von draußen in unser Heim transferieren dürfen. Von der Kornblumen-Blüte, die in Teemischungen häufig als Schmuckdroge Verwendung findet, kennen wir den straffenden und stärkenden Effekt für unsere Haut. Jene, die übrigens auf der Kopfhaut mit Schuppen ihre liebe Not haben, dürfen sich die Haare durchaus des Öfteren mit einem Absud der blauen Kronblätter waschen. Beim Spitzwegrich wissen wir, dass er die körpereigene Kunst des Heilens unterstützt, da er wiederum seine immunstärkende und sogar antibakterielle Wirkung an uns Menschen weitergibt.

Badezusatz vom Feldrand

Von den getrockneten Blättern des Spitzwegerichs, die wohlweislich in zerkleinerter Form zur Verfügung stehen sollten, nimmt man 100 g und von den getrockneten Blütenblättern der Kornblume lediglich 50 g. Beides abmischen und mit 3 Liter kochendem Wasser übergießen. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen, ehe man den Absud abseiht und in die gefüllte Badewanne gießt. Ca. 15 Minuten darin baden. Mit dieser Anwendung wappnet man den ganzen Körper gegenüber krankheitserregenden Keimen und erhöht so seine Agilität.

Spitzwegerich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Kornblume ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Heilende Pflege

Ringelblume für Wunden

Wir Menschen sind aufeinander angewiesen. Gewiss kann es gut sein, unabhängig und frei das Leben zu bestreiten, doch treten sehr oft Situationen ein, wo wir selbst froh sind, jemanden an der Seite haben zu dürfen. Denken wir nur an eine schwere Krankheit oder eine Verletzung, die unsere Beweglichkeit einschränkt. Und oft gilt es rasch zu helfen und danach durch Pflege so manches wieder gut werden zu lassen. Für Letzteres steht uns übrigens auch ein Kraut zur Verfügung. Die Ringelblume (Calendula officinalis), die heuer als Heilpflanze des Jahres vermehrt geschätzt wird, kann uns dabei durchaus helfen. Die goldgelben Blütenblätter dieser sympathischen Gartenbewohnerin sind nicht bloß schön anzusehen, sondern sie bewirken u. a. eine gute Unterstützung heilsamer Prozesse. Auf verschiedene Arten ist es möglich, die Blütendroge frisch oder getrocknet aufzuarbeiten. Und gerade dann, wenn z. B. eine Verletzung der Hautoberfläche ein längerfristiges Umsorgen benötigt, ist es gut, um die Vorzüge pflanzlicher Maßnahmen zu wissen. Gewiss kennt man die wohltuende Wirkung einer Ringelblumensalbe, die generell einer wie auch immer lädierten Haut, die wiederum zusammengewachsen ist, gut tut. Es gibt aber zudem noch eine einfachere Methode, die übrigens bei noch offenen Wunden vorzuziehen ist.

Auflage für Wunden

Aus 2 Teelöffeln frischen oder getrockneten Ringelblumen-Blütenblättern gießt man mit 1/4 l kochendem Wasser einen Tee auf, den man 15 Minuten zugedeckt ziehen lässt. Danach abseihen und das Gewebe eines Verbandsmaterials damit tränken. Nun erträglich warm auflegen und einige Zeit oben lassen, jedoch nicht länger als 3 Stunden. Danach frisch wiederholen und das Austrocknen der Auflage vermeiden.

Ringelblume ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Nach dem Wandern

Gänsefingerkraut hilft lockern

Nach der heurigen Fußballweltmeisterschaft haben sich wohl die Gemüter hoffentlich schon beruhigt. Die Fanmeilen sind abgebaut und der Alltag hat uns wieder. Und doch wird der Sport keineswegs ad acta gelegt. Es muss ja nicht unbedingt der grüne Rasen samt dem dazugehörigen Ball sein, der manche in Bewegung hält. Viele schwingen sich da schon lieber auf ein Rad oder gehen einfach wandern. Dabei kommt man an einer Pflanze vorbei, die womöglich dem Muskelapparat zur Seite steht. Auf den Wiesen wächst nämlich gerne das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina). Sie ist eine sehr adrette Pflanze, die allein schon durch ihre Blattform das Auge erfreut. Und sie steht oft mitten im Gras, also dort, wo die eine oder andere sportliche Freizeitaktivität ohnehin vonstatten geht. So sehr diese Unternehmungen auch der körperlichen Fitness zugute kommen, so leicht kann es ebenso passieren, dass eine derartige Beanspruchung für die Muskeln und Sehnen eine ungewohnte Herausforderung darstellen und daher manche Schmerzen nach sich ziehen. Dann ist es sicherlich gut, eine Unterstützung aus der Natur zur Hand zu haben, die dem Bewegungsapparat auf eine sanfte Weise lindernde „Streicheleinheiten“ zuteil werden lässt. Übrigens kann es schon wohltun, wenn man sich auf die Wiesen hin aufmacht, um dort bei Schönwetter die Blätter des Heilgewächses zu pflücken und dann im Halbschatten sorgfältig zu trocknen. Somit steht den körperlich Aktiven etwas zur Verfügung, das vor allem dem beanspruchten Bewegungsapparat zugute kommt.

Tee für die Muskeln

Vom getrockneten und zerkleinerten Kraut des Gänsefingerkrautes oder Anserine nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Bei Muskel- und Sehnenschmerzen, die sich nach anstrengenden Bewegungen jeglicher Art einstellen können, kann zur Auflockerung und Minderung mancher Krämpfe sowohl in der Früh als auch am Abend je 1 Tasse dieses Aufgusses 3 Wochen lang getrunken werden.

Gänsefingerkraut oder Anserine ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya





Flüssige Gesundheit

Leberschonender Trunk

Fest an Fest scheint sich nun im Sommer aneinanderzureihen, da das warme Wetter es erlaubt, sich im freien Gelände bis spät in die Nacht aufzuhalten oder zumindest in einem Zelt gegen manchen aufziehenden Regen gewappnet zu sein. Und gegen ein frohes Zusammensein ist keineswegs etwas einzuwenden. Doch können gerade Hunger und Durst nicht wenige dazu verleiten, sich auch einmal ein Bier oder einen Gespritzten zum Braten und zum Gegrillten zu gönnen. In den Tagen danach darf aber wieder die gesundheitsbewusste Vernunft Platz greifen. Mit Roten Rüben, Karotten und anderem Gemüse lassen sich z. B. sehr gute Salate anrichten, die bei dem einen oder anderen Festmahl wohl ohnehin griffbereit auf der Tafel standen. Und genau diese Zutaten dürfen uns auch weiterhin begleiten, wenn es gilt, für den gesamten Organismus eine Hilfe zu gestalten, die sich langfristig auf ein intaktes Funktionieren desselben auswirkt. Denn mit all dem nur allzu üppigen Essen stellt sich in unserem Körper oftmals eine Übersäuerung ein. Das Blut hat es dabei nicht immer leicht, um in Zusammenarbeit mit der Leber die anfallenden Säure- und Giftstoffe zu entsorgen. Denn durch unvernünftiges Essen und Trinken bekommt unser Leib mehr Nachschub an all dem Schädlichen als davon letzten Endes wiederum durch die Ausscheidung abtransportiert werden kann. Es mag unter diesem Aspekt verwundern, dass ich dennoch zu einem Achterl in Ehren dezidiert aufrufen möchte. Die Quelle hierfür ist aber weder in einem Weinkeller noch in einer Brauerei als vielmehr im eigenen Garten zu suchen und anzuzapfen.

Gemüsesaft

Frische Rote Rüben und Karotten werden nach vorheriger Reinigung und Zerkleinern zu gleichen Teilen gemischt, gemixt und schließlich ausgepresst. Je nach Geschmack kann man auch Fruchtsaft eigener Wahl hinzufügen. Um den Körper auf eine gute Art zu entsäuern und zu entgiften, trinkt man am besten von dieser Mischung schon in der Früh 1 Achterl und ebenso am Abend. Bei der Zubereitung der Speisen sollte man zusätzlich darauf achten, keinen Weißzucker zu verwenden.

Rote Rüben und Karotten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya