Das Gemüt beflügeln

27. Juli 2018

Lindenblüten aufbrühen

Die Bienen sind immer wieder Lieferanten für Schlagzeilen, seitdem man sich mit Nebenwirkungen von Pestiziden auseinandersetzt. Immerhin gab es heuer bei der Honigernte einen beträchtlichen Ausfall, der seinen Grund aber auch im allzu trockenen Frühling haben dürfte. Etwas aufatmen konnten die emsigen Immen, als die Linden (Tilia) in voller Blüte standen. Sie sollen uns daher ruhig als Wegweiser dienen. Denn wer würde nicht den herrlichen Duft schätzen, der einem blühenden Lindenbaum entströmt. Die für den kommenden Herbst und Winter bereits geernteten und getrockneten Blüten müssen aber nicht darauf warten, bis die nächste Grippe mit Fieber und Gliederschmerzen die davon betroffene Person für einige Zeit im Bettlager verweilen lässt. Gewiss ist es gerade dann sehr gut, ausgiebig zu schwitzen und dafür die Lindenblüten als Unterstützung zu verwenden. Es gibt auch seelische Beeinträchtigungen, die gleich einem grippalen Infekt quasi von einer Stunde auf die andere über einen hereinbrechen können und die es zu bewältigen gilt. Wir sprechen dabei von niedergedrückten Zuständen, die sowohl unsere Lust an der anstehenden Arbeit als auch unsere Motivation, Perspektiven für die ferne oder nahe Zukunft zu entwickeln, lähmen können. Eine Linde vermag über ihre Blüten einen positiven Akzent zu übermitteln, der einem schwerem Gemüt wiederum auf die Sprünge helfen kann.

Tee bei gedrückter Stimmung

Neben Melisse und Hopfen sind es vor allem Lindenblüten, die einem trübsinnigen Gemüt das Schwere nehmen und einen wieder zuversichtlicher sein lassen können. Dazu trinkt man am besten eine Zeit lang in der Früh und am späten Nachmittag je 1 Tasse Tee, den man mithilfe getrockneter Lindenblüten im Heißaufguss zubereitet. Etwas Honig kann vor dem Genießen desselben als Beigabe nicht schaden. Lindenblütenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya