Mit Birnen dem Leib dienen
Unser Land ist durchaus reich an Rohstoffen. Verschiedenste Mineralien, Erze, Salze mitsamt dem kostbaren Wasser tragen dazu bei, dass viele Produkte erzeugt und exportiert werden können. Auch wenn heimische agrarische Produkte nicht unbedingt den Ton innerhalb des Weltmarktes angeben, so dürfen wir uns dennoch glücklich schätzen, diese selbst vor Ort verwerten zu können. Dazu zählt immerhin auch das Obst, das maßgeblich etwas zur Aufrechterhaltung unserer Gesundheit beisteuern kann. Die Birnen möchte ich dabei heute besonders herausgreifen. Gewiss denke ich in diesem Zusammenhang ebenfalls an die einschneidenden Ernteausfälle, die Schnee und Frost im Frühling oder mancher Hagelschlag im Sommer verursacht haben. Daher ist das Vorhandene noch einmal wertvoller. Dort, wo die Birnen eventuell im eigenen Garten gepflückt wurden, reifen sie nun noch etwas in den Obstkellern nach, um in der beginnenden Wintersaison griffbereit da zu sein. Der hohe Gehalt an Flüssigkeit, Vitaminen, Spurenelementen und Ballaststoffen bringen bei einem Verzehr der Birnen eine Reihe an positiven Effekten mit sich, die bei einer gedankenlosen Geringschätzung des Obstes schlicht brach daliegen und nicht zum Tragen kommen würden. Übrigens ist das mäßige und zeitweilige Fasten im Advent genauso angebracht wie in der Vorbereitungszeit vor dem Osterfest. Es wird in dieser Hinsicht sicher nicht zu viel verlangt, wenn man einzelne Tage in den nächsten Wochen herausgreift, um der Birne ein besonderes Augenmerk zu schenken. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, sich das jetzt schon im Kalender zu vermerken.
Einzelne Birnentage einlegen
Um selbst mitzuhelfen, überflüssiges Körperfett zu reduzieren und wassersüchtige Anschwellungen auszuleiten, kann man ernährungsmäßig einen so genannten Birnen-Tag gestalten. Dies sieht so aus, dass man 1 1/2 bis 2 kg rohe oder gekochte Birnen über den Tag verteilt verzehrt. Zusätzlich kann man auch noch Sauer-, Buttermilch oder Joghurt konsumieren und eventuell Vollkornbrot oder selbstgebackenes Brot dazu essen. Mit ein wenig Disziplin müsste einem diese den Körper erleichternde Anwendung gelingen.
Birnen Kräuterpfarrerzentrum ⓒ H. Benedikt O.Praem., Stift Geras
Das Wissen um notwendige Schritte für die so genannte Erste Hilfe in Unglücks- oder Notfällen ist, wie man vielen Schlagzeilen entnehmen kann, eminent wichtig und sehr oft lebensrettend. Schön, dass es da viele beherzte Menschen gibt, die spontan im wahrsten Sinne des Wortes einspringen, um das Mögliche zu tun. Heute hingegen möchte ich mit einem anderen Begriff laborieren, den ich als „zweite Hilfe“ ausformulieren möchte. Für dessen Beschreibung soll mir der Buchweizen (Fagopyrum esculentum) zur Seite stehen. Dieses Alternativkorn ist vielen ohnehin bekannt. Und nicht wenige benutzen es, um z. B. eine so genannte Gluten-Unverträglichkeit zu umgehen. Der Buchweizen hat mit seinen Inhaltsstoffen eine gute Wirkung auf die Blutgefäße, die den ganzen Körper durchziehen. Das zu den Knöterichgewächsen zählende Kraut liefert mit seinen Samenkörnern, die an Bucheckern erinnern (daher die Namensbezeichnung) zusätzlich noch eine Möglichkeit, die äußerlich zum Tragen kommt. An der Haut entstehen aus verschiedenen Gründen manchmal Entzündungen, die sich in lokalen Herden manifestieren, die wir in der Regel Geschwüre nennen. Hierbei handelt es sich zeitlich betrachtet um längere Prozesse, die generell einer behutsamen Behandlung bedürfen. Ein einmal verhärtetes Geschwülst sollte mithilfe des Buchweizens aufgeweicht werden, damit sich in der Folge ein Öffnen der eiterigen Stelle ergibt, das einen schnelleren Heilungsprozess ermöglicht. Es wäre sicher nicht angebracht, dabei mit wie auch immer gearteten technischen Hilfsmitteln vorzugehen, die eine unschöne Narbe hinterlassen und womöglich die Entzündung durch eindringende Keime noch verschlimmern würden. Im Erfahrungsschatz der Hausmittel hat so gesehen der Buchweizen in diesen Fällen eindeutig den Vorrang. Die Zutaten hierfür sind ganz einfach: mit einer genügenden Menge an Buchweizen-Mehl und etwas lauwarmem Wasser rührt man einen Teig an, den man auf die entzündete und verhärtete Stelle der Haut auflegt, um ein Geschwür an der Außenseite zu erweichen und so ein Aufbrechen des Eiterherdes zu ermöglichen. Die selbst gemachte Auflage sollte man mit einem Tuch umwickeln und alle 5 Stunden erneuern. Non scholae, sed vitae discimus! – so lautet ein lateinischer Spruch, der im Gymnasialunterricht des Öfteren zitiert wird. Wörtlich übersetzt heißt das: Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben! Zu dieser Einsicht gelangt man aber erst, wenn man die Schulbank schon lange hinter sich gelassen hat. Prüfungen bleiben jedoch auch den Erwachsenen dennoch nicht erspart. Es ist und bleibt die Angst des Scheiterns, die zu einer verständlichen Nervosität führt. Angesichts dessen dürfen wir heute einmal beim Baldrian (Valeriana officinalis) Station machen. Dieses zur Familie der Geißblattgewächse und zur Unterfamilie der Baldriangewächse zählende Kraut kommt wild in mehreren Arten vor. Am häufigsten treibt der Baldrian seine Wurzeln an Bachrändern, in Gräben, auf nassen Wiesen und in lichten Wäldern. Seit vielen Generationen ist diese Pflanze für seine beruhigende Wirkung bekannt. Verantwortlich dafür zeichnen die Inhaltsstoffe, die ihrerseits wiederum in dem reichen Gehalt an ätherischem Öl vor allem in der Wurzel des Baldrians gespeichert sind. Wenn nun schon eingangs auf die spezielle Situation hingewiesen wurde, die vor allem den Studierenden an den Universitäten in regelmäßigen Abständen zu schaffen macht, so darf in diesem Zusammenhang gleichzeitig der wertvolle Gebrauch von natürlichen und naturnahen Hilfsmitteln bedacht werden, der auf eine Ausgeglichenheit und eine Festigung unseres Nervenkorsetts abzielt. Gerade vor und nach Weihnachten entscheidet sich für das laufende Semester sehr vieles. Daher ist es sicher gut, auf die mentale Konstitution innerhalb der eigenen Ausbildung zu achten und in den Pflanzen geeignete Partner zu entdecken, die einem gerade in herausfordernden Situationen wirksam zur Seite stehen können. Von getrockneten und zerkleinerten Wurzeln des Echten Baldrians nimmt man 100 g und setzt sie in 1/2 Liter 75%igen Alkohols an. 14 Tage an einem lichten und sonnigen Platz stehen lassen. Öfters durchschütteln. Zuletzt durch ein Leinentuch oder einen Filter abseihen und den Rückstand zusätzlich auspressen. Das Pressgut mit 1/4 Liter destilliertem oder abgekochtem Wasser übergießen, einige Stunden stehen lassen, durchseihen und den Rückstand nochmals auspressen. Mit dieser Flüssigkeit den Auszug verdünnen und in Flaschen abfüllen. 1/2 Stunde vor Prüfungen nimmt man lediglich 10 bis 15 Tropfen davon mit Wasser verdünnt zu sich, um gefestigter zu werden. Das nötige Alter, um etwas Alkohol genießen zu dürfen, ist jedoch Voraussetzung für diese Anwendung. Eine klare Orientierung innerhalb wechselnder Phasen und Abschnitte des laufenden Jahres fällt vielen oft gar nicht so leicht. Kein Wunder, wenn z. B. längst alles weihnachtlich dekoriert ist, ehe die letzten Blätter von den Bäumen gefallen sind. So ist es mir umso mehr ein Bedürfnis, auf den heutigen Beginn des eigentlichen Advents hinzuweisen. Denn es soll nicht unter den Tisch purzeln, dass wir mit dem gegenwärtigen Sonntag einen Neubeginn verbinden, dessen Ziel die Feier der Ankunft Christi bei den Menschen ist. Die Goldmelisse (Monarda didyma) möchte ich quasi mit in die Zweige des Adventkranzes hineinflechten, auf dem bereits die erste Kerze der Zuversicht entzündet wurde. Schließlich ist jedes neue Anfangen mit einer von negativen Erfahrungen noch unbeschadeten Hoffnung ausgerüstet. Der Goldmelisse werden in dieser Hinsicht recht brauchbare Heilwirkungen zuerkannt. Immerhin hilft sie mit, die Nerven zu stärken, eine gute Verdauung zu fördern und das Abheilen von Wunden zu unterstützen. Auf der psychischen Ebene wiederum ist sie vor allem für jene Menschen von Vorteil, die durch oft verschiedene Ursachen aus dem seelischen Gleichgewicht herausgedriftet sind. In der Goldmelisse sind es in erster Linie ätherisches Öl sowie Gerbstoffe, die indirekt über die Physis das Gemüt animieren, um das eigene Ich erneut neu zu organisieren und zu festigen, wenn dieses womöglich durch negative Einflüsse bzw. Ereignisse mehr oder weniger verschüttet wurde. Und dafür braucht es einerseits eine gewisse Gelassenheit, um den Ist-Stand zu konstatieren und andererseits aber auch eine Disziplin, die einen anhält, das Notwendige aus manchem Überflüssigen herauszuschälen. Bei einer Tasse Tee nimmt man sich auf jeden Fall Zeit für sich selbst. Und das ist sicher nicht das Schlechteste, um besonnen in den Advent einzusteigen. Vielleicht hat man ja bereits im Sommer aus dem eigenen Garten die Blüten der Goldmelisse geerntet und getrocknet. Andernfalls bezieht man die getrocknete Droge aus der Apotheke oder dem Fachhandel. 2 Teelöffel davon übergießt man mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen, damit sich nicht das ätherische Öl zu sehr verflüchtigt. Abseihen und nach Möglichkeit mit Honig süßen. Am besten am Abend trinken und so den Tag damit abschließen. Das hilft mit, die eigene Persönlichkeit zu festigen. Effizienz ist das Leitwort für jeden wirtschaftlichen Betrieb. Nicht minder möchte es sich ein ganzer Staat auf die Fahnen schreiben, ökonomisch erfolgreich zu sein, um im Reigen der immer rascher voranschreitenden Globalisierung nicht das Nachsehen zu haben. Die gut ausgebaute Infrastruktur des Warenverkehrs spielt dabei eine wesentliche Rolle. Im Hinblick auf unsere Gesundheit sind aber manchmal Umwege von Vorteil. Als Beispiel dient mir dafür der Honig, der etliches dazu beitragen kann, dass unser Organismus floriert. Wenn wir diesen süßen Schatz, der in halbwegs flüssigem Zustand goldgelb aus den Gläsern scheint, näher betrachten, wird uns dies bald einleuchten. Denn ohne eine dementsprechende Nahrungsquelle, die in der Imkerei gerne Bienenweide genannt wird, sind die emsigen Immen nicht in der Lage, einen Honig von hoher Qualität zu produzieren. Von den Pflanzen holen sich die Insekten, was sie für sich und ihren Nachwuchs als Kraftquelle zum Leben benötigen. Überdies enthält der Honig so genannte Inhibine, das sind keimtötende Stoffe, die vorhandenen Krankheitserregern das Leben schwer machen. Durch seine Wasser anziehende Eigenschaft nimmt der Honig den Bakterien die für deren Überleben notwendige Flüssigkeit. Natürlich kommt diese Eigenschaft in erster Linie den Bienenvölkern selbst zugute, aber eben auf Umwegen auch uns Menschen, die wir den Honig als Beigabe zu vielen Speisen und Getränken zu verwerten wissen. Nun ist es nicht immer für alle von Vorteil, einen süßen Stoff wie den Honig zu sich zu nehmen. Diabetiker wissen in der Regel, wie mäßig sie damit umgehen müssen. Abgesehen von diesen zu berücksichtigenden Ausnahmen ist es aber für viele von Vorteil, des Öfteren zum Honig zu greifen. Natürlich betrifft dies auch ähnliche Imkereiprodukte wie Gelée Royale oder Propolis. Durch alle diese Gaben der Bienen gelangen schließlich pflanzliche Wirkkräfte auf Umwegen zu uns. Eine Auswirkung der Konsumation von Honig wird oft gar nicht in Erwägung gezogen. Dieses süße Elixier aus den Waben der Bienen enthält nämlich Stoffe, die einer Verfettung der Leber entgegentreten. So gesehen ist es durchaus günstig, in maßvollen Einheiten Honig zu sich zu nehmen, um im Endeffekt die Leberfunktion damit zu unterstützen, was sich wiederum für den ganzen Organismus samt dem ihm anhaftenden Gemüt als günstig erweist. Das treibt einem die Tränen ins Auge! – Ein romantisch inszenierter Film stellt schließlich nicht nur die Frauenwelt auf die Probe. Nein, auch oft bei nach außen hin abgebrüht wirkenden männlichen Zeitgenossen springen die Tränendrüsen an, wenn ein Kinostreifen direkt unter die Haut geht. Dafür braucht sich doch letztendlich niemand zu schämen! Viel unbefangener wird dieses Phänomen jedoch beurteilt, wenn der Kren (Armoracia rusticana), auch Meerrettich genannt, mit ins Spiel kommt. Mit seinen ätherischen Dämpfen hat er vielen von uns die Augen unter Wasser gesetzt. Unserer Haut hingegen gönnen wir normalerweise milde bzw. zurückhaltende Substanzen. Anderenfalls fürchten wir um ihre geschmeidige Beschaffenheit. Nun, die Schärfe einer Frucht oder eines Gewächses hat ja durchaus auch gute Seiten. Das wissen wir wie selbstverständlich zu schätzen, wenn uns z. B. im Wirtshaus ein Paar heißer Würstel kredenzt wird, das durchaus den zeitweiligen Hunger zu stillen vermag. Im Hinblick auf die Körperpflege denke ich jedoch, dass es sich von selbst versteht, sich bei pflanzlichen Anwendungen keine nachteiligen Veränderungen der äußeren Schutzschicht zuziehen zu wollen. Es kommt hier eben genauso wie bei anderen Methoden auf die Dosis des jeweils eingesetzten Stoffes an. Im Hinblick auf unsere Haut kennen wir nicht nur die Sorge um ihre Sauberkeit. Immerhin kann es vorkommen, dass sich darauf Flecken oder Pusteln bilden, die unser Aussehen nicht unbedingt zu unserem Vorteil verändern. Wenn wir dann den Kren heranziehen, um ihn wohldosiert seine Arbeit machen zu lassen, sind wir auf einem guten Weg. Mit ein wenig Geschick und Geduld ist es ganz einfach, dieses Hausmittel daheim zuzubereiten. Ca. 50 g frisch geriebener Kren (= Meerrettich) werden in einem verschließbaren Glasgefäß mit 1 Liter 5%igem Apfelessig übergossen und 8 Tage lang bei Zimmertemperatur angesetzt. Danach abseihen und kühl im Dunkeln lagern. Morgens sowie abends nimmt man 3 Esslöffel davon, um sie in 1/8 Liter lauwarmes Wasser zu mischen. Einen damit getränkten Waschlappen verwenden, um die Stellen der Haut, wo sich Sommersprossen, Leberflecken oder Akne befinden, einzureiben. Nach der Einreibung den verdünnten Kren-Essig einziehen lassen. Erst dann eventuell mit Arnikatinktur nachreiben. Historische Gebäude besitzen ein gutes Flair. Man fühlt sich in alten Gebäuden meist wohler als in reinen Zweckbauten aus Beton, Stahl und Glas. Gerade das Unregelmäßige und Urige hat seinen besonderen Reiz. Um nicht zu sehr in Schwärmen zu kommen, möchte ich aber ebenfalls die hohen Instandhaltungskosten historischer Bausubstanz in Betracht ziehen. Meist gilt es, diese zu entfeuchten und trocken zu halten, um größere Schäden zu vermeiden. Damit lande ich gleich bei einem Allerweltsgewürz mit Namen Petersilie (Petroselinum hortense), das auf den ersten Blick kaum etwas mit Denkmalpflege zu tun hat. Die Relation zwischen alten Mauern und der Heilpflanze liegt vielmehr in der Ableitung von überschüssigem Wasser. Unser Körper ist ein kompliziertes und wunderbares Gebilde, das mittels zahlreicher Verflechtungen und einem stetigen Austausch verschiedener Substanzen funktioniert. Aus dieser lebenserhaltenden Korrespondenz zwischen Organen, Drüsen, Muskeln und Nerven muss eben auch so manches aus- bzw. abgeleitet werden, damit es nicht zu beeinträchtigenden Stauungen kommt. Nun lässt sich dafür in extremeren Fällen die fachmedizinische Mithilfe nicht vermeiden. Man kann aber schon vorbeugend den Leib fit halten, indem man sich der Petersilie und ihrem Gehalt an Apiol, einem Bestandteil im ätherischen Öl derselben, bedient, um gleichsam wie bei einem alten Haus ebenfalls im Körper eine Drainage zu legen. Bei der Trockenlegung häuslicher Fundamente geht es ja auch darum, dass permanent Wasser abrinnen kann. Die Nieren sind es, die diesen Part für unseren Organismus übernehmen. So sollte man also im Hinblick auf die Stimulation derselben einen maßvollen Gebrauch der Petersilie nicht verachten, sondern vielmehr dankbar sein, dass es eine derartige Hilfe aus dem eigenen Garten für unsere Gesundheit gibt. Man kann frische, gut gereinigte Petersilienblätter hernehmen, um sie klein zu zerschneiden. Davon nimmt man dann wiederum 2 Teelöffel voll und leert 1/4 Liter kochendes Wasser darüber. 15 Minuten zudeckt ziehen lassen, abseihen und hernach schluckweise trinken. Eine Menge von 2 Tassen pro Tag jedoch nicht überschreiten. Oder man schneidet ein paar Scheiben einer Petersilienwurzel ab und kocht sie einfach in der Suppe mit. Das wirkt harntreibend, appetitanregend und zusätzlich noch gemütserhellend. Die großen weltpolitischen Konferenzen beherrschen in regelmäßigen Abständen die Berichterstattung der Medien aus aller Welt. Es gilt ja immerhin, in Kriegszeiten auf einen möglichen Frieden zuzugehen oder für das bereits vom Menschen beeinflusste und sich stets erwärmende Klima zumindest ansatzweise die Bremse zu ziehen. Wen holt man sich als Regierungsverantwortlicher mit an den Tisch, um Ergebnisse zu erzielen? Im Hinblick auf den bald startenden Advent fällt die Antwort für mich ganz einfach aus. Spontan fallen mir die getrockneten Früchte wie Äpfel und Hagebutten, die Gewürzkörner von Anis und Koriander sowie die getrockneten Pflanzenteile von Heidekraut, Lavendel, Melisse, Ringelblume, Salbei und Ysop dazu ein. Was ist nun das Ziel des Zusammenrufens all dieser gottgeschenkten Gaben an einen Tisch? Es ist das Freisetzen der Wirkung, die der Genuss eines damit gemischten Tees mit sich bringt. Die Inhaltsstoffe der verwendeten Ingredienzien entspannen z. B. die Nerven und stärken vor allem die körpereigenen Abwehrkräfte. Dies ist gerade in einer hektischen Zeit, wie es nun einmal der Advent in Wirklichkeit für die meisten ist, von eminenter Bedeutung. Wer in dem alltäglichen Getriebe ganz bewusst Oasen schafft, die er oder sie mit dem Trinken eines Tees förmlich bereitstellt, der gibt gleichzeitig der persönlichen nervlichen und körperlichen Konstitution eine Chance, besser fit bleiben zu können. Zudem können wir uns in den zeitlichen Freiräumen wirklich darauf besinnen, wer es da ist, der zu Weihnachten mit seiner Geburt gefeiert wird. Verschieben wir also dieses Achten auf Leib und Seele nicht bis nach den Feiertagen. Die Zeit vor Weihnachten ist ideal, um von der beschriebenen Teemischung je eine Tasse am Morgen zum Frühstück oder am Abend eine Stunde vor dem Schafengehen zu trinken. Der Tee selbst wird im üblichen Heißaufguss zubereitet (2 TL für 1/4 l kochendes Wasser). Am besten vor dem Abseihen 15 Minuten ziehen lassen. Der Tee enthält bei einem Gewicht von 100 g folgende Teile: getrocknete Apfelschalen und Hagebuttenfrüchte je 15 g, von Anis, Heidekraut, Lavendelblüten, Melisse, Salbei und Ysop je 10 g und von Ringelblumen-Blütenblättern und Koriander je 5 g. Die Mischung gibt es auch fertig im Kräuterpfarrer-Zentrum in Karlstein (Tel. 02844/7070 DW 11 od. 31 bzw. per E-Mail bestellung@kraeuterpfarrer.at oder im Webshop www.kraeuterpfarrer.at). Wann habe ich endlich wieder einmal Zeit für mich? Es gibt so viel zu erledigen und dann kommt noch das eine oder andere hinzu, mit dem nicht zu rechnen war. Da fällt man des Abends nur mehr ins Bett, in der Hoffnung, sich in der Früh wieder einigermaßen aus den Federn erheben zu können. So wie in der Schule unsere Kinder hat aber auch jeder arbeitende Mensch das Recht, Pausen zu machen. Und wenn es nur eine Zuwendung zum eigenen Körper ist, der ohnehin signalisiert, dass es reicht. Im Mädesüß (Filipendula ulmaria) finden wir womöglich ein pflanzliches Gegenüber, das uns einlädt, inmitten so mancher Geschäftigkeit innezuhalten, um wenigstens für das physische Wohlbefinden etwas zu unternehmen. Das Mädesüß, das zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse zählt, besiedelt gerne feuchte Standorte am Rande von human genutzten Zonen wie Wiesen und Felder. Es findet übrigens auch die Anwesenheit von Eschen und Erlen sehr angenehm und wächst daher in deren Nähe. In der Heilkunde wird dieses Kraut vorwiegend wegen seiner schmerzlindernden Wirkungen verwendet und dementsprechend aufbereitet. Früher, als es noch keine künstlich produzierten Geschmacksverstärker gab, hat man das Mädesüß ebenfalls zum Aromatisieren so mancher Getränke herangezogen. Was einem das Leben jedoch sprichwörtlich versalzt, das sind die zwischendurch auftretenden Schmerzen. Gelegentlich beginnt der Kopf weh zu tun, weil sich Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich auf diese Weise bemerkbar machen. Da kann z. B. der Griff nach einer Wärmeflasche genau das Richtige sein, die man unterhalb des hinteren Kopfansatzes eine Weile anlegt. Zusätzlich ist es gut, sich 15 Minuten flach und entspannt liegend auszuruhen. Manchmal können Kopfschmerzen auch gepaart mit einer Erkältung einhergehen. Das ist dann der rechte Zeitpunkt, um sich beim Mädesüß einzustellen, das Linderung verschaffen kann. 2 Teelöffel voll getrockneter Mädesüß-Blüten werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen und schluckweise einnehmen. Am besten trinkt man davon nicht mehr als 2 Tassen pro Tag. Zusätzlich darf man den Tee noch mit Zitronensaft und Honig vermengen, die ja ohnehin als wertvolle Beigaben in Grippe- und Erkältungszeiten einen guten Ruf besitzen. Viele können es kaum erwarten, dass es endlich auf Weihnachten zugeht. Zumindest deuten die Dekorationen des städtischen Bereichs der Einkaufsmeilen und Plätze eindeutig darauf hin. Die bereits eröffneten Christkindlmärkte sind ebenfalls nicht zu übersehen. Da darf man doch auch die Frage stellen, mit welchen Aromen diese einerseits geschäftige und andererseits gemütliche Zeit in Verbindung steht. Abseits von Zimt und Anis möchte ich heute zwei weitere Duftakzente einbringen, die durchaus ebenso ihre Aktualität besitzen. Als erstes soll der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) dahingehend aufgerufen werden. Dieser mediterrane Lippenblütler, dem die Sonne nichts ausmacht, lässt sich ja schließlich sehr gut als naturheilkundliche Hilfe gebrauchen. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes kein trüber Geselle, sondern vermag mit seiner ihm innewohnenden Heiterkeit all jene anzustecken, die sich eher ausgelaugt und -gebrannt fühlen. Der Rosmarin kurbelt genauer gesagt die Durchblutung an und trägt dazu bei, dass in unserem Organismus wiederum mehr in Bewegung kommt. Wenn wir unser geistiges Auge mit diesem Heilkraut bereits Richtung Süden gewendet haben, wollen wir von dort einen anderen Akzent mit herbeiholen, der gut in den beginnenden Winter passt. Es sind die Orangen (Citrus sinensis), die nun wieder vermehrt die Obstschalen füllen und deren Konsum durchaus zu empfehlen ist, um den Vitaminvorrat im Körper aufzustocken. Ihr Fruchtfleisch bietet überdies dem Verdauungstrakt ein griffiges Material in Form von Ballaststoffen. Damit verringert man die Gefahr, dass der Darm träge wird. Die Schalen der Orangen kann man sich übrigens auch für das Wohlergehen des Leibes zunutze machen. Vielleicht ist uns ja aus Kindheitstagen noch in Erinnerung, dass sich mit der Hülle der Orangen kleine Feuerwerke inszenieren ließen, da man diese in der Nähe einer Kerze ausgedrückt hat. Ihre ätherischen Öle bewirkten diesen erheiternden Effekt. Es ist jedoch wesentlich ungefährlicher, diesen für die Haut zu nutzen. Von getrocknetem, zerrebelten Rosmarinkraut nimmt man 200 g und von getrockneten und zerkleinerten Bio-Orangenschalen 50 g. Diese werden in ein Leinensäckchen gefüllt, das man beim Einlassen der Wanne unter den Wasserhahn hängt. Das heiße Wasser lässt man langsam darüberlaufen. Zum Schluss das Wasser auf ca. 38° C temperieren und ca. 15 Minuten in der Wanne samt dem gefüllten, zugebundenen Leinensäckchen bleiben. Das duftet gut und stärkt sowohl die Haut als auch den gesamten Organismus.
Ein Teig zum Heilen
Den Buchweizen auflegen
Auflage bei Geschwüren
Buchweizen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Mit Ängsten gut umgehen
Vor Prüfungen zum Baldrian greifen
Baldrian-Auszug
Baldrian ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Aufbruch in eine neue Zeit
Die Goldmelisse als Starthilfe
Goldmelissen-Tee
Goldmelisse mit Schmetterlingen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Pflanzliches über Umwege
Honig als wertvolle Unterstützung
Honig als Leberstärkung
Bienen auf Honigwabe ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Arbeit an der Außenseite
Mit Kren die Haut umsorgen
Kren in Essig ansetzen
Kren oder Meerrettich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Eine Drainage legen
Die Petersilie hilft entwässern
Petersilie für Niere und Gemüt
Petersilie mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Dem Advent entgegenblicken
Sich mit Kräutern an den Tisch setzen
„Besinnlicher Advent“-Tee
Heidekrautzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Apfelschale ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Alltagsschmerzen ernst nehmen
Das Mädesüß ganz konkret anwenden
Tee bei Kopfschmerzen
Madesus oder Wiesenkönigin ⓒ Foto: Kräuterpfarrer-Zentrum, Karlstein/Th.
In den Duft hineinsinken
Rosmarin und Orangen kombinieren
Ein aromatisches Bad
Rosmarin Blütenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya