Mit Ängsten gut umgehen

28. November 2016

Vor Prüfungen zum Baldrian greifen

Non scholae, sed vitae discimus! – so lautet ein lateinischer Spruch, der im Gymnasialunterricht des Öfteren zitiert wird. Wörtlich übersetzt heißt das: Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben! Zu dieser Einsicht gelangt man aber erst, wenn man die Schulbank schon lange hinter sich gelassen hat. Prüfungen bleiben jedoch auch den Erwachsenen dennoch nicht erspart. Es ist und bleibt die Angst des Scheiterns, die zu einer verständlichen Nervosität führt. Angesichts dessen dürfen wir heute einmal beim Baldrian (Valeriana officinalis) Station machen. Dieses zur Familie der Geißblattgewächse und zur Unterfamilie der Baldriangewächse zählende Kraut kommt wild in mehreren Arten vor. Am häufigsten treibt der Baldrian seine Wurzeln an Bachrändern, in Gräben, auf nassen Wiesen und in lichten Wäldern. Seit vielen Generationen ist diese Pflanze für seine beruhigende Wirkung bekannt. Verantwortlich dafür zeichnen die Inhaltsstoffe, die ihrerseits wiederum in dem reichen Gehalt an ätherischem Öl vor allem in der Wurzel des Baldrians gespeichert sind. Wenn nun schon eingangs auf die spezielle Situation hingewiesen wurde, die vor allem den Studierenden an den Universitäten in regelmäßigen Abständen zu schaffen macht, so darf in diesem Zusammenhang gleichzeitig der wertvolle Gebrauch von natürlichen und naturnahen Hilfsmitteln bedacht werden, der auf eine Ausgeglichenheit und eine Festigung unseres Nervenkorsetts abzielt. Gerade vor und nach Weihnachten entscheidet sich für das laufende Semester sehr vieles. Daher ist es sicher gut, auf die mentale Konstitution innerhalb der eigenen Ausbildung zu achten und in den Pflanzen geeignete Partner zu entdecken, die einem gerade in herausfordernden Situationen wirksam zur Seite stehen können.

Baldrian-Auszug

Von getrockneten und zerkleinerten Wurzeln des Echten Baldrians nimmt man 100 g und setzt sie in 1/2 Liter 75%igen Alkohols an. 14 Tage an einem lichten und sonnigen Platz stehen lassen. Öfters durchschütteln. Zuletzt durch ein Leinentuch oder einen Filter abseihen und den Rückstand zusätzlich auspressen. Das Pressgut mit 1/4 Liter destilliertem oder abgekochtem Wasser übergießen, einige Stunden stehen lassen, durchseihen und den Rückstand nochmals auspressen. Mit dieser Flüssigkeit den Auszug verdünnen und in Flaschen abfüllen. 1/2 Stunde vor Prüfungen nimmt man lediglich 10 bis 15 Tropfen davon mit Wasser verdünnt zu sich, um gefestigter zu werden. Das nötige Alter, um etwas Alkohol genießen zu dürfen, ist jedoch Voraussetzung für diese Anwendung. Baldrian ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya