Die Hauhechel als Mitbringsel
Es gibt Menschen, die dem Geschehen auf unserer Welt ganz kühl und abgeklärt gegenüberstehen. Sie werden anscheinend total von ihrer Ratio gesteuert und wahren immer mehr Distanz als nötig zu den Vorgängen, die für Schlagzeilen sorgen. Aber ich denke doch, dass auch sie Emotionen in sich tragen. Um die so genannte Psyche in uns zu beschreiben, bedienen wir uns so mancher Organe, die im direkten Zusammenhang seelischer Regungen stehen. Herz, Magen, Leber und Nieren kommen daher in den diesbezüglichen Redewendungen vor. Mit der Dornigen Hauhechel (Ononis spinosa) ist uns durch die gottgeschenkte Schöpfung ein pflanzliches Lebewesen anvertraut worden, das uns zunächst auch als ziemlich unnahbar erscheint. Wie ihr Name bereits verrät, ist es nicht sehr klug, mit bloßen Händen in haptischer Vorgehensweise an sie heranzugehen, denn das würde aufgrund ihrer Sprossdornen sehr schmerzvoll enden. Sie weiß sich dadurch gegenüber potentiellen Fressfeinden wie etwa den verschiedenen Weidetieren zur Wehr zu setzen. Ihre heilenden Kräfte, die sie anscheinend auch damit abschirmt und für uns Menschen aufbewahrt, sind vor allem für unseren Harn- und Blasenbereich von guter Wirkung. Das haben selbst schon antike Mediziner wie z. B. der römische Feldarzt Galen als praktischen Wissensschatz an Leidende weitergegeben. Wenn wir also heute über die Verbindung seelischer Vorgänge mit den innenliegenden Organen sinnieren, so dürfen wir dabei die Nieren nicht außer Acht lassen. Denn so manches schlägt sich ebenfalls an diesen harnproduzierenden Drüsen nieder, das unser Wohlbefinden im Falle einer Beeinträchtigung derselben massiv zu mindern imstande ist. Daher sollten wir mit Bedacht bildlich gesprochen ein paar Streicheleinheiten für die Nieren parat haben. Die Vitalität unserer so gestärkten Physis ist für die Psyche erneut ein Anlass, wieder froher in die Zukunft zu blicken.
Hauhechel-Ansatz mit Wein
Solange die Dornige Hauhechel in der Blüte steht – das kann bis in den frühen Herbst der Fall sein – kann man frische Zweigspitzen abschneiden, um diese in Wein anzusetzen. Nach 8 Tagen wird der so entstandene Hauhechel-Wein abgeseiht. Danach kühl und dunkel lagern. Nimmt man täglich 1 bis 2 Esslöffel davon ein, stimuliert man damit die Tätigkeit der Nieren und hilft mit, dort entstandene kristalline Ansammlungen in Form von Sand oder Gries leichter abzuführen.
Hauhechel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Bald geht die Schule wieder an. Vielleicht denkt sich der eine oder andere, dass es gut ist, diese Zeit der Bildung hinter sich zu haben. Doch nur allzu leicht übersieht man mit diesem Sinnen die Tatsache, die einem im Leben als ein beständiger Lernprozess vor Augen steht. Und zum Lernen gehört nun einmal die Wiederholung. Daher ist es nur recht und gut, wieder einmal auf die Arzneipflanze des laufenden Kalenderjahres hinzuweisen. Es ist der Echte Kümmel (Carum carvi) der vielerorts dazu beiträgt, dass das Würzen leicht fällt. Betrachtet man die kleinen Körner dieses Doldenblütlers näher, so erinnern sie in ihrer Form an kleine Sicheln, die man gleichsam unverzichtbar für die manuelle Gartenpflege benötigt. Zusätzlich ist die gebogene Klinge dafür da, um so manches zu ernten oder als Futter für die Haustiere einzubringen. Was fällt nun vom Kümmel für unsere physische Ertüchtigung an guten Wirkungen ab? Letztendlich zählt ja nicht nur der Geschmack, den dieses Gewürz auf einem guten Braten als Draufgabe „unüberschmeckbar“ zu bieten hat. Gewiss ist die Verdauung der erste Adressat der positiven Effekte des Kümmels. Die Bildung von lästigen Gasen wird z. B. hintangehalten, wenn er beim Essen mit von der Partie ist. Selbst bei Erkrankungen der Atemwege ist es sinnvoll, den Kümmel in Form eines Tees aufzubereiten, um somit den anfallenden belastenden Schleim besser lösen und abhusten zu können. Und schließlich steht dieses g’schmackige Korn den Frauen bei ihrer stetig wiederkehrenden Menstruation zur Seite bzw. auch dann, wenn sie ein Kind entbunden haben und es darum geht, dass genug Muttermilch produziert wird. Generell schadet es Männern und Frauen nicht, den Kümmel immer wieder zu verwenden und in den Ernährungsprozess einzubringen. Seine Präsenz muss dabei gar nicht augenscheinlich zu Tage treten. Eine kleine Prise reicht oft schon, um das Wohlbefinden unserer selbst zu heben und somit gestärkt ans Tagewerk zu gehen. Hat man den Kümmel in der üblichen Form als Samenkorn zur Verfügung, so ist es ganz praktisch und sinnvoll, diesen zu pulverisieren. So kann er in Speisen eingebracht werden, um seine Wirkstoffe besser im Magen und Darm aufnehmen zu können. Es ist ebenso möglich, ab und zu eine Messerspitze voll in Verbindung mit Wasser oder einem anderen Getränk einzunehmen und folglich den Appetit anzuregen oder einen unruhigen Darm wiederum zu besänftigen. Der Spiegel ist ein recht nützliches Gerät. Auch wenn man sich davor je neu der Realität des tatsächlichen Aussehens stellen muss, hilft er einem unheimlich weiter. Was täten wir ohne ihn, da wir uns die Haare kämmen oder die Lippen färben wollen. Die Männer, die gerne eine glatte Haut mit sich tragen, lassen überdies durch eine tägliche Rasur dem Bart im Gesicht keine Chance und brauchen eben dafür eine gute Sicht auf die Wangen. Kräuter dürfen in der Körperpflege durchaus auch eine Rolle spielen. In den Gärten stehen auf den Beeten, die vor allem der Küche einen Dienst erweisen sollen, neben vielen anderen grünen Gewürzen ebenso die Triebe des Echten Thymians (Thymus vulgaris). Im Zusammenhang mit diesem Lippenblütler läuft einem normalerweise Wasser im Mund zusammen, denn immerhin kann man mit ihm den Suppen, Gemüsegerichten und vielerlei Fleischspeisen bis hin zu Wild eine besondere geschmackliche Note verleihen. In seiner Heilwirkung führt der Thymian des weiteren eine beachtliche Liste mit sich: nervenstärkend, krampflösend, magen- und gallenanregend, durchfallhemmend und antiseptisch. Eins hätte ich dabei fast vergessen: nämlich seine hautpflegende Tugend. Und hier will ich heute das besondere Augenmerk drauf lenken. Denn – um ans oben erwähnte Rasieren wiederum anzuknüpfen – nach dem Entfernen der Bartstoppeln bleibt eine je neu strapazierte Hautoberfläche zurück, die ebenfalls der männlichen Obsorge bedarf. Gewiss ist hierfür der Griff nach einem duftenden Wasser aus synthetischer Produktion ein Leichtes. Aber warum sollte man nicht genauso ein Hausmittel bereitstellen, das einen Hauch aus der gottgeschenkten Natur ans Gesicht bringt und gleichzeitig einen heilsamen Effekt mit sich trägt. Für die Zubereitung desselben habe ich einen ganz konkreten Vorschlag. Von frischen oder getrockneten, zerkleinerten Thymiantrieben nimmt man ein wenig und setzt die Pflanzenteile im Verhältnis 1 : 4 in einem 75%igen Alkohol 14 Tage lang an, indem man das Gefäß hierfür auf eine Fensterbank stellt. Danach den Ansatz abseihen, die Thymiandroge zusätzlich auspressen und das so gewonnene Resultat mit destilliertem Wasser auf ca. 30 % Alkoholanteil verdünnen. Zusätzlich kann man noch eine Lavendeltinktur oder ein Duftwasser kölnischer Provenienz dazufügen. Täglich nach der Rasur auf die Haut auftragen und dann eventuell ein wenig Hautlotion einreiben. Für Gott existieren sehr viele Symbole. Der christliche Glaube z. B., der die Majestät des einen Allmächtigen in drei Personen bekennt und anbetet, bedient sich des Dreiecks, um dieses Geheimnis in bildlicher Form zum Ausdruck zu bringen. Die strahlende Sonne steht uns ebenfalls für die Erhabenheit des Schöpfers als Sinnbild vor Augen. In ganz alten Darstellungen ist es jedoch die vom Himmel weisende Hand, die das göttliche Wirken verdeutlichen soll. Bei den beiden Stichwörtern „Sonne“ und „Hand“ liegt es mir persönlich sehr nahe, die Ringelblume (Calendula officinalis) ins Spiel zu bringen. Dieser Korbblütler ist ja bei vielen von denen, die Kräuterkunde ganz konkret in und mit ihrem Garten betreiben, ein fixer Bestandteil in ihrer alljährlich sich erneuernden grünen Sammlung vor der Haustür. Die Ringelblume wird nimmer müde zu blühen, solange die Sonne ihre wärmende Kraft gen Mutter Erde schickt. Aber schauen wir uns einmal ihre Heilwirkungen an, von denen wir öfter, als wir vielleicht meinen, einen Profit ziehen dürfen. Diese Pflanze unterstützt generell Prozesse der Wundheilung und der damit verbundenen Narbenbildung. Hinzu kommt noch eine antiseptische Kompetenz, die der Ringelblume innewohnt. Im Blut wiederum unterstützt sie einen Kehraus giftiger Stoffe und hilft letztendlich mit, als entzündungshemmende Kumpanin dem Menschen zur Seite zu stehen. Kehren wir zurück zur Hand, die auf Gott hinweist. Sie ist ja ohne Zweifel auch das beste Instrument unsererseits, um eine pflegende Sorge anderen und sich selbst zuteil werden zu lassen. Um nun die Hand und die Ringelblume so zu kombinieren, dass dabei auch ein wohltuendes Resultat herausschaut, ist es wohl am praktischsten, eine Salbe aus den Blüten der gelben Blume zu verwenden. Gerade dann wird das fingerbestückte Greiforgan zum Segen, wenn die heilende Wirkung der Ringelblumen-Salbe ganz gezielt zum Einsatz gebracht wird. Beginnen wir bei den Beinen: wer Krampfadern auf deren Oberfläche aufweist, kann mit der Salbe die Haut einreiben. Zur Vorbeugung von Venenproblemen ist diese Anwendung ebenso geeignet. Selbst bei Hämorrhoiden und verschiedenen Hautkrankheiten kann dieses Hausmittel verwendet werden. Auch eine raue Haut profitiert davon. Abschürfungen können ebenfalls mit ihr nachbehandelt werden. Die Salbe nach der Rezeptur Hermann-Josef Weidingers gibt es im Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein samt kostenloser Beratung zu beziehen (Tel. 02844/7070-11 od. 31, bestellung@kraeuterpfarrer.at oder im Webshop der Homepage www.kraeuterpfarrer.at) Wenn man als Tourist an einen bestimmten Ort kommt, den man das erste Mal besucht, so ist einem die Information über dessen Geschichte dazu dienlich, um sein Verständnis über dessen Existenz aufzubessern. Oftmals wird darüber berichtet, dass einst vorhandene dichte Wälder gerodet und das Land urbar gemacht wurde. In der Folge konnte man die freien Flächen für die Landwirtschaft nutzen, um somit eine Grundlage für die Existenz vor Ort zu erlangen. Das Gelbe Labkraut (Galium verum), das auch Echtes Labkraut genannt wird, hat sich diesen Prozess gleichfalls zunutze gemacht. Denn es bevorzugt Wegränder, Feldraine und trockene Böschungen als Standort, also jene Veränderungen der Landschaft, die mithilfe der menschlichen Arbeitskraft umgestaltet und kultiviert wurden. In unserem Körper gibt es im übertragenen Sinne ebenso eine Sorge um dessen Erhalt in gesunder Form. Dazu zählt nun einmal die Unterstützung jener Organe, die für den Abtransport manch schädlicher Stoffe und Gifte verantwortlich sind. Damit sind die Organe und Drüsen gemeint, die direkt mit dem Magen bzw. dem Darmtrakt in Verbindung stehen, um einerseits die Nahrung zu verarbeiten und anderseits die Reinigung des Blutes zu bewerkstelligen. Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Milz und Nieren sind also in dieser Reihe zu benennen. Das Echte Labkraut unterstützt vor allem die Drüsen in einer positiv stärkenden Weise. Es hilft mit, manche belastenden Stauungen in diesem Bereich abzubauen oder erst gar nicht aufkommen zu lassen. Das funktioniert sehr wohl, indem man einen Tee mithilfe des Krautes aufbrüht. Darüber hinaus kann man aber auch den äußerlichen Weg einer Anwendung beschreiten. Ja, manchmal kann es nicht schaden, einen belasteten oder gar kranken Körper wiederum „urbar“ zu machen. Das Labkraut steht uns dabei gerne zur Seite. Das Echte Labkraut sollte dabei in getrockneter Form zur Verfügung stehen. Eine Menge von 50 bis 100 g der Blütenstände übergießt man mit 3 Liter kochendem Wasser und lässt es 15 Minuten zugedeckt ziehen. Danach abseihen und dem Badewasser beifügen. Ca. 20 Minuten in der Wanne bleiben. Dieser Vorgang zeitigt eine harntreibende Wirkung und hilft daher mit, den Körper zu entgiften und Wasseransammlungen zu verringern. Wir leben in einer Zeit großer Gegensätze. Durch die Ströme der gegenwärtigen Migration, die durch Krieg, Terror und Gewalt ausgelöst wurden, erleben wir es auch hierzulande, wie ganz verschiedene Kulturen eher schlecht als recht aufeinandertreffen. Und so wird z. B. in der Werbung westlich-liberaler Provenienz der Körper mitsamt seiner Haut zu Markte getragen und andererseits begegnet man von Kopf bis Fuß Verhüllten, die ebenfalls zum Gegenstand heftiger Debatten werden. Aber bleiben wir ruhig einmal beim Äußeren. Das Echte Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea) hat momentan gerade die Saison seiner vollen Entfaltung. Dort, wo es lichte und ruhige Stellen auf Waldschlägen und entlang der Forstwege gibt, siedelt es sich sehr gerne an. Dieses Enziangewächs ist ein äußerst bitterer Geselle, was jedoch aufgrund seiner pflanzlichen Verwandtschaft nicht weiter einen Grund zur Verwunderung bietet. In der Heilkunde, die zusammen mit Kräutern seit vielen Generationen gepflogen wird, sind es vor allem der Magen, die Leber und die Galle, die mit den Inhaltsstoffen des Tausendguldenkrautes beschickt wurden und werden, um im Falle eines Leidens Besserung herbeizuführen. Die erwähnten Organe danken es mit einer vermehrten Produktion ihrer verdauungsfördernden Sekrete, wenn sie mit der aufbereiteten Bitterpflanze in Berührung kommen. Es gibt darüber hinaus aber noch eine Möglichkeit, positiv mit dem Waldkräutlein, das in freier Natur übrigens unter Naturschutz steht, auf die Physis einzuwirken. Und hier ist es die Haut, die als Brücke fungiert, um die Wirkstoffe des Heilkrautes an den Körper weiterzuleiten. Zu diesem Behufe ist es auch möglich, die getrocknete Droge der Pflanzenteile zu überbrühen. Bei Übermüdungszuständen kann man das Tausendguldenkraut mithilfe eines Aufgusses zubereiten. Entweder bringt man diesen dann als Badezusatz zur Anwendung oder es reicht oft schon, wenn es lediglich ein Fußbad ist, das herangezogen wird, um sich selbst mit Leib und Seele wiederum frischer zu machen. Übrigens lässt sich ebenfalls der Haarwuchs mit diesem Heilkraut fördern. Dazu überbrüht man eine Mischung von jeweils 5 g an Tausendguldenkraut und frischer Gartenkresse mit 1 Liter siedendem Wasser und lässt dies ca. 10 Minuten ziehen, ehe man ans Abseihen geht und die Kopfhaut mit dem lauwarmem Tee wäscht. Geschwindigkeit ist oft ein großer Vorteil. Wollen wir von einem Ort zum anderen kommen, so gewinnen wir mit einem schnellen und gleichzeitig sicheren Transport ein gerüttelt Maß an Zeit. Wie eine Medaille hat aber auch dieser Umstand einE Kehrseite: manchmal ist es besser, dass etwas langsam vonstatten geht, um gründlich erledigt zu werden. Und somit landen wir gleich beim Verarbeiten unserer Speisen im Magen und im anschließenden Darm. Der Lein (Linum usitatissimum) wird in Sorten angebaut und geerntet, die einerseits zur Gewinnung von textilen Stoffen und andererseits eben als Öl- und Samenlieferant herangezogen werden. Die Körner des Leins sind ja allseits bekannt, um eher die Trägheit des Verdauungsvorganges hintanzuhalten und die Peristaltik des Darmes positiv zu stimulieren. Aber es kann auch passieren, dass es im Handumdrehen im Bauch zu einer Unruhe kommt, die uns dann ganz schnell die Toilette aufsuchen lässt, da der Stuhl nach außen drängt. Für gewöhnlich nennen wir das Durchfall, der seinerseits wiederum verschiedene Ursachen haben kann. Wenn wir den Grund dafür zu kennen glauben, so können wir uns eine Diagnose durch den Arzt ersparen. Dennoch möchte man bei dem Ganzen nicht untätig bleiben, sondern so bald als möglich erneut geordnete Verhältnisse um die Gürtellinie herum anstreben. Aus Großmutters und Mutters Erfahrungsschatz gibt es da sicher eine Reihe an Vorschlägen und Empfehlungen. Heute möchte ich ein Hausmittel verraten, bei dem der Leinsamen eine Rolle spielt. Und im Übrigen gilt sicherlich die Erkenntnis, dass eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost die besten Voraussetzungen bietet, um im Bauch über längere Zeit den Frieden zu sichern. Zu Anfang benötigen wir eine Menge von ca. 80 g Magertopfen. Diesen verrührt man mit 1 Esslöffel voll Leinsamen und zusätzlich mit 3 Esslöffeln ungezuckertem Heidelbeersaft. Diese Mischung nimmt man am besten direkt vor den anstehenden Mahlzeiten ein. Sehr bald kommt es dadurch zu einer Befriedung des Darmes, der mithilfe dieser Kost auch leichter das Gleichgewicht seiner Flora wiederherzustellen imstande ist. Selbstverständlich ist die Aussicht von einem alpinen Gipfel etwas Herrliches! Aber es gelingt einem ebenfalls im Flachland, den Horizont zu weiten, wenn man lediglich auf einem Hügel steht. Das wurde mir jüngst in Gaubitsch nahe Laa an der Thaya zuteil, da ich mit der dortigen Pfarre den thematisch aufbereiteten Bibelweg beschritt. In der Sorge um die Gesundheit dürfen wir auch den Niederungen des gestressten Alltags entkommen, indem wir mit ein wenig Aufmerksamkeit den Organismus festigen und stärken. Das Garten-Bohnenkraut (Satureja hortensis) stellt so etwas wie eine Kletterhilfe auf einen Aussichtspunkt dar, da wir mithilfe dieses Gewächses konkret in die nähere Zukunft blicken dürfen. Damit ist eigentlich der nahende Herbst gemeint, der sich bereits durch ein paar Nebelschwaden am Morgen in meiner engeren Heimat angekündigt hat. Im Allgemeinen zeichnet das Bohnenkraut eine immunstärkende und verdauungsfördernde Wirkung aus. Das dürften anscheinend auch die Bienen wissen, die mit Eifer dieses Heilkraut besuchen, solange der Lippenblütler noch in Blüte steht. Für uns Menschen ist das Bohnenkraut, wie schon erwähnt, ebenso von großem Nutzen. Das trifft jedoch nicht nur zu, wenn’s im Magen rumort, sondern auch dann, wenn die Nerven geschwächt sind und zusätzlich die Lunge nicht frei von Entzündung und Verschleimung ist. Aber so weit muss es erst gar nicht kommen. Die Klugen unter uns schauen eben voraus und sorgen vor. Gemäß den Mahnungen meines Vorgängers Hermann-Josef Weidinger möchte ich einmal mehr darauf verweisen, dass man Heilkräuter nicht erst dann heranziehen soll, wenn die gesundheitliche Ampel bereits auf Rot steht. Mit dem Bohnenkraut kann man einen guten Beitrag dazu leisten, dass die Vorgänge in unserem Körper im rechten Fluss bleiben und unsere Vitalität nicht ins Stocken gerät. Von den frischen oder getrockneten und zerkleinerten blühenden Zweigen des Bohnenkrautes nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Anschließend 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Am besten ist es, diesen Aufguss gleich am Morgen auf nüchternem Magen in der Menge 1 Tasse über eine Zeitlang hinweg zu trinken. Das festigt und stabilisiert unsere Gesundheit und besitzt somit eine vorbeugende Wirkung. Ein Wintereinbruch ist im ausgehenden Sommer auf sehr hohen Berglagen an und für sich nichts Außergewöhnliches. Das hat es immer wieder gegeben. Die Weidestiere alpiner Almen kommen damit durchaus zurecht, da diese Phasen oft nicht von langer Dauer sind. Mit den Web-Kameras kann man mittels Fernsehen und Internet ebenso Zeuge davon sein, ohne zusätzlich frieren zu müssen. Wenn es jedoch von den Köpfen herab „schneit“, hat das durchaus keine meteorologischen Gründe. Aber lenken wir unseren Blick auf den Garten, wo der blühende Borretsch (Borago officinalis) zu finden ist. Dieses Raublattgewächs besticht allein schon durch seine meist kopfüber hängenden ästhetischen blauen Blüten, die nur allzu gern von den Bienen besucht werden. Im Allgemeinen weist der Borretsch eine reizmindernde, stoffwechselanregende und nervenstärkende Wirkung auf. Seit jeher wird in der Küche und in der phytotherapeutischen Anwendung das frische grüne Kraut herangezogen. Nach neuesten Erkenntnissen sollte man sich jedoch auf einen äußerlichen Gebrauch dieses Heilgewächses beschränken. Das beschert daher dem Plan, das „Schneien“ vom Kopf herab – mit dem konkret das Entstehen von Schuppen auf dem Haupt umschrieben wird – Einhalt zu gebieten, keinen Abbruch. Der Borretsch hat nämlich seine positiven Auswirkungen auf die Haut und kann auf dieser nutzbringend zum Einsatz gebracht werden. Der heutige Tipp steht im Zusammenhang mit einer Zutat, die sich ohnehin in jedem Haushalt bzw. in jeder Speisekammer findet. Denn der Essig ist zum Anrichten von Speisen, Soßen und Dressings unerlässlich. Drei kleine blühende Zweige des Borretschs gibt man in eine leere Flasche, die man mit Apfelessig füllt. Beides zusammen drei Tage lang an einem Fenster stehen lassen. Danach abseihen und kühl lagern. Bei Kopfschuppen kann man den Essig heranziehen, um mit ihm stark mit Wasser verdünnt zweimal pro Woche den Kopf zu waschen. Hat man eine unreine Haut, dient dieses Essigwasser ebenso als erfrischende Abreibung. Was soll ich heute nur wiederum kochen? Viele, die gegen Mittag den Herd ansteuern, stehen ja gar nicht so selten unter einem hohen Erwartungsdruck, um den Gaumen und den Magen der ihnen Anvertrauten zufrieden zu stellen. Viel seltener hört man diese Frage im Zusammenhang mit dem Trinken, das zum Erhalt unserer körperlichen und geistigen Tüchtigkeit nicht minder von Nöten ist. Da gehen meine Gedanken zu zwei bestimmten Kräutern, die da sind der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) und die Schlüsselblume (Primula veris). Während die Erstere immer noch als Blühende auf den Wiesen und an Wegrändern anzutreffen ist, hat die Frühlingsbotin ihre hohe Saison bereits hinter sich. Aber wie bei vielen Kräutern tut das dem Ansinnen keinen Abbruch, für das eigene Wohlbefinden etwas zu unternehmen. Denn in getrockneter Form sind beide Gewächse das ganze Jahr über einsetzbar. Um sich das Wesen der besagten Heilpflanzen anzueignen, ist es durchaus möglich, dieses ebenfalls in Teeform zu internalisieren. In der Schlüsselblume birgt sich meiner Meinung nach ganz stark die Hoffnung. Nach tristen und kalten Zeiten verhilft sie dem aufmerksamen Menschen, sich wiederum nach der Sonne zu orientieren. Die Schleimstoffe, die in den Blüten und in den Blättern der Schlüsselblume enthalten sind, helfen der strapazierten Lunge, erneut und tief durchzuatmen. Im Frauenmantel dürfen wir dagegen das Behütet-Sein entdecken. Wie schon sein Name und darüber hinaus die Form seiner Blätter es zum Ausdruck bringen, trägt die Wirkkraft dieses Rosengewächses etwas dazu bei, sich wohler und geborgener zu fühlen. Das kommt dann vor allem in Zeiten der Veränderung der Lebensumstände zu tragen. Die Physis profitiert auf jeden Fall von den magenstärkenden, harntreibenden und adstringierenden Effekten des Frauenmantels. Also, wenn jemand überlegt, was er oder sie heute trinken soll, dann kann doch durchaus auch einmal ein Kräutertee auf der Liste stehen, oder? Wer getrocknete Blätter des Frauenmantels und ebenso beschaffene Blüten der Schlüsselblume zur Hand hat, soll beide im Verhältnis 1 : 1 abmischen und im Heißaufgussverfahren aufbrühen (2 TL für 1/4 l Wasser). Man kann auch die Menge von 1 Liter am Morgen zubereiten und diesen Tee dann über den Tag verteilt zu sich nehmen. Er besitzt übrigens einen lieblichen und angenehmen Geschmack.
Unsichtbare Präsenz
Kümmel als stetige Beigabe
Kümmel in Pulverform
Die Rasur abschließen
Mit Thymian ein Aftershave kreieren
Hautfreundliches Rasierwasser
Thymian ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Hände zum Segen werden lassen
Die Ringelblume in Salbenform weitergeben
Ringelblumen-Salbe aus Karlstein
Ringelblumenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Entgiften und entwässern
Einmal das Labkraut dafür verwenden
Den Harn mit einem Bad treiben
Labkraut Gelbes ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Von außen an die Sache herangehen
Tausendguldenkraut wirkt über die Haut
Körperpflege und Muntermacher
Tausendguldenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Den Darm beruhigen
Bei Durchfall den Leinsamen zu Hilfe nehmen
Eine „Bremse“ für den Durchfall
Leinpflanze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Mit Weitsicht gesünder leben
Mit dem Bohnenkraut vorsehen
Bohnenkraut-Tee wirksam einsetzen
Bohnenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Wenn’s von den Köpfen schneit
Mit Borretsch dagegen wirken
Hausmittel bei Schuppen und unreiner Haut
Borretschzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Trinken und genießen
Frauenmantel und Schlüsselblume mischen
Tagesgetränk für Männer und Frauen
Frauenmantel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya