Wenn’s von den Köpfen schneit

23. August 2016

Mit Borretsch dagegen wirken

Ein Wintereinbruch ist im ausgehenden Sommer auf sehr hohen Berglagen an und für sich nichts Außergewöhnliches. Das hat es immer wieder gegeben. Die Weidestiere alpiner Almen kommen damit durchaus zurecht, da diese Phasen oft nicht von langer Dauer sind. Mit den Web-Kameras kann man mittels Fernsehen und Internet ebenso Zeuge davon sein, ohne zusätzlich frieren zu müssen. Wenn es jedoch von den Köpfen herab „schneit“, hat das durchaus keine meteorologischen Gründe. Aber lenken wir unseren Blick auf den Garten, wo der blühende Borretsch (Borago officinalis) zu finden ist. Dieses Raublattgewächs besticht allein schon durch seine meist kopfüber hängenden ästhetischen blauen Blüten, die nur allzu gern von den Bienen besucht werden. Im Allgemeinen weist der Borretsch eine reizmindernde, stoffwechselanregende und nervenstärkende Wirkung auf. Seit jeher wird in der Küche und in der phytotherapeutischen Anwendung das frische grüne Kraut herangezogen. Nach neuesten Erkenntnissen sollte man sich jedoch auf einen äußerlichen Gebrauch dieses Heilgewächses beschränken. Das beschert daher dem Plan, das „Schneien“ vom Kopf herab – mit dem konkret das Entstehen von Schuppen auf dem Haupt umschrieben wird – Einhalt zu gebieten, keinen Abbruch. Der Borretsch hat nämlich seine positiven Auswirkungen auf die Haut und kann auf dieser nutzbringend zum Einsatz gebracht werden. Der heutige Tipp steht im Zusammenhang mit einer Zutat, die sich ohnehin in jedem Haushalt bzw. in jeder Speisekammer findet. Denn der Essig ist zum Anrichten von Speisen, Soßen und Dressings unerlässlich.

Hausmittel bei Schuppen und unreiner Haut

Drei kleine blühende Zweige des Borretschs gibt man in eine leere Flasche, die man mit Apfelessig füllt. Beides zusammen drei Tage lang an einem Fenster stehen lassen. Danach abseihen und kühl lagern. Bei Kopfschuppen kann man den Essig heranziehen, um mit ihm stark mit Wasser verdünnt zweimal pro Woche den Kopf zu waschen. Hat man eine unreine Haut, dient dieses Essigwasser ebenso als erfrischende Abreibung. Borretschzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya