Der Klatschmohn unterstützt die Nachtruhe
Gerade Wetterfühlige spüren es mehr als andere. Ändern sich die meteorologischen Gegebenheiten, so zeigt sich das auf verschiedenste Weise. Da können z. B. Kopfschmerzen auftreten, Gelenks- und Gliederschmerzen werden attestiert oder viele werden vermehrt müde, wenn ein Tief mit Regen, Wind oder gar einmal Schnee im Anzug ist. Ganz zu schweigen von den Beschwerden, die der Föhnwind mit sich bringt. In diesem Zusammenhang wird auch der nächtliche Schlaf zum Thema. Ein pflanzlicher Zeitgenosse, der nun im Klatschmohn (Papaver rhoeas) allein schon durch sein intensives Rot am Straßenrand für Aufsehen sorgt, ist in dieser Hinsicht eher ein Freund des Tages. Gerade dann, wenn die Sonne ihre volle Kraft gen Erdboden schickt, breitet diese Pflanze ihre luftig leichten Blütenblätter aus und setzt in ihrer Umgebung einen frohen, ja festlichen Akzent. Machen wir einen geistigen Ausflug in die Aufzeichnungen über die Verwendung des Klatschmohns in der Volksmedizin, so werden wir durchaus fündig. Einerseits schätzte man seit jeher seine beruhigenden Eigenschaften, die leider jedoch im Smalltalk oft übertrieben dargestellt werden, und andererseits besitzt dieses Mohngewächs auch noch erweichende und nicht zuletzt schleim- und krampflösende Kräfte, die sich bei Entzündungen und bei Erkältungsfolgen als hilfreich zeigen. Wenn ich es im Kontakt mit vielen recht beobachte, so steigen die Klagen, die sich auf einen schlechten bzw. eher seichten Schlaf beziehen. Immer wieder werde ich angefragt, was denn hier heilkräutermäßig unternommen werden kann. Daher möchte ich heute einen Ratschlag weitergeben, in dem sich der Klatschmohn nicht nur solitär, sondern ebenfalls zusammen mit dem Lavendel beruhigend erweist.
Fußbad mit Klatschmohn und Lavendel:
Bei Schlafstörungen kann man auf Unterstützung aus der Natur zurückgreifen. So mischt man in diesem Falle zu gleichen Teilen frisch gepflückte Klatschmohn-Blütenblätter mit Lavendelblüten und nimmt 7 Esslöffel voll, um sie mit 3 Liter kochendem Wasser zu übergießen. Nach dem Abkühlen auf annehmbare Temperatur die Füße in diesem unverdünnten Aufguss ca. 15 Minuten baden. Danach die Füße kurz kalt abduschen. Zusätzlich noch ein Rat: nach Möglichkeit nur wenig und leichte Kost am Abend zu sich nehmen.
Klatschmohn ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Vieles ist im Gange, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit aber auch der jeweils Einzelnen auf den Wert der gottgegebenen Schöpfung zu lenken. Die zahlreichen Initiativen hierfür sind nicht nur der Bewunderung, sondern meiner Meinung nach ebenso der Unterstützung wert. Einen Meilenstein setzte in dieser Beziehung ja auch Papst Franziskus mit seiner Enzyklika „Laudato si“. Zu den Wegbereitern dieser Haltung zählte in unserer Heimat ganz besonders mein Vorgänger Hermann-Josef Weidinger. Die Brennnessel (Urtica) bezeichneten nicht Wenige vor gar nicht allzu langer Zeit noch als „lästiges Unkraut“. Weidinger hingegen schrieb bereits zu Beginn der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts in einem seiner Standardwerke über den Zugang und die Verwendung von Heilkräutern ein ganzes Kapitel, das er den Brennnesseln widmete und indem er Vorgangsweisen zum Kultivieren dieses Nesselgewächses veröffentlichte. Wer weiß, wie viele damals noch darüber argwöhnisch schmunzelten. Die Zeiten sind gottlob vorbei. In ihren heilenden Hilfen kann sich die Brennnessel durchaus als etwas Wertvolles präsentieren. So unterstützt sie den Organismus, das Blut zu reinigen und dessen neue Bildung zu fördern. Sie wirkt ebenso anregend auf den Stoffwechsel. Die brennnende Nessel erweist sich zudem als schleimlösend und generell stärkend auf allen physischen Ebenen. Wenn wir nun eingangs über eine gute Beziehung zur Schöpfung sinniert haben, sollen dabei auch die Tiere, die uns oft näher stehen als die Pflanzen, nicht zu kurz kommen. Daher sei heute einmal die Brennnessel den Vierbeinern jeglicher Art gewidmet, die uns dabei unterstützen, das Leben in seiner Fülle als Geschenk entgegenzunehmen. Leidet ein Haustier unter Koliken, so kann man ihm einen Tee aus Brennnesselblättern als Tränke verabreichen. Ein Heu, das zum größten Teil aus Brennnesseln besteht, sollte man als Ergänzung zum Futter einsetzen. Unter die tägliche Fütterung gemischt, trägt es z.B. bei Pferden zu einem besseren und gesünderen Aussehen bei. Und Milchbauern profitieren davon, da Kühe in ihrer Milchproduktion durch eine regelmäßige Beigabe von getrockneten Brennnesseln unterstützt werden. Übrigens können Tiere ebenfalls unter Rheumatismus leiden und dann ist die Brennnessel für sie wahrlich wohltuend. In der religiösen Mystik des Christentums gibt es verschiedene Ziele der Betrachtung, die sich letztendlich alle auf den Erlöser Jesus beziehen. Gerade im späten Mittelalter maß man dabei dem Leiden und Sterben Christi einen hohen Stellenwert bei. Angehalten von den Worten der Heiligen Schrift folgte man im Gedanken und im Gebet dem schmerzvollen Weg des Heilands bis hin auf Golgota. Das hat u. a. auch in der Volksfrömmigkeit des Kreuzweg-Betens seinen Niederschlag gefunden. Menschen mit Verwundungen fühlen sich bis heute daher stark mit Jesus verbunden. Im Lavendel (Lavandula angustifolia) begegnet uns ein bekanntes und reizvolles Gewächs, das uns zunächst keine Assoziationen zu schmerzvollen physischen oder psychischen Erfahrungen nahelegt. Ganz im Gegenteil. Denn der angenehme Duft des Lippenblütlers erinnert uns eher an warme Sommertage, die uns zur Erholung und Entspannung dienen. Aber dennoch ist der Lavendel kein „Kuschelkraut“, das mit der harten Realität des Lebens nicht korrespondieren könnte. Vielmehr steckt im Lavendel eine heilsame Kraft, die wir gerade in Zeiten der Heilung bei äußerlichen Wunden gut gebrauchen können. Diese pflanzliche Stärke wirkt sich zudem fördernd auf den guten Willen aus, den es benötigt, damit es nach einer leidigen Situation für den jeweils Betroffenen wiederum bergauf geht. Die konkrete Frage stellt sich natürlich je neu nach dem Wie, die innewohnende Kraft eines Krautes zu bergen und anzuwenden. Getrocknete Lavendelblüten sind entweder vom letzten Sommer noch vorhanden oder ganz einfach im Handel erhältlich. Die Apotheken helfen Interessierten hier gerne weiter. Und ein kaltgepresstes biologisches Olivenöl ist ebenfalls leicht zu besorgen. Schon hat man die wichtigsten Bestandteile, um eine Wundheilung zu begleiten. 30 g getrocknete Lavendelblüten werden in 1/4 Liter kaltgepresstem Olivenöl 4 Wochen in einem weißen Schraubglas angesetzt. Täglich durchschütteln. Danach abseihen und nach dem Abfüllen in ein dunkles Glasfläschchen kühl lagern. Hat man sich eine äußerliche Verletzung zugezogen, die das Gewebe unter der Haut zerstörte, so kann man nach der Erstversorgung der Wunde und nach dem Schließen derselben den Heilungsprozess fördern, indem man mehrmals am Tag die betroffene Stelle mit dem Lavendelöl einreibt. Bei manchen von uns ist der Kalender voll davon: Es sind die Termine, die bereits festgesetzt sind und an die man sich rechtzeitig erinnern sollte, um sie nicht zu versäumen. Darunter gibt es ganz wichtige, wie etwa die beim Arzt oder bei einem Amt, die man unbedingt einhalten möchte. Die Natur kennt keine papiermäßigen oder digitalisierten Ordnungssysteme. Aber sie gibt von sich aus Zeiten vor, die wir ebenfalls beachten und vernünftigerweise nutzen sollten. Denn immerhin wollen doch viele von uns einen pflanzlichen Hilfsmittelvorrat zu Hause haben, auf den man jederzeit zurückgreifen kann. Die Brombeerhecken (Rubus fruticosus) stehen so gesehen später im Kalender, da ihre schmackhaften Früchte doch erst im Herbst an der Reihe sind. Nun, wir sollten uns dabei nicht täuschen. Des Öfteren verweise ich gerne darauf, dass auch die Blätter von beerenliefernden Pflanzen von hohem Wert sind. Das trifft ebenso auf die Brombeeren zu. Diese lassen sich ganz konkret verwerten und anwenden. Durch einen gewissen Anteil an Gerbstoff erweist sich die Pflanzendroge als adstringierend und somit entzündungshemmend. So lange also das Angebot in der freien Natur aktuell ist, sollte man die Zeit nutzen, um von den Brombeertrieben sowohl Knospen, junge Blätter und auch die Blüten zu sammeln und sie sorgfältig an einem zugigen Ort zu trocknen. Die geerntete Ware sollte sich dabei nicht zu lange in einem welken Zustand befinden, da sich eine dadurch entstehende Falschgärung nicht unbedingt fördernd für unseren Körper erweist, will man Derartiges dann auch für Anwendungen heranziehen. Das gut getrocknete Kraut jedoch kann bedenkenlos verwendet werden. Das oben geschilderte Gemisch aus getrockneten und zerkleinerten Blättern, Knospen und Blüten der Brombeeren eignet sich sehr gut, um es aufzubrühen. 1 gehäufter Esslöffel davon wird dabei mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen ziemlich warm den Mund damit gut ausspülen bzw. gurgeln. So lassen sich allfällige Zahnfleischentzündungen vermindern. Dieser Tee eignet sich ebenfalls als Prophylaxe bei Anfälligkeit von Infekten in der Mundhöhle. Kontinuierlich wird das Jahr Tag um Tag älter. Vergleichen wir dies mit unserer Lebensspanne, so dürfen wir auch bei den Kräutern, Sträuchern und Bäumen nach dem Ausbilden des Blattwerkes und vor allem nach dem Blühen das Stadium des stetigen Reifens mitvollziehen, das sich an den Samen und Früchten ablesen lässt. Beim Weißdorn jedoch ist es momentan noch nicht so weit. Wenn derzeit sein Haupt ganz weiß aufstrahlt, ist dies kein Zeichen, dass auch er in die Jahre gekommen ist. Vielmehr sind es die Blüten, die nun dem ganzen Gewächs ein feierliches Gepräge verleihen und zahlreiche Fluginsekten anlocken, damit diese während ihres Besuches mithelfen, durch das Bestäuben das Heranwachsen der Beeren zu ermöglichen, die ihrerseits wiederum im Herbst rot glänzend an den Zweigen prangen werden. Ein Indikator der vermehrten Reife der menschlichen Persönlichkeit kann es sein, von den einen oder anderen Gewohnheiten Abstand zu nehmen, die unserer Gesundheit zuwider stehen. Meist sind es zwei Faktoren, die für unsere Physis eine zunehmende Belastung darstellen: eine einseitige und übermäßige Ernährung sowie ein eklatanter Mangel an regelmäßiger Bewegung. Die Folgen davon sind uns, so denke ich hinlänglich bekannt. Will nun jemand angesichts dieser Erkenntnis sein Gewicht reduzieren, ist auch hier mit Bedacht und Konsequenz vorzugehen. Sonst kommt es zu dem immer wieder zitierten Jo-Jo-Effekt, der auf Dauer erneut dem Kreislauf und dem Knochenaufbau zu schaffen macht. Der Weißdorn trägt jetzt eine Unterstützung am Strauch, die man gezielt und maßvoll verwenden kann. Es sind die Blätter und die Blüten, die mithelfen, die Wechselwirkung von Gewichtsreduktion und dem Herz-Kreislauf-System gut auszubalancieren. Von den Weißdornsträuchern lassen sich nun bereits die voll ausgebildeten Blüten sowie die Blätter ernten. Diese kann man im Schatten sorgfältig trocknen, um sie als Grundlage für einen Tee heranzuziehen. Will jemand bewusst sein Körpergewicht verringern, so kann man im Zuge dessen am Abend je 1 Tasse von dem Tee trinken. Von der zerkleinerten Droge werden 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. Dann 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und hernach abseihen. Ungesüßt schluckweise trinken. Das hat sowohl eine entwässernde als auch eine herzunterstützende Wirkung. Das Fest Fronleichnam bereitet uns wieder einen schul- und arbeitsfreien Tag. Wir dürfen dafür dankbar sein, dass so viele ihre Häuser und Fenster schmücken, um den feierlichen Umzügen mit den wertvollen Monstranzen einen erhebenden Rahmen zu verleihen. Von all dem profitieren übrigens auch all jene, die dem kirchlichen Brauchtum eher nur eine geringe Wertschätzung zollen. Am Land ist es durchaus noch üblich, dass kleine Kinder bei den Prozessionen Blütenblätter und Blumen auf den Weg streuen. Da kommt mir ein Strauch in den Sinn, der so manche Güterwege säumt. Die Hundsrose (Rosa canina) ist es, die meiner Meinung etwas Zauberhaftes an sich hat. Die Märchenwelt bedient sich ihrer, um z. B. den Schlaf des Dornröschens auszuschmücken. Dieser stachelige Strauch strahlt etwas Beschützendes aus. So, wie er Dornröschen einst behütet hat, so bietet er vielen Tieren Zuflucht, Niststätte und Nahrung, insbesondere den Vögeln. Seit jeher wird die Heckenrose geschätzt und geehrt. Selbst im Garten darf die wilde Form der Rose ihren Platz haben. Durch seine Wehrhaftigkeit eignet sich der Hagebuttenstrauch vorzüglich zur Begrenzung von Grundstücken und Grünflächen. In ihrer Heilwirkung richten sich die blühenden Pflanzenteile der Hundsrose vor allem auf den Verdauungsapparat und seine Wechselbeziehungen zu den Nerven bzw. zu unserem Gemüt. In der gegenwärtig ausklingenden Frühlingszeit ist es daher ganz sinnvoll, sich der heilenden Kräfte der Blüten der Heckenrose erneut zu besinnen. Die Blütenblätter kann man im vollen Sonnenschein ernten und dann vorsichtig trocknen. Und ein paar davon sollte man den Kindern überlassen, die uns ganz spontan daran erinnern, dass wir für die Gaben der Natur unserem Schöpfer dankbar sein sollten. Dieser Dank lässt sich ideal mit einer Fronleichnamsprozession verbinden. 2 gehäufte Teelöffel der getrockneten Blütenblätter werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. Anschließend 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Wer unter Magenkrämpfen leidet, sollte eine Zeitlang am Morgen und am Abend eine Tasse davon trinken, um so auch für eine bessere Durchblutung des gesamten Verdauungstraktes zu sorgen. Das Leben kann manchmal ganz schön langweilig dahinplätschern, wenn sich bei jemandem tagein und tagaus dasselbe vollzieht. Ich persönlich kenne dieses Empfinden kaum bis überhaupt nicht, da mir in den Begegnungen mit den zahlreichen Menschen sehr viel Abwechslungsreiches geschenkt wird. Gleichzeitig kommt dadurch permanent die Herausforderung auf mich zu, mich auf die Einzelnen einzulassen und mit ihnen Freude und Leid zu teilen. Es ist zu vergleichen mit einer Würze, die das Leben ganz schön schmackhaft macht. Gehen wir in die Küchen und Speiskammern, finden wir dort durchaus Ähnliches. Nehmen wir als Beispiel den Kümmel (Carum carvi) aus der Palette der Zutaten heraus, die einem Gericht durch ihren markanten und charakteristischen Geschmack ihr eigenes Gepräge verleihen. Die Früchte dieses Doldenblütlers sind schon seit urdenklichen Zeiten als Beigabe zur täglichen Nahrung und gleichzeitig als Heilmittel bekannt. Und das nicht zu Unrecht. Denn alle Drüsen, die mit der Verdauung zu tun haben, werden durch die Anwesenheit des Kümmels positiv unterstützt. Darüber hinaus wirkt das Gewürzkorn leicht krampflösend und entzündungshemmend. Im Zuge der Aufnahme unseres Essens muss sich natürlich der Magen- und Darmtrakt mit all dem verarbeitend und verwertend auseinandersetzten, was durch den Mund mehr oder weniger gut gekaut aufgenommen wurde und durch das Hinunterschlucken bereits die Speiseröhre passiert hat. In diesem Prozess kann es ebenfalls zur Bildung von Gasen kommen, die sich zu guter Letzt durch unangenehme Blähungen bemerkbar machen. Vor allem Müttern, die Kleinkinder heran- und großziehen, wissen um die gute Wirkung eines dem Kümmel verwandten Gewürzes, des Fenchels, der gute Dienste leistet, wenn es im Bauch der Babys zwickt und drückt. Der Kümmel gibt einen ähnlichen beruhigenden Effekt weiter, der übrigens durchaus auch von den Erwachsenen geschätzt werden darf. In ein Gemisch von 1 Liter gutem Obstbrand und 250 g Kandiszucker rührt man 100 g Kümmelkörner hinein. Am besten fügt man dies alles in einem weithalsigen Weißglasgefäß zusammen, das man verschlossen ca. 4 Wochen lang an einen Platz am Fenster stellt und täglich durchschüttelt. In dieser Zeit sollte sich der Zucker vollständig aufgelöst haben. Danach das Ergebnis filtrieren, in Flaschen umfüllen und lagern. Bei Blähungen kann man dann ab und zu einen Schluck davon genießen. Wer sich beim Lernen fremder Sprachen intensiver damit auseinandersetzt, wird die verschiedenen Weisen, etwas zum Ausdruck zu bringen, durchaus zu schätzen wissen. Vieles, was z. B. in unserer deutschen Muttersprache eher holprig klingt, hüllen andere Völker in ganz bildhaft anmutende Wortbilder. Aber ich bin genauso der Meinung, dass es im Deutschen sehr gute und treffende Wendungen gibt, die unter anderem den Zusammenhang zwischen dem Gemüt und dem Körper hervorheben. Ein konkretes Beispiel: jemandem ist etwas (oder eine Laus) über die Leber gelaufen. Jeder weiß, was damit gemeint ist. Die Ringelblume (Calendula officinalis) hat weder einen Mund noch Ohren, mit denen sie Worte formulieren oder aufnehmen könnte. Ihre Sprache ist eine ganz andere. Sie symbolisiert mit ihrer Blüte die strahlende Sonne, der sie sich in Wirklichkeit auch gerne aussetzt, um dadurch zu wachsen und heilsame Energien zu speichern. Ihre Wirkkräfte wiederum erweisen sich als ausgleichend für unsere Stimmungen und als heilsam für die Haut. Darüber hinaus wird die mannigfach im Körper situierte Drüsentätigkeit ganz positiv von der Verwendung der Ringelblume stimuliert. Wir dürfen daher durchaus die Gemütsbeschreibung, dass jemandem eine Laus über die Leber gelaufen ist, in Zusammenhang mit der Ringelblume betrachten und daraus die gesundheitsfördernden Konsequenzen ziehen. Dazu bedarf es nicht unbedingt eines großen Aufwandes. Denn sobald die Ringelblumen ihre volle Blütenpracht entfaltet haben, kann man darangehen, die Blütenblätter einzeln abzuzupfen und sorgfältig an einem schattigen und zugigen Platz zu trocknen. Die fertige Ware wird dann so gelagert, dass sie das ganze Jahr über zur Verfügung steht. Oder man besorgt sich im Fachhandel die dementsprechend qualitätsvoll aufbereitete Pflanzendroge dieser Art. Im Hinblick auf unsere Leber kann das nur gut und sinnvoll sein. Öfter als es den Ärzten lieb ist, müssen sie eine Störung der Leberfunktion oder eine beeinträchtigte Gallendrüse diagnostizieren. Um deren Tätigkeit begleitend zu unterstützen, ist es ratsam, das Öfteren einen Tee mit Ringelblumenblüten zu trinken. Dazu übergießt man 2 volle Teelöffel frischer oder getrockneter Blütenblätter der Ringelblume mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und hernach abseihen. Am besten 3 Wochen lang morgens und abends eine Schale davon zu sich nehmen. Bewegung in der freien Natur ist die beste Gesundheitsvorsorge, die man sich mindestens einmal am Tag leisten sollte. Dabei reicht es schon, einfach einen Spaziergang in die nähere Umgebung zu unternehmen, um frische Luft zu tanken. Denn meistens sind wir vielfach dazu angehalten, oft stundenlang am Arbeitsplatz zu sitzen. Wer also eine Tour nach draußen unternimmt, kann nun auch schon die Haselnusssträucher entdecken, deren Blütezeit längst abgeschlossen ist. Sie stehen in klimatisch milderen Regionen bereits in vollem Blattkleid da und verhüllen somit ihre rutenähnlichen Triebe mit einem feierlich grünen Mantel. Die Eichkätzchen hegen derzeit kaum ein Interesse in Bezug auf den wichtigen Nahrungslieferanten. Erst, wenn das Land den Sommer ausatmet, gilt es, die köstlichen Nüsse zu erhaschen und für den Winter in einem Versteck aufzubewahren. Im Gegensatz dazu dürfen wir Zweibeiner darauf Bedacht nehmen, bereits jetzt eine Hilfe von den Haselnusssträuchern zu ernten. Denn manchen von uns fällt auch das Sitzen schwer. Dies liegt weniger an einem schwach ausgebildeten Nervenkostüm, das Unruhe mit sich brächte. Vielmehr sind es unangenehme Hämorrhoiden, die im Bereich des Afters ein Unwohlsein auslösen und sogar zu Schmerzen führen können. Da ist guter Rat teuer. Neben den medizinischen Therapien, die in diesem Fall angeraten sind, kann man zusätzlich auch eine naturheilkundliche begleitende Maßnahme ergreifen. Die Gerbstoffe, die in den Blättern der Haselnuss enthalten sind, helfen mit, dass sich die blutgefüllten Ausstülpungen wiederum verkleinern und zurückbilden. In diesem Fall sollte man sich das Sitzen leisten, auch mindestens einmal am Tag. Von geernteten und getrockneten Haselnussblättern nimmt man ungefähr 3 Handvoll und schneidet sie fein. Dann stellt man sie mit 2 Liter Wasser zu und kocht sie gut auf. Danach abseihen und in eine Sitzwanne gießen. Das Sitzbad sollte ca. 15 Minuten dauern. Hinterher trocknet man das Gesäß mit einem Frottiertuch ab. Es ist auch hilfreich, den After abschließend mit etwas Johanniskrautöl abzutupfen. Die Kälte der letzten Wochen dürfte nun endgültig überstanden sein. Man hat ja gar nicht mehr zu hoffen gewagt, dass es draußen noch einmal wärmer wird. Zu befürchten ist nur der Umstand einer Hitzewelle und dass somit genau das Gegenteil stattfindet. Dies wiederum schafft nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Pflanzen stressige Bedingungen. Da tut dann sicher eine Erfrischung gut, die uns mit Leib und Geist wach und schaffensbereit hält. In der Beurteilung der Kräuter und ihrer Wirkkraft sollten wir nicht unbedingt an der Wuchsgröße Maß nehmen. Das beweist uns z. B. der Quendel (Thymus serpyllum). Auf einer Wanderung durch die Natur muss man schon genau Ausschau halten, um ihn inmitten einer trockenen und sonnigen Wiese an einem Waldesrand zu entdecken. Gottlob verbreitet er gerade bei warmem und heiterem Wetter sein herrliches Aroma in seine nähere Umgebung, so dass uns der Geruchssinn unterstützend beim Ausfindig-Machen des niedrig wachsenden Thymiangewächses behilflich sein kann. Der reiche Gehalt an ätherischen Ölen, die sich in allen Pflanzenteilen des Quendels befinden, bestimmt die unterstützende und tonisierende Wirkung des beliebten Krautes. So profitieren nicht nur die Atemwege von dessen Präsenz, der Magen und die Nerven ziehen ebenfalls Nutzen daraus, wenn man in einer naturheilkundlichen Maßnahme nach dem Quendel greift. Über die Haut ist es überdies möglich, dem ganzen Körper und seiner innewohnenden Geisteskraft eine wohltuende Erfrischung zukommen zu lassen. Mit etwas Geduld ist es ganz einfach, in Eigenregie einen Auszug mit dem Quendelkraut herzustellen. Mit einer Menge von 250 ml Ansatzalkohol übergießt man 35 g frisches Quendelkraut, das zuvor zerkleinert wurde. Beides zusammen lässt man in einem verschlossenen weißen Glasgefäß 14 Tage lang an einem sonnigem Platz im Zimmer stehen. Danach abseihen, mit destilliertem Wasser auf ca. 30 % verdünnen und kühl im Dunkeln lagern. Um eine jähe Erfrischung zu erlangen, kann man sich des Öfteren am Tag die beiden Unterarme vom Handgelenk bis zum Ellbogen einreiben. Am besten beginnt man dabei mit der rechten Hand. Bei Kopfschmerzen wiederum kann man sich damit eine Stirn- oder Nackenauflage zurechtmachen. – Ein verfeinertes Quendel-Hautwasser gibt’s übrigens im Kräuterpfarrer-Zentrum (Bestellung und Information ab Montag unter Tel. 02844/7070- DW 11 od. 31 bzw. im Webshop der Homepage www.kraeuterpfarrer.at).
Liebe geht durch den Magen
Mit der Brennnessel den Tieren helfen
Brennnessel in der Sorge um die Tiere
Brennnessel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Wunden dürfen wieder heilen
Mit dem Lavendel geht’s ein wenig besser
Lavendelöl ansetzen und anwenden
Lavendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
In Sorge um das Zahnfleisch
Sich zu den Brombeeren aufmachen
Mundspülung bei Entzündungen
Brombeere ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Gewicht und Herz beachten
Der Weißdorn steht mit beiden in Verbindung
Abendtee beim Abnehmen:
Weißdornblüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Blüten für die Prozession
Von den Heckenrosen etwas übrig lassen
Heckenrosen-Blüten in Teeform:
Heckenrosenblüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Eine würzige Reserve
Mit Kümmel gegen Blähungen angehen
Kümmel-Likör ansetzen:
Über die Leber laufen lassen
Die heilsame Ringelblume anstatt des Ärgers
Unterstützung für Leber und Galle
Ringelblumenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Damit man besser sitzen kann
Einen Tee aus Haselnussblättern aufkochen
Hämorrhoiden mindern:
Haselnussblüten und Frucht ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Erfrischendes von den Wiesen
Der Quendel besitzt eine anregende Kraft
Alkoholischer Quendel-Auszug
Quendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya