Eine würzige Reserve

25. Mai 2016

Mit Kümmel gegen Blähungen angehen

Das Leben kann manchmal ganz schön langweilig dahinplätschern, wenn sich bei jemandem tagein und tagaus dasselbe vollzieht. Ich persönlich kenne dieses Empfinden kaum bis überhaupt nicht, da mir in den Begegnungen mit den zahlreichen Menschen sehr viel Abwechslungsreiches geschenkt wird. Gleichzeitig kommt dadurch permanent die Herausforderung auf mich zu, mich auf die Einzelnen einzulassen und mit ihnen Freude und Leid zu teilen. Es ist zu vergleichen mit einer Würze, die das Leben ganz schön schmackhaft macht. Gehen wir in die Küchen und Speiskammern, finden wir dort durchaus Ähnliches. Nehmen wir als Beispiel den Kümmel (Carum carvi) aus der Palette der Zutaten heraus, die einem Gericht durch ihren markanten und charakteristischen Geschmack ihr eigenes Gepräge verleihen. Die Früchte dieses Doldenblütlers sind schon seit urdenklichen Zeiten als Beigabe zur täglichen Nahrung und gleichzeitig als Heilmittel bekannt. Und das nicht zu Unrecht. Denn alle Drüsen, die mit der Verdauung zu tun haben, werden durch die Anwesenheit des Kümmels positiv unterstützt. Darüber hinaus wirkt das Gewürzkorn leicht krampflösend und entzündungshemmend. Im Zuge der Aufnahme unseres Essens muss sich natürlich der Magen- und Darmtrakt mit all dem verarbeitend und verwertend auseinandersetzten, was durch den Mund mehr oder weniger gut gekaut aufgenommen wurde und durch das Hinunterschlucken bereits die Speiseröhre passiert hat. In diesem Prozess kann es ebenfalls zur Bildung von Gasen kommen, die sich zu guter Letzt durch unangenehme Blähungen bemerkbar machen. Vor allem Müttern, die Kleinkinder heran- und großziehen, wissen um die gute Wirkung eines dem Kümmel verwandten Gewürzes, des Fenchels, der gute Dienste leistet, wenn es im Bauch der Babys zwickt und drückt. Der Kümmel gibt einen ähnlichen beruhigenden Effekt weiter, der übrigens durchaus auch von den Erwachsenen geschätzt werden darf.

Kümmel-Likör ansetzen:

In ein Gemisch von 1 Liter gutem Obstbrand und 250 g Kandiszucker rührt man 100 g Kümmelkörner hinein. Am besten fügt man dies alles in einem weithalsigen Weißglasgefäß zusammen, das man verschlossen ca. 4 Wochen lang an einen Platz am Fenster stellt und täglich durchschüttelt. In dieser Zeit sollte sich der Zucker vollständig aufgelöst haben. Danach das Ergebnis filtrieren, in Flaschen umfüllen und lagern. Bei Blähungen kann man dann ab und zu einen Schluck davon genießen. Kümmel ⓒ wikimedia.commons