Und noch ein Kraut von der Alm

Die Echte Meisterwurz liebt die gute Aussicht

In einem seiner zahlreichen Bücher befasste sich mein Vorgänger Hermann-Josef Weidinger eingehend mit der Echten Meisterwurz (Imperatoria ostruthium). In einer Beschreibung aus dem Jahr 1984 findet man dort einen eigenen Absatz über die volkstümlichen Bezeichnungen dieses Doldenblütlers. Von den einfachen Leuten in den gebirgigen Regionen schon seit jeher geschätzt, kommt darin eben eine innige Beziehung zwischen Mensch und Pflanze zum Ausdruck, die meiner Meinung nach mit dem Phänomen verglichen werden kann, dass wir vertrauten Freunden und Bekannten gerne einen Kurz-, Spitz- oder gar Kosenamen verleihen. Also, wie sieht das bei der Meisterwurz aus? Es gibt da eine ganze Litanei, wie etwa Astranze, Austriz, Beizenwurz, Bergwurz, Galskraut, Gerisch, Grindwurzel, Horstrinze, Kaiserliche, Kaiserwurz, Krumputzwurzel, Magistranz, Ostranz, Ostruzwurz, Rauschwurz, Salzkraut, Sanktpaulswurzel, Sirenenwurz, Sterndolde, Stranzen, Stubwurz, Tropfenwurz, Wohlstandswurzel und Ziegerkraut. Ich hoffe, Ihnen ist jetzt beim Runterlesen nicht ganz schwindlig geworden. Aber immerhin gibt es da ja das Kraut der Meisterwurz, die neben anderen Effekten auch eine beruhigende Wirkung aufzuweisen hat. Der in der Überschrift zu findende geläufige Name des Heilgewächses besagt schon, dass diesem vor anderen der Vorzug gegeben wurde. In antiken Schriften sucht man jedoch vergeblich nach einer Nennung der Meisterwurz. Das erste Mal wird sie von der heiligen Hildegard von Bingen beschrieben. Als Standort bevorzugt diese Pflanze eher kalkigen und steinigen Boden wie Bergmatten, Gebüschzonen und feuchte Schutthalden. Dort, wo der Schnee des Winters in den Bergen lange liegen bleibt und die Vegetationsperiode eher kurz dauert, ist die Meisterwurz durchaus zu finden. Holt man sich diesen Doldenblütler in den Garten, schätzt er wiederum die Gesellschaft mit einem Holunderstrauch in seiner Nähe.

Furunkel abklingen lassen:

Aus dem Erfahrungsschatz Weidingers gibt es folgende Empfehlung: Pulverisierte Meisterwurzdroge mit Schrot aus Bockshornkleesamen zu gleichen Teilen abmischen und mit ein wenig Wasser zu einem Brei rühren. Mithilfe eines Verbandes legt man dieses Gemisch auf die Furunkel auf und lässt den Verband 8 Stunden darauf. Dann auf jeden Fall wechseln und erneuern. Die betroffene Stelle kann zwischendurch öfter mit Meisterwurztee abgewaschen werden.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Aufnehmen und Abgeben

Die Blase erfüllt eine wichtige Funktion

Es ist ein Indiz des Klimawandels, dass die Niederschläge in sehr unregelmäßigen Abständen das in den Wolken angesammelte Wasser Richtung Erde schicken. So ein richtiger Platzregen kann schon etliche Liter am Boden auftreffen lassen. Wohin damit? Diese Frage haben sich alle zu stellen, die mit der Planung von Kanalisierungen betraut sind bzw. auch diejenigen, die für die Zusammenlegung von kleinen Ackerflächen verantwortlich zeichnen. Bei letzteren müssen auch Sammelbecken mitbedacht werden, die bei extremen Niederschlägen mithelfen, das Wasser in die richtigen Bahnen zu lenken. In unserem Körper arbeiten die Nieren als Kläranlage, die eigentlich Tag und Nacht im Einsatz ist. Der dort produzierte Urin gelangt über die Harnleiter in die Blase, die sozusagen damit betraut ist, die „Abwässer“ des Blutes zu sammeln und kontrolliert abzugeben. Nicht wenige Menschen haben in allen Lebensaltern aber Probleme mit dem Wasserlassen und somit mit der Blase. Ein oft vergessenes Thema ist in diesem Zusammenhang auch die Intimhygiene. Da die Orte der Ausscheidung nahe beieinanderliegen, kann es durch Unachtsamkeit auch passieren, dass Keime aus dem Darm den Weg in die Harnröhre finden und in der Folge eine Entzündung dieses sensiblen Bereiches verursachen. Natürlich sind zu kalte Sitzgelegenheiten ebenfalls ein Grund dafür, dass sich die Blase über kurz oder lang verschnupft zeigt. In jedem Falle soll man bei einer Zystitis, wie die Entzündung des Blasenbereiches auch genannt wird, nichts auf die leichte Schulter nehmen. Allzu leicht kann es dann passieren, dass sich eine chronische Beeinträchtigung der Harnabgabe festsetzt. Betroffene können mehr als nur ein Klagelied davon „singen“. Neben der fachgerechten Behandlung durch den Mediziner gibt es weiters eine Unterstützung durch Heilkräuter.

3x3x3 für die Blase:

Im Falle einer Zystitis darf man folgende begleitende Maßnahme ergreifen: Über 3 Monate werden täglich 3 Tassen mit Kräutertee getrunken, und zwar von diesen 3 Heilkräutern: Liebstöckelkraut, Goldrute und Basilikum. Und alle drei Wochen die Kräuter wechseln.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Erinnerungen an Brasilien

Die Baummelone ist Teil des Alltags

Werden heute noch Klöster gegründet? Solch eine Frage ist nicht selten, wenn Touristen unser schönes Stift besichtigen und ich mit ihnen die altehrwürdigen Räumlichkeiten erkunden und bestaunen darf. Die einfache Antwort darauf ist: Ja. So gingen z. B. zwei Chorherren unserer Gemeinschaft in den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts nach Brasilien, um dort in der Seelsorgearbeit am Rande der Stadt Sao Salvador da Bahia ihre Kräfte zur Verfügung zu stellen. Ihr Wirken trug sehr bald derart Frucht, dass sich eine Gemeinschaft aus jungen Einheimischen formierte. So beschloss der Geraser Konvent, dass daraus ein Kloster werden sollte. Dieses hat mittlerweile seine Eigenständigkeit erlangt. Im Zuge der Aufbauarbeit innerhalb der ärmlichen Gebiete nächst der alten Hauptstadt Brasiliens war auch ich dort zu Besuch. Abgesehen davon, dass ich die Herzlichkeit der Bahaianer sehr erfrischend fand, bewunderte ich die Früchte, die dort unter dem freien Himmel in den Gärten zu sehen waren. Ein riesiger Mangobaum steht bis heute auf dem Grundstück des neuen Klosters. Und überall wuchsen schlanke Bäume empor, deren Blätter ein wenig an die der Feigenbäume erinnern. Dabei handelt es sich um Papayabäume (Carica papaya), deren Früchte auch bei uns im Handel zu erwerben sind. Natürlich ist es etwas ganz anderes, direkt im Stammland eine Frucht zu genießen. Ich werde nie vergessen, wie köstlich all die verschiedenen frisch gepressten Säfte aus den tropischen Früchten mundeten, die dort im Kloster am Rande von Salvador täglich am Tisch standen. Immer, wenn ich die Mitbrüder besuchte, begann gerade südlich des Äquators der Sommer. Die dementsprechend hohen Temperaturen verlangten eine Kühlung des Körpers durch regelmäßiges Trinken. Die frischen Früchte ermöglichten mir eine Ahnung, wie es einst im Paradies gewesen sein muss, als der Schöpfer den Seinen die Früchte als Nahrung zur Verfügung stellte.

Papayafrucht gegen Verstopfung:

Die Baummelone, wie die Papaya auch genannt wird, kommt in vielen tropischen Ländern vor, von wo aus sie ebenso nach Österreich importiert werden. Dieses Angebot darf man auch ab und zu in Anspruch nehmen. Der Verzehr des Fruchtfleisches der Papaya fördert die Verdauung. Hat jemand Probleme mit Verstopfung, soll man in diesem Falle versuchen, diese exotische Frucht zu essen.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Schönheit ist oft relativ

Die Karde hilft zumindest der Haut

Wer ist mit sich selbst denn schon zufrieden? Meiner Meinung nach gibt es nur wenige Zeitgenossen, die rundum mit sich und ihren Lebensumständen ganz im Reinen sind. Zu dieser Form von Akzeptanz braucht es auch ein gerüttelt Maß an Gelassenheit und Selbstvertrauen. Aber diese Tugenden kommen erst im Laufe der Zeit. Manchmal benötigt man dafür sehr viel Geduld. Oft stellt sich das dann ein, nachdem man schon eine Weile aus dem Arbeitsprozess ausgestiegen ist und seine Pension genießen kann. Mit dem Blick auf eine stachelige Schönheit möchte ich aber das Augenmerk vor allem auf junge und heranwachsende Menschen lenken. Die Wilde Karde (Dipsacus fullonum) soll mir dabei ein wenig helfen. Denn gerade in der Jugend mussten auch wir schon mit uns selbst zurechtkommen. Wir waren sprichwörtlich nichts Halbes und nichts Ganzes. Um an der Kittelfalte (= Detail eines Kleidungsstückes vergangener Generationen ;-) nicht wie eine Klette hängen zu bleiben, mussten wir eigene Wege gehen, aber um ganz Mann und Frau zu sein, bedarf es ein wenig mehr als die wachsende Kraft um die Körpermitte samt einem zunehmenden Maß an Coolness und Frechheit. Und außerdem spielte genauso zu unserer Zeit (der Schreiber dieser Zeilen wurde Mitte der 60er-Jahre geboren) die Haut oft nicht mit. Das Schreckgespenst Akne machte auch vor unseren Türen nicht Halt, und die Wimmerl sprossen mehr hervor, als uns lieb war. Heute kann ich darüber ganz gelassen lächeln. Abgesehen von der Veränderung der Haut und des Körpers gibt es da aber ein noch größeres Anliegen, das uns ruhig unter den Nägeln brennen darf. So frage ich ganz bewusst: Wer nimmt sich um die Jugend heute derart an, dass die Erwachsenen dem guten geistigen Heranreifen von Buben und Mädchen gerecht werden? Wer erträgt liebevoll auch heute noch die jungen Menschen, die ganz anders denken als wir Erwachsenen? Oder delegieren wir diese Pflicht an seelenlose Maschinen, die uns allesamt nur eine Scheinwelt auf Bildschirmen vorgaukeln?

Hautwasser bei Akne:

Ein 3/4 Liter abgekühlter Tee aus Kardenwurzeln wird mit 1/4 Liter hochprozentigem Alkohol vermischt. In Fläschchen abfüllen und kühl und dunkel lagern. Das ergibt ein hilfreiches Hautwasser, das man bei Akne und Ekzemen verwenden kann.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Naturheilkunde und Zahlensymbolik

Mit 7 Kräutern sich für den Winter rüsten

Welche Musik bevorzugen Sie? Ist es Klassik oder sind es gar die Kompositionen der Renaissancezeit? Oder lieben Sie Jazz? Darf es auch einmal Techno sein oder kommen Sie gar erst durch einen Rap ein wenig in Trance? Heute möchte ich Ihnen, werte Leser dieser Zeilen, ein kleines Detail aus meiner Vergangenheit verraten. In der Maturazeitung des Jahres 1984 stand über mich geschrieben: „Wenn Sie ihm eine Freude machen wollen, schenken Sie ihm eine Orgel.“ Also, damit ist glaube ich eindeutig zum Ausdruck gebracht, welches Instrument ich besonders schätze. Die Stiftskirche Geras besitzt ein prächtiges Instrument aus dem Jahre 1731. In deren Prospekt (das ist die sichtbare Frontseite der Orgel) stehen vor allem Gruppen von je 7 Pfeifen in den einzelnen Feldern, schön nach ihrer Größe geordnet. Das ist ein Symbol für den Heiligen Geist bzw. für seine Gaben an die Gläubigen, die gefirmt werden. Bei den Heilkräutern können wir auch das wirkungsvolle Zusammenspiel der einzelnen Gewächse samt deren Inhaltsstoffen nutzen. Nun geht es vor allem darum, sich auf den Winter vorzubereiten, der uns einiges abverlangen wird. Denn da und dort können wir ganz schnell krankheitserregende Keime aufnehmen, die aber unser Immunsystem nach Möglichkeit ausschalten sollte. Eine 7-Zahl an wertvollen Kräutern findet sich in einem Tee, der im Hinblick auf ein positives Zusammenspiel der Heilkräuter zusammengemischt wurde. Darin enthalten sind: Thymian, Ringelblumenblüten, Melisse, Brennnessel, Himbeerblätter, Ysop und die wertvollen Hagebuttenfrüchte. Mit diesem Tee kann man den Organismus kräftigen, indem man 3 Wochen hindurch 3-mal am Tag eine Schale davon trinkt. Auch hier spielt eine heilige Zahl eine regulierende und dosierende Rolle. Zusätzlich helfen Sanddorn- und Propolissaft mit, den Körper auf den Kampf gegen die Keime vorzubereiten.

Aktion für das Immunsystem:

In Karlstein an der Thaya liegt genau das Richtige für Sie parat. In einer Aktion kann man jetzt die Teemischung „Für eine kräftige Abwehr“ 100 g (Beschreibung siehe oben) samt Sanddorn-Saft 500 ml und Propolis-Saft 250 ml um € 19,90 statt bisher € 24,70 haben. Ein Anruf (ab kommenden Montag) oder eine E-Mail bestellung@kraeuterpfarrer.at genügt. Dieses Gesundheits-Package eignet sich auch vorzüglich als Geschenk.


ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Almabtrieb und Heilkräuter

Sich die Kräfte des Enzians heimholen

Erntedank auf alpine Art – so möchte man den alljährlichen Zug des Viehs samt den Sennerinnen und Sennern von den hochgelegenen Almwiesen ins Tal bezeichnen. Wenn der Sommer fast ohne Unfall und Krankheit überstanden wurde, ist das natürlich ein Grund zu feiern. Jetzt stehen die Rinder mittlerweile in den Stallungen. Denn nur allzu schnell kann das Wetter in den Bergen umschlagen und eine Menge Schnee mit sich bringen. Dieses Heimholen hat eine ganz eigene Dynamik. Es zeigt, dass der jahreszeitliche Rhythmus der Natur kein Einerlei ist. Der Mensch darf sich darin wiederfinden und selbst den ihm eigenen Takt des Lebenslaufes entdecken. In diesem Vortasten nach Fülle der momentanen Existenz spielen nicht nur die Nutztiere eine Rolle. Wir sollen dabei auch die Pflanzen nicht übersehen. Stellvertretend für die Flora der baumkargen Höhenregion möchte ich den Gelben Enzian (Gentiana lutea) herausgreifen, der sehr oft mit dem kleinen blauen Verwandten verwechselt wird, dessen Konterfei so manche Schnapsflasche ziert. Kaum jemandem ist es wahrscheinlich bewusst, dass es allein in Österreich bis zu 30 verschiedene Arten aus der Familie der Enziane gibt. Aber nun zurück zum Almabtrieb. Das Vieh ist für den Landwirt ein Kapital. So wird es umsorgt, gefüttert und gepflegt. Es bedarf z. B. einiges an Geschick und Erfahrung, die neugeworfenen Kälber auf den Weiden ausfindig zu machen, um diese nach den landwirtschaftlichen Vorschriften zu markieren und zu registrieren. Das ist für mich auch ein Bild, das ich auf die Heilpflanzen der Almen umlegen möchte. Man kann sich ebenso die Heilkraft des Gelben Enzians nach Hause holen und diese den Winter über griffbereit aufbewahren. Nicht umsonst hat uns der Herrgott so viel Gutes und Schönes vor die Füße gestellt oder besser gesagt wachsen lassen.

Enzianwein herstellen:

Am besten eignet sich zum Ansetzen 1 Liter Süßwein. In diesen gibt man 1 Esslöffel zerkleinerte Enzianwurzel (Gentiana lutea), 5 g Bitterklee, 5 g zerkleinerte Kalmuswurzel, 5 g zerkleinerte Orangenschalen und 3 g Anis. 14 Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen, dann abseihen und abfüllen. Ab und zu ein Stamperl davon trinken, vor allem bei Übelkeit oder einem Mangel an Magensäure.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Gesundes Bluten

Die monatliche Regel unterstützen

Abwechslung ist allgemein ein Indiz dafür, dass etwas anziehend und attraktiv ist. Menschen, die in großer Entfernung von städtischen Ballungszentren wohnen, müssen sich manchmal den Vorwurf gefallen lassen: „Bei euch ist ja nichts los!“ – oder – „Da sagen sich ja Fuchs und Hase gute Nacht!“ Nun, ich weiß sehr wohl die vielen Vorzüge des ländlichen Lebens zu schätzen, vor allem die Nähe zu Natur und guter Luft. Außerdem wächst so manches gesunde Gemüse direkt vor der Haustür, wie z. B. die Knollensellerie. Dazu komme ich noch später. In dörflichen Regionen ist auf jeden Fall das gesellschaftliche Leben nur so weit möglich, als es auch die dementsprechenden Angebote dafür gibt. Schauen wir in diesem Zusammenhang einmal auf unseren Körper. Da gelten gewiss andere Maßstäbe. So sind wir eher zu Recht beunruhigt, wenn sich puncto Puls, Blutdruck oder Verdauung permanent etwas anderes abspielt. Dasselbe gilt ebenfalls für die Fruchtbarkeit der Frau. Ohne Umschweife möchte ich dazu feststellen, dass diese oft wie eine Krankheit behandelt wird, da sie auf verschiedene Weise unterbunden wird. Eine regelmäßige Monatsblutung ist sicher unter anderem ein Indiz dafür, dass die Fähigkeit, Nachwuchs zu bekommen, intakt ist. Wenn es aber permanent hormonelle Einflüsse durch Antikonzeptiva gibt, braucht sich Frau auch nicht zu wundern, wenn sich ebenso bei der Menstruation auf einmal Unregelmäßigkeiten einstellen. Dem männlichen Part kommt jedoch in der Gestaltung einer respektvollen Sexualität eine mindestens so große Verantwortung zu wie den Frauen. Mutter Natur kann übrigens das Ihre beisteuern, wenn es gilt, den fraulichen Organismus auf geregelten Schienen zu halten.

Selleriesalat unterstützt die Frauen:

Rohe Sellerieknollen werden fein geraspelt und mit etwas Olivenöl, Kümmel und Zitronensaft gut abgemischt. Nach Möglichkeit den fertigen Salat 1/2 Stunde lang ins Sonnenlicht stellen und dann zum Mittagessen dazu speisen. 3 Wochen lang täglich genossen, fördert die Sellerie die monatliche Regel.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Wasser ist nicht gleich Wasser

Die Trinkkultur bereichern

„Hast’ schon trunken? Wie viel trinkst’ denn? Du musst trinken!“ – das ist im Originalton vielleicht eine der zahllosen Ehefrauen, die Michael Niavarani in einem seiner originellen Kabarettauftritte zitiert und die möglicherweise das Nervenkostüm des fälschlicherweise titulierten stärkeren Geschlechts durch derlei Imperative strapazieren. Ohne Mitleid schinden zu wollen, haben wir Männer es nicht immer leicht. ;-) Dennoch kommt es keiner Kapitulation gleich, wenn wir eingestehen müssen, dass die Frauen recht haben. In gleicher Weise betrifft aber die Sorge um das rechte Maß in der Flüssigkeitszufuhr für unseren Körper sowohl Frauen als auch Männer. Die Qualität des Wassers ist wörtlich und interessensmäßig ja in aller Munde. Im Zuge der Kanalisierung der entlegensten Gebiete unseres Bundeslandes werden ebenfalls die vielen Hausbrunnen kontrolliert. Dabei kommt oft zum Vorschein, dass eine extensiv betriebene Landwirtschaft über lange Zeit ihre Folgen zeitigt, und das Trinkwasser faktisch ungenießbar gemacht hat. Da gab es in vielen Dörfern ein böses Erwachen. Daher muss dann eine Wasserleitung für eine dementsprechende qualitative Versorgung der Bewohner sorgen. Nun aber zurück zum Trinken. Es gibt darin viele Variationen, um das Trinkwasser aus der Leitung zu bereichern. Gottlob füllt man das Mineralwasser auch in einer stillen Form ab, das der Verdauung besser zuträglich ist. Um das kostbare Nass aber als Transportweg für wertvolle Inhalte der Heilkräuter zu nutzen, kann man eine Alternative zum Teekochen beschreiten.

Engelwurz-Wasser zur Abwechslung:

Wer sauberes und gutes Trinkwasser zur Verfügung hat, kann über Nacht geschnittene Scheiben der Wurzel des Doldenblütlers Echte Engelwurz (Angelica archangelica) nach der gründlichen Reinigung ins Wasser legen. Das wirkt sich gut auf die Güte der Trinkflüssigkeit aus. Zusätzlich werden dadurch der Verdauung magenstärkende und tonische Heilkräfte zur Verfügung gestellt.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Den Abfallkalender studieren

Die rechten Termine nicht verpassen

Meiner Meinung nach ist Österreich im Hinblick auf die Mülltrennung ein vorbildliches Land. Seit Jahr und Tag sind wir es gewohnt, in unseren Haushalten den täglich anfallenden Müll fein säuberlich zu trennen. Ohne diesen Aufwand jetzt ob seiner Wirtschaftlichkeit und Rentabilität beurteilen zu können, möchte ich dennoch festhalten, dass hierin ein gutes Stück Erziehungsarbeit über die Jahrzehnte hinweg gelungen ist. Die einzelnen politischen Gemeinden informieren zudem ihre Einwohner per Aussendung, wann der jeweilige Müll vor der Haustür abgeholt wird. In den Obstgärten fiel und fällt ebenfalls vieles an, was entsorgt werden darf. Natürlich handelt es sich dabei nicht unbedingt um Früchte, die in einer Abfalltonne landen sollten. Aber jetzt sind sie reif. Und frisch genossen schmecken sie allemal am besten. Es ist eine wahre Wonne, auf und unter den Bäumen ein reiches Angebot an Vitaminen, Mineralstoffen, Fruchtzucker und -säuren zu finden. Die Bienen und Wespen wissen darum, wenn sie sich bei wärmeren Temperaturen noch einmal aufmachen können, um ihren Hunger zu stillen. Selbst Schmetterlinge verachten die süßen Verführungen nicht. Nur wir Menschen meinen nur allzu oft, die Natur ausklammern zu können. Doch dieser Ansatz bleibt auf lange Sicht nicht ohne Folgen. Denn nichts ist geeigneter als frisches Obst, um den Körper genauso fit und vital zu halten. Wer also mit dem Blutzuckerhaushalt keine Probleme hat, kann als Müllabfuhr des Leibes die Birnen heranziehen. Nicht nur, dass diese saftig munden und so mithelfen, den Flüssigkeitsnachschub den Tag über zu unterstützen, sondern der verdauungsbelebende Input hilft außerdem mit, dass der Stoffwechsel im Gleichgewicht bleibt.

Die Birnen und der Darm:

Kommt es im Darm während der Verarbeitung der aufgenommenen Nahrung zu Irregularitäten, sind die frisch gegessenen Birnen eine gute Hilfe. Jetzt ist Birnenzeit. Das in ihnen enthaltene Pektin nimmt schädigende Darmgifte auf und sorgt dafür, dass diese aus dem Körper abgeleitet werden, ähnlich unserer Müllabfuhr, die die Hygiene garantiert.

ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Immer höher, immer weiter!

Rückbesinnung tut Not

Eine alte Haustierrasse feiert gottlob ihr Comeback: das Waldviertler Blondvieh. Wenn ich zu Hause in den alten Fotoalben stöbere, tauchen Bilder aus längst vergangenen Zeiten auf. Dadurch erhalte ich einen kleinen Einblick in die Mühen des bäuerlichen Lebens im Waldviertel, die man sich heute kaum mehr vorstellen kann. Die Arbeit erfolgte größtenteils durch den Einsatz der eigenen Muskelkraft bzw. der Zähigkeit des Bauern samt der Bäuerin. Und die Kinder waren selbstverständlich mit von der Partie. Dort aber, wo diese Kraft nicht ausreichte, sprangen mangels geringer geeigneter Maschinen Pferd und Rind ein. Und in meinen Fotobänden stoße ich dann immer wiederum auf eine kleinwüchsige helle Rinderrasse, die vor 50 Jahren immer mehr von der Bildfläche verschwand. Durch meine Neugier kam ich somit auf die fahl weiß bis hellbraun gefärbten Wiederkäuer, die eigentlich schon dem Aussterben preisgegeben waren. Beherzte und aufmerksame Züchter und Bauern haben aber diesen Prozess gestoppt und sind in einer bewundernswerten Weise gegen den Strom geschwommen. Denn das einzige, was sowohl beim Menschen als auch beim Vieh zählte und zählt, ist die Leistung. Die alte Rasse des Waldviertler Blondviehs war aber genau für seine Region gezüchtet worden. Es ist widerstandsfähig, hält dem oft rauen und feuchten Klima des Nordwalds stand und kalbt ganz leicht, ohne dass es eben dabei zu Komplikationen kommt. Und vor allem: es wächst langsam heran. Die Folge davon ist, dass sein Fleisch eine gute Konstitution hat, saftig und besonders zart ist. Natürlich habe ich die Rinder lieber auf der Weide und im Stall als auf dem Teller. Dennoch darf auch dieser Aspekt seine Beachtung finden.

Eine alte Haustierrasse mit Zukunft:

Das rücksichtlose Heranzüchten von Haustieren hat auf lange Sicht gesundheitsschädigende Folgen sowohl für die betroffenen Tiere als auch für den sie (aus-) nutzenden Menschen. Die Renaissance des Waldviertler Blondviehs ist eine klare Absage gegen reinen Profit und maßloses Ausbeuten. Es ist ein Weg, um als Mensch wieder mehr mit den Geschöpfen Gottes zu teilen und auf oft verschüttete Werte des Lebens draufzukommen.

ⓒ Waldviertler Blondvieh, http://landwirt2komm.forenworld.at/viewtopic.php?f=7&t=16&hilit=hrl9