The same procedure as every year

Lächeln und Lachen ist gesund

Der Kurzfilm „Dinner for one“ mit den Schauspielern May Warden und Freddie Frinton ist kaum mehr aus den heutigen TV-Unterhaltungen vor Mitternacht wegzudenken. Schon lange ist dieser Sketch ein Klassiker für viele Zwerchfelle geworden. Ja, und es ist gut, in froher Runde zusammenzusitzen, um miteinander zu lachen. Wenn das ganze Jahr über von so vielen Heilkräutern und deren Anwendung die Rede war, dann darf heute eine „Übung“ nicht unerwähnt bleiben, die den Alltag lebenswert macht. Es ist das Lächeln, das vom Herzen kommt und wieder zum Herzen zurückfindet. In der Steigerung ist es dann das Lachen, das genauso wie das Weinen den Körper lockert und so manche Verspannung von uns ableitet. Kräuterpfarrer Weidinger hat einmal sehr treffend geschrieben: „Das Lächeln ist wie ein Spurenelement. Fehlt es, dann wirkt unser ganzes Wissen nicht. Dann sind alle Heilungsversuche vergebene Mühe. Dann sind wir zum ,sauren Boden’ geworden. Der nur ,saure Gräser und Schilfgras’ hervorbringt. Das niemand mag. Weil es so scharf, kantig und nährwertlos ist.“ So lade ich alle heute ganz bewusst ein, in den letzten Stunden des alten Jahres unbedingt dem Lächeln und dem Lachen einen Platz zu reservieren. Und wer anscheinend doppelt so viel hat, der gebe am besten jemandem davon, dem das Lachen vielleicht schon lange vergangen ist. Ja, ein solches Teilen führt zu einer inneren und tiefen Freude, die gerade auch in schweren Zeiten Bestand haben wird.

Und ein Danke noch dazu

Verbundenheit: das ist es, was ich meinen unzähligen Lesern gegenüber empfinde. So ist für mich die Investition der Zeit, die ich zum Schreiben und Forschen brauche, ein kostbares Gut, das seinen eigenen Wert besitzt. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass eben das im vergangenen Jahr wieder möglich war. Meine Favoritin unter den Heilkräutern, die Wegwarte, formuliert mit ihren hellblauen Blüten so etwas wie ein Echo auf den offenen Himmel und sagt auf ihre Weise ein Danke mit einem Lächeln gegenüber dem Schöpfer, von dem auch wir das Leben haben.

Wegwarte

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An der Zeitenwende

Schicksal und Vorsehung

Kaum ist der aus einer Missinterpretation heraus prognostizierte Weltuntergang vorbei, holt uns schon wiederum die schaurige Aura des Schicksals ein, die sich mitsamt den Horoskopen und noch zu gießenden Bleiskulpturen rund um den kalendarischen Jahreswechsel über den ganzen Erdball ausbreitet. Es erstaunt mich oft, wie verbreitet der Glaube an anonyme Mächte und an schwer zu bezeichnende Energien ist. Da hat es allem Anschein nach ein persönlicher Gott, der einst in der konkreten Geschichte Mensch wurde, um uns sein Wort persönlich und fleischgeworden mitzuteilen, recht schwer, mitzuhalten. Ich bin sehr dankbar, dass die Kirche eine andere Zeitrechnung hat. Seit dem ersten Adventsonntag hat das neue Kirchenjahr ganz unspektakulär und ohne Böller begonnen. Früher war es in Europa Sitte, bei den jeweiligen Jahresdatierungen die Buchstaben A. und D. davor zu setzen, was in vollen Worten „Anno Domini“ (= Jahr des Herrn) heißt. Wenn wir also in die Vergangenheit zurückblicken, können wir praktisch nichts mehr davon ungeschehen machen. Ebenfalls sind wir auch nicht verpflichtet, uns an Gutes oder Schmerzhaftes zu klammern. Wir dürfen getrost den Abschied gestalten und vertrauensvoll in die Zukunft blicken. Denn im Kommenden liegt auch das, was für uns vorgesehen ist. Für mich wirkt in den kommenden Tagen der allmächtige und liebende Gott, der immerhin um vieles geheimnisvoller ist als jedes noch so gut erschaute Horoskop.

Schwarzkümmel unterstützt Geisteshaltung:

Wenn so oft von einer Einheit des Körpers und des Geistes die Rede ist, soll der Schwarzkümmel (Nigella sativa) dabei nicht zu kurz kommen. Die Samen dieses Hahnenfußgewächses fördern die Vermehrung des Magensaftes, wirken harntreibend, blähungswidrig und menstruationsfördernd. Damit wird der nötige Lichtblick unterstützt, den unser Geist aus einer zuversichtlichen Hoffnung heraus wagt. Schwarzkümmel kann als Gewürz oder als Grundlage für einen gesunden Tee verwendet werden.

Schwarzkümmel

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Nach den Feiertagen

Dem Bauch ein wenig Ferien gönnen

Na, wie war’s? Das Essen war wieder einmal phänomenal! Es ist ja recht gut und schön, die Verwandten zu den heiligen Zeiten wiederzusehen und zu besuchen. Aber irgendwann kann der Magen nicht mehr. Zucker und Fleisch vom Feinsten, aber vielleicht auch in einer Menge, die selbst ein Schwerarbeiter über lange Zeit abbauen müsste. So oder ähnlich sieht vermutlich das kulinarische Resümee der Weihnachtsfeiertage aus. Zudem steht der Jahreswechsel noch vor der Tür. So ist es vorrangig wichtig, die Verdauung durch viel Bewegung in freier Luft zu unterstützen. Dazu muss man aber keinen Marathonlauf absolvieren. Besser kommt unser Organismus mit einem ausgedehnten Spaziergang zurande, denn alle Übertreibung ist auf kurz oder lang schädlich. Wenn Magen und Darm, Leber und Galle mit einem hohen Maß an Fett, Alkohol und Zucker konfrontiert wurden, kann man unter anderem auf den weihnachtlichen Anis zurückgreifen. Dieses feine Biskuitgewürz wirkt sich sehr wohltuend auf unsere Eingeweide aus. Es handelt sich hierbei um die Samenkörner der Anispflanze (Pimpinella anisum), einer Vertreterin der Doldenblütler, die ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum zu Hause war, heute aber vielerorts in milden Klimazonen kultiviert wird. Es muss also nicht immer ein Glas Ouzo sein, das den Magen wieder einrenkt. Es geht auch ohne Alkohol.

Anistee nach Weihnachten:

2 Teelöffel voll Aniskörner werden in einem Mörser leicht angestoßen und anschließend mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Der fertige Tee wird langsam und schluckweise eingenommen. Bei Magen- und Darmschwäche, bei Blähungen und Darmkrämpfen kann man Anistee drei Wochen lang trinken.

Anis

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Variationen des Alltäglichen

Am besten mit dem Apfel beginnen

Ich weiß ja nicht, wie Ihr Christbaum zu Hause geschmückt ist. Es gibt viele gestalterische Möglichkeiten für die Weihnachtstanne, -fichte oder -föhre. Zur Zeit meiner Kindheit durften natürlich eingepackte Zuckerl und Lebkuchen nicht fehlen. Ganz gern holte ich mir die Ringe aus Windbäckerei von den Zweigen, die mit einem Zwirn am Christbaum hingen. In ganz frühen Zeiten hat man Äpfel und Nüsse als Dekorationsmaterial verwendet. Dieser Brauch wird anscheinend wieder verstärkt belebt. Egal, was Sie jetzt von den Resten des Christtages naschen, der Apfel ist auf jeden Fall eine gesunde Alternative zu all den mit Zucker überdosierten Süßigkeiten der vergangenen Festtage. Nicht nur, dass durch den Genuss eines Apfels der Verdauungstrakt mit Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird, sondern jeder beherzte Biss in die rotbackige Frucht bringt sogleich ein wenig Flüssigkeit mit sich, die der Körper gerade in den beheizten Innenräumen während der Winterzeit nötig braucht. Ein Apfel kann sehr vielseitig angerichtet werden. Es darf Ihnen ruhig das Wasser im Mund zusammenlaufen, wenn Sie nun die verschiedensten Mehlspeisen oder einen gedünsteten Apfel vor Augen haben. Sollten Sie das rohe Obst verzehren, dann denken Sie daran, dass die Überreste ein begehrtes Futter für Amseln und Drosseln sein können, die bei Eis und Schnee unter den mit Sonnenblumenkernen gefüllten Futterhäuschen nach Fressbarem auf der Suche sind.

Tee aus Apfelspalten:

Frische Äpfel werden sorgfältig unter fließendem Wasser gereinigt und danach samt der Schale zu feinen Scheiben geschnitten. Diese kann man trocknen oder gleich frisch verwenden, indem sie zerkleinert werden. Ein voller Esslöffel davon wird mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten ziehen lassen und hernach trinken ohne abzuseihen. Bei nervösem Magen am Abend täglich eine Tasse auslöffeln.

Äpfel am Zweig und aufgeschnittener Apfel

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Offenheit und Ehrlichkeit

Dem Holunder im Streben folgen

Die Bedeutung des Begriffes „Märtyrer“ kann sehr ambivalent verstanden werden. Es gibt in allen Religionen das Phänomen, dass Menschen bereit sind, ihr leibliches Leben aufs Spiel zu setzen, um damit etwas zu erreichen. Im besten Falle ist dann der Betroffene allein das Opfer, wie im Falle des christlichen Erzmärtyrers Stephanus, dessen wir gestern ganz besonders gedachten. Andernfalls ist auch das Leben vieler Unschuldiger gefährdet, wofür wir aus der jüngeren Geschichte unserer Welt unzählige Beispiele aufzählen könnten. Martyrium bedeutet nichts anderes als Zeugnis. Von jedem Zeugnis wird erwartet, dass es den Tatsachen auch wirklich entspricht. Sind nun vor allem geistliche Realitäten ganz eng mit dem Sinn und der Bestimmung des Lebens verwoben, dann geben die Überzeugten im Fall einer Krise auch ihr Leben hin. Wovon gibt unsere Lebensführung eigentlich Zeugnis? Ich wage davon zu träumen, ab heute gäbe es keinen einzigen Märtyrer mehr, dessen Leben ausgelöscht wird. Gleichzeitig erhoffe ich, dass möglichst viele Zeitgenossen aufrichtig und ehrlich füreinander da sind. Wird beides eine Illusion bleiben?

Holunderbeeren-Saft:

Unverwüstlich gedeiht der Holunder auf oft widrigsten Böden. Seine wertvollen Früchte ergeben einen kostbaren Saft. In erster Linie profitiert unser Blut davon. Das zeigt allein schon die Farbe dieses natürlichen Getränks. Stündlich einen Esslöffel voller Holunderbeer-Saft eingenommen, reinigt das Blut und bekämpft Heiserkeit und Kehlkopfhusten.

Holunderbeeren

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Ein Fest der ganzen Schöpfung

Himmel und Erde sind eins

Manchmal hat man Glück und die Kamera steht griffbereit, um eine Stimmung bestmöglich einzufangen. Ein länger zurückliegender Besuch am steirischen Grundlsee ist mir noch in guter Erinnerung. Aufgrund der Windstille spiegelte sich die Landschaft im himmelwärts ruhenden Wasser. Für mich ist das genau die richtige Illustration einer Tatsache, die gerade heute sinnschwer zum Tragen kommt. Denn Weihnachten ist nicht nur ein Fest der Familie, sondern vielmehr der ganzen Schöpfung. Wem haben denn die Engel Jesu Geburt als erstes verkündet? Das waren doch die Hirten auf dem freien Feld, also Menschen, die mit der Natur aufs Engste verbunden leben mussten. Sie machten sich auf, um das Geheimnis zu schauen, das für die ganze Welt die Erlösung bringen sollte. Die vielen liebevollen Krippendarstellungen zeigen meist nicht nur die Menschen Josef und Maria samt dem kleinen Christuskind allein und isoliert. Vielmehr wurlt es in und rund um den Stall, wenn Ochs, Esel, Schafe, Hühner und Hunde zu sehen sind. Das ist auch ein Hinweis dafür, dass mit Jesus und seiner Menschwerdung wieder ein Stück des Paradieses deutlicher sichtbar wird, aus dem sich der Mensch von selbst hinauskatapultiert hat, als er meinte, an die Stelle Gottes treten zu können. Wenn eine Weltklimakonferenz nach der anderen enttäuschend endet, dann wurde vielleicht der Blick auf die Krippe verabsäumt, die den Pflanzen und Tieren Jesus als den Ausweg aus allem Elend präsentiert.

Die Sprache der Natur verwenden:

Der Christbaum ist – egal, wo er gerade steht – ein Symbol für den Lebensbaum des Paradieses. Er erinnert uns daran, dass wir das Geschenk unseres zeitlichen Lebensraumes, die Welt, verantwortungsvoll hüten und bewahren sollen. Als Ergänzung dazu möge der gespiegelte Grundlsee das Vertrauen darin bestärken, dass der Himmel immer wieder die Erde berührt.

Grundlsee

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Ehre, wem Ehre gebührt

An der Krippe ankommen

Liebe Leser, erinnern Sie sich? Am Anfang des Advents habe ich den Esel Balduin aus dem Geraser Naturpark zu Hilfe genommen, um auf seinen Buckel Symbol um Symbol, die ich meinte, in den Pflanzen und Tieren entdecken zu dürfen, aufzuladen. Heute aber suche ich mit meinem treuen Gefährten den Unterstand in der Krippe auf. Wo sonst sollte denn ein Esel am Weihnachtstag stehen, wenn nicht in der Krippe? Balduin hat genug getragen, und jetzt soll er belohnt werden. Und ich als Mensch? Bleib ich da auf der Strecke? Nein, denn für mich wird heute wiederum klar, dass der Schöpfer des Himmels und der Erde das Seine nicht im Stich gelassen hat. Ich feiere Weihnachten, weil Jesus geboren wurde. In ihm erkenne ich, dass der Mensch etwas ganz Wertvolles ist. Daher gebührt ihm die Ehre, der es niemals genug geben kann. Mit den Engeln will ich heute einstimmen in einen himmlischen Lobgesang. Jede irdisch verliehene Ehre darf man letztendlich in Frage stellen. Doch der Gott all meiner Erwartungen, Hoffnungen und Sehnsüchte kann das Ziel all meines Dankes sein. Wie die Engel werde ich heute gebraucht, um in den Chor eines „Hits“ einzustimmen, der immer wieder neu an jedem Weihnachtsfest die „Paraden“ der Herzen stürmen wird. Unvergleichlich und unfassbar ist der Schritt Gottes auf die Erde zu, da er Mensch geworden ist. Ehre sei Gott in der Höhe!

Und Friede den Menschen auf Erden:

Auch unter den Pflanzen gibt es helfende Wesen, den Engeln sehr ähnlich. Die Engelwurz (Angelica archangelica) schenkt gerne ihre stärkenden und ausgleichenden Kräfte an uns weiter. 60 g feingeschnittene Angelika-Wurzeln werden zusammen mit 1 Stange Zimtrinde 8 Tage lang in 2 Liter Rotwein angesetzt. Danach abseihen und in kleineren Flaschen kühl aufbewahren. Ab und zu ein Stamperl davon genommen, tut unserer Verdauung und dem Gemüt ganz gut.

Putti mit Instrumenten

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Die Adventwurzel

Mit Pflanze und Tier auf Weihnachten zu

Mit unserem Esel Balduin sind wir jetzt schon die längste Strecke des Wegs durch den Advent gegangen. Aber wo soll ich ihn anbinden, um alle Hände frei zu haben, da ich die Krippe in der Pfarrkirche aufstellen möchte? Am besten stell ich ihn zum Symbol in unserem Gotteshaus, das nicht nur an Gewicht, sondern auch an Bedeutung schwer ist. Vor Jahren entdeckte ich einen wunderschönen Wurzelstock, der von einer mächtigen Fichte stammte, die gefällt werden musste. Diesen pflanzlichen Greifarm hab ich geborgen und jährlich stellt ihn mein Mesner auf den Platz, an dem dann zu Weihnachten die geschnitzte Krippe die Menschwerdung Gottes verkündet. Jetzt, bevor die Wurzel für heuer ihren Dienst getan hat und ich alle vier Kerzen auslösche, verweile ich noch ein wenig. Wie alt mag wohl die Fichte gewesen sein, von der mein Adventholz stammt? Wie groß war etwa die Menge an Sauerstoff, die sie ihren Mitgeschöpfen geschenkt hat? Wie viel Stürmen und Gewittern wird sie getrotzt haben? Über ihren Tod hinaus hat vielleicht der Stamm über der Wurzel eine tragende Funktion in einem Haus oder gar als Möbelstück. Ohne Wurzel hätte der Baum nie seinen Dienst auf Erden tun können. So danke ich schlicht dem alten Baum, der mir das Warten erleichtert hat. Jetzt aber, nach Jahrzehnten, sage ich mit meinem Wurzelstock: Nun komme Christus, mein und unser Heiland!

Das Inwendige herrichten:

Weihnachten steht vor der Tür. Noch einmal wird’s hektisch, da für morgen alles bereit sein soll. Aber hoffentlich ist nicht nur das gute Essen vorbereitet worden. Wie sieht es aus in meinem Herzen, meiner Seele? Hab ich nicht nur bezahlte Psychohygiene betrieben, sondern schau ich einfach drauf, dass es gar nicht so weit kommen muss? Bin ich im Glauben, im Charakter und im Leben ein – bildlich gesprochen – verwurzelter Mensch? Am besten ist’s vielleicht, ich stell an mich und erst recht an die anderen keine oft sehr subjektiv geprägten Erwartungen. Viel lieber vertraue ich auf Gott mit dem Gespür des Herzens, das einer Wurzel gleicht.

Adventwurzel

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Ausschau halten

Mit Pflanze und Tier auf Weihnachten zu

Das Waldviertler Land liegt weit ausgebreitet vor mir. Ich genieße es, über die weiten Flächen Richtung Mähren zu blicken. Ganz bescheiden ducken sich die einzelnen Dörfer in die Mulden, da unsere Altvorderen sehr wohl wussten, dass der kalte Wind den Häusern keinesfalls gut tut und durchziehende kriegerische Heere nicht schon von weitem die Aussicht auf Beute präsentiert bekommen sollten. Wie wichtig war es daher gerade in unruhigen Zeiten, Wachposten zu haben, die von einem erhöhten Punkt aus das Nahen einer schlecht gesonnenen Gruppe meldeten. Ich kenn da jemand, die in guter Absicht aufs Dach steigt, um dort an einem sonnigen Platz mit dem zufrieden zu sein, was der eine oder andere Niederschlag an Feuchtigkeit mit sich bringt. Meine besagte Freundin heißt Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum). Bei meinen Großeltern am Bauernhof war ein ganz großes Knäuel an Blattrosetten auf einem niedrigen Stalldach direkt auf den Ziegeln zu Hause. Ab und zu wurde davon ein Blatt abgebrochen, um es zum Bekämpfen von Warzen zu gebrauchen. Jetzt vor Weihnachten soll mir die Hauswurz dabei helfen, auch in Bescheidenheit mein Leben dafür zu verwenden, um hoffnungsvoll nach dem Ausschau zu halten, was vom Himmel kommt. Beim Dickblattgewächs ist das der Regen und bei mir als Gläubigen die sich immer neu offenbarende Liebe und Herrlichkeit Gottes.

Bevor die Zähne kommen:

Jedes Kind ist ein Geschenk des Himmels. Das erste Lächeln eines putzigen Erdenbürgers entschädigt die Eltern für viele durchwachte und schlafarme Nächte. Schon gestern war vom Zahnen die Rede. Aus den Blättern der Dach-Hauswurz kann man einen Ölauszug herstellen, der übrigens auch im Naturladen in Karlstein/Thaya erhältlich ist. Mit diesem Hauswurzöl werden bereits vorbeugend die Zahnfleischpartien des Kleinkindes 2-mal täglich einmassiert, an denen die ersten Zähne durchstoßen werden. Auch äußerlich kann man das Kinn damit einreiben, um es nach einigen Stunden mit Kamillentee abzuwaschen.

Dach-Hauswurz

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Vorbereitung für das Kind

Mit Pflanze und Tier auf Weihnachten zu

In allen Großstädten der Welt haben sich die Gesellschaften verändert. Menschen vieler Sprachen und Länder teilen miteinander den Alltag. So oft dieses Zusammenleben auch gut gehen mag, gibt es dennoch genauso oft Probleme, denen wir uns in Zukunft wahrscheinlich vermehrt stellen müssen. Gerade in Europa bleibt die anscheinend unbedachte verweigerte Elternschaft in Bälde nicht ohne Folgen. Gottlob gibt es da und dort in unserer Heimat verantwortungsvolle Leute, die versuchen, einen nüchternen und realistischen Dialog zu führen, um so einer positiven Integration den Weg zu bereiten. Schauen wir einmal ins Pflanzenreich. Dort ist die Zahl der Einwanderer groß. Manchmal breiten sich einzelne Arten besser aus als ihre heimischen Verwandten. Ein gutes Beispiel dafür ist die Goldrute. Gar wenige kennen die in Mitteleuropa heimische Gewöhnliche oder Echte Goldrute (Solidago virgaurea), die hier auch abgebildet ist. Dominant sind vielmehr die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea), die kaum mehr aus unseren Gärten und manchen Waldrändern wegzudenken sind. Deren Ursprung liegt im fernen Nordamerika, von wo aus sie einst durch Menschenhand bei uns eingeführt wurden.

Schmerzvolle Zeiten:

Jedes Kind, das heranwächst, muss in seiner Entwicklung verschiedene Stadien durchlaufen. Kommen die ersten Zähne, heißt es vermehrt unsere Babys zu trösten und ihr Weinen einfach ernst zu nehmen. Gerade dann darf die besorgte Mutter oder der karenzierte Vater auf die Hilfe der Goldrute zählen. 2 Teelöffel getrocknetes und zerkleinertes Goldrutenkraut (Solidago virgaurea) mit 1/4 Liter kaltem Wasser zustellen, kurz aufkochen und 5 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen und vor dem Verabreichen an die Kinder den Tee mit etwas Honig süßen.

Echte Goldrute

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