Den Löwenzahn nicht vergessen
Unser gegenwärtiges Jahr 2020 hat uns allen wohl schon einiges an Herausforderungen geboten. Aufgrund so vieler abgesagter Veranstaltungen, dessen Grund hierfür sicher allen bekannt ist, meint man womöglich, dass es gar noch nicht so richtig stattgefunden hat. Und doch läuft die Zeit unerbittlich dahin. Wenn wir also aus dem Hochsommer noch einmal zurück in den Frühling blicken, möchte ich das im Sinne der Kräuterkunde verstanden wissen. Denn immerhin sind in dieser Jahreszeit sehr viele wertvolle Pflanzen auf dem Plan gestanden, da sie frisch aus dem Boden sprießten. Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) gilt sicher als einer der Favoriten für die Phase nach den frostigen und nasskalten Monaten des Winters. In ihm stecken vor allem wertvolle Bitterstoffe, die sehr gut mithelfen können, den gesamten Stoffwechsel im Körper zu aktivieren und zugleich in ein ausgewogenes Maß zu bringen. Darüber hinaus liefert der Korbblütler dem Körper sogar Vitamine und Mineralstoffe, die prinzipiell ja auch nicht zu verachten sind. So sehr der Sommer dazu angetan ist, sich vermehrt im Freien zu bewegen und durch sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen und ausgedehntes Wandern fit zu halten, so oft lädt auch ein gedeckter Tisch nebst angeheiztem Griller ein, es sich gut gehen zu lassen. Gemütliche Abende mit Freunden und Einladungen zu einem guten Essen tragen das Ihre dazu bei, dass der Organismus im wahrsten Sinne gar nicht wenig zu verdauen und aufzuarbeiten hat. Dabei sind die inneren Organe am meisten gefordert. Das ist meiner Meinung nach Grund genug, um sich erneut des Löwenzahns zu erinnern, der sowieso das ganze Jahr über ein brauchbarer Begleiter unserer Gesundheit sein darf.
Löwenzahn-Tee hält fit
Von getrockneten und zerkleinerten Blättern des Löwenzahns nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und auf Trinktemperatur auskühlen lassen. Obwohl dieser Aufguss bitter schmeckt, sollte man sich nicht davor scheuen, ihn gleich am Morgen auf nüchternen Magen schluckweise zu trinken. Auch am Abend tut eine Tasse des Tees ganz gut. Das fördert die Tätigkeit der Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Nieren. www.kraeuterpfarrer.at
Löwenzahn mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Eine Tätigkeit, die aufgrund der Zurückgezogenheit auf den privaten Bereich während des Lockdowns vermehrt durchgeführt wurde, war das Ordnen des eigenen Haushaltes. Darunter fiel wohl auf jeden Fall das Sichten all jener Sachen und Dinge, die man noch brauchen kann. Lagert man im eigenen Haushalt getrocknete Kräuter oder Früchte, die von der Ernte des Vorjahres stammen, so ist es ebenfalls angesagt für neue Ware Platz zu machen. Das heißt aber noch lange nicht, dass das Vorhandene wertlos ist. Schauen wir unter diesem Blickwinkel doch einmal auf die Hagebutten (Rosae fructus). Die Früchte der Wildform unserer beliebten Rosen sind wohl den meisten bekannt. Gewiss ist ihre hohe Saison erst in den Herbstmonaten anzusiedeln, da sie in kräftigem Rot die Sträucher an Waldrändern, Hohlwegen und Feldrainen zieren. Sie werden dann erst so richtig weich, wenn sie mit Frost und Reif Bekanntschaft geschlossen haben. Immerhin sind sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Aber nun geht es wie gesagt um die getrocknete Ware, die eben auch jetzt noch vorhanden ist und einer Verwendung zugeführt werden sollte. In diesem Zusammenhang möchte ich einladen, doch die Zähne und das Zahnfleisch wieder zu bedenken. Ihre Pflege und Gesunderhaltung dürfen uns jederzeit am Herzen liegen. Vorsätze dieser Art werden sicherlich nach jedem Besuch in einer zahnärztlichen Praxis heraufbeschworen, klingen aber öfter und früher, als uns lieb ist, wieder ab. Also, warum nicht mit Hagebutten einen konkreten Schritt in diese Richtung setzen? Es geht eigentlich ganz einfach. Vergessen wir übrigens nicht, dass der ganze Körper einen Vitaminstoß erhält, wenn regelmäßig ein Tee aus getrockneten Hagebutten getrunken wird. Von getrockneten Hagebutten, die man zuvor nach Möglichkeit zerkleinert, nimmt man 2 Teelöffel voll. Diese gibt man in 1/4 Liter bereits kochendes Wasser und lässt sie dann noch einen Augenblick lang aufwallen. Dann von der Herdplatte nehmen und 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Zum Schluss abseihen und schluckweise trinken. Das kann im Zuge des Frühstücks und des Abendessens geschehen. Am besten 3 Wochen lang durchführen, um so bewusst Mundhöhle, Zahnbett und Zähne zu stärken. www.kraeuterpfarrer.at Es ist nur recht und gut, wenn wir auf unsere Gesundheit achten. Viele Einrichtungen sind in unserem Land darauf spezialisiert, um sowohl jene, die sich fit und vital fühlen als auch jene, die nach einer schweren Krankheit bzw. Verletzung den Weg zurück ins eigenständige Leben beschreiten, zu begleiten, zu kurieren und letztendlich auch zu trainieren. Das Angebot hierfür darf ruhig als reich und mannigfaltig bezeichnet werden. Die pflanzliche Schöpfung tut das Ihre, um uns in Freud und Leid zu stützen und den Körper zu stärken. Daher will ich heute die Artischocke (Cynara scolymus) näher beleuchten. Dieser Korbblütler zählt wohl zu den Spezialitäten unter den vielen Gemüsesorten. In eingelegter Form kann man die Artischocken im Handel erhalten. Vielerorts sieht man auch unter den Landwirten, die mit alternativen Kulturen neue Wege des Wirtschaftens beschreiten, erfolgreiche Versuche, um eben auch die Artischocken vermehrt zu produzieren und in der Folge anzubieten. Es gibt verschiedene Arten des Gewächses, die entweder ein- oder mehrjährig gezogen werden können. Als Erntegut zählen vor allem die schuppenartig angeordneten Blätter der noch geschlossenen Blüten. Darin befinden sich Bitterstoffe wie etwa das Cynarin, pflanzliche Säuren, Flavonoide und auch Inulin. Diese können sich sehr förderlich auf unsere Verdauung auswirken, darüber hinaus auf die Tätigkeit der Leber, der Gallenblase sowie der Bauchspeicheldrüse. All jene, die im Hinblick auf ihre Cholesterinwerte, die etwa bei einem Blutbefund aufscheinen, eine ärztliche Empfehlung im Hinblick auf zu ändernde Ernährungsweise erhalten, sind ebenfalls gut beraten, wenn sie die Artischocke vermehrt auf ihren Speisezettel setzen. Auf eine unterschiedliche Art der Aufbereitung des bitteren Gemüses habe ich schon hingewiesen. Sollte jemand die Artischocken sogar im eigenen Garten stehen haben, ist es dann leicht möglich, die Blätter des Blütenkopfes zu entsaften. Von den Knospen und noch geschlossenen Blüten nimmt man die Hüllblätter und den Blütenboden, zerkleinert und entsaftet diese Teile mit einem geeigneten Gerät. Um nun die Tätigkeit der Leber und der Galle sowie der Bauchspeicheldrüse zu unterstützen, kann man 3-mal täglich 1 Esslöffel voll des frischen Pflanzensaftes zu sich nehmen. Tut auch gut, um den Bruder Leib im fortgeschrittenen Alter fit zu halten. Überdies gibt es in den Apotheken und im Fachhandel aufbereitete Saftpräparate der Artischocken, die somit für jedermann erhältlich sind. www.kraeuterpfarrer.at Jetzt im Sommer kann man die Gelegenheit nutzen, um bei annehmbaren Temperaturen des Nachts das Fenster im Schlafzimmer gekippt zu lassen. So atmet man auch während der nötigen Ruhephase die frische Luft, die von draußen kommt, ein und tut sich damit etwas Gutes. Was aber gleichzeitig passieren kann, ist, dass der Lärm von der Straße ebenfalls ungehindert in die Wohnung dringt und man daher ganz schlecht ein Auge zudrücken mag. Doch gibt es auch andere Umstände, die es einem schwerfallen lassen, sich dem Schlummer hinzugeben. Pflanzen sind in diesem Falle eine mögliche Hilfe. In der Familie der Doldenblütler gibt es einige, die uns als Gewürz gut anstehen. Dazu zählt sicherlich auch der Dill (Anethum graveolens). Seine fein gegliederten Blätter ähneln sehr denen des Fenchels, wobei das Dillkraut nicht unbedingt die Wuchshöhe erreicht wie jener. Denke ich an meine Kindheit zurück, so war es eigentlich selbstverständlich, im Garten den Dill zu ziehen, um ihn für seine Verwendung in der Küche griffbereit zu halten. Immerhin gab es etliche Anlässe dieser Art, etwa, um eine Soße mit seinem charakteristischen Geschmack zu verfeinern. Beim Einlegen von Gurken z. B. sollte man ebenfalls nicht auf ihn verzichten. Und noch einmal möchte ich betonen, dass vor allem das frische Kraut für all das herangezogen werden sollte, da es reich an ätherischen Ölen ist. Diese wiederum wirken sich nicht nur positiv auf die Verdauung aus. Es profitieren darüber hinaus auch die Nerven davon. Wenn ich heute also im speziellen den Schlaf zum Thema mache, dann will ich in diesem Zusammenhang dezidiert auf den Dill verweisen. Wer dieses Kraut ohnehin vor der Haustür stehen hat, kann mit einem Hausmittel dazu beitragen, eine allenthalben vorliegende häufige Schlaflosigkeit zu reduzieren. Vom Dill pflückt man die feinen Blätter bzw. die Triebspitzen, reinigt sie unter kaltem fließendem Wasser und schneidet das Grün ganz klein. Davon nimmt man 2 bis 3 Teelöffel voll und übergießt die duftenden Pflanzenteile mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Am frühen Abend trinkt man diesen Aufguss schluckweise, um so die Nerven zu entspannen und besser zu einem tiefen Schlaf zu finden. www.kraeuterpfarrer.at Die Schlagzeilen rund um die weltweit grassierende Coronapandemie bleiben immer noch präsent. Wir müssen nach wie vor rücksichtsvoll und vernünftig miteinander umgehen. Es zahlt sich ganz bestimmt nicht aus, leichtsinnig durch die gegenwärtige Zeit zu gehen. Und eines ist von vornherein immer zu bedenken: das Geschenk der Gesundheit nach Möglichkeit zu schützen und zu bewahren. Wie das geschehen kann, ist wohl eine Sache der persönlichen Lebensführung. Die Pflanzen und Kräuter sind uns dabei eine ganz große Stütze. Selbst die Gurken (Cucumis sativus) zählen dazu. Wir kennen dieses Gemüse, das botanisch gesehen zur Familie der Kürbisgewächse zählt, am ehesten von seiner kulinarischen Seite. Als Beilage auf Broten oder in wurstbestückten Semmeln sind sie gleichermaßen beliebt wie als in Essig oder Salzwasser eingelegte Köstlichkeiten bei einer deftigen Jause sowie als Salat. Irgendwie kann man sie als zu unserer hierzulande gepflogenen Essenskultur als unbedingt zugehörig betrachten. In Sachen Gesundheit können die Gurken auch etwas aufbieten. Immerhin sind sie reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Diese lassen sich nicht nur über die Verdauung für den Körper nutzen. Es ist auch möglich, das größte Organ des Leibes – ich meine unsere Haut – damit zu „bestücken“. Gewiss kennen sicher viele jene Bilder, die vor allem schönheitsbewusste Damen zeigen, die sich ihr Gesicht mit Gurkenscheiben zudecken. Das bringt uns auf eine richtige Spur, die sich letztlich sowohl von Männern als auch von Frauen verfolgen lässt. Und das muss nicht nur auf das Gesicht beschränkt bleiben. Eine vorhandene Badewanne genügt, um die wohltuende Wirkung der Gurken auf der gesamten Körperoberfläche zum Tragen kommen zu lassen. Von frisch geernteten und in der Sonne voll ausgereiften Gurken nimmt man 3 Kilogramm. Diese dreht man durch eine Fleischmaschine, wobei die Samenkörner ebenfalls zerquetscht werden sollten. Dann passiert man die gewonnene Masse durch ein Sieb und presst den Rückstand extra aus. Das Ergebnis leert man ins bereits vorhandene warme Badewasser. Ca. 20 Minuten genüsslich darin baden. Das führt der Haut Vitamine zu und hilft darüber hinaus, mit Stimmungsschwankungen besser umzugehen, die gerade in den Wechseljahren vermehrt auftreten können. www.kraeuterpfarrer.at Sich ausruhen zu können, ist wahrlich ein Geschenk. Ich gönne es vor allem heute allen, denen es möglich ist, den Sonntag in Ehren zu halten. Gleichzeitig bedanke ich mich bei denen, die sich trotz dieses allgemein frei gehaltenen Tages in den Dienst der anderen stellen, sei es nun in Spitälern, im Rahmen der Pflege von Kranken und Behinderten oder in der Gastronomie, die so vielen zum Wohle gereicht sowie in vielen anderen Bereichen des notwendigen Bedarfs und des öffentlichen Verkehrs. Steigen die Temperaturen in der gegenwärtigen Jahreszeit erwartungsgemäß in die Höhe, ist auch vermehrt das Schwitzen angesagt. In diesem Zusammenhang steht wohl der Salbei (Salvia officinalis) an vorderster Front und das nicht zu Unrecht. An allen Ecken und Enden trifft man auf diesen Lippenblütler, weil viele ihn im eigenen Garten im Kräutereck als fixen Bestandteil der pflanzlichen Ausstattung hegen und pflegen. Der Salbei besitzt einen guten Ruf. Seine ätherischen Öle mit viel Thujon und Campfer, seine Gerb- und Bitterstoffe samt Flavonoiden tragen nicht bloß dazu bei, die Gewürzpalette in der Küche breiter aufzufächern. Gerade in gesundheitlichen Anliegen spielt das ursprünglich in europäisch südlichen Gefilden wurzelnde Kraut seit eh und je eine bedeutende Rolle. Der trocknende Effekt, der von diesem Gewächs auszugehen vermag, bewährt sich u. a. bei Erkältungen mit dünnflüssigem feuchtem Schleim in den Atemwegen. Auf der Haut wiederum kann bei Problemen mit dem Schwitzen genau dieser Vorteil bedacht und in weiterer Folge zum Einsatz gebracht werden. Das muss jedoch nicht einzig auf eine äußerlich vollzogene Maßnahme beschränkt bleiben. Eine Kräutermischung, in welcher der Salbei dominiert, ist auch eine wirkvolle Weise der Eindämmung der Transpiration. Das bestätigt die gute Tradition der Kräuterpfarrer und die damit gemachte positive Erfahrung von unzähligen Freunden der Heilkräuter. Von getrockneten Kräutern mischt man zum Salbei noch Ysop, Brennnessel, Kamillenblüten, Bockshornklee und eine kleine Menge an Nussblättern hinzu. Davon nimmt man 2 Teelöffel und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Es ist möglich 3 Wochen lang 3-mal pro Tag je 1 Tasse dieses Tees zu sich zu nehmen, um ein leicht zutage tretendes Schwitzen zu reduzieren. Gerade im Sommer ist dies wohl sinnvoll. Die fertige Teemischung „Übermäßiges Schwitzen“ erhalten Sie samt ausführlicher Beratung im Kräuterpfarrer-Zentrum: Tel. 02844/7070 (MO bis FR); E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at oder im Webshop: www.kraeuterpfarrer.at Die warme Zeit hat sehr viele schöne Seiten. Das brauche ich wohl nicht extra betonen, da viele den Sommer daheim oder im Urlaub auskosten. Wir dürfen diese Phase noch länger nutzen, um der Ruhe, der Erholung und nicht zuletzt der Bewegung im Freien den nötigen Vorrang einzuräumen. Gleichzeitig sind auch andere Aspekte zu berücksichtigen, die mit den hohen Temperaturen einhergehen. Die Insekten sind eindeutig genauso erfreut über diese Umstände wie unsereins. Anscheinend ist es unvermeidlich, dass sich die Lebensräume von Tier und Mensch überschneiden. Daher ist es vielleicht gut, wieder einmal auf natürliche und vor allem pflanzliche Methoden zu achten, die wir verwenden können, um manche Plagegeister zumindest auf Abstand zu halten. Der Baldrian (Valeriana officinalis), der zur Familie der Geißblattgewächse gehört, ist ein ohnehin sehr bekanntes Heilkraut. Die positive Kraft, die sich in dieser Pflanze birgt, steckt vor allen in seiner Wurzel. Ätherisches Öl, Terpene und Flavonoide zählen neben anderen Wirksubstanzen zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Baldrians. Zudem entströmt dem unterirdischen Wuchsteil auch ein charakteristischer Geruch, den man durchaus als sehr eigen bezeichnen kann. Das sehen übrigens auch Mücken und Fliegen so, die dieses Aroma gar nicht schätzen. Weiß man darum, so ist es möglich, damit gegen eine zu starke Präsenz des fliegenden Volkes etwas zu unternehmen. Um eine Tinktur anzusetzen, gräbt man die frische Wurzel der Baldrianpflanzen aus und säubert sie anschließend penibel. Danach schneidet man die geerntete Ware ganz klein und füllt sie in ein Glasgefäß, bis dieses halb voll ist. Dann mit einem guten Obstbrand übergießen und an einem sonnigen Platz im Zimmer 2 Wochen lang verschlossen stehen lassen. Jeden Tag einmal gut durchschütteln. Zum Schluss abseihen und in dunkelglasige Fläschchen füllen. Am besten kühl lagern. Um in einem Raum eine Atmosphäre zu schaffen, die Fliegen und Mücken fernhält, nimmt man eine Schale aus Glas oder Porzellan und legt dessen Boden mit Watte aus, die man mit Baldriantinktur beträufelt. So kann die Tinktur langsam verdunsten und sich gut im Zimmer verteilen. Das hilft mit, um Fliegen und Mücken nach Möglichkeit zu vertreiben. Alle paar Tage gibt man wieder einige Tropfen auf die Watte. Das hat zudem eine beruhigende Wirkung auf diejenigen von uns, die sich dort aufhalten. www.kraeuterpfarrer.at Was ein gutes Essen erst zu dem macht, was es ist, das ist gewiss die rechte Art des Würzens und des dazugehörenden Abschmeckens. Denn immerhin kommt man mit einer Beliebigkeit, wie die Speisen angerichtet werden, nicht weit. Und so ist es nur recht und gut, die einzelnen Nuancen zu kennen, die es braucht, um die Genießenden nicht nur zufriedenzustellen, sondern darüber hinaus auch noch zu überraschen. Ich nehme als Beispiel einen herzhaft frischen Sommersalat. Dazu gehört wohl sicher ein gutes Dressing, um ihn verspeisen zu können. Wenn sich die heutigen Zeilen um die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) drehen, dann dürfen wir ruhig auf den Boden der Realität zurückkehren. Denn immerhin liegt vor uns die Tatsache, dass wir in dem aromatischen und herrlich duftenden Kraut eine probate Unterstützerin an unserer Seite haben, die uns hilft, das Leben mit wohltuenden Akzenten zu versehen. Der Lippenblütler Melisse kann ganz leicht im eigenen Garten gezogen werden. Sobald die Blätter in reicher Zahl vorhanden sind, geht man daran, diese für die Küche zu verwerten. Gerne werden sie als Dekoration am Teller verwendet. Das ätherische Öl, das sich in den Pflanzenteilen der Melisse befindet, hat nicht nur einen angenehmen Duft, sondern wirkt zugleich auch beruhigend und ausgleichend. Daher ist es nur zu empfehlen, wenn ein Tee mit diesem Heilgewächs aufgegossen und konsumiert wird, um nervöse Zustände zu begleiten. Die frischen Blätter eignen sich zudem dafür, einen Essig aufzubessern. Dieser kann für Speisen genauso verwendet werden als auch für die Pflege der Haut. Gerade im Sommer sollte man an dem sympathischen Heilkraut Melisse nicht vorübergehen, sondern es auf vielfältige Weise in Anspruch nehmen. In 1 Liter Obstessig setzt man 14 Tage lang ca. 100 g frisch abgezupfte und gesäuberte Blätter sowie Triebspitzen der Melisse an. Danach ist der Essig gebrauchsfertig. Er wird als Ergänzung eines Salatdressings zum Einsatz gebracht. Mit Wasser verdünnt, kann er überdies für Hautwaschungen verwendet werden. Das verleiht unserer äußeren Schicht einen guten Teint und wirkt zugleich erfrischend und stärkend. www.kraeuterpfarrer.at Erzählungen von Belagerungen gehören wohl zu allen Geschichten und Schilderungen der längst zurückliegenden kriegerischen Auseinandersetzungen hierzulande und in praktisch allen Regionen unseres Globusses. Letztendlich ist das alles mit einem Blutzoll verbunden, der in Zukunft von uns selbst durch Friedensbemühungen unbedingt vermieden werden sollte. Auf ganz anderer Ebene vollzieht sich ein Angriff, der wohl oder übel in den Vorgängen der Natur automatisch integriert zu sein scheint. Die Rede ist von fliegenden Insekten wie Mücken (= Gelsen), die äußerst lästig werden können. Ich möchte diese Plagegeister heute mit der Petersilie (Petroselinum hortense) in Verbindung bringen, was nicht unbedingt von vornherein einsichtig sein mag. Denn die Petersilie hat ihren angestammten Platz entweder im Gemüsebeet oder in der Küche. Und das zu Recht. Diese Pflanze zählt zur Familie der Doldenblütler. Betreibt man anhand dieses Gewächses quasi eine botanische Ahnenforschung, so führen die Linien zurück zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Petersilie, das im äußersten Nordwesten des afrikanischen Kontinentes angesiedelt werden kann, zusätzlich aber ebenso im östlichen Mittelmeerraum. Im Laufe der Zeit hat man die Petersilie auch in Europa kultiviert, wo sie heutzutage als Gewürzkraut praktisch nicht mehr wegzudenken ist. In den ober- und unterirdischen Wuchsteilen bergen sich Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Flavonoide und eine Reihe von Terpenen, die sich beim Zerkleinern der Pflanze durch Verdunsten verflüchtigen. Dadurch setzt sich ein Aroma frei, das nicht jedem schmeckt, schon gar nicht den blutsaugenden Plagegeistern in Gewässernähe. So will ich heute einmal einladen, die Petersilie als vorbeugenden Schutzschild in Betracht zu ziehen. Frische zerdrückte Blätter der Petersilie kann man hernehmen, um damit verschiedene Hautstellen zu betupfen. Oder man nimmt einen Ansatz, den man mit dem Petersiliengrün und einem pflanzlichen Öl (etwa kaltgepresstes Olivenöl) selbst hergestellt hat. Für Letzteres setzt man eine beliebige Menge an zerkleinerten Blättern zumindest 1 Woche lang in dem Öl an, bevor man es abseiht und dann als mückenabwehrende Einreibung verwendet. www.kraeuterpfarrer.at Zu den Freuden eines schönen Sommers zählt wohl einiges. Das Genießen der Wärme, die freie Zeit im Urlaub, ein schmackhaftes Eis zwischendurch oder einfach nur das Ausrasten im Schatten eines Baumes. Es gleicht meiner Meinung nach einem Wunder, wie beständig das Blätterdach sich in die pralle Sonne zu stellen vermag, ohne dabei Schaden zu nehmen. Gewiss ist dafür auch die nötige Versorgung mit Wasser notwendig, um nicht zu vertrocknen, wie wir es leider auch zunehmend in den Wäldern erleben. Umso wertvoller ist es daher, dass es die Bäume gibt. So will ich heute ganz speziell die Hainbuche (Carpinus betula) nennen. Ihr Name täuscht ein wenig, denn in der botanischen Ordnung zählt die Hainbuche zu den Birkengewächsen. Aber die Rinde und die Form der Blätter können gerade im frühen Wuchsalter nur bei genauerem Hinsehen von denen der Rotbuchen unterschieden werden. Die Hainbuche besitzt in der Forstwirtschaft keinen großen ökonomischen Stellenwert. Doch ist sie andererseits für eine gute und vor allem natürliche Waldgemeinschaft gerade im Flach- und Hügelland unentbehrlich. Ihr Blattwerk enthält wertvolle Gerb- und Bitterstoffe. Die kann man sich auch für die Pflege des Wohlbefindens zunutze machen. Gerade dann, wenn man sich im Sommer oft abgespannt fühlt oder sich immer wieder ein Gefühl der Müdigkeit einstellt, ist die Hainbuche eine brauchbare Partnerin. Das, was wir als kühlend und erholsam im Schatten eines Baumes empfinden, lässt sich quasi als guter Effekt auch auf die Physis via Haut übertragen. Immerhin ist es die Kraft der Natur, die je neu unser Leben ergänzt und dafür sorgt, mit den vielen Herausforderungen geistiger und leiblicher Art besser umgehen zu können. Schauen wir also darauf, wie wir persönlich etwas dazu beitragen können, dass die Vielfalt der Pflanzen hierzulande erhalten bleibt, wo so viel Nützliches für uns Menschen abfällt, und sei es eben nur ein Blatt von der Hainbuche. Hat man ein Gefäß zur Hand, das ca. 1/2 Liter fasst, füllt man es mit frisch abgezupften und kleingeschnittenen Blättern der Hainbuche bis zum Rand auf. Diese Menge wird daraufhin mit 2 Liter kaltem Wasser am Herd zugestellt. 5 Minuten lang aufkochen und danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Zum Schluss abseihen und dem Badewasser in der Wanne beifügen. Bloß 5 Minuten darin baden und dann wieder heraussteigen. Anschließend die Haut mit einem geeigneten Kräuterauszug wie etwa Quendel-Hautwasser abreiben. Das erfrischt und unterstützt die Lebensfreude. www.kraeuterpfarrer.at
Vitamine für die Zähne
Liefern die Hagebutten
Hagebutten-Tee für die Zähne
Heckenrose oder Hundsrose (Rosa canina) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Gesundes Gemüse
Artischocken kann man entsaften
Artischockensaft frisch genießen
Artischocke (Cynara scolymus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Das Schlafen fördern
Mit Dill unterstützen
Tee mit frischem Kraut
Dill (Anethum graveolens) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Vitaminstoß für die Haut
Die Gurkenzeit dafür nutzen
Bad mit Gurken
Gurke, Blütentrieb und aufgeschnittene Frucht (Cucumis sativus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Transpiration bremsen
Salbei kann dabei helfen
Tee bei übermäßigem Schwitzen
Kräutertee “Übermäßiges Schwitzen” ⓒ Foto: Reinhard Podolsky
Fliegen können lästig sein
Pflanzliche Abwehr mit Baldrian
Tinktur gegen lästige Insekten
Baldrian (Valeriana officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Ein duftendes Kraut
Melisse als Hilfe für das Essen und die Haut
Melisse in Essig ansetzen
Melisse oder Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Pflanzliche Mückenabwehr
Nach Petersilie duften
Gegen Mückenstiche vorbeugen
Petersilie (Petroselinum hortense) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Erfrischung vom Baum
Hainbuchen steigern die Agilität
Badezusatz mit Blättern
Hainbuchenzweig mit Früchten und Blütenzweig (Carpinus betula) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya