Erfrischung vom Baum

12. Juli 2020

Hainbuchen steigern die Agilität

Zu den Freuden eines schönen Sommers zählt wohl einiges. Das Genießen der Wärme, die freie Zeit im Urlaub, ein schmackhaftes Eis zwischendurch oder einfach nur das Ausrasten im Schatten eines Baumes. Es gleicht meiner Meinung nach einem Wunder, wie beständig das Blätterdach sich in die pralle Sonne zu stellen vermag, ohne dabei Schaden zu nehmen. Gewiss ist dafür auch die nötige Versorgung mit Wasser notwendig, um nicht zu vertrocknen, wie wir es leider auch zunehmend in den Wäldern erleben. Umso wertvoller ist es daher, dass es die Bäume gibt. So will ich heute ganz speziell die Hainbuche (Carpinus betula) nennen. Ihr Name täuscht ein wenig, denn in der botanischen Ordnung zählt die Hainbuche zu den Birkengewächsen. Aber die Rinde und die Form der Blätter können gerade im frühen Wuchsalter nur bei genauerem Hinsehen von denen der Rotbuchen unterschieden werden. Die Hainbuche besitzt in der Forstwirtschaft keinen großen ökonomischen Stellenwert. Doch ist sie andererseits für eine gute und vor allem natürliche Waldgemeinschaft gerade im Flach- und Hügelland unentbehrlich. Ihr Blattwerk enthält wertvolle Gerb- und Bitterstoffe. Die kann man sich auch für die Pflege des Wohlbefindens zunutze machen. Gerade dann, wenn man sich im Sommer oft abgespannt fühlt oder sich immer wieder ein Gefühl der Müdigkeit einstellt, ist die Hainbuche eine brauchbare Partnerin. Das, was wir als kühlend und erholsam im Schatten eines Baumes empfinden, lässt sich quasi als guter Effekt auch auf die Physis via Haut übertragen. Immerhin ist es die Kraft der Natur, die je neu unser Leben ergänzt und dafür sorgt, mit den vielen Herausforderungen geistiger und leiblicher Art besser umgehen zu können. Schauen wir also darauf, wie wir persönlich etwas dazu beitragen können, dass die Vielfalt der Pflanzen hierzulande erhalten bleibt, wo so viel Nützliches für uns Menschen abfällt, und sei es eben nur ein Blatt von der Hainbuche.

Badezusatz mit Blättern

Hat man ein Gefäß zur Hand, das ca. 1/2 Liter fasst, füllt man es mit frisch abgezupften und kleingeschnittenen Blättern der Hainbuche bis zum Rand auf. Diese Menge wird daraufhin mit 2 Liter kaltem Wasser am Herd zugestellt. 5 Minuten lang aufkochen und danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Zum Schluss abseihen und dem Badewasser in der Wanne beifügen. Bloß 5 Minuten darin baden und dann wieder heraussteigen. Anschließend die Haut mit einem geeigneten Kräuterauszug wie etwa Quendel-Hautwasser abreiben. Das erfrischt und unterstützt die Lebensfreude. www.kraeuterpfarrer.at Hainbuchenzweig mit Früchten und Blütenzweig (Carpinus betula) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya