Die Beeren der Eberesche
Die Schlagzeilen häufen sich. Immer wieder ist von Phänomenen die Rede, die ein Indiz für ein Ungleichgewicht in der Natur darstellen. Das betrifft Murenabgänge in gleicher Weise wie etwa das Auftreten von invasiven Arten bei Tier und Pflanze. Die sogenannten Neophyten machen gar manchen zu schaffen, da sie heftige allergische Reaktionen hervorrufen können. Da gewinnen meiner Meinung nach einmal mehr die Bäume wieder an Bedeutung, die so vieles in unserer unmittelbaren Umgebung stabilisieren, reinigen und ausgleichen können. Die Eberesche (Sorbus aucuparia) scheint auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas Besonderes zu sein. Ich persönlich mag aber diesen Baum seit meiner Kindheit, da ich zur Winterszeit gerne vom Fenster aus die Vögel wie etwa Gimpel oder Seidenschwänze beobachten konnte, die sich an den dort noch befindlichen Früchten Sättigung verschafften. Gewiss sind diese rot gefärbten Gaben der Eberesche viel eher unter dem Namen Vogelbeeren bekannt, doch profitiert nicht bloß das gefiederte Volk davon. Seit langen Zeiten hat sich auch der Mensch die Vorteile des zu den Rosengewächsen zählenden Baumes zunutze gemacht. Die Blätter und die Blüten der Eberesche eignen sich getrocknet als Grundlage für einen Tee, der begleitend bei Atembeschwerden oder bei Verdauungsproblemen getrunken werden kann. Alte Aufzeichnungen empfehlen einen derartigen Aufguss ebenso bei Hämorrhoiden. Die getrockneten Beeren wiederum sind reich an Gerb- und Bitterstoffen und können daher desgleichen bei manchen Beschwerden dienlich sein. Vergessen möchte ich darüber hinaus nicht auf den Vitamingehalt sowie auf das Pektin, die diesen Früchten zudem eigen sind. Nicht wenige Menschen klagen über Migräne, die sich auf verschiedene Arten äußern kann. In den Ebereschen gibt es auch dafür eine lindernde Wirkung.
Getrocknete Beeren einnehmen
Von Kräuterpfarrer Weidinger stammt folgender Tipp: Bei Migräne zweimal täglich 1 Teelöffel voll getrocknete Ebereschenfrüchte zu sich nehmen. Vorher jedoch kurz in Wasser einweichen, dann gut kauen. Die Menge auf keinen Fall überschreiten. Das kann man kurmäßig bis zu 3 Wochen durchführen. Nur anwenden, sofern der eigene Magen dies auch verträgt.
Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die freie Zeit bringt viele Vorteile mit sich. Man kann hinfahren, wo man möchte, darf sich Zeit nehmen für das, was das Jahr über nicht durchgeführt werden konnte und schenkt uns die Möglichkeit, nicht zuletzt auch für die Gesundheit etwas zu tun. Immerhin geht dieses Thema ganz leicht im Getriebe des beruflichen Alltags nur allzu oft unter. Im Salbei (Salvia officinalis) finden wir einen Partner, der uns gerade in den warmen Wochen und Monaten begleitet. Er gedeiht in vielen Kräuterbeeten, die auch in Parkanlagen gerne gepflegt und hergezeigt werden. Ein Grund mehr, um sich seines Nutzens zu bedienen. Das Thema Blutreinigung scheint meist nur in der Frühlingszeit auf dem Tablett zu liegen. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass gerade im Sommer der Körper sehr vielen Herausforderungen gegenübersteht, die einerseits aufgrund hoher Außentemperaturen vorliegen und andererseits ebenso mit der oft deftigen und genussvollen Ernährung einhergehen. Die Gerb- und Bitterstoffe des Salbeis können dahingehend viel bewirken. Darüber hinaus erweisen sich auch die ätherischen Öle in den Blättern des einst mediterranen Lippenblütlers gerade für unser Blut als wertvoll. Übrigens möchte ich weiters auf die Vorteile hinweisen, die der Salbei parat hält, wenn es darum geht, die hohe Aktivität der Schweißdrüsen zu drosseln. Aber darauf kann ich ein andermal näher eingehen. Heute möchte ich vor allem das Innere unserer Physis betrachten. Funktioniert der Stoffwechsel gut und kann das Blut seine Arbeit im Versorgen der einzelnen Glieder und Organe ordnungsgemäß vollziehen, so führt dies zu einem Wohlbefinden, das wir uns durchaus im Urlaub gönnen sollten. Nur so können wir letzten Endes für all das Kraft schöpfen, was danach wiederum ansteht. Von getrockneten und zerkleinerten Blättern des Echten Salbeis nimmt man 1 Esslöffel voll. Diese Menge übergießt man mit 1/4 Liter qualitätsvollen Weißweins. 1 Stunde lang ziehen lassen und dann abseihen. Schluckweise vor der Hauptmahlzeit trinken. Das trägt dazu bei, dass der Reinigungsprozess des Blutes unterstützt wird und der Umlauf in den Adern besser vollzogen werden kann. Ein schönes Bild kommt meist dann erst zur Geltung, wenn es auch in einem dementsprechenden Rahmen sitzt. Diesen Sachverhalt dürfen wir beim Besuch berühmter Museen feststellen, da wir über die Meister vergangener Jahrhunderte staunen. Für die Maler jeder Zeit wurden Blumen ein Gegenstand der künstlerischen Betrachtung, der in ihren Werken auf verschiedenste Weise seinen Niederschlag fand. Gewiss waren es die Rosen (Rosa), die es den meisten angetan hatten. Daher möchte ich heute diese edlen Gewächse aus dem kostbaren Kunstwerk der Schöpfung Gottes herausgreifen und uns allen bewusst vor Augen stellen. So sehr sie dazu angetan sind, die Gärten und Parks zu schmücken, den Liebhabern in züchterischen Formen die Sommerszeit mit Freude und Arbeit zu füllen oder einem lieben Menschen die Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, so gut sind sie auch als gesundheitliche Hilfe zu verwenden. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen nicht nur Gerbstoffe und Gerbsäuren, sondern auch ätherisches Öl, Flavonoide und Saponine. Um diese Wirkkräfte abzurufen, konzentriert man sich vor allem auf das Sammeln der Blütenblätter. Der günstigste Zeitpunkt des Pflückens derselben ist jener, da sich die Blüten öffnen. Nach dem Abzupfen legt man sie locker in einen Korb, ohne sie zu zerdrücken. Danach gibt man sie am besten auf einen Rahmen gespannten Baumwollstoff, um diese wertvolle Droge an einem schattigen und luftigen Ort trocknen zu lassen. Übrigens sollte man sich vorzugsweise der Blütenblätter der roten Sorten bedienen. Der beruhigende Effekt, der von Rosenblüten ausgeht, kann insbesondere bei Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen eine Minderung der Beschwerden mit sich bringen. Am besten gießt man sich dann einen Tee mit diesen Gaben aus dem Garten auf, mit dem man morgens und abends gleichsam den Tag einrahmt. 2 Teelöffel mit getrockneten Blütenblättern roter Rosensorten werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Diesen Tee kann man eine Zeitlang täglich morgens nach dem Aufstehen trinken und dann am Abend eine 3/4 Stunde vor dem Schlafengehen jeweils 1 Tasse davon. Das trägt zur Blutreinigung bei und hat überdies eine beruhigende sowie ausgleichende Wirkung. Das Angebot des Sommers ist reich. Die Reisebüros haben nun alle Hände voll zu tun, um die Erwartungen ihrer Kunden so gut wie möglich zufriedenzustellen. Viele Faktoren sind dafür ausschlaggebend, damit der Urlaub fern der Heimat auch wirklich zu einem Erlebnis wird. Mit diesen Zeilen möchte ich jedoch daheimbleiben. Denn Österreich wird als Destination für Kultur, Kulinarik und echte Erholung immer beliebter. Das liegt vor allem auch an den Schätzen der Natur, die hier vor Ort zu entdecken sind. Dafür können wir mehr als dankbar sein. Das Echte oder Gelbe Labkraut (Galium verum) zählt zu den angestammten Kostbarkeiten pflanzlicher Natur. Es kommt auf den Wiesen und Wegrändern des Flach- und Hügellandes schon seit Wochen zur Geltung, zumal es mit seinen tiefgelben Blütenrispen dafür sorgt, seiner Umgebung so etwas wie eine Vergoldung anzulegen, die dem Auge schmeichelt. Doch dahinter steckt mehr als bloßer Schein oder eine beeindruckende Fassade. Als Wirkstoffe finden sich im Gelben Labkraut eben Gelbfarbstoffe, Gerbstoffe, etwas ätherisches Öl und Glykoside. Seit jeher wird es gerne verwendet, um die Drüsentätigkeit im gesamten Körper zu unterstützen. Es stärkt und fördert vor allem auch das Lymph- und Pfortadersystem in unserer Physis. Zudem besitzt diese zu den Rötegewächsen zählende Pflanze einen harntreibenden Effekt. Wer Urlaub macht und eine freie Zeit auskosten darf, der möchte womöglich damit auch auftanken und vor allem vorübergehend zur Ruhe kommen. Dieses Ansinnen kann mit dem Gelben Labkraut gut unterstützt werden. Gott sei Dank braucht man dafür nicht viel investieren. Auch ein Reisebüro ist dazu nicht vonnöten. Vielmehr benötigt es das Vertrauen gegenüber den natürlichen Hilfen aus Gottes schöner Schöpfung. Und die tut sich meist schon vor den eigenen vier Wänden in nächster Umgebung kund. Um sich eines natürlichen Besänftigungsmittels zu bedienen, nimmt man 2 Teelöffel voll getrockneter und zerkleinerter Labkrautblüten und übergießt sie mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Den Tee danach schluckweise trinken. 2 Tassen pro Tag reichen vollkommen aus. Gilt als beruhigende und das Gemüt ausgleichende Maßnahme. Im Team geht vieles leichter. Das sieht man vor allem dort, wo Gemeinschaften durch ein respektvolles und frohes Miteinander gut zusammenarbeiten und letztendlich eine Atmosphäre entstehen lassen, die anziehend wirkt. Wenn wir uns hier an dieser Stelle täglich mit Heilkräutern und gesundheitsfördernden Maßnahmen beschäftigen, so zielt dieses Unterfangen fast ausschließlich auf Menschen ab. Aber ist es nicht so, dass Pflanzen vor allem ihre Rolle im Aufrechterhalten des Gleichgewichts der Natur spielen? Also dürfen auch Individuen aus der Flora ihren Beitrag für Ihresgleichen leisten. Die Kamille (Matricaria chamomilla) ist ein äußerst beliebtes und populäres Gewächs. Sie zählt zu den Korbblütlern und findet im häuslichen Alltag einen häufigen Gebrauch. Denn wenn man einen angeschlagenen Magen hat oder sich nicht wohl fühlt, dann greifen viele zu einer Tasse Kamillentee, um wiederum eine Besserung herbeizuführen. Das liegt an den entspannenden und heilsamen Eigenschaften, die in diesem Heilkraut drinnenstecken. Doch machen wir einen Schritt von unserer eigenen Befindlichkeit Richtung Garten vor der Haustür. Hegt man dort auf den Beeten so manche Gemüsesorten, so herrscht von der Aussaat bis zur Ernte wohl kein Automatismus vor, der ein schad- und problemloses Wachstum garantieren würde. Pflanzen sind sehr dankbar, wenn man ihre Immunkraft unterstützt. Mit dem Kraut der Kamille kann dies geschehen. Unter dem Motto „Pflanzen helfen Pflanzen“ darf man ruhig darüber staunen, wie sich in der Schöpfung so manches ergänzt und somit das Leben erleichtert. Eine Handvoll Kamillenblüten setzt man 24 Stunden zugedeckt in 1 Liter lauwarmen Wasser an. Danach abseihen, den Rückstand auspressen und die so erhaltene Flüssigkeit im Verhältnis 1 : 5 mit Wasser verdünnen. Damit gießt man den Boden der Gemüsebeete, um vor allem das Wurzelwerk der Pflanzen zu stärken und gegen Fäulnis bzw. andere Krankheiten zu wappnen. Man kann aber auch den Kompost damit befeuchten, um so schon vorbeugend die Düngung anzureichern. Eben noch habe ich ein Dessert verkostet, das mir wunderbar mundete. Es kann ja niemand etwas dagegen haben, wenn man sich nach einem guten Essen noch einen Nachschlag süßer oder frischer Natur gönnt. Genießen ist nicht verboten, sofern nicht für sich selbst bzw. andere ein Nachteil daraus erwächst. Es kommt eben ganz darauf an, wie die Ingredienzien beschaffen sind, die man hierfür verwendet. In meinem Fall war es ein Zweig des Ysops (Hyssopus officinalis), der mitsamt seinen aromatischen Blüten der köstlichen Nachspeise den geschmacklichen Kick verschaffte. Meine Nachbarn am Tisch fragten mich auch gleich, was das denn für ein Gewürzkraut sei. Im Ysop finden wir eine Pflanze vor, die mediterranen Ursprungs ist und die seit langem sehr gern in den Kräuter- und Küchengärten nördlich der Alpen gezogen wird. Dieses Gewächs zählt zu den Lippenblütlern und enthält neben ätherischem Öl auch Gerb- und Bitterstoffe in seinen Wuchsteilen, weiters noch Flavonoide und Terpene. In seiner Wirkung unterstützt der Ysop die Tätigkeit vieler Drüsen in unserem Leib. Zudem hellt er das Gemüt auf und wirkt allgemeinen Schwächezuständen entgegen. Daher kann dieses Heilkraut gerade im Sommer von Vorteil sein. Ist man bei wärmeren oder auch vorübergehend kühleren Temperaturen wie gegenwärtig bestrebt, den Flüssigkeitshaushalt in rechter Weise zu beachten, so ist es durchaus angebracht, die einzelnen Kräutertees dabei nicht außer acht zu lassen. Ob man diese jedoch warm trinkt oder vorher auskühlen lässt, bleibt dem eigenen Belieben überlassen. Die Kräuter tragen auf jeden Fall etwas dazu bei, um sich fit und gesund durch den Sommer zu bewegen. Eine Möglichkeit besteht darin, dies mit einem Ysoptee zu praktizieren. Von dem getrockneten und zerkleinerten Kraut des Ysops nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und dann 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und – wenn gewünscht – mit einem Schuss frisch gepresstem Zitronensaft ergänzen. Als Tagesration 2 Tassen davon trinken. Das hilft mit, eine übermäßige Schweißabgabe zu reduzieren und muntert die ganze Physis auf. Wenn wir unseren Alltag gestalten, so wollen wir das mit möglichst qualitätsvollen Gebrauchsgegenständen, Speisen und sonstigen Annehmlichkeiten durchführen. Falls es das eigene Konto zulässt, sind wir durchaus bereit, auch höhere und gleichzeitig dem eigentlichen Wert entsprechende Summen dafür zu investieren. Die gottgeschenkte Mutter Natur berechnet keine Preise für ihr Angebot, das uns oft in nächster Umgebung zur Verfügung steht. Es bedarf bloß unserer Aufmerksamkeit, um sie für unser Wohl zeitgerecht zu nutzen. Im Dost (Origanum vulgare) finden wir einen derart hoch zu schätzenden Pflanzenfreund vor. Man nennt diesen Lippenblütler auch Wilder Majoran oder einfach nur Oregano. In den sommerlichen Wochen kommt das Gewürzkraut zur vollen Entfaltung und ziert die Böschungen und Wegränder mit seinen zart rosa-violett gefärbten Blüten. Das wissen ebenfalls die fliegenden Insekten zu schätzen und strömen daher in Heerscharen zum Dost, um dort den Nektar abzuholen. Im Wilden Majoran finden sich ätherische Substanzen, Gerb- und Bitterstoffe, das antibakterielle Thymol und sogar etwas an Vitamin C. So sehr diese Palette an Wirkstoffen auch angetan ist, dem Körper von innen her eine Unterstützung zu bieten, wenn man z. B. die Droge für einen Tee verwendet, so sollte man darüber hinaus auf die Haut nicht vergessen. Gerade für die Haut auf unserem Gesicht und unseren Händen kann es gut sein, mit hochwertiger Naturkosmetik dieselbe zu stärken und zu reinigen. Ein ganz einfaches Hausmittel, das weder viel kostet noch kompliziert zuzubereiten ist, kann das ganze Jahr über zur Anwendung kommen. Den Dost, den man dafür braucht, sollte man jedoch gegenwärtig ernten und trocknen, um später nicht leer auszugehen. Von einem getrockneten Gemisch aus Blüten und Blättern des Wilden Majorans nimmt man 1 Handvoll und übergießt diese Menge mit 1 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Danach den Absud in einem geeigneten Gefäß mit dem vorgesehenen Waschwasser mischen und das Gesicht und die Hände fest damit waschen und abreiben. Das wirkt sich kräftigend und reinigend auf die Haut aus. Was uns in Zukunft als europäische Bürger sehr beschäftigen wird, ist wohl das gute und möglichst konfliktarme Verhältnis zwischen den unterschiedlichen Generationen bzw. Lebensaltern. Gewiss galt es schon zu allen Zeiten, den Jungen den Vortritt zu lassen, um sich in rechter Weise entfalten zu können. Genauso sollten auch die älteren Familienmitglieder in Würde und Geborgenheit ihrem Lebensende entgegenblicken dürfen. Ich denke, dass es angesichts der demographischen Prognosen ziemlich vieler Anstrengungen bedürfen wird, um hier die richtige Balance zu finden. Die Schafgarbe (Achillea millefolium) ist ein Heilkraut, das allein schon durch seine Blattphysiognomie einen Verweis darauf gibt, sehr feinfühlig und sensibel zu sein. Denn die ziselierte und zarte Struktur ihrer grünen Wuchsteile ist alles andere als grob und derb. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen, Bitter-, Gerb- und Mineralstoffe, Salicylsäureverbindungen und ätherisches Öl. Und in seiner Wirkung erweist sich der Korbblütler als entzündungshemmend, entkrampfend, schmerzlindernd und antibakteriell. Sucht nun ein schon reiferer Zeitgenosse nach einer Unterstützung seitens der Schafgarbe, so kann dies bei Nervenleiden genauso erfolgen wie bei Juckreiz auf der Haut oder bei Beschwerden, die lästige Hämorrhoiden mit sich bringen. Das Thema Akne oder Nachbehandlung von heilenden Wunden kann für jüngere Erdenbürger mehr auf der Tagesordnung stehen als bei schon Betagten, die bei allem vorsichtiger ans Werk gehen. Generell hat die Schafgarbe die Eigenschaft, bei hormonellen Veränderungen den Betroffenen ausgleichend zur Seite stehen zu können. Das besitzt gerade in der Pubertät und im Wechsel eine nicht zu verleugnende Aktualität. Da nun gerade die hohe Zeit der Schafgarbe auf den Wiesen ihren Verlauf nimmt, wäre es schade, nicht auf dieses wertvolle Gewächs zu achten. Von einem Gemisch aus Blüten und Blättern der Schafgarbe nimmt man 150 g und übergießt diese Menge mit ungefähr 2 Liter kochendem Wasser. Beides zusammen noch auf den Herd stellen und eine Weile aufwallen lassen. Dann von der Platte nehmen und 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Jetzt erst abseihen und dem Badewasser beifügen. Ca. 1/4 Stunde in der Wanne bleiben. Das stärkt die Haut, hilft dem Hormonhaushalt und unterstützt heilende Prozesse. Die Zeit nach der sommerlichen Sonnenwende bedeutet nicht nur für viele Kinder und Studenten, endlich die ersehnten Ferien auskosten zu dürfen. Geht oder fährt man offenen Auges durch die Natur, dann wird man unwillkürlich auf eine Pracht treffen, die man eigentlich aus dem Frühling kennt. Dort, wo auf eher trockenen Hängen und Rasenflächen nicht zu sehr die menschliche Hand bzw. Mähmaschine ihr Regiment führt, können viele Arten an Kräutern und Blumen ihre Blüten zur Entfaltung bringen. Dies ist momentan auch bei der Großblütigen Königskerze (Verbascum densiflorum) der Fall. Bildet sie im ersten Jahr wohl eine eher bescheidene Blattrosette aus, ist sie im darauffolgenden Jahr nicht mehr zu übersehen, weil ihr aufrechter Blütenstand eine hohe Zahl an gelben Blüten aufgehen lässt und der prallen Sonne entgegenhält. Sie sammelt gleichsam die Energie des gleißenden Himmelskörpers und ist imstande, diese für die Menschen umzuwandeln. In den Blüten finden sich entzündungshemmende und schleimige Substanzen, die in der Naturheilkunde als wertvoll erachtet und somit auch zur Anwendung weiterempfohlen werden. Das gilt vor allem bei Beschwerden rund um entzündete Atemwege in Form von Erkältungen oder Bronchialkatarrhen. Dann ist es recht und gut, sich einen Tee mit den Blüten der Königskerze aufzugießen. Die Blütendroge lässt sich aber auch noch in anderen Belangen nutzen. Nicht selten kommt es vor, dass jemand unter Ohrenschmerzen leidet. Und immer wieder höre ich von Schmerzen, die jemand aufgrund arthritischer Gelenke zu spüren bekommt. In diesem Fall ist es dann ratsam, die Königskerze äußerlich zu verwenden. Hierfür lässt sich ein Hausmittel herstellen, das sehr gute Dienste leisten kann. Voll ausgebildete Blüten der Königskerze werden vorerst im Schatten gut durchgetrocknet. 25 g davon setzt man 14 Tage lang in 1/2 Liter kaltgepresstem Olivenöl oder einem anderen pflanzlichen Öl eigener Wahl an. Dann abseihen und zusätzlich durch ein Stück Leinen filtrieren. Abfüllen und lichtgeschützt sowie kühl lagern. Bei arthritischen Leiden, die Schmerzen verursachen, kann man das Öl als lindernde Einreibung verwenden. Was sind die Vorzüge der sommerlichen Urlaubszeit? – Da wird man wohl eine ganze Palette an Antworten darauf parat haben. Entspannung, Ruhe, in den Tag ohne Druck hineinleben oder einfach nur blau machen sind bloß einige wenige Vorschläge hierfür. Gar viele werden es schätzen, in der Früh länger liegen bleiben zu können. Und doch ist es oft schade, die Zeit dem Sonnengang nach gar nicht wahrzunehmen. Daher ist es durchaus auch angebracht, gerade die ersten Stunden des Tages bewusst in Angriff zu nehmen. Im Eisenkraut (Verbena officinalis) dürfen wir einen Partner entdecken, der uns dahingehend eine Unterstützung bereitstellen kann. In erster Linie sind es die Gerb- und Bitterstoffe, die sich in diesem heilsamen Gewächs befinden, die in mehrerer Hinsicht als die Gesundheit fördernd gelten. Denn immerhin werden Leber, Milz und Nieren dadurch positiv angeregt. In weiterer Folge sind vermehrte Aufmerksamkeit und ein konzentriertes Arbeiten besser möglich. Das Eisenkraut erweist sich jedoch ebenfalls bei Magenbeschwerden, bei Durchfall und Appetitlosigkeit als eine dem Leib zuträgliche Hilfe. In der Regel verwendet man das frische oder das getrocknete blühende Kraut, um sich damit einen Tee aufzugießen. Genau diese Vorgangsweise möchte ich heute empfehlen, um am frühen Morgen besser auf Touren zu kommen. Denn wir wissen aus unserer täglichen Erfahrung nur zu gut, dass uns so manche Starthilfe nach dem Aufstehen nottut. Es muss ja nicht immer die Trägheit sein, die Oberhand gewinnt, um die Zeit ungenützt vorüberstreichen zu lassen. Gerade in den freien Wochen erweisen sich oft die Morgenstunden als ein kostbares Geschenk. Also, warum sollte man daher nicht das Eisenkraut zu Hilfe nehmen, um die Sonne zu begrüßen und den neuen Tag von Beginn an auszukosten? 2 gehäufte Teelöffel des frischen oder getrockneten blühenden Eisenkrautes werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Mit etwas Honig und einem Schuss frisch gepresstem Zitronensaft aufbessern. Gleich vor dem Frühstück schluckweise trinken. So lässt sich die Morgenmüdigkeit leichter überwinden.
Blutreinigung im Sommer
Am besten mit Salbei
Salbei in Wein
Salbei blühend (Salvia officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Den Tag einrahmen
Mit Rosen-Blütenblättern
Teeaufguss mit Rosen-Blütenblättern
Rote Rose ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Besänftigung auf Wiesengrund
Das Echte Labkraut nutzen
Aufguss mit Labkraut
Gelbes oder Echtes Labkraut (Galium verum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kamille fürs Gemüsebeet
Schutz vor Wurzelkrankheiten
Ansatz mit Kamille
Kamillenzweiglein (Matricaria chamomilla) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Gesundes Getränk
Mit Ysop aufgießen
Aufguss mit Ysop
Ysop (Hyssopus officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Für Gesicht und Hände
Dost pflegt und reinigt
Hautreinigung mit Dost
Dost oder Oregano (Origanum vulgare) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kräuterbad für Jung und Alt
Die Schafgarbe als Zusatz
Badezusatz zubereiten
Schafgarbe mit Wurzel (Achillea millefolium) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Der Blüten hohe Zeit
Auch bei den Königskerzen
Blüten in Öl ansetzen
ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Lebensfreude und Munterkeit
Fördert das Eisenkraut
Morgentee zum Munterwerden
ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya