Der Blüten hohe Zeit

11. Juli 2019

Auch bei den Königskerzen

Die Zeit nach der sommerlichen Sonnenwende bedeutet nicht nur für viele Kinder und Studenten, endlich die ersehnten Ferien auskosten zu dürfen. Geht oder fährt man offenen Auges durch die Natur, dann wird man unwillkürlich auf eine Pracht treffen, die man eigentlich aus dem Frühling kennt. Dort, wo auf eher trockenen Hängen und Rasenflächen nicht zu sehr die menschliche Hand bzw. Mähmaschine ihr Regiment führt, können viele Arten an Kräutern und Blumen ihre Blüten zur Entfaltung bringen. Dies ist momentan auch bei der Großblütigen Königskerze (Verbascum densiflorum) der Fall. Bildet sie im ersten Jahr wohl eine eher bescheidene Blattrosette aus, ist sie im darauffolgenden Jahr nicht mehr zu übersehen, weil ihr aufrechter Blütenstand eine hohe Zahl an gelben Blüten aufgehen lässt und der prallen Sonne entgegenhält. Sie sammelt gleichsam die Energie des gleißenden Himmelskörpers und ist imstande, diese für die Menschen umzuwandeln. In den Blüten finden sich entzündungshemmende und schleimige Substanzen, die in der Naturheilkunde als wertvoll erachtet und somit auch zur Anwendung weiterempfohlen werden. Das gilt vor allem bei Beschwerden rund um entzündete Atemwege in Form von Erkältungen oder Bronchialkatarrhen. Dann ist es recht und gut, sich einen Tee mit den Blüten der Königskerze aufzugießen. Die Blütendroge lässt sich aber auch noch in anderen Belangen nutzen. Nicht selten kommt es vor, dass jemand unter Ohrenschmerzen leidet. Und immer wieder höre ich von Schmerzen, die jemand aufgrund arthritischer Gelenke zu spüren bekommt. In diesem Fall ist es dann ratsam, die Königskerze äußerlich zu verwenden. Hierfür lässt sich ein Hausmittel herstellen, das sehr gute Dienste leisten kann.

Blüten in Öl ansetzen

Voll ausgebildete Blüten der Königskerze werden vorerst im Schatten gut durchgetrocknet. 25 g davon setzt man 14 Tage lang in 1/2 Liter kaltgepresstem Olivenöl oder einem anderen pflanzlichen Öl eigener Wahl an. Dann abseihen und zusätzlich durch ein Stück Leinen filtrieren. Abfüllen und lichtgeschützt sowie kühl lagern. Bei arthritischen Leiden, die Schmerzen verursachen, kann man das Öl als lindernde Einreibung verwenden. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya