Veilchen für die Mundschleimhaut
Um ab und zu aus dem stressigen Alltag auszusteigen, darf man sicher in einem verantwortlichen Maß ins Schwärmen kommen. Immerhin hat diese durchaus emotional besetzte Regung etwas mit Staunen zu tun. Und diese Tugend wiederum entspannt Leib und Seele. Anlass dafür bietet wohl in bester Ausformung die gottgegebene Natur, die sich gerade jetzt im Frühling dazu anschickt, Leben zu zeigen, Leben weiterzugeben und Leben zu stärken. Nicht umsonst kehren z. B. die Zugvögel zu uns zurück, weil es wieder Nahrung und annehmbare Temperaturen hierzulande gibt. Das Wohlriechende Veilchen (Viola odorata) setzt auf pflanzlicher Seite nun ein kräftiges Zeichen der Rückkehr zu voller Pracht und Farbe. Und je neu darf man darüber staunen und eben – wie viele Dichter schon vor uns – ins Schwärmen kommen. So klein dieses Gewächs auch ist, sollte man doch nicht meinen, es hier mit einem Schwächling oder einer zarten und gar bedauernswerten Kreatur zu tun zu haben. Keine Geringere als Hildegard von Bingen weiß unter anderem, dass die Verwendung des Veilchens das Herz stärkt und die Lunge kräftigen kann. In den einzelnen Wuchsteilen des Frühlingboten stecken aber auch entzündungshemmende Substanzen, die man durchaus für das eigene Wohl abrufen und nutzen kann. Das Veilchen ist, wollte man ihm eine besondere Fähigkeit zusprechen, ein Spezialist für die Haut. Das gilt jedoch nicht nur für die äußere Schutzschicht, die man sieht und leicht mit den eigenen Händen angreifen kann. Überdies gibt es die sensiblen und mit Schleimhäuten besetzten Zonen im Mund und im Rachen. Und gerade dort können sich Entzündungen und Irritationen bilden. Da reicht es oft schon aus, wenn man z. B. aus einem nicht gerade gründlich gewaschenen Glas trinkt und es so Keime rings um den Gaumen ganz leicht haben, sich einzunisten. Die Folgen davon kennen wir wohl alle. Gut, dass dann auch das Veilchen zur Stelle sein kann, um wieder bessere und schmerzfreiere Zeiten zu ermöglichen.
Aufguss für den Mund
Von einem Gemisch aus frischen und sauberen Veilchenblüten und -blättern, die man zuallererst zerkleinert, nimmt man 2 Esslöffel voll und übergießt sie mit 1/2 Liter kochendem Wasser. Zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Die Hälfte davon verwendet man, um Mund und Rachen bei Entzündungen auf deren Schleimhaut damit kräftig auszuspülen und den Rest an Tee trinkt man danach schluckweise. Ein paar Tage hintereinander praktizieren.
Veilchen (Viola odorata) mit Schmetterlingen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Geduld ist eine Tugend, die man schon genauer bei den Menschen suchen muss, so selten ist sie geworden. Nehmen wir als Beispiel den Transport bzw. den Versand von Produkten her, die wir im Internet gustieren und dann bestellen. Sie sollten möglichst binnen 24 Stunden vor der Haustür stehen. Wenn ich heute von den Blüten und den Blättern des Apfelbaumes (Malus) spreche, dann möchte ich gleich hinzufügen, dass alles zu seiner Zeit zu haben ist. Dafür müssen wir noch ein wenig Geduld aufbringen. Gleichzeitig können wir schon vorausschauend planen, um dann, wenn es soweit ist, den Kairos der Ernte nicht zu versäumen, um für unsere eigene Gesundheit etwas zu tun. Immer wieder lade ich ein, auf die Knospen nicht zu vergessen, die man von bestimmten Baumarten frisch abzupfen und kauen kann. Beim Apfelbaum bietet sich darüber hinaus der frische Laubaustrieb an, um ebenso zuzugreifen. Die jungen Blätter enthalten pflanzliche Wuchsstoffe, Vitamine und Gerbstoffe, die dem Leib und vor allem den Organen wie der Leber gut tun. Am besten pflückt man die sich in der Entfaltungsphase befindlichen Pflanzenteile des Apfelbaums gleich am frühen Morgen, wenn sie noch taufrisch sind. In der Küche verwendet man sie dann am optimalsten als Beigabe zu verschiedensten Salaten. Zusätzlich können sie kleingeschnitten in die Suppe gegeben werden. Oder man verarbeitet sie separat zu Gemüse. Man muss jedoch damit rechnen, dass ihr Geschmack etwas bitter ist, was jedoch gleichzeitig ein Indiz für die Unterstützung der Verdauung darstellt. Übersehen wir am Apfelbaum auch die Blüten nicht. Um ihrer habhaft zu werden, breitet man am einfachsten zu der Zeit, wenn sie bereits zu Boden fallen, unter dem Baum ein großes Leintuch aus, worauf sie landen können. Danach in einen warmen Raum bringen, um sie rasch zu trocknen. Von getrockneten Blütenblättern des Apfelbaumes nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und hernach abseihen. Gleich zu Beginn des Tages trinkt man 1 Tasse dieses Apfelblüten-Tees, um dem Verdauungsmuskel bei Magengeschwüren einen leichten und gleichzeitig heilungsfördernden Trunk zukommen zu lassen. Der Tee sollte in diesem Fall nicht gesüßt werden. Es ist einfach ein Genuss, begabten und begnadeten Sängern und Sängerinnen zuzuhören. Das Herz geht einem auf, wenn die Melodien und Texte mit großer Bravour vorgetragen werden und so ins Ohr dringen, dass das Herz unweigerlich von den Tönen berührt wird. Ich persönlich finde es schade, da ich feststelle, wie wenig oft an Energie investiert wird, um schon im Kindesalter eine Stimme zu trainieren und zu formen. Und ich bin überzeugt, dass wesentlich mehr unserer Mitmenschen musikalisch sein könnten, hätte man ihr dahingehendes Talent gefördert und unterstützt. Im Echten Kümmel (Carum carvi) begegnet uns eine Gottesgabe, die gerade dann sinnvoll verwendet werden kann, da es schlecht um unsere Stimme bestellt ist. Dabei geht es jetzt nicht um einen Wettstreit im Singen oder gar um eine tragende Rolle auf der Opernbühne. Denn alle kann es treffen – Begabte und der Sangeskraft weniger Mächtige –, wenn man schlicht und einfach heiser ist. Meist hängt dies damit zusammen, dass eine Erkältung im Hals- oder Brustbereich unsere Stimme in Schach hält und in extremen Fällen es ganz schwer wird, auch nur wenige Worte über die Lippen zu bringen. Da ist es von vornherein vernünftig, mit dem Reden ganz sparsam umzugehen, um somit automatisch die Stimmbänder zu schonen, die z. B. durch ein oftmaliges Räuspern auf eine ungute Weise gereizt werden. Im Kümmelsamen finden sich wie auch in anderen Früchten von Doldenblütlern gute ätherische Substanzen, die eine heilsame Wirkung in sich bergen und gleichzeitig mithelfen können, dass sich ein festsitzender Schleim im Hals- und Rachenbereich und selbst in den Bronchien verflüssigen und somit leichter abgehen kann. Und genau das wird angestrebt, wenn man sich danach sehnt, wieder besser sprechen und in längerer Folge nach Belieben auch wieder mehr singen zu können. In den Hausmitteln begegnen uns oft äußerst probate Vorgehensweisen, um kleine Leiden wie eben die vorübergehende Heiserkeit wieder zu verabschieden. Vorerst benötigt man 3 Teelöffel voll Kümmelkörner. Diese werden mit einem Mörser angestoßen und in 1/4 Liter Milch gegeben. Dann auf eine Herdplatte stellen und kurz aufkochen. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Am besten abends durchführen. Wer mit der Verwendung von Milch Probleme hat, möge sich eine alternative Flüssigkeit wie etwa bloßes Leitungswasser suchen, um diesen Ratschlag umzusetzen. Destinationen sind allzeit gefragt. Schon allein im weltweiten Waren- und Güterverkehr konzentriert man sich auf Länder, Regionen und Städte, die ausgewählt werden, um Produkte an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Dabei spielt es heutzutage kaum eine Rolle, wie weit eine Distanz ist, die es zu überwinden gilt. Per Flugzeug kommt man auch im Urlaub – um es etwas lyrisch auszudrücken – bis an die Enden der Erde. Umso verwunderlicher ist es daher, dass es gar nicht so leicht ist, die einzelnen Organe in unserem Inneren „anzusteuern“. Mit dem Augentrost (Euphrasia officinalis) möchte ich heute aufzeigen, was ich genau damit meine. Wir wissen von unseren Vorfahren recht gut, wie konkret und wie praktisch man Heilkräuter zum Einsatz brachte, um die Gesundheit zu fördern und die häuslichen und damit die nicht so gravierenden Leiden zu begleiten und nicht selten einer Heilung zuzuführen. Man braucht schließlich nur in den Alltag unserer Großeltern und Urgroßeltern zurückzublicken, um eine derartige Praxis zu belegen. Aufgrund der Zeiten des Wohlstands und des ernährungsmäßigen Überflusses kommt es zu Problemen mit unseren Verdauungsdrüsen, weil bei vielen von uns ein Zuwenig an Bewegung vorliegt bzw. ein Zuviel an schädlichen Fetten, Zucker, Kohlehydraten und dergleichen. Die Gallenblase ist es dann ebenso oft, auf der sich eine derartige Schieflage manifestiert. Im Augentrost, der früher noch viel häufiger in der heimischen Flora vorzufinden war, darf man eine Pflanze entdecken, die reich an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Gerbstoff ist und somit eine entzündungshemmende sowie eine zusammenziehende Eigenschaft besitzt. Genau darüber „freut“ sich die Galle, weil dadurch ihre Arbeit – eben die Produktion des Gallensekretes – erleichtert wird. Somit gilt es also für all jene, die eine gereizte oder gar infizierte Galle aufweisen, genau diese Region anzusteuern, um wieder das innere physische Gleichgewicht herzustellen, das sicher für ein besseres Leben erstrebenswert ist. Von getrocknetem und zerkleinertem blühendem Kraut des Augentrostes nimmt man bloß 1 Teelöffel voll und übergießt diesen mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Bei Beschwerden mit der Galle trinkt man 1 Woche lang jeweils in der Früh nüchtern 1 Tasse voll. Danach 1 Woche aussetzen und genauso lang die Anwendung wiederholen. Vorrangig ist aber die Diagnose durch den Arzt, um den Zustand der Galle abzuklären. Es scheint ja wirklich nicht abzureißen. Da haben einige von uns eine langwierige Erkältung hinter sich, da geht es wie in einem Staffellauf weiter und der nächste wird krank. Es ist auch kaum verwunderlich, denn gerade jetzt, wo die Temperaturen stark schwanken, kann man sich im Handumdrehen einen Infekt zuziehen. Und es dauert wahrlich lange, bis man wieder auf die volle gesundheitliche Höhe zurückkommt. Jeder Ratschlag, um sich gegen eine Verkühlung zu wappnen, ist wohl sehr viel wert. Im Thymian (Thymus vulgaris) dürfen wir eine zuverlässige Hilfe entdecken, die uns in allen Anliegen weiterbringen kann, wenn es darum geht, entzündete Atemwege zu umsorgen und einer Besserung zuzuführen. In den einzelnen Pflanzenteilen des bekannten Lippenblütlers sind ätherische Öle gespeichert, die sich einerseits als lösend und entspannend erweisen, andererseits auch imstande sind, schädliche Keime in Schach zu halten. Und so ist es nur recht und gut, auf verschiedene Weise den Thymian zu verwenden. Ich selbst bevorzuge bei Husten und einer verlegten Lunge den alkoholischen Auszug, den ich dann nur in kleinen Mengen – nämlich löffelweise – zu mir zu nehmen brauche, um eine ärgere Erkrankung der Bronchien abzufangen. Aber der Thymian bleibt mit seinen Heilwirkungen nicht bloß auf die Atemwege allein beschränkt. Nach längeren Krankheiten benötigen nämlich auch die Nerven und das Blut eine Unterstützung, um ebenso wie die übrige Physis zu Kräften zu kommen. Lunge, Nervengeflecht und das Blut hängen ohnehin sehr eng zusammen und können gerade mit dem Thymian neue Vitalität und Stärke erlangen. Daher ist es angezeigt, sich vor allem im beginnenden Frühling mit dem Thymian etwas Gutes zu tun. Um sich einen Tee aufzubrühen und zu trinken, eignen sich sowohl die Randstunden des Tages als auch die Arbeits- bzw. Verschnaufpausen zwischendurch. Das kann man sich so einteilen, wie es für einen persönlich am besten passt. Um die Gesamtkonstitution des Körpers gerade in klimatischen Übergangszeiten zu festigen, kann es vernünftig sein, eine Zeitlang einen Thymiantee zu trinken. Dazu nimmt man 2 Teelöffel voll des trockenen zerkleinerten Krautes, übergießt es mit 1/4 Liter siedendem Wasser und lässt den Aufguss 15 Minuten lang zugedeckt ziehen. Dann in die Tasse leeren und noch zusätzlich, wenn möglich, mit ein wenig Honig süßen. 3 Tassen am Tag reichen aber völlig aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Der Mensch ist ein wunderbares Geschöpf. Er braucht verhältnismäßig lange, bis er wächst, die lebensnotwendigen Vollzüge selbst beherrscht und letztendlich heranreift. Und noch eines: jede und jeden von uns gibt es nur einmal. Unverwechselbar und ganz individuell verbringen wir die uns zugestandene Lebenszeit hier auf der Erde. Kein Wunder, wenn sich so mancher Zeitgenosse im fortgeschrittenen Alter dann und wann wünscht, wieder jung zu sein. Da haben uns die Pflanzen meiner Meinung nach etwas voraus. Denn jedes Jahr erneuern sie sich und fangen von den Wurzeln ausgehend wieder ganz von vorne an, um zu wachsen und zu blühen. Das Gänseblümchen (Bellis perennis) ist wohl eines der besten Beispiele dafür. Ich bin jeden Frühling neu fasziniert und dankbar, da ich die Kraft bewundern darf, die mir in jeder Blüte entgegenstrahlt, die sich im Gras bildet, wo noch vor kurzem Schnee und Eis gelegen sind. Ja, da könnte man fast neidisch werden, wenn man vergleicht, wie wenig wir aushalten, um etwa allein den witterungsmäßigen Herausforderungen zu trotzen. Doch wir müssen nicht alles vermögen. Die Natur ist so angelegt, dass wir einander austauschen und ergänzen. Das Gänseblümchen ist nicht bloß schön anzusehen, sondern birgt auch darüber hinaus wertvolle Inhaltsstoffe, die mithelfen, den Erneuerungsprozess der körpereigenen Zellen zu fördern. Das geschieht vor allem durch die Bitterstoffe, die sich im Frühlingsboten befinden. Zusätzlich kommen noch Schleimstoffe und sogar Vitamine hinzu, die in erster Linie den Atemwegen gut tun. Um sich also der Hilfe des Gänseblümchens zu bedienen, ist es jetzt möglich, ganz frisch auf die Ware zurückzugreifen, die auf sauberen Standorten für uns zur Verfügung steht. Wenn der gegenwärtige Trend ohnehin in Richtung vermehrter Aufnahme von Rohkost geht, dann möchte ich heute den Vorschlag machen, doch dabei auf das Gänseblümchen nicht zu vergessen. Entweder nimmt man frisch geerntete und gesäuberte Blüten und Blätter des Gänseblümchens allein oder man ergänzt damit einen grünen Salat bzw. einen herzhaften Wildkräutersalat. Alles eignet sich als Vorspeise oder als kleine Mahlzeit zwischendurch. Gänseblümchen schmecken angenehm nussartig und erfrischend. Der Genuss der grünen Pflanzenteile hat einen vitalisierenden und entgiftenden Effekt und ist daher vor allem jetzt im Frühling angebracht. Wer sich bewusst darauf eingelassen hat, in der gegenwärtigen Fastenzeit sich im Genuss an Speis und Trank einzuschränken, der hat sicher schon bemerkt, dass es sehr viele Vorteile hat, auf ein Zuviel an Gutem zu verzichten. Das wirkt sich etwa nicht nur auf die Finanzen beim Einkaufen aus, sondern bringt auch für die Vitalität des Leibes und Geistes einiges an Schwung und Erleichterung mit sich. Was sich beim konsequent durchgehaltenen und vernünftig durchgeführten Fasten verändert, ist der Geschmack auf dem eigenen Gaumen. Das kann man ausprobieren, indem man sich mit dem Eisenkraut (Verbena officinalis) auseinandersetzt. Dieses Heilgewächs zählt nämlich zu den gerbstoffhaltigen Bittermitteln unter den pflanzlichen Hilfsangeboten der Natur. Wer also dieses Kraut verwendet, kann davon ausgehen, damit den Magen zu stärken, die Nieren anzuregen und somit den gesamten Stoffwechsel anzuregen. Gewiss liegt die Sammelzeit des Eisenkrautes schon lange zurück, also genau im Sommer des vergangenen Jahres, aber dennoch hält sich die getrocknete Ware an Blüten, Blättern und Triebspitzen noch einige Monate, um damit auch jetzt das Auslangen zu finden. Und es tut einfach gut, wenn im Mund eben nicht allzu viel an Zucker, Fett oder gar Alkohol landet, sondern das naturgegebene Aroma, das jedes Heilkraut in individueller Weise besitzt. Dabei kann es auch sinnvoll sein, die genannten Gerbstoffe zum Einsatz zu bringen. Eine vorübergehende Erkältung kann z. B. der Anlass dafür sein. Die Schleimhäute, die im Hals- und Rachenbereich bei einer Verkühlung besonders in Mitleidenschaft gezogen werden, sind sicherlich dankbar, wenn durch den zusammenziehenden Effekt, der vom Eisenkraut ausgeht, eine Besserung forciert wird und die infizierten Zonen wieder abheilen. Mit einem Tee, der in diesem Falle zum Gurgeln verwendet wird, kann dies unterstützt werden. Bei Appetitlosigkeit oder plötzlich auftretendem Durchfall ist es möglich, sich der bloßen getrockneten Blattdroge zu bedienen. Das geht eigentlich ganz einfach. Eine ausreichende Menge an getrocknetem Eisenkraut nimmt man her, um es in einem Mörser so lange zu zerstampfen, bis ein Pulver daraus entsteht. Bei Beschwerden im Magen- und Darmbereich, die sich in einem Durchfall manifestieren, kann man 4- bis 5-mal pro Tag 1/2 Teelöffel voll Eisenkrautpulver zusammen mit Marmelade, Honig oder etwas Joghurt zu sich nehmen, um eine Erleichterung der Beschwerden zu erfahren. Als Kind haben mich immer Geschichten begeistert, in denen es darum ging, einem verborgenen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Und ich denke, wir erinnern uns doch alle gerne an Erzählungen und Filme, in denen eine Landkarte eine Rolle spielte, wo die Wege zu einem Schatz eingezeichnet waren. Sagen und Märchen tun das Ihre, um unsere Phantasie bis heute zu beflügeln. In einer alten Legende heißt es übrigens, dass dort, wo gelbe Blumen blühen, in der Erde Gold vergraben sein soll. Diese Metapher trifft sicherlich auf die Ringelblume (Calendula officinalis) zu, die doch zu Recht als Favorit unter den Heilkräutern bezeichnet werden darf. Der Korbblütler erfreut allein schon durch die anmutigen Blüten, die sich im Sommer unentwegt bilden, so dass auch im Herbst noch genug davon vorhanden sind. In den Blütenblättern stecken sehr viel brauchbare Inhaltsstoffe, die einerseits eine entzündungshemmende und stärkende Eigenschaft besitzen und andererseits etwas dazu beitragen, damit der Organismus in der Blutreinigung und im Abbau schädlicher und verbrauchter Substanzen eine Unterstützung erfährt. Die Haut ist es, die besonders von der Ringelblume profitieren kann. Am vernünftigsten wird es daher sein, sich einer Salbe zu bedienen, die für viele Möglichkeiten zum Einsatz kommen darf. Um diese selbst herzustellen, gibt es eine Anleitung aus dem Hausgebrauch, wie er früher gang und gäbe war. Darin heißt es, dass man 1 Esslöffel voll Schweineschmalz zum Erhitzen bringt, dann 1 Teelöffel voll frischer und zerkleinerter Blütenblätter der Ringelblume hineingibt und so lange rührt, bis sich alles im heißen Fett aufgelöst hat. Danach abkühlen lassen und kühl stellen. Am besten binnen 3 Wochen aufbrauchen, da sonst die Qualität nicht mehr gewährleitet wird. In einer verfeinerten und haltbaren Form gibt es die Salbe natürlich auch im Kräuterpfarrer-Zentrum in Karlstein samt Beratung. Die Ringelblume sollte als Tee oder eben auch als Salbe in keinem Haushalt fehlen. Es ist einfach eine Wohltat, damit sich selbst etwas Gutes zu tun. Ringelblumen-Salbe wird vor allem dazu verwendet, um bereits geschlossene Wunden im Heilungs- und Vernarbungsprozess zu unterstützen. Aber man kann sie ebenso als Lippenschutz verwenden, wenn man sich in sonnige Höhen zum Wandern oder zum Schifahren begibt. Nach dem Duschen kann man die Salbe ganz dünn auf der gesamten Körperoberfläche auftragen, um die Haut dadurch geschmeidiger zu machen und sie vorbeugend gegen Entzündungen zu wappnen. Eine feine handgefertigte Ringelblumen-Salbe ohne Konservierungsstoffe erhalten Sie im Kräuterpfarrer-Zentrum in Karlstein/Thaya: Tel. 02844 / 7070 DW 11 oder 31, E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at oder im Webshop: www.shop.kraeuterpfarrer.at Das Sprießen des ersten Grüns kann wohl nicht oft genug bestaunt und bewundert werden. Jetzt im Frühling, der mittlerweile auch durch den astronomischen Kalender seine Bestätigung erhielt, geht es Schlag auf Schlag. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Temperaturkurve des Nächtens unter null Grad Celsius sinkt. Den Pflanzen ist einfach nach Wachsen zumute, denn das Leben drängt nach Erneuerung und Fortsetzung. Das trifft übrigens ebenfalls für die Brennnesseln (Urtica) zu. Dort, wo sie im vergangenen Jahr standen, findet man noch die dürren Reste ihrer Wuchsgestalt. Aber schon bahnen sich die neuen Blätter und Triebe einen Weg zum Licht, um gegenüber anderen Gewächsen in ihrer Nähe mehr als eine Nasenlänge an Vorsprung zu gewinnen. Nun wissen wir aus der althergebrachten Heilkunde, dass die Brennnessel ein vorzügliches Hilfsmittel darstellt, um etwa das Blut zu reinigen. Ich selbst lade ja auch immer wieder ein, sich einen Tee mit Brennnesselblättern aufzubrühen, um den Körper zwischendurch zu entschlacken. Heute aber soll vor allem das Äußere Beachtung finden. Konkret geht es um die Haare auf dem Kopf, die ja letztendlich mehr sind, als nur Schmuck und Glanz. Denn immerhin stellen sie auch einen natürlichen Schutz für unser Haupt dar, den man sowohl bei Sonnenschein als auch bei winterlichen Verhältnissen braucht. Das wissen jene nur allzu gut, denen die Pracht der eigenen Haare im Laufe des Erwachsenseins flöten gegangen sind. Mit der Wurzel der Brennnessel kann man jedoch etwas tun, um den gegebenen Bestand an Haaren zu pflegen und dem Haarboden eine Unterstützung zukommen zu lassen. Um für diese pflanzliche Ware auf Suche zu gehen, ist das gegenwärtige Frühjahr genau die rechte Zeit und der Ort, wo die Brennnesseln frisch aus dem Boden wachsen, der richtige, um darunter zu graben und fündig zu werden. Danach reinigt man die frischen Wurzeln unter kaltem fließendem Wasser und legt sie im warmen Zimmer zum Trocknen auf, ehe man sie zerkleinert und lagert. 5 volle Esslöffel frischer oder getrockneter zerkleinerter Brennnesselwurzeln werden in 3/4 Liter Apfelessig aufgekocht. Danach von der Platte nehmen und 1 Stunde lang ziehen lassen. Abseihen, in eine Flasche füllen und mit 1/4 Liter Obstbrand ergänzen. Vor dem Verwenden noch 1 Monat lang im Kühlen lagern lassen. Jeweils abends damit die Haare bis zum Haarboden befeuchten und die Kopfoberfläche gut durchmassieren. Das aktiviert die Haarwurzeln, durchblutet die Kopfhaut und hilft mit, eine lästige Schuppenbildung zu verhindern. Angesichts des zurückliegenden Winters wird uns wohl die Berichterstattung in allen Medien in Erinnerung bleiben, da sich nämlich immense Schneelagen auf weiten Gebirgszügen der Alpen bildeten, die in Folge ein Abgehen bedrohlicher Lawinen begünstigten. Hier gilt noch einmal ein anerkennendes Lob für alle, die sich in den verschiedensten Katastropheneinsätzen bewährten. Im Hinblick auf sich zu Tal wälzende Schneemassen bekommt auch der Wald wieder mehr an Aufmerksamkeit, der zu den natürlichen Schutzwällen auf den Bergen zählt. An der Baumgrenze ist es vor allem die Latschenkiefer (Pinus mugo), die sich durch ihren niedrigen Wuchs von Natur aus darauf einstellt, jedes Jahr eine dicke gefrorene weiße Schicht zu tragen und sogar mitzuhelfen, diese Mengen an Schnee mit dem Untergrund zu verbinden und zu stabilisieren. Gottlob gibt es auch Zeiten, wo sie aufgrund milderer Temperaturen von einer derartigen Last befreit wird, um weiter zu wachsen, zu fruchten und sich schließlich für den nächsten langen Winter zu rüsten. Die Bergkiefer, wie die Latsche ganz offiziell bezeichnet wird, ist ein Baum, der reich an Harz und an ätherischen Ölen ist. Gerne wird dieses immergrüne Gewächs ja auch in Gärten als gestaltendes Element gepflanzt, so dass es möglich ist, ebenso in den Niederungen von dem Nadelbaum einen Gewinn für Leib und Seele abzuschöpfen. Wie alle Kiefernarten trägt die Präsenz der Latsche dazu bei, dass die Luft gereinigt und mit so genannten feinstofflichen Terpenen angereichert wird. In hochkonzentrierter Form finden sich diese Inhalte in den Knospen, die an den Zweigenden sitzen. Diese geballten Pflanzenteile erntet man vor allem im Frühling, wenn aus ihnen sicht- und spürbar zusätzlich ein wenig Harz herausquillt. Das ist dann der richtige Zeitpunkt, die Knospen in verantwortungsvollen Mengen abzuzupfen, sodass der Wuchs der kleinen Föhre nicht infrage gestellt wird. Von den getrockneten und zerkleinerten Knospen der Latschenkiefer nimmt man 1 Esslöffel voll, den man mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießt. Dann länger als sonst, nämlich 30 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. 3-mal am Tag mit Honig gesüßt trinken, um so die Bronchien bei Husten und Erkältung auf natürliche Weise zu stärken. Man kann diese Anwendung auch mit den Knospen anderer Kiefernarten durchführen.
Blüten und Blätter
Vom Apfelbaum ernten
Magengeschwüre begleiten
Apfelblütenzweig mit Schmetterling ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Bei Heiserkeit
Zum Kümmel greifen
Kümmel-Milch
Kümmel (Carum carvi) ⓒ commons.wikimedia
Zielpunkt Gallenblase
Den Augentrost dorthin bringen
Maßnahme in der Früh
Augentrost (Euphrasia officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Mehr als nur ein Hustentee
Mit Thymian aufgießen
Vor- und Nachsorge mit Thymian
Thymian, Echter oder Gartenthymian (Thymus vulgaris) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Knackig, frisch und gesund
Das Gänseblümchen im Frühling
Salat für die Gesundheit
Gänseblümchen (Bellis perennis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Für Hals und Magen
Das Eisenkraut als Unterstützung
Pulver aus Eisenkraut
Eisenkraut (Verbena officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Heilkraft in greifbarer Nähe
Die Ringelblume für den Hausgebrauch
Anwendungsbereiche der Salbe
Ringelblumenzweig mit Einzelblüte und Knospe (Calendula officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Gut für den Haarboden
Brennnesselwurzel ausgraben
Brennnessel-Essigwasser
Kleine Brennnessel mit Wurzeln (Urtica) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Speicherkammer Latschenkiefer
Unterstützt die Bronchien
Tee aus Knospen
Latschenkiefer (Pinus mugo) ⓒ Grafik von Prof. Emil Jaksch, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya