Erfrischend und reinigend

Zitronen nach getaner Arbeit

Wer ein Haus oder gar einen Hof und dazu noch einen Garten besitzt, der weiß, was das an Arbeit, Pflege und Sorge mit sich bringt. Solange das Wetter noch einigermaßen schön ist, gibt es vor der Haustür genug zu tun und zu erledigen. Wen während der Woche der Beruf ganz in Beschlag nimmt, der nützt die Zeit am Wochenende für das eine oder andere zu Verrichtende. Arbeit läuft ja bekanntlich nicht davon. Im Blick auf die Früchte des Südens, zu denen u. a. die Zitronen zählen, dürfen wir vielleicht auch die Lockerheit eines mediterranen Lebensstils mit einbeziehen, die uns daran erinnern kann, dass unser aller Leben nicht nur aus Leistung besteht. Das Genießen des schlichten Daseins und der Gaben Gottes gehört ganz sicher zum Verlauf der irdischen Lebenstage dazu. Dadurch entsteht meiner Meinung erst Platz für eine rechte Dankbarkeit. Keineswegs möchte ich dadurch meinen werten Lesern einen Schlendrian einreden, sondern vielmehr auf das rechte Maß von Arbeit und Ruhe verweisen. Aber kehren wir zurück zu den manuellen Tätigkeiten, die jeder Haushalt von uns abfordert. Egal, wo wir mit unseren eigenen Händen zupacken, werden wir wohl oder übel schmutzig. Je mehr wir uns bewegen und da und dort abmühen, desto intensiver treibt es den Schweiß aus den Poren der Haut. Die somit verloren gegangene Flüssigkeit will wieder ersetzt werden, um den Kreislauf im Körper auf Schwung zu halten. Die Art, den dadurch entstandenen Durst zu stillen, darf ebenfalls wohlüberlegt und gesundheitsorientiert gestaltet werden. Der Herbst bringt natürlich eine Fülle an Säften, die man aus den Früchten aus dem eigenen Garten gewinnt, mit sich. Die Zitronen dürfen dabei aber ruhig ein Wörtchen mitreden, ohne dass sie eine bedrohliche Konkurrenz zu Apfel, Birne oder Weintrauben darstellen würden. Ganz im Gegenteil!

Saft und Schalen verwerten:

Frisch gepresster Zitronensaft kann entweder lediglich mit Wasser verdünnt werden oder als Zusatz für die verschiedensten Fruchtsäfte dienen, um eine erfrischendes Getränk parat zu haben. Will man sich die Hände nach einer Arbeit im Garten oder im Haus reinigen, so kann man auf den Rückstand des Auspressens, die Zitronenschalen (aus biologischem Anbau), zurückgreifen. Man weicht diese einfach eine Zeitlang in Wasser ein, um sie dann gleich einer Seife zum Waschen der Hände besser verwenden zu können.


Zitronenpflanze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya



Im Übermaß vorhanden

Reife Äpfel einlagern und aufbrauchen

Udo Jürgens schrieb einmal einen sehr nahegehenden Song mit dem Titel: „Ich würd’ es wieder tun!“ Fans von ihm können dieses Lied gewiss auswendig singen. Wie heißt es da gleich zu Beginn so schön: „Von Zeit zu Zeit werf ich den Blick auf meinen bunten Weg zurück, auf das was war und dabei wird mir klar: ich würd es wieder tun …“ Erinnerungen an meine Jugendzeit werden wach. Was im eigenen Garten und am Straßenrand jedes Jahr wiederkehrt, ist die Reife der Äpfel an unzähligen Bäumen. Diese halten sich anscheinend an das Motto, das der bereits verewigte Udo Jürgens einst melodiös ausgegeben und bei seinen Live-Konzerten je neu besungen hat. Gewiss handelt es sich hier um eine Rückschau auf ein Leben mit allen Hochs und Tiefs. Ich möchte es jedoch in abgewandelter Form auf einen gesunden Lebensstil ummünzen. Denn gegenwärtig bietet sich wiederum die Chance, die eigene Gesundheit mit Hilfe von Äpfeln zu unterstützen. Trotz eines äußerst trockenen Sommers in vielen Bereichen unseres Landes müssen wir keinen Mangel an frisch reifendem Obst beklagen. Gerade an den Apfelbäumen dürfen wir erkennen, dass es der Herrgott anscheinend ganz gut mit uns meint. Die Frage, die sich hierbei auftut, ist lediglich: Wohin mit so viel Äpfeln? Nun, wir brauchen doch nur zurückblicken auf die Generationen vor uns. Wie sehr haben unsere Vorfahren darauf geschaut, dass im Garten nichts zugrunde geht? Oft stehen manchen von uns durchaus Lagerräume zur Verfügung, die es erlauben, Äpfel und andere Früchte über Monate bis weit in den Winter hinein aufzubewahren. Warum sollten wir das nicht, wie oben bekräftigt, wieder tun? Um es demnächst sich schon zur Gewohnheit gemacht zu haben, ist es nie früh genug, nach einem gesunden Apfel Ausschau zu halten.

Vorbeugend die Gesundheit festigen:

Wem die eigene Gesundheit etwas wert ist, der kann zu einer ganz einfachen Methode greifen, um diese zu festigen und zu unterstützen: täglich einen frischen Apfel essen. Aus den Aufzeichnungen meines Vorgängers Hermann-Josef Weidinger weiß ich darüber hinaus, dass er seinerzeit Menschen gekannt hat, die täglich einen frischen oder getrockneten Apfelkern gekaut haben, um den Magen zu stärken. Diesen Erfahrungsschatz möchte ich hier einfach 1 : 1 weitergeben.


Äpfel am Zweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya



Gesunde Kraft und dicke Haut

Hauswurzblätter und Essig

So vieles, das sich derzeit in der Welt abspielt, macht uns Sorgen und geht uns im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut. Kaum jemanden kann das kalt lassen. Gewiss zeigt sich der eine oder die andere durchaus abgebrüht, doch stellt dies meist nur den von außen wahrnehmbaren Zustand dar. Ins Herz oder in die Seele eines Menschen jederzeit Einblick zu nehmen, bleibt wohl nur Gott vorbehalten. Eine Pflanze, die in sich zu ruhen scheint, ist die Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum). Egal, wie karg der Boden unter ihrer Blattrosette beschaffen sein mag, sie kommt auf jeden Fall damit zurecht. Nicht nur das: ein jahrelanges Verweilen auf Dachziegeln, Mauern und zwischen Steinen stellt für die Hauswurz kein Problem dar. Grund dafür ist ihre Zugehörigkeit zur botanischen Familie der Dickblattgewächse. Wie diese Bezeichnung es bereits verrät, sind die Blätter der jeweiligen Gewächse so konstruiert, dass sie Platz für aufgenommenes Wasser bieten, das in Zeiten der Trockenheit das Überleben bzw. den Fortbestand sichert. So kann man den floralen Dickhäuter durchaus einen äußerst bescheidenen und dennoch starken Vertreter in der großen Schar der Heilkräuter nennen. Gerade bei der Hauswurz scheint es nicht naheliegend zu sein, die Pflanzenteile in Essig anzusetzen, wie man das u. a. von Rosmarin oder Estragon kennt. Es ist aber trotzdem möglich, dies durchzuführen. Diesmal dient der Ansatz aber nicht der Aufbesserung eines Salatdressings oder dergleichen. Da die Hauswurz selbst eine feste und kompakte Haut besitzt, dürfen wir daraus schließen, dass die Wirkstoffe des Sukkulenten sicherlich der Haut zum Wohle gereichen. Dazu gibt es auch eine ganz konkrete Anwendung.

Dachhauswurz-Essig-Bad:

Gegen Hautflechten und für das bessere Verebben der Narben von Brandwunden kann man die Hauswurz zu Hilfe nehmen. 75 g der frischen fleischigen Blätter werden in 1 Liter Obstessig 8 Tage lang an einem sonnigen Platz angesetzt. Danach abseihen und die Blätter extra auspressen und den Presssaft der ersten gewonnenen Flüssigkeit beimengen. Den Hauswurz-Essig leicht anwärmen und ca. 35 g Honig darin auflösen, in Flaschen füllen und kühl stellen. Diese Menge reicht aus, um damit 4 Bäder anzurichten, die zudem auch eine harte und schwielige Haut aufweichen.


Hauswurz ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya



Seele und Verdauung

Die Kamille wirkt vom Magen aus

Österreich ist ein Land, das sich im Hinblick auf die Möglichkeiten und die Disziplin der Mülltrennung sehen lassen kann. Innerhalb der zurückliegenden Jahrzehnte ist hier sehr viel geschehen, nicht zuletzt zum Wohle unserer Umwelt. Das, was beim Entsorgen des Abfalls von Nutzen ist, kann sich aber im Hinblick auf unsere gesundheitliche Konstitution als nicht gerade förderlich herausstellen. Seele und Leib sollte man eigentlich nie auseinanderdividieren. Als Brücke zwischen diesen beiden Wesensmerkmalen unserer realen Existenz kann die Kamille (Matricaria chamomilla) fungieren. Dieses von manchen als „Allerweltskraut“ bezeichnete Gewächs leistet schon seit urdenklichen Zeiten Beachtliches für das menschliche Wohlbefinden. Wie gesagt, wir neigen in der Regel dazu, uns selbst immer wieder wahrmachen zu wollen, dass wir eine Fülle an geistigen Herausforderungen quasi wie am Laufband hintereinander abhaken können, ohne jedoch unsere begrenzte Physis miteinzuberechnen. Der daraus resultierende so genannte Stress wird dann zu einer Geisel, die über kurz oder lang auch in unserem Körper ihre Spuren hinterlässt. Meist ist es die Verdauung, die als erster Indikator dieses Missverhältnisses Irregularitäten aufweist. Auch andere seelische Veränderungen wie Enttäuschungen, Geringschätzung seitens anderer oder immer häufiger vollzogenes Mobbing in Arbeit und Schule können dazu führen. Es nimmt also nicht Wunder, wenn dann z. B. Verstopfung und Durchfall einander in direkter Folge abwechseln. Um sich in einer derart beschriebenen Lage wiederum austarieren und einpendeln zu können, ist es meist sinnvoll, auf Hilfe von außen zu setzen. Die Kamille kann durchaus ein unterstützendes Mittel dieser Art sein.

„Magenkräutl“ Kamille:

Heute am Sonntag haben viele von uns Zeit, für die Einheit von Leib und Seele etwas zu tun. Neben dem Besuch eines Gottesdienstes, der einem den Ausblick auf die Barmherzigkeit und Liebe des Schöpfers vor Augen führt, kann auch das Trinken einer oder zwei Tassen Kamillentee von großem Nutzen sein. Vom Magen aus gelangen die Wirkstoffe des sympathischen Heilgewächses in den Darm und „streicheln“ in der Folge das vegetative Nervensystem. Das bietet doch Grund genug, um diese einfache Anwendung durchzuführen.


Kamille ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya



Nach dem Wandern und Laufen

Den Sehnen etwas Gutes tun

Um die Gesundheit zu erhalten und darüber hinaus noch zu fördern, gibt es mehr als genug Ratschläge. Gottlob leben auch ganze wirtschaftliche Zweige von diesem Bestreben. Eines aber kann man sich weder kaufen oder sich machen lassen: die eigene Bewegung. Sofern man dazu selbst in der Lage ist und nicht Alter, Krankheit, Schwäche oder Lähmung einen daran hindern, sollte man diese Fähigkeit so oft als möglich zur Entfaltung bringen. Es müssen jedoch nicht immer die Gipfel der Berge sein, die man sich dabei als Ziel setzt. Verweilen wir dennoch höhenmäßig ein wenig darunter. Die Latschenkiefer (Pinus mugo) ist ein Föhrengewächs, das sich den Lebensbedingungen an der Baumgrenze hervorragend angepasst hat. Solange es das Wetter noch erlaubt, kann ja ohnehin die eine oder andere Wanderung über Almen und Berghänge mit geringer Neigung durchgeführt werden. Wenn so ein Ausmarsch jedoch sehr lange Strecken in Anspruch nimmt und zusätzlich in die Höhe führt, so muss man wohl oder übel das Ganze auch wiederum retour bestreiten. Gewiss profitiert unser Muskelapparat von diesen Expeditionen. Jedoch kommt ein verbindender Teil zu den Knochen und Gelenken hin dabei kräftig zum Zuge: die Sehnen. Wir wissen leider alle aus eigener Erfahrung oder unserem Freundeskreis nur zu gut, dass es hierbei auch Grenzen der Belastbarkeit gibt. Die an die Sehnen angrenzenden Nerven signalisieren das dann durch Schmerzen, die zuweilen sehr unangenehm sein können. Wenn wir zuvor also die Latschen unter unseren Blick genommen haben, liegt es nahe, sich im Hinblick auf einen angestrengten Bewegungsapparat durchaus dessen zu bedienen, was im Inneren des Nadelbaumes gespeichert ist.

Latschenkiefernöl als Wohltat:

Ätherisches Latschenkiefernöl hat sehr positive Auswirkungen auf Muskeln und Sehnen, die direkt unter der Haut liegen. Nach einer ausgiebigen Wanderung, einer langen Strecke des Laufens oder einer körperlich anstrengenden Arbeit, die Schmerzen rund um die Sehnen nach sich ziehen, kann man des Abends die betroffenen Stellen mit Latschenkiefernöl einreiben, um Linderung zu erhalten. Zudem sollten die behandelten Zonen warm gehalten werden.


Latschenkiefer ⓒ Grafik von Prof. Emil Jaksch, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya



Ohne zu stechen

Der Hafer in Flockenform

Das Leben hat sich verschoben. Will man eine Unterhaltung, so stehen Spiele und Filme an jedem Ort zur Verfügung, sofern man sie mithilfe des Internets öffnen und runterladen kann. Früher musste man selbst dafür sorgen, dass die Zeit nicht zu langweilig und eintönig wurde. Ich denke ich täusche mich nicht, dass dadurch vor allem bei Kindern und Jugendlichen das Phantasiepotential drastisch gesunken ist. Streiche und Schabernack standen vor nicht allzu langer Zeit an der Tagesordnung. Und die Bemerkung der Pädagogen: Die sticht anscheinend schon wieder der Hafer! Nun, das muss ja nicht immer der Fall sein, sofern dieses reale und ganz wertvolle Korn dementsprechend aufbereitet wird. Wenn da und dort bereits der Erntedank begangen wurde, so konnte man unter den agrarisch geernteten Gaben auch den Hafer entdecken. In den Regalen der Geschäfte und Reformläden wiederum ist es ein Leichtes, beim Füllen des Einkaufswagens nicht darauf zu vergessen, ein Päckchen mit Haferflocken mit nach Hause zu bringen. Es kann passieren, dass man sich über eine ausgewogene Kost oft viel zu viele Gedanken macht und dennoch übersieht, wie leicht es sein kann, in die Aufnahme der Nahrung etwas Gutes und Wertvolles zu integrieren. Gerade im Hinblick auf die Leistung unseres Herzens ist es wichtig, z. B. den Cholesterinspiegel nicht durch zu üppiges und einseitiges Essen in die Höhe zu treiben. Das geschieht ganz einfach, indem man im wahrsten Sinne des Wortes den pflanzlichen Beigaben wie eben den Haferflocken schon beim Frühstück mehr Platz einräumt, der angesichts des Fassungsvermögens unseres Magens nicht von anderen Speisen eingenommen werden kann. Vielleicht betätigt man die eigene Phantasie, wenn es gilt, Haferflocken den Kindern und Partnern mehr und mehr schmackhaft zu machen.

Risken für Herz und Gefäße mindern:

Richtige Ernährung steht bei Bedachtnahme auf die Gesunderhaltung des Körpers an vorderster Stelle. Gerade Haferflocken können dabei mithelfen, das Essen schon am Tagesbeginn dementsprechend zusammenzustellen und zu genießen. Abgesehen von den Vitaminen und Mineralstoffen, die sich im Hafer befinden, sind es die wertvollen Ballaststoffe, die eine Trägheit des Darmes verhindern und somit die Verdauung in Schwung halten. Eben das hat dann sehr positive Folgen auf Herz, Kreislauf und die Beschaffenheit unserer Blutgefäße.


Hafer ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya


Ein Tee wie ein Gemälde

Den Herbst gebührend einbegleiten

Wer sich für die darstellende Kunst der Renaissance näher interessiert, landet über kurz oder lang bei so genannten manieristischen Kompositionen. Damit sind überschwängliche Stillleben gemeint, die so zusammengestellt sind, dass sie wiederum einen Gegenstand oder ein Gesicht widerspiegeln. Das beste Beispiel dafür sind die Gemälde der vier Jahreszeiten von Giuseppe Arcimboldo (+ 1593 in Mailand). Der Herbst, der seit gestern den Kalender regiert, ist von dem berühmten Künstler als Büste dargestellt, deren einzelne Partien und Züge aus ganz geschickt zugeordneten Früchten dieser Erntephase besteht. Oft werde ich gerade aus diesem Anlass gefragt, was man denn für ein Kraut verwenden soll, wenn die Tage wiederum kürzer werden. Darauf möchte ich heute in manieristischer Weise antworten. Denn manchmal erweist es sich als wirkungsvoller, die jeweiligen Kräuter nicht isoliert zu betrachten, sondern vielmehr ihr Zusammenspiel mit anderen Gewächsen und deren Inhaltsstoffen nach Möglichkeit auszuschöpfen und anzuwenden. Daher ist es naheliegend, auf eine so genannte Tee-Mischung zurückzugreifen, die eben den gesundheitlichen Anliegen des Herbstes Rechnung trägt. Einige Details der Zusammenstellung des Herbst-Tees seien hier genannt. Wacholderbeeren tragen in sich keimtötende und desinfizierende Kräfte. Die Schafgarbe stößt mit ihren heilenden Eigenschaften ins selbe Horn, denn sie reinigt das Blut und vermindert Entzündungen. Die Goldmelisse wiederum erhellt das Gemüt und die Königskerze unterstützt die Bronchien und festigt die Haut. Doch auch andere Früchte haben ihr Gutes. Der Sanddorn liefert einen kräftigenden Saft, dessen Genuss das Immunsystem einsatzbereit hält. Also, lasst uns den Herbst „einläuten“ und die Gesundheit dabei nicht zu kurz kommen.

Aktion „Zur Immunstärkung“:

Die Kräuterteemischung vom Kräuterpfarrer mit Namen „Herbst“ (100 g), Sanddornsaft (500 ml), 1 Hätschi-Bätschi Hagebutten-Marillen-Leichtkonfitüre (400 g) sind ein ideales Paket, das man gerade jetzt öffnen und anwendend aufbrauchen darf, um gestärkt und fit dem Winter entgegenzugehen. Dieses Paket gibt es momentan für € 18,90 statt € 21,20. Erhältlich samt Beratung im Kräuterpfarrer-Zentrum in Karlstein unter der Telefonnummer 02844/7070 – DW 11 od. 31 bzw. im Webshop unter www.kraeuterpfarrer.at.


Schafgarbenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya


Rote Wangen, straffe Haut

Reife Tomaten behalten das nicht für sich

Die Erwartungen sind jeweils sehr hoch. Viele Werbeslogans sorgen dafür, dass die eine oder andere Idealbeschaffenheit unseres Äußeren wirklich eines Tages erreicht wird, wenn wir dementsprechend viel dafür aufwenden und investieren. Doch ebenso oft sorgt auch der sprichwörtlich innere Schweinehund dafür, erst gleich gar nicht die geringste Mühe aufzuwenden, um den Körper vitaler werden zu lassen. Es könnte einen ja fast der Neid fressen, wenn wir z. B. reife Tomaten (Solanum lycopersicum) rein auf ihr Äußeres hin betrachten. Sie haben volle rote Backen und vor allem eine straffe, faltenlose Haut. Übrigens möchte ich hier die Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass man dort, wo es üblich ist, die Tomaten durchaus als Paradeiser bezeichnen sollte. Unsere regional gefärbte Sprache verarmt ja zusehends, so dass ich diesen Appell sicher rechtfertigen kann. Aber nun zurück zur roten Frucht, die von einer Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse stammt, zu denen u. a. auch die berühmten Kartoffeln oder der Tabak zählen. Viele, die in einem Garten die Möglichkeiten nutzen, um sich mit Obst und Gemüse zu einem großen Teil selbst zu versorgen, sind zurecht stolz darauf, wenn die eine oder andere wohlgewachsene Ernte eingebracht werden kann. Das merkt man ja durchaus auch am Geschmack und an der Konsistenz des Fruchtfleisches der jeweiligen Köstlichkeit, die das Resultat einer meist geduldigen und liebevollen Pflege ist. Paradeiser zählen auf jeden Fall zu den Favoriten, die man mit einem gesunden Selbstbewusstsein dem Nachbarn präsentieren oder dem spontanen Besuch seitens der Verwandtschaft oder des Freundeskreises kredenzen kann. Tomaten kann man übrigens nach dem Pflücken noch etwas nachreifen lassen, sofern man sie an einem sonnigen Platz einige Zeit auf die Fensterbank legt.

Genuss von Tomaten aus Eigenbau:

Die roten und voll ausgereiften Paradeiser sind eine Gaumenfreude, wenn sie noch sonnenwarm aufgeschnitten und verzehrt werden. Dies wirkt sich übrigens auch positiv auf die Beschaffenheit unseres Äußeren aus. So wird durch die Tomaten (= Paradeiser) der Haarwuchs gefördert. Zudem stärkt es den Reinigungsprozess der Haut, so dass diese in der Folge einfach besser aussieht. Natürlich sollten all jene, die in irgendeiner Weise allergisch auf Tomaten reagieren, nach alternativem Obst und Gemüse Ausschau halten.


Paradeiser ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya


Mit Wermut durchputzen

Und Bier als Transportmittel verwenden

Frühjahrs- und Osterputz sind stehende Begriffe in einem jeden Haushalt. Vor allem dann, wenn es um die Fenster geht. Doch die Zimmer, Stiegen und Wintergärten sollen dabei ebenfalls nicht zu kurz kommen. Der Herbst ist für diese Aktion eher weniger im Sprachgebrauch zu finden. Mit dem Wermut kann das aber durchaus aktuell werden, sofern wir uns nun auf den Körper konzentrieren. Egal, wie sich der lange schon befürchtete Klimawandel auf das Binnenland Österreich auswirken wird: der Winter wird auf jeden Fall erneut seinen Lauf nehmen und mit ihm auch die gesundheitlichen Herausforderungen, die nun einmal mit feuchter Kälte, Nebel, Eis und Schnee in Verbindung stehen. Unsere Physis sollte daher im Inneren frei von so genannten Altlasten sein. Konkret meine ich damit so manche Keime und Parasiten, die sich unbemerkt den Sommer über im Verdauungstrakt und in den daran angrenzenden Organen und Drüsen festgesetzt haben können. Da der Wermut ein guter Bitterstoffträger ist, eignet er sich hervorragend als Reinigungshilfe für den angesprochenen Bereich. Die Frage, die nun noch offen bleibt, ist die des Transportes der Wirkstoffe in das Innere des Körpers. Darauf habe ich eine eher unkonventionelle Antwort. Man kann es durchaus einmal mit Bier probieren. Selbstverständlich muss bei den Probanden eine Alkoholverträglichkeit gegeben sein. Die Mengen, die bei dieser Anwendung zu tragen kommen, sind aber ohnehin im Rahmen eines vernünftigen Gebrauches des gelben Gerstensaftes. Die Wissenschaft hat überdies den gesundheitlichen Wert des Gebräus längst bestätigt. Wie gesagt: auf die Dosis kommt’s an!

Säuberungsaktion für den Körper:

Getrocknetes Wermutkraut wird zerkleinert. 1 Esslöffel davon setzt man in 1/2 Liter Bier über Nacht an. In der Früh leicht anwärmen und dann abseihen. In der Früh trinkt man 1/4 Liter davon und über den Tag verteilt dann den Rest. Am besten tut man dies 3-mal hintereinander, jeweils mit einem Tag Pause.


Wermut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya


Eine neue Duftkreation

Solange noch die Dahlien blühen

Auf dem Heiligenkalender finden wir heute das Fest des hl. Apostels und Evangelisten Matthäus. Als Attribut, also als Erkennungsmerkmal, ist ihm in der darstellenden Kunst ein Mensch oder ein Engel beigestellt, der dem Betrachter die Gewissheit gibt, den Verfasser des Matthäusevangeliums vor sich zu haben. Dieser ist auch u. a. Patron der italienischen Stadt Salerno, die im Mittelalter aufgrund ihrer medizinischen Schule ein hohes Ansehen genoss. Was man dort jedoch kaum gekannt haben mag, sind Dahlien (Dahlia), die ihre ursprüngliche Heimat in Mexiko bzw. in Guatemala haben. Eine andere Frage ist es, wieweit man sich zu Beginn des 2. nachchristlichen Jahrtausends schon mit der Erzeugung von Parfums und Duftwässern beschäftigt hat, da die antiken Traditionen damals bereits Geschichte waren. Dennoch hat sicherlich ein permanenter Kontakt mit dem Orient dafür gesorgt, dass wohlriechende Harze und Kräuter auch damals in Mode blieben. Wenn es heute gilt, sich gepflegt und gesellschaftsfähig zu halten, so dürfen vermehrt natürliche Produkte verwendet werden. Es ist ja durchaus in, sich selbst in der Ernährung und in der Naturheilkunde zu betätigen, um das Essen zu gestalten und so manches Leiden zu begleiten. Also darf man auch mit Fug und Recht nach angenehm duftenden Pflanzenteilen Ausschau halten, die man einsetzt, um deren Geruch an die eigene Haut heranzubringen. Was man von Lavendel und Rosen in dieser Hinsicht weiß, darf man auch mit Dahlien einmal ausprobieren.

Duftwasser nicht nur für Amalie:

Von der im bekannten Lied „Hallo Dienstmann“ besungenen Zierblume verwendet man von den einfachblühenden Sorten die ganzen Blüten in frischem Zustand. 250 g davon werden mit 1 Liter höchstprozentigem (96 %) Alkohol übergossen und 14 Tage lang in einem verschlossenen Glas an einem sonnigen Platz stehen gelassen. Täglich einmal durchschütteln. Danach abseihen und den Rückstand mit 1 1/4 Liter abgekochtem und abgekühltem Wasser auswaschen, filtrieren und dem gewonnenen Auszug hinzumengen. In Fläschchen abfüllen und kühl im Dunkeln lagern. Als Duftwasser nach dem morgendlichen Besuch des Bades im Gesicht und am Körper einsetzbar.


Dahlienblüte ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya