Rote Wangen, straffe Haut

23. September 2015

Reife Tomaten behalten das nicht für sich

Die Erwartungen sind jeweils sehr hoch. Viele Werbeslogans sorgen dafür, dass die eine oder andere Idealbeschaffenheit unseres Äußeren wirklich eines Tages erreicht wird, wenn wir dementsprechend viel dafür aufwenden und investieren. Doch ebenso oft sorgt auch der sprichwörtlich innere Schweinehund dafür, erst gleich gar nicht die geringste Mühe aufzuwenden, um den Körper vitaler werden zu lassen. Es könnte einen ja fast der Neid fressen, wenn wir z. B. reife Tomaten (Solanum lycopersicum) rein auf ihr Äußeres hin betrachten. Sie haben volle rote Backen und vor allem eine straffe, faltenlose Haut. Übrigens möchte ich hier die Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass man dort, wo es üblich ist, die Tomaten durchaus als Paradeiser bezeichnen sollte. Unsere regional gefärbte Sprache verarmt ja zusehends, so dass ich diesen Appell sicher rechtfertigen kann. Aber nun zurück zur roten Frucht, die von einer Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse stammt, zu denen u. a. auch die berühmten Kartoffeln oder der Tabak zählen. Viele, die in einem Garten die Möglichkeiten nutzen, um sich mit Obst und Gemüse zu einem großen Teil selbst zu versorgen, sind zurecht stolz darauf, wenn die eine oder andere wohlgewachsene Ernte eingebracht werden kann. Das merkt man ja durchaus auch am Geschmack und an der Konsistenz des Fruchtfleisches der jeweiligen Köstlichkeit, die das Resultat einer meist geduldigen und liebevollen Pflege ist. Paradeiser zählen auf jeden Fall zu den Favoriten, die man mit einem gesunden Selbstbewusstsein dem Nachbarn präsentieren oder dem spontanen Besuch seitens der Verwandtschaft oder des Freundeskreises kredenzen kann. Tomaten kann man übrigens nach dem Pflücken noch etwas nachreifen lassen, sofern man sie an einem sonnigen Platz einige Zeit auf die Fensterbank legt.

Genuss von Tomaten aus Eigenbau:

Die roten und voll ausgereiften Paradeiser sind eine Gaumenfreude, wenn sie noch sonnenwarm aufgeschnitten und verzehrt werden. Dies wirkt sich übrigens auch positiv auf die Beschaffenheit unseres Äußeren aus. So wird durch die Tomaten (= Paradeiser) der Haarwuchs gefördert. Zudem stärkt es den Reinigungsprozess der Haut, so dass diese in der Folge einfach besser aussieht. Natürlich sollten all jene, die in irgendeiner Weise allergisch auf Tomaten reagieren, nach alternativem Obst und Gemüse Ausschau halten. Paradeiser ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya