Schon heute an übermorgen denken

Der nächste Heuschnupfen und der Ysop

Als Pfarrer wird man gerne im alltäglichen Smalltalk für das jeweilige Wetter verantwortlich gemacht. Grund genug, um damit ein wenig Spaß zu machen und die Mitmenschen zum Lächeln zu animieren. Wie lange jedoch der Winter noch dauern wird, kann ich all jenen beim besten Willen nicht sagen. Doch irgendwann beginnt der Frühling und mit ihm die verschiedensten Pollen zu fliegen. Dieser Tatsache blicken manche schon mit Grauen entgegen. Denn der so genannte Heuschnupfen betrifft immerhin nicht nur die Nase, sondern den ganzen Leib mitsamt dem darin steckenden Gemüt. In den letzten Jahrzehnten leiden immer mehr Menschen unter einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmtem Blütenstaub von Bäumen, Blumen, Sträuchern und Gräsern. Für jene gilt bildlich gesprochen die Alarmstufe Rot, wenn z. B. im zeitigen Frühjahr die Weiden und die Haselsträucher zu blühen und damit zu stäuben beginnen. Damit aber noch nicht genug: brenzlich wird es für die vom Heuschnupfen Geplagten oft auch zur Zeit der Gräser- und Getreideblüte. Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, um diese Allergieerscheinungen zu mindern oder zu begleiten. Wichtig ist es vor allem, das Immunsystem des Körpers fit und aktiv zu halten. Das passiert in erster Linie, indem man sich vernünftig ernährt und die pollenfreien Zeiten für ein möglichst häufiges und gleichzeitig vernünftiges Maß an Bewegung in der freien Natur zu nützen weiß. Auf dem Mittagstisch darf zudem des Öfteren Rohkost auf dem Speiseplan stehen. Das Konsumieren von Hagebutten-Marmelade und das Trinken von Holunderbeer- und Schwarzem Johannisbeer-Saft sollte auch immer wieder gepflogen werden. Eine Pflanze, die selber keinen Heuschnupfen kennt, ist der Ysop (Hyssopus officinalis). Als Sonnenliebhaber hat dieser Lippenblütler aus heutiger Sicht noch lange nicht seine Saison. Dennoch kann er aber schon bald mithelfen, der Pollen-Allergie besser zu begegnen.

Heuschnupfen-Symptome lindern:

Um einen Tee anzurichten, benötigt man getrocknetes und zerkleinertes Ysopkraut. Von diesem nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Ist der fertige Tee mundgerecht abgekühlt, kann man ihn schluckweise genießen. Wird man von Heuschnupfen geplagt, trinkt man 3-mal am Tag ungesüßt je eine Tasse voll. Zwischen den Mahlzeiten ist die beste Zeit dafür.

Ysop ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Zwei Anliegen aufgreifen

Noch einmal die Topinambur beleuchten

Es freut mich immer, wenn aufgrund dieser Gesundheitskolumne ein reges Interesse herrscht, etwas mehr über eine Pflanze oder eine Anwendung zu erfahren. Am vergangenen Sonntag war die schlanke Sonnenblume an der Reihe, die besser unter der Bezeichnung Topinambur bekannt ist. Mir schien es vorrangig, auf die unterstützende Wirkung eines Auszuges aus der Knolle hinzuweisen, die gerne zu Hilfe genommen wird, wenn man etwas schlanker werden und überzählige Kilos verlieren möchte. Dieses Elixier ist übrigens von Kräuterpfarrer Weidinger entwickelt worden und kann jederzeit im Kräuterzentrum in Karlstein bezogen werden. Gesundheitsbewusste Leser haben mich überdies mehrfach darauf hingewiesen, dass die Topinambur-Knolle auch anderwärtig in der Küche zum Einsatz kommen kann. Gerade dann, wenn man diese frisch aus dem Garten ausgräbt, ist sie eine Delikatesse auf dem Gemüseteller und kann in ähnlicher Weise wie die Kartoffel verarbeitet werden. Unser Organismus profitiert vom Verzehr der Topinambur unter anderem auch dadurch, weil es gerade in der zweiten Winterhälfte wichtig ist, diesen zu entgiften und mit leicht verdaulicher Kost wiederum fit für den Frühling zu machen. Auf der Homepage des Vereines Freunde der Heilkräuter www.kraeuterpfarrer.at gibt es in dieser Hinsicht ein ganz praktisches Rezept, das man sehr leicht „in die Tat“ umsetzen kann. Für diejenigen, die mit dem Medium Internet nicht persönlich vertraut sind, möchte ich es heute an dieser Stelle auch schriftlich übermitteln. Alle naturheilkundlichen Fragen rund um die Topinambur beantwortet gerne und kostenlos unser Beratungsdienst in Karlstein an der Thaya (ab MONTAG unter Tel.-Nr. 02844/7070-11 oder -31).

Cremesuppe mit Topinambur:

Als Zutaten benötigt man 50 g Butter, 50 g Weizenvollkornmehl, 1/2 Esslöffel Kümmel, 2 Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer, 1 Liter Gemüsesuppe, 300 g Topinambur, Creme fraiche und Petersilie. Und so geht man vor: den Knoblauch zerdrücken und in Butter anschwitzen, Mehl einrühren und leicht durchrösten. Dann mit Gemüsesuppe aufgießen und würzen. Die Topinamburknollen gut abwaschen und in Würfel schneiden. In die Suppe geben und ca. 1/2 Stunde auf kleiner Flamme leicht köcheln lassen. Mit dem Mixstab anschließend pürieren und mit etwas Creme fraiche verfeinern. Mit etwas Petersilie garnieren. Mahlzeit!

Topinambur-Suppe ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Winter und Depressionen

Die Hagebutte bringt einen Lichtblick

Ein Szenario, das eigentlich nicht verwunderlich ist: Wolken, Nebel, Schnee und Regen. Das hat der Winter nun einmal an sich. Wenn früher auch der Boden für längere Zeit gefroren war, müssen wir uns anscheinend darauf einstellen, mit weicherem Untergrund in Folge fehlenden Frostes zurechtzukommen. Aufgrund einer meist geschlossenen Wolkendecke drückt dieses Wetter jedoch auf das Gemüt. Die kalte Jahreszeit erscheint bildlich gesprochen wie ein Hohlweg ohne ergiebige Aussicht. In natura wächst aber oberhalb einer eingefurchten Fahrrinne inmitten der Hügel so manch wertvolles Gewächs. Dazu zählt auf jeden Fall die Hundsrose (Rosa canina), die eine hohe Bedeutung in sich birgt, wenn von Naturheilkunde die Rede ist. Ihre Früchte sind ohnehin den meisten unter der Bezeichnung Hagebutte oder Hetscherl ein Begriff. Manche von ihnen haben es bis jetzt geschafft, noch auf den Zweigen der stacheligen Büsche zu bleiben. Die meisten aber wurden schon geerntet oder von hungrigem Vogelvolk als willkommener Leckerbissen verzehrt. Der Instinkt unserer gefiederten Freunde aus dem Reich der Fauna geht sicher nicht irr. Denn in den Hagebutten verbirgt sich nicht nur eine hohes Maß am Vitamin C, sondern auch Mineralstoffe, Fruchtsäuren und nicht zuletzt in den Kernen die bekannte Geschmackssubstanz Vanillin. Alles in allem haben Hagebutten eine immunstärkende Wirkung auf unseren Organismus. Darüber hinaus geben sie unserem Gemüt einen angenehmen Schubs, um aus so manchem Hohlweg einer winterlich bedingten Gemütsverfinsterung herauszukommen. Doch auch außerhalb dieser kalten Monate kann man immer wieder auf die Hetscherl zurückgreifen.

Gemütserheller Hagebutten-Tee:

2 Teelöffel voll getrockneter, zerstoßener Hagebuttenfrüchte gibt man in 1/4 Liter bereits kochendes Wasser und lässt dieses noch ein wenig aufwallen. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und zuletzt durch einen Papierfilter gießen. Damit vermeidet man, dass die feinen Härchen, die auf den Kernen der Hagebutten drauf sind, den Hals und den Kehlkopf reizen. Mit ein wenig Honig samt frisch gepresstem Zitronensaft abschmecken. Am besten 3-mal am Tag eine Schale voll davon trinken, um so das Gemüt zu heben und durch die Kraft der Hagebutte Licht in den grauen Alltag zu bringen.

Hagebuttenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya3

Auf den Hals nicht vergessen

Rosmarin und Milch im heilsamen Duo

Geht es Ihnen auch so? Manchmal wünsche ich mir, mein Kopf würde direkt auf der Schulter drauf sitzen. Mir geht es aber hierbei nicht um seine äußere Form und Gestalt. Die Phasen, in denen ich keine Freude mit der lebenswichtigen Köperregion habe, setzen immer dann ein, wenn ihr Inneres aufgrund einer Entzündung wie Feuer brennt. Dabei wird jeder Schluckversuch zur Qual. Manchmal wird empfohlen, bei Halsweh auf warme Milch zurückzugreifen und diese mit Honig zu trinken. Sicher kein schlechter Hinweis. Aber es geht auch anders. Zuvor dürfen wir unsere Aufmerksamkeit aber noch einer Pflanze widmen, die uns hierzulande vor allem aus den Töpfen eines sommerlichen Gartens bekannt ist: der Rosmarin (Rosmarinus officinalis). Dieser duftverströmende Halbstrauch aus dem Verband (= Familie) der Lippenblütler hinterlässt sein Aroma auf unseren Fingern schon dann, wenn wir nur leicht mit seinen Zweiglein in Berührung kommen. Im Falle von Halsschmerzen interessiert uns diese Tatsache wohl äußerst wenig, da unsere Sinne ohnehin krankheitsbedingt getrübt sind. Vielmehr kann aber die reinigende und belebende Kraft, die im Rosmarin steckt, einen positiven Ausweg aus der Pein eines entzündeten Halses weisen. Wenn es auch ungewohnt klingt, so steht es sich durchaus dafür, eine eher seltene naturheilkundliche Kombination anzustreben: die warme Milch, die dazu ebenfalls notwendig ist, wird in diesem Falle aber nicht getrunken, sondern ausnahmsweise für eine äußerliche Anwendung zu Hilfe genommen.

Halswickel mit Rosmarin-Milch:

Zu allererst benötigt man getrocknetes und zerkleinertes Rosmarinkraut. Davon nimmt man 2 Handvoll und übergießt dies mit 1/2 Liter heißer Milch. 5 Minuten ziehen lassen und abschließend filtrieren. Ein Tuch aus Baumwollstoff darin tränken und erträglich warm um den Hals wickeln. Eventuell mit einem Wollschal befestigen. Nach dem Abkühlen entfernt man das Tuch und reibt den Hals am besten mit Johanniskraut-Öl ein. Dieser geschilderte Vorgang kann auch bei chronischer Heiserkeit dienlich sein.

Rosmarin ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya3

Ein Bier vor dem Schlafengehen

Keineswegs in den Mund

Frischluft tut gut, wenn man nach einer Zeit des geselligen Beisammenseins ein Wirtshaus verlässt. Das Gewand und unsere Haut samt den Haaren nehmen unweigerlich die dort vorherrschende Atmosphäre auf. Spätestens beim Nachhausekommen fällt das den Daheimgebliebenen auch auf. Die Luft, die wir ausatmen, verrät zudem, was jemand vor kurzem getrunken hat. Manchmal ist es ein Bier, das mit Maß und Ziel genossen wurde. Das Gerstengetränk macht schon sehr lange von sich reden. Entgegen allen Protesten von Hausfrauen, deren es immer weniger gibt, bringt Bier durchaus einen hohen gesundheitlichen Nutzen mit sich. Im gleichen Atemzug möchte ich aber betonen, dass die Menge des konsumierten schaumgekrönten Getränkes dabei keine große sein muss. Ich weiß schon, dass ich mich mit diesen Hinweisen auf ein gefährliches Terrain begebe, das sicherlich von Befürwortern und von Gegnern des Bieres gleichermaßen in Anspruch genommen wird. Dennoch wage ich es, diesmal ein Bier vor dem Schlafengehen wärmstens ans Herz zu legen. Im anschließenden praktischen Teil wird ohnehin ausgeführt, wie ich das meine. Generell möchte ich aber hier ganz eindeutig festhalten, dass ein jegliches Zuviel an alkoholischen Getränken durch nichts zu rechtfertigen ist. Immerhin schadet dies nicht nur der Gesundheit, sondern im schlimmsten Falle auch den Mitmenschen. Gegen einen Missbrauch des Bieres sind letztendlich nur zwei „Kräuter“ gewachsen: die Vernunft und die reife Selbstbeherrschung.

Körperwaschung mit Bier:

Wer eine Mischhaut an seinem Leibe trägt, kann dieser mit Bier etwas Gutes tun. In einem gut geheizten Raum leert man 1-Liter-Flasche Bier mit Schwung in ein Becken oder eine Schüssel, die groß genug dafür sind. Mit dem auf diese Weise stark aufgeschäumten Bier wäscht man den ganzen Körper ab und lässt es ohne Wegwischen auf der Haut eintrocknen. Gleich danach zu Bett gehen. Erst am Morgen duschen. Das tut der Haut gut und beruhigt zugleich das ganze Wesen, das darunter steckt. Das Einverständnis der Mitbewohner wird vorausgesetzt, wenngleich sich der Biergeruch in Grenzen hält.

Pflege von unten nach oben

Mit Lavendel bei den Füßen beginnen

Wer meint, dass die Schönheitspflege eine Entwicklung der frühen Neuzeit sei, geht weit irr. Die Archäologie hat schon bei den alten Ägyptern ganze Sets aus Fläschchen und Tiegeln zu Tage befördert, die einzig und allein der Pflege des Äußeren dienten. Natürlich waren auch die alten Römer und Griechen nicht minder schönheitsbewusst. Das Wort „Kosmetik“ leitet sich ja vom klassischen Griechisch ab (κοσμἐω, kosmeo = ordnen, schmücken). Der Lavendel (Lavandula officinalis) ist zwar eine Pflanze, vereint aber beide Übersetzungen des griechischen Grundwortes für Kosmetik in sich: seine Zweige ragen mitsamt den Blüten wohlgeordnet gen Himmel, und keiner würde die schmückende Eigenschaft dem wohlduftenden Lippenblütler aberkennen wollen. So wenig also der Sonnenliebhaber Lavendel es nötig hätte, seine Erscheinungsform auf Hochglanz zu trimmen, so sehr kann er aber einen Beitrag liefern, die einem selber und der Umwelt ganz gut tut. Immerhin ist ein gepflegtes Äußeres ja nicht nur mit den Augen wahrnehmbar, sondern zusätzlich sind es unsere Geruchsnerven, welche die Anwesenheit anderer angenehm oder im schlimmsten Fall abstoßend erscheinen lässt. Die Füße machen so manchen Zeitgenossen in dieser Hinsicht zu schaffen. Lavendelblüten haben eine derart große Menge an sommerlichem und wohlduftendem Aroma, dass sie einen Gutteil davon gerne an uns abgeben. Darum ist es ratsam, diese zur Pflege der Füße des Öfteren heranzuziehen.

Lavendelblüten-Fußbad:

Von getrockneten Blüten einer guten und naturheilkundlich verwendbaren Lavendelsorte nimmt man 2 Esslöffel voll und überbrüht diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, damit sich ihr Duft samt den ätherischen Ölen mit dem Aufguss besser verbindet. Zum Abschluss abseihen und dem vorbereiteten Wasser für das Fußbad hinzufügen. Ca. 10 Minuten mit den Füßen darin baden. Das wirkt geruchsbindend und stärkt zusätzlich auch unser Nervensystem, das wohlweislich mit den Fußsohlen korrespondiert.

Lavendel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Die schlanke Sonnenblume

Topinambur unterstützt das Abnehmen

Vor den Fenstern sind nun schon lange die Futterhäuschen für die Vögel angebracht. Da spielt sich oft ein munteres Treiben ab, wenn es darum geht, den besten Platz an der ornithologischen Labstelle zu erhalten. Dabei gilt meist das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt auch als Erster. Der bunten Vogelschar gönnen wir einen vollen Magen, damit sie bei den niedrigen Außentemperaturen überleben können. Die von den Tierfreunden feilgebotenen Sonnenblumenkerne stammen von den schönen großen Blumen, die agrarisch auf den Feldern gezogen und geerntet werden. Eine enge Verwandte zu dieser Alternativfrucht stellt die Topinambur-Pflanze (Helianthus tuberosus) dar. Sie stammt ebenfalls wie die körnertragende Sonnenblume (Helianthus annuus) aus dem amerikanischen Festland und wurde schon bald nach der Entdeckung dieses Kontinents bei uns als Zierpflanze eingebürgert. Kurz darauf hat man auch den Nutzen der Wurzelknolle erkannt, aus der die schlanke und hochwachsende Topinamburblume sich gegen den Himmel reckt. Wenn wir Menschen immer wieder Zeitgenossen begegnen, die rank und schlank bleiben, dann quält uns womöglich der Neid. Eben hat wieder ein neues Jahr begonnen, in dem wir eigentlich mehr auf unsere Figur achten möchten. Die Gelenke haben bei uns ja manchmal wirklich eine Schwerarbeit allein schon durch das tägliche Ertragen unseres Gewichtsdruckes zu leisten. Früher oder später aber ist es notwendig, das abgenützte Knie oder das permanent beanspruchte Hüftgelenk durch ein künstliches am Operationstisch zu ersetzen. Um diesen Prozess hintan zu halten, ist es auf jeden Fall ratsam, schon rechtzeitig mit dem vernünftigen Abnehmen zu beginnen. In der Knolle der Topinambur ist ein hoher Anteil an Inulin enthalten, der das Hungergefühl auf natürliche Weise bremst, und zusätzlich spendet diese dem Organismus wichtige Mineralstoffe.

Kur mit Topinambur-Auszug:

Wer eine konkrete Maßnahme zur Reduktion des eigenen Gewichtes in Angriff nehmen möchte, ist gut beraten, einen Auszug aus der Topinambur-Knolle zu Hilfe zu nehmen. Dieser hilft auf sanfte Weise mit, den Körper beim Abnehmen nicht zu sehr zu stressen. Am besten nimmt man davon 5-mal täglich einen Teelöffel voll und lässt ihn über die Mundschleimhaut wirken, indem man ihn eine Weile im Mund behält und mit der Zunge verteilt, bevor man ihn schluckt. Ab morgen mit ausführlicher Beratung erhältlich im Kräuterzentrum in Karlstein an der Thaya (Tel-Nr. 02844/7070-11 oder 31 bzw. per E-Mail: beratung@kraeuterpfarrer.at)

Topinambur ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Die Butter vom Kopf nehmen

Johanniskraut und die Gesichtshaut

Vielleicht fragen Sie sich, was die Überschrift zu bedeuten habe. Es gibt die Redewendung: „Wer Butter auf dem Kopf hat, sollte nicht in die Sonne gehen.“ Eigentlich ist damit gemeint, dass jemand, der ein schlechtes Gewissen hat, vorsichtig und überlegt mit seinen Worten und seinen Handlungen umgehen sollte. Mir geht es aber in diesem Zusammenhang eher um die Konsistenz der tatsächlichen Butter und um die Beschaffenheit der Gesichtshaut. In diesem Zusammenhang kann nämlich das Johanniskraut (Hypericum perforatum) einen wertvollen Beitrag liefern, um so manchen unliebsamen Umstand im menschlichen Angesicht zum Besseren zu führen. Wir kennen das Johanniskraut von den sommerlichen Böschungen, Wegrändern und Feldrainen. Dort wächst es munter und zufrieden. Ja, fast möchte ich sagen, die Heilpflanze ist in ihrem Wesen ein sehr ausgeglichenes Gewächs, wovon schließlich unsere psychische Verfasstheit ebenfalls einen Profit davontragen kann. Zu diesem Zwecke wurden einige Präparate entwickelt, die in den Apotheken samt kompetenter Beratung zu erwerben sind. In Bezug auf die Haut will ich auch gleich erwähnen, dass sämtliche Anwendungen mit dem Sonnenkind Johanniskraut eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber der Sonneneinstrahlung mit sich bringen. Die kalte Jahreszeit kann daher eine gute Gelegenheit sein, um der Haut eine Wohltat zu gönnen, ohne gleich anschließend in die pralle Sonne zu gehen. In niedrigeren Regionen ist diese Gefahr geringer als hoch droben im Gebirge beim Wintersport. Johanniskraut lässt sich auch äußerlich anwenden. Es hilft mit, den Fetthaushalt der Gesichtshaut wieder mehr ins rechte Lot zu bringen.

Johanniskraut-Tee für das Antlitz:

Um die Poren der Gesichtshaut zu öffnen und zu reinigen, kann man auf die antiseptischen und zusammenziehenden Eigenschaften des Johanniskrautes zurückgreifen. Dazu übergießt man eine Menge von 15 g Johanniskraut-Blüten mit 1 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt stehen lassen und dann abseihen. Nach dem Abkühlen des Tees die Gesichtshaut sorgfältig damit waschen. Das bremst zudem die Bildung von unliebsamen Fältchen.

Johanniskraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Das Alte aufbrauchen

Der Löwenzahn unterstützt Leber und Galle

Winterschlussverkauf! – nach Weihnachten boomten die Einkaufszentren, weil das eine oder andere umgetauscht werden sollte. Oder viele haben die Feiertage abgewartet, um nach der Kaufsaison ein Stück zu wesentlich günstigeren Preien zu ergattern. In den Geschäften wiederum ist man darum bemüht, möglichst wenig Ladenhüter zu haben. Und wie verhält es sich in der eigenen Kräuterapotheke zu Hause? Bevor z. B. der Löwenzahn seine ersten Blätter zu treiben beginnt und das Frühjahr eindeutig dem Winter die Regentschaft abgerungen haben wird, sollte man dafür sorgen, dass die Kräuter des Vorjahres nicht umsonst getrocknet und eingelagert wurden. Andernfalls hätte man diese ja gleich auf den Komposthaufen schmeißen können. Also war etwa das Trocknen der bereits erwähnten Löwenzahnblätter vergebliche Liebesmüh? So will ich hier wieder einmal in Erinnerung rufen, welchen Vorteil der üblicherweise zum Unkraut degradierte Korbblütler mit sich bringt. Leber und Galle stehen da an erster Stelle der vom Löwenzahn profitierenden Organe. Bei rheumatischen Beschwerden und bei Gicht finden die darunter Leidenden einen guten und schmerzlindernden Begleiter. Viel zu oft kommt es leider vor, dass sich im Bereich der Galle, aber auch der Blase lästige Steine oder Sande bilden, die im Löwenzahn nicht unbedingt einen Förderer haben. Und schließlich sollte man zudem das Reinigen des Blutes und des ganzen Organismus am Ende einer Wintersaison nicht außer Acht lassen. Jetzt schon kann man daher gezielt eine sinnvolle Maßnahme ins Auge fassen, die einem hilft, gut aus dem Winter zu gleiten.

Getrocknete Löwenzahn-Blätter verwenden:

Kräuterpfarrer Hermann-Josef Weidinger hat einst eine 6-Wochen-Kur empfohlen, die eine Besserung der eben skizzierten Leiden mit sich bringen kann. Dazu nimmt man 2 Teelöffel voll getrockneter und zerkleinerter Löwenzahnblätter und gießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser auf. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. 3 Wochen lang vor jeder Mahlzeit je eine Schale voll ungesüßt trinken. Dann eine Woche pausieren und erneut 3 Wochen durchführen. Wer nicht selbst die Kräuterdroge griffbereit zu Hause hat, kann sich diese aus den Apotheken und aus dem Fachhandel besorgen.

Löwenzahn ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Nicht gedankenlos vorbeigehen

Linden stehen uns auch im Winter bei

Womöglich zählt es zu Ihren Vorsätzen, im begonnenen Jahr öfters einen Spaziergang zu machen. Bewegung bringt unserer Gesundheit auf jeden Fall einen Gewinn. Als markante Begleiter unserer Wege stehen die Bäume am Rand. Sie verdienen gerade jetzt im Winter unsere Aufmerksamkeit. Aus vergangenen Jahrhunderten haben sich oft die alten Lindenbäume erhalten, die einst wichtige Straßen und Zufahrten säumten. Sie spenden bis heute wertvollen Schatten, wenn sie ihr Laubkleid tragen und liefern einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Luft. Von der Linde kennen wir in unseren Breiten vor allem zwei Arten: die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata), deren Exemplare je eine Höhe bis zu 40 Metern erreichen können. Die Breite der Kronen sehr alter Bäume ist auf jeden Fall ehrfurchtserweckend. Wenn also die Linden schon die Straßen säumen, dann soll uns das gleichzeitig eine Erinnerung sein, ihre kaum vermuteten Wirkkräfte zu heben und zu nutzen. Dabei handelt es sich nicht nur um ihre Blüten, die vielen von uns bekannt sind, weil der eine oder die andere einen Tee aus Lindenblüten kochen lassen, damit sie ihren grippalen Infekt besser herausschwitzen können. Kaum jemand denkt an die Rinde der schlanken Äste der großen Bäume. Gerade bei der Linde hängen die Zweige oft tief bis zum Boden, damit der Mensch besser an sie herankommt. Wenn es das Angebot also gibt, dann sollten wir daran nicht vorübergehen.

Hilfsmittel bei Hämorrhoiden:

Von den bei uns heimischen Arten der Linde (s. o.) kann man von jüngeren Ästen die Rinde abschälen. Diese wird entweder getrocknet oder gleich frisch verwendet. Um bei Hämorrhoidenleiden ein Sitzbad anzurichten, nimmt man von der aufbereiteten Lindenrinde 4 Esslöffel voll und bereitet mit 1 Liter Wasser eine Abkochung zu, die man dann dem Wasser für das Sitzbad beigibt. Diese Anwendung unterstützt den Rückgang der lästigen Erscheinung im Afterbereich.

Lindenblüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya