Kräuter und Milch kombinieren

Zum Beispiel mit der Königskerze

Was den menschlichen Säuglingen fast ausschließlich beim Eintritt in diese Welt mitgegeben wird, ist die so genannte Laktoseverträglichkeit. Andernfalls würden die Neugeborenen kaum fähig sein, die Milch der eigenen Mutter und die im Flascherl gereichte zu verdauen. Forschungen haben ergeben, dass die Menschen im Mittelalter in verschiedenen Regionen eine je unterschiedliche Fähigkeit besaßen, die Milch der Kühe ohne physische Beeinträchtigung als Nahungsmittel zu verwenden. Heutzutage erkennt man zusehends, dass es nicht selbstverständlich ist, das weiße Produkt der Wiederkäuer verdauen zu können. Aber immerhin besteht die Möglichkeit, die Milch als Transportmittel zu verwenden, wenn es gilt, die gesundheitsfördernden Inhalte der Heilkräuter aus den Pflanzenteilen herauszulösen und dem Organismus zuzuführen. Meiner Meinung nach wurde in den Küchen unserer vorhergegangenen Generationen die Milch für die Zubereitung verschiedenster Speisen ohnehin mehr herangezogen als dies heutzutage der Fall ist. Aber mit der sich stetigen Veränderung der Lebenskultur ging auch eine Wandlung der Ernährungsweise einher, nicht immer zum Vorteil unserer Gesundheit. Leider ließen sich so gesehen viele Leiden und Krankheiten nicht auf eine Reise ohne Wiederkehr verbannen. Gerade in den Ballungszentren sorgt eine abgasreiche und verunreinigte Luft dafür, dass die Atemwege einer stetigen Herausforderung ausgesetzt sind. Da verwundert es nicht, wenn sich zur kalten Jahreszeit vermehrt Erkältungen einstellen, die eine Verschleimung der Lunge mit sich bringen. Geht diese in einer angemessenen Zeit vorüber, so hat sich unser Immunsystem bewährt. Dennoch leiden so manche unter einer chronischen Dauer dieser Beeinträchtigung. In diesem Falle ist die Königskerze zur Stelle, um die Wege der ein- und ausgeatmeten Luft gleichsam wiederum freizuschaufeln. Und die Milch soll dabei nicht fehlen.

Königskerzen-Milch:

1 Esslöffel getrockneter Blüten der Großblütigen Königskerze (Verbascum densiflorum) werden mit 1/4 Liter kochender Milch übergossen. Beides zusammen lässt man ca. 15 Minuten zugedeckt ziehen. Anschließend durch ein feines Sieb passieren, die Königskerzen-Milch langsam und bedächtig trinken. Diese Anwendung sollte nach Möglichkeit am Morgen durchgeführt werden.

Königskerze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Vernachlässigt und überstrapaziert

Das Ohr kann auch leiden

Alles zugestöpselt! Die Flaschen? Nein, sondern so viele, die unterwegs sind. Entweder ist das Hörorgan unserer jüngeren Zeitgenossen gerade direkt an ein Mobiltelefon angeschlossen oder ein MP3-Player dröhnt derart in den Kopf, dass eine akustische Kontaktaufnahme mit der Umwelt samt den darin befindlichen Menschen schier unmöglich ist. Da nimmt es kaum Wunder, wenn das Ohrwaschel gegen diese Überforderung protestiert. Zugluft und feuchtkaltes Wetter tun das Ihre dazu, um in diesem sensiblen Kopfbereich eine Entzündung hervorzurufen. Die Folgen sind auf jeden Fall mehr oder weniger große Schmerzen, die einem das Leben ziemlich vermiesen können. Da lobe ich mir meine Waldviertler Heimat, denn hier ist Stille wirklich noch vorfindbar. Je näher jemand aber an einer Großstadt wohnt, desto durchgehender bleibt der permanente Lärmpegel, der allein schon aufgrund des stetig sich bewegenden Verkehrs auf Straße, Schiene und in der Luft kaum Pausen kennt. Wie auch immer, das Ohr ist wertvoll. Denn es eröffnet uns eine ganz besondere Dimension der realen wie auch der künstlichen Welt. Unsere Gefühle und Empfindungen werden massiv von dem beeinflusst, was eben über die akustischen Wellen an uns heran- und in uns eindringt. Ohrenschmerzen sind, wie schon erwähnt, auf eine Entzündung des Gehörganges zurückzuführen. Abgesehen von einer fachkundlichen ärztlichen Diagnose kann man aber vorbeugend für eine Abhärtung des ganzen Körpers sorgen, damit dieser angemessen auch der Begegnung mit dem kälteren Wetter standhält. Daher kann es gut sein, wenn man im kommenden Sommer regelmäßig am Morgen ca. 3 Minuten barfuß im taufeuchten Gras läuft. Während des Winters ist eine Badewanne ganz nützlich, die man halb mit kaltem Wasser füllt und darin 40 Sekunden lang das kneippsche Wassertreten durchführt. Oder man greift auf ein Hausmittel zurück.

Gedünstete Zwiebel verwenden:

Ein Stück einer Zwiebel grob schneiden und in etwas Olivenöl glasig anbraten. Ein wenig davon davon in Gazestoff einwickeln und so einen kleinen Pfropfen bilden, den man sowohl leicht ins Ohr stecken als auch genauso wiederum entfernen kann. Mehrmals täglich erneuern.

Zwiebel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Das Essen der armen Leute

Linsen schenken dennoch Reichtum

Wie definieren wir Armut? Am besten können uns das wohl diejenigen erklären, die konkret auf die Schattenseite des Lebens gefallen sind. Der Mangel an Geld steht zwar hier im Vordergrund, doch es gibt mittlerweile viele Facetten menschlichen Elends. Weltweit stellt sich z. B. die Frage nach der Ernährung der Bevölkerung. Das war zu allen Zeiten so. Und seit Menschengedenken spielten dabei die Hülsenfrüchte wie die Linsen es sind eine eminent wichtige Rolle. Funde aus dem Neolithikum beweisen, dass die eiweißhaltigen Samen des Schmetterlingsblütlers als Grundnahrungsmittel verzehrt wurden. Die Herkunft der Stammpflanze der Linsen liegt bis heute im Dunkeln, dürfte aber in den Breiten rund um das Mittelmeer oder in Kleinasien zu suchen sein. Im Mittelalter wurden die Linsen schon in unserem Heimatgebiet angebaut und von hier auch exportiert, wovon u. a. der seit langem im Waldviertel gebräuchliche Familienname „Linsbauer“ Kunde gibt. Immerhin handelt es sich bei den Hülsenfrüchten um eine wahrhaftige Kraftnahrung. In einer Menge von 100 g Linsen befinden sich rund 20 g Eiweiß und ca. 50 g Kohlehydrate. Daher sollten Gichtkranke eher vom Genuss derselben Abstand nehmen. Linsen sind zudem schwer verdaulich. Aufgrund dessen soll man Gerichte dieser Art, die durchaus wöchentlich auf dem Tisch landen dürfen, mit viel Erdäpfeln, Gemüse und mit Salat kombinieren. So wie man auf der Suche nach kostbaren Rohstoffen oft in die Tiefe des Erdreichs oder gar des Gesteins vordringen muss, so bergen sich im Innern der Linsen wertvolle Mineralien, die der Körper braucht, um die alltäglichen Lebensvollzüge garantieren zu können. Eisen ist ein wichtiger Baustein des Blutfarbstoffes und verschiedener Fermente, die ihrerseits die Zellatmungsvorgänge ermöglichen. Daneben finden sich in den Körnern der Linsenschoten auch Zink und eine reiche Anzahl an Vitaminen und überdies Lezithin. Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich das Arme-Leute-Essen also sogar als ein Reichtum, den die Natur uns bedürftigen Menschen schenkt.

Linsen sorgfältig lagern:

Damit sich in die eingelagerten Linsen nicht wie immer geartete hungrige Parasiten einschleichen und für den Verderb der kostbaren Ware sorgen, nimmt man einfach für 1 kg Linsen 1 Esslöffel voll Kochsalz, den man unter die rohen Hülsenfrüchte mischt. Prinzipiell sollte man alle Samen derselben Pflanzenfamilie kühl und geschützt aufbewahren.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Ein Schlaflied mit gesundem Inhalt

Was Johannes Brahms mit Gewürznelken zu tun hat

Musikalische Menschen haben keine Schwierigkeit, um zu folgendem Text gleich die passende Melodie singend hinzuzufügen: „Guten Abend, gut’ Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck; Morgen früh, … usw.“ Diese volkstümlichen Reimverse wurden einst von Johannes Brahms vertont. Bei genauem Durchlesen fragt man sich, was denn Nägel im Bett zu suchen hätten. Gemeint sind in diesem Fall einfach die Gewürznelken, die man den Kindern auf einer Schnur um den Hals hing, damit Krankheiten vom nächtlichen Lager fern bleiben sollten. Betrachten wir die Form dieser getrockneten Blütenknospen, so liegt ein Vergleich mit einem Nagel sehr nahe. Wer meint, dass dieses Geschmackselement gar aus dem Land kommt, wo der Pfeffer wächst, hat damit gar nicht unrecht. Denn auf dem Myrtengewächs Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum), der seine Heimat im indonesischen Raum hat, sind die eben besprochenen Pflanzenteile zu finden, die auf getrocknete Weise seit dem Mittelalter über die verschiedenen Handelswege nach Europa gebracht wurden, wo sie bis heute verwendet werden. Ich trage wahrscheinlich Eulen nach Athen, wenn ich kurz aufzähle, dass bei Zubereitung von Glühwein, Punsch, Likören und Kompotten die Beigabe von Gewürznelken unerlässlich zu sein scheint. Selbst beim Apfelstrudel verfeinert eine Brise von dieser Zutat in pulverisierter Form den Geschmack dieser heimlichen österreichischen „National-Mehlspeise“. Das ätherische Öl des fernöstlichen Aromaelements birgt einen großen Anteil an Eugenol. Somit lassen sich die Gewürznelken auch als naturheilkundliches Mittel einsetzen.

Den Kreislauf ankurbeln:

In ein Glas voll Rotwein, dessen Inhalt man zuvor erwärmt hat, gibt man drei Gewürznelken hinein und lässt das Ganze eine Weile zugedeckt ziehen. Danach schluckweise und bedächtig trinken. Wem es also aus verschiedenen Gründen nicht untersagt ist, Alkohol zu sich zu nehmen, kann sich mit diesem Getränk ein wenig helfen, wenn niedriger Blutdruck, Schwindel und Müdigkeit das Wohlbefinden beeinträchtigen.

ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Der Thymian hilft vorbeugen

Den Körper von innen heraus stärken

Bei den Kräuterwanderungen, die ich des Öfteren mit Interessierten unternehmen kann, bin ich immer wiederum dankbar, wenn ich auf trockenen und sonnigen Wiesenflecken auf den Quendel stoßen darf. Jenes aromatische Gewächs verströmt einen sehr angenehmen Duft, den man dieser niedrig wachsenden Pflanze kaum zutrauen würde. Durch dieses Aroma angeregt, kann man sehr leicht an seinen größeren Verwandten denken, der in unseren Gärten kultiviert wird. Es ist der Echte Thymian (Thymus vulgaris), der seine ursprüngliche Heimat in den Landstrichen rund um das Mittelmeer hat. Wie so manches andere mediterrane Kraut wird der Thymian aber schon seit langem auch nördlich der Alpen gepflanzt und verwendet. In der Küche findet er gerne als Gewürz seinen Einsatz und harmoniert dabei ganz gut mit Petersilie, Zwiebel und Knoblauch. Schon die vor uns lebenden Generationen haben den Thymian ob seiner wertvollen Inhaltsstoffe geschätzt und daher bei vielen Gelegenheiten als Hausmittel eingesetzt, egal, ob es sich dabei um Krämpfe verschiedener Art, um Kopfschmerzen oder Erkältungen gehandelt hat. Nicht zu vergessen ist, dass die Wirkkraft des Thymians auch über die Haut aufgenommen werden kann. Aus dem getrockneten Kraut kocht man sich im Heißaufguss einen Tee, um diesen als Zusatz für ein Fußbad zu nutzen. Momentan ist es aber häufig der Fall, dass die Atemwege von vielen unter den Folgeerscheinungen der wetter- und temperaturbedingten Entzündungen leiden und daher einen intensiveren Kontakt mit den wertvollen Inhalten des Thymians vertragen. Es gibt eine Weise, um ein Extrakt aus dem beliebten Heilkraut für den ganzen Organismus, aber im speziellen für die Atemorgane wirken zu lassen.

Ätherisches Thymian-Öl einnehmen:

Bei Bronchialkatarrh und Verschleimung der Lunge kann man früh und abends je 3 bis 5 Tropfen Thymian-Öl (Aetheroleum Thymi) mit etwas Honig vermischen oder in ein wenig lauwarmes Wasser geben, um es so einzunehmen. Zusätzlich empfiehlt es sich, ein paar Schluck Himbeer- oder Schwarzen Johannisbeer-Saft nachzutrinken.

Thymian ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Die Figur halten

Die Topinamburknolle hilft beim Regeln

Die freie Zeit des Sonntags wird von vielen für einen ausgiebigen Spaziergang genutzt. Wer Glück hat, kann im Zuge dessen so manches scheue Stück Wild beobachten. Womöglich führt der Weg an einem Wildacker vorüber, den die Waidleute extra für Reh, Wildschwein und Fasan angelegt haben, um den Tieren Nahrung und Deckung anzubieten. Eine bevorzugte Pflanze für diese speziellen Flächen ist der Topinambur (Helianthus tuberosus). Dieses mit der Sonnenblume verwandte Gewächs bildet im Erdreich knollenartige Rhizome aus und erreicht eine Wuchshöhe bis über zwei Meter. Seit dem 17. Jahrhundert züchtet und verwendet man die Topinambur auch in Europa als Nahrungs- und Futtermittel. Ursprünglich erwarben die indigenen Stämme Nord- und Mittelamerikas einen großen Erfahrungsschatz in der Verwendung dieses gehaltvollen Krautes, wovon schließlich auch die Europäer in der Folge der Entdeckungsreisen profitierten. Durch ihren Reichtum an Vitaminen und dem Inhaltsstoff Inulin sind die Topinambur-Knollen eine wertvolle Nahrungsergänzung, die zudem den Diabetikern zugute kommt. Wie die Kartoffel ist auch diese Wurzel eine basische Frucht, die so beim Verzehr eine entsäuernde Wirkung für den Organismus beisteuern kann. Dem freilebenden Wild gegenüber haben wir als Menschen oft den Nachteil, dass die Bewegung aufgrund unserer Arbeit in geschlossenen und geheizten Räumen zu kurz kommt. Unabhängig davon ernähren wir uns aber so, als würden wir permanent eine schwere Tätigkeit verrichten. Die Folge davon ist eine übermäßige Anlagerung von Fett in unserem Körper, die meist auch für die Mitwelt sichtbar wird. Hermann-Josef Weidinger hat für die Regelung des Stoffwechsels einen Auszug entwickelt, der nun allen zur Verfügung steht, die ohne extreme Kuren den Appetit und das Zulegen von Gewicht zügeln wollen. Im Topinambur sind die nötigen Hilfen hierfür gespeichert.

Schlankheitsmittel Topinambur-Auszug:

Dieser aus der Knolle der Heilpflanze gewonnene Auszug verhindert die übermäßige Bildung von Fettgewebe, entgiftet den Organismus und erhält gleichzeitig die Leistungsfähigkeit.
4- bis 5-mal täglich wird ein Teelöffel voll davon eingenommen, und vor dem Schlucken gut im Mund verteilt. Das beugt auch einer Stuhlverstopfung vor. Topinambur-Auszug ist in der Kräuterstube in Karlstein erhältlich (Tel. 02844/7070-11 oder per Mail unter beratung@kraeuterpfarrer.at). Setzen Sie gleich morgen einen konkreten Schritt für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden!


Topinamburknolle ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya


ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Winter in der Obstschale

Ab und zu eine Orange essen

Von Propheten nimmt man an, dass die alles vorhersagen könnten, was in der Zukunft passieren wird. Sieht man sich diese Begabung im Kontext der Bibel an, so findet man aber kaum diese Annahme zu hundert Prozent bestätigt. Vielmehr sind dort die Propheten zu den Menschen ihrer Zeit geschickt worden, um jemanden anzukündigen oder etwas zu bewirken. Was hat das aber mit den Orangen zu tun? Nun, konkreter Anlass ist das Wetter des heurigen Winters. Mag der Süden Österreichs diesmal mit Feuchtigkeit und Schnee mancherorts gesegnet sein, im übrigen Teil warten wir noch immer darauf. Die Temperaturen entsprechen schon lange nicht mehr dem jahrelang errechneten Durchschnitt. Hingegen hat es bereits lange Tradition, dass in der kalten und lichtarmen Hälfte des Jahres die Zitrusfrüchte vermehrt Beachtung finden. Unter ihnen ist die Orange absoluter Favorit. Es war Anfang des 16. Jahrhunderts, da brachten portugiesische Seefahrer aus dem fernen China gezüchtete Sorten von Orangen nach Europa. Das trug dem beliebten Obst auch den wissenschaftlichen Namen Citrus sinensis ein. Es dauerte aber noch einige Dezennien, bis um 1800 größere Plantagen zur Gewinnung der wohlschmeckenden Orangen in Spanien angelegt wurden. Abgesehen von diesen historischen Aspekten der Kultivierung des populären Winterobstes hat der Genuss desselben auch durchaus eine gesundheitsfestigende Wirkung. Neben dem hohen Gehalt an Vitamin C finden sich nämlich ebenfalls die Vitamine A, B1, B2 und E im Fruchtfleisch der Orangen. Der Darm wiederum profitiert enorm durch die reiche Spende an Faserstoffen, die mit diesem Obst aufgenommen werden. Gerade in der bewegungsarmen Periode sollte dieser Aspekt nicht übersehen werden. Ja, wenn‘s schon nicht draußen Winter wird, darf zumindest die Obstschale eindeutig das Vollziehen jener Jahreszeit ermöglichen.

Wohltat für Gesunde und Kranke:

Keine Angst vor Gewichtszunahme. Denn wer eine große Orange genießt, nimmt maximal bis zu 120 Kalorien zu sich. Generell können verschiedene Verarbeitungen des Obstes nur empfohlen werden. Schon lange sind die meisten Küchen mit besten technischen Hilfen ausgestattet, so dass ein frisch gepresstes Glas Orangensaft ganz schnell zur Hand ist, um einen Hauch des Südens in den oft trüben und nebeligen Alltag einzubringen.

Orange ⓒ Foto: Flickr, Chris Campbell

Eine beliebte Zierpflanze

Das Rizinusöl muss man nicht scheuen

Die Geschichten aus der Bibel arbeiten ganz gerne mit den Pflanzen, die rund um die östliche Mittelmeerküste zu Hause sind. Diese Gewächse werden geschickt in die jeweiligen Erzählungen eingeflochten und geben dem Zuhörer dadurch die Möglichkeit, sich konkret den Ort des geschilderten Geschehens ausmalen zu können. Zu diesen integrativen Gewächsen zählt auch der Wunderbaum (Ricinus communis), dessen wissenschaftliche Bezeichnung sofort verdeutlicht, welcher Strauch eben gemeint ist. Der schnelle Wuchs dieser Heilpflanze ist der Grund für den Namen des Rizinus. Er zählt zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Der Ruf des berüchtigten Rizinusöles ist ja keineswegs der beste. In vielen scherzhaften Dialogen wird durchaus gerne die abführende Wirkung dieser pflanzlichen Substanz verwendet. Und wer von uns würde nicht so manchen Ausschnitt aus alten Filmen im Kopf haben, wo einem Kontrahenten zur Strafe mit starkem Nachdruck dieses kaum wohlschmeckende Elixier eingeflößt wurde, um diesen für eine geraume Zeit an die Nähe des hoffentlich vorhandenen Abortes zu binden. Wie auch immer, wo ein Schaden, da auch ein Nutzen. Seit längerem pflanzen viele von uns die Zucht- und Zierform des Rizinusstrauches vermehrt in die Beete vor dem Haus oder in die Blumentöpfe, um ein dankbares zierendes Element den Sommer über präsentieren zu können. Durch seine großen und schönen Blätter kann er sich ja auch durchaus sehen lassen. In der freien Natur seines ursprünglichen Wuchsgebietes erreicht der Wunderbaum eine Höhe bis zu 2 Meter. In den Monaten August und September entfaltet er seine Blüten. Die Fruchtkapseln wiederum sind mit fleischigen Stacheln besetzt und bergen in drei Fächern ihre bohnenartigen Samenkörner. Deren Schalen enthalten den giftigen Stoff Rizin, der aber beim Auspressen der Samen durch seine Fettunlöslichkeit nicht in dem gewonnenen Öl gespeichert wird, sondern in den festen Bestandteilen verbleibt. Nur auf die Kinder sollte man achten, damit sie nicht beim Spielen im Freien mit den gefährlichen Samen in Berührung kommen.

Haarpflege mit Rizinusöl:

Fügt man einem kosmetischen Haarwasser, das auf natürlicher Basis hergestellt wurde, ein paar Tropfen Rizinusöl hinzu und schüttelt die Mischung gut durch, so kann der Wert dieser Pflegeanwendung noch gesteigert werden. Brüchiges Haar wird dadurch geschmeidiger und trockene Kopfhaut ganz sanft genährt.

Rizinuspflanze ⓒ Foto: Flickr, Tom Hoyle

Die pflanzliche Hausapotheke

Der Salbei sollte darin nicht fehlen

Guter Rat ist oft sehr teuer! Oder auch nicht? Na ja, es fragen mich doch viele des Öfteren, was denn für die leichten Erkrankungen wie etwa eine vorübergehende Erkältung vonnöten sei, um wieder davon loszukommen. Der Salbei ist dabei ein Favorit, der den meisten bekannt ist und durchaus auch von mir empfohlen wird. In der botanischen Klassifizierung zählen wir die Art des Echten Salbeis (Salvia officinalis) mitsamt seinen Verwandten innerhalb derselben Gattung zur Familie der Lippenblütler. Das hat seinen Grund in der Anordnung und Form der Blüte des bekannten Gewürzkrautes. Wenn nun der Salbei im Sommer auf den Gartenbeeten heranwächst und zu einer günstigen Zeit geerntet wird, trocknet man die einzelnen Pflanzentriebe, um eine wertvolle Reserve ebenfalls im Winter griffbereit zu haben. Darin enthaltene Bitter- und Gerbstoffe sind genauso kostbar wie die ätherischen Öle mitsamt den verschiedenen Flavonoiden. So sehr es in der Zubereitung einfach und in der Wirkung erfolgreich sein mag, einen Tee aus getrockneten und zerkleinerten Salbeiblättern herzustellen und zu konsumieren, so mannigfaltig sind auch andere Methoden, um die Kräfte, die in dem bitteren Pflanzengesellen stecken, zu heben und zu nutzen. Vor allem kann mithilfe der verschiedenen Weinarten quasi eine Koalition mit dem Heilkraut Salbei zusammengefügt werden, die für das Blut einen reinigenden Effekt herbeiführt. Solange wir noch auf das nächste Frühjahr warten, bleibt vielleicht ein wenig Zeit und Lust, um das eine oder andere auszuprobieren. Die Winzer werden zweifelsohne Einsehen haben, wenn ihr wertvolles Produkt nicht nur am Tisch genossen, sondern zusätzlich als naturheilkundliches „Medium“ zum Einsatz kommt.

Salbei und Wein:

Um das Blut zu reinigen und flüssiger zu machen, kann man 1 Esslöffel voller getrockneter und zerkleinerter Salbeiblätter mit 1/8 Liter Weißwein übergießen und 1 Stunde lang ziehen lassen. Abseihen und schluckweise vor der Mahlzeit trinken. Rotwein nimmt man wiederum, um Salbeiblätter darin zu kochen. Das Ergebnis daraus lässt sich verwenden, um damit warme Auflagen auf Geschwüren und eitrigen Wunden anzubringen. Das begünstigt den Heilungsprozess selbiger.

Salbei ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

Vom Honig zum Wasser

Die rechte Anwendung des Gesichtsgusses

Mag sein, dass es für viele neu war, was gestern an dieser Stelle vom Honig zu lesen war. Wer also die Mutprobe bestanden hat und es wagte, durch das Bestreichen des Gesichtes mit dem süßen Bienenprodukt einen unkonventionellen Weg zu beschreiten, wird durch eine je straffere und geschmeidige Haut belohnt. Über das Wasser machen wir uns da schon viel weniger Gedanken, weil unser Gesicht im Normalfall täglich damit in Berührung kommt. Wir benötigen es zum Waschen, zum Zähneputzen und die männliche Hälfte dieser Welt zum Rasieren, sofern auf eine elektrisch betriebene Hilfe verzichtet wird. Der Gesichtsguss, von dem schon gestern und in der heutigen Überschrift die Rede war, zählt zu den Kaltwassermethoden, wie wir sie vor allem aus der Tradition kennen, die durch Pfarrer Sebastian Kneipp populär gemacht wurden. Mein Kloster hat diese Form der Therapie im Jahre 1890 aufgegriffen, indem im Schloss Walkenstein bei Sigmundsherberg, das damals noch im Besitz des Stiftes Geras war, eine Kuranstalt eingerichtet wurde und somit eine der ersten Kneippanstalten auf österreichischem Boden für viele zugänglich war.
Wie wird’s nun richtig gemacht? Das beschreibt der heute etwas größer gehaltene praktische Tipp.

Gesichtsguss richtig vollzogen:

Für diese Anwendung benötigt man einen Schlauch, der das kalte Wasser ans Gesicht führt. Man beginnt rechts unter der Schläfe. Danach umkreist der Strahl langsam das Gesicht. Weiter geht’s mit quer geführten Strichen über die Stirn. Daraufhin führt man mit dem Wasserstrahl Längsstriche von rechts nach links von der Stirn bis zum Kinn durch. Das Ganze endet dann mit einem ovalen Guss rund um das Gesicht. Generell lässt sich diese Methode als Abschluss zu diversen Weisen der Gesichtsreinigung anwenden. Immerhin regt hiermit das kalte Wasser die Durchblutung der Haut stark an. Ein wenig bedeutet der Kontakt mit dem kalten Nass auch eine Mutprobe. Aber wie heißt es so schön: Wer nichts wagt, gewinnt auch nichts.

Foto: Flickr, mueritz