Vom Honig zum Wasser

21. Januar 2014

Die rechte Anwendung des Gesichtsgusses

Mag sein, dass es für viele neu war, was gestern an dieser Stelle vom Honig zu lesen war. Wer also die Mutprobe bestanden hat und es wagte, durch das Bestreichen des Gesichtes mit dem süßen Bienenprodukt einen unkonventionellen Weg zu beschreiten, wird durch eine je straffere und geschmeidige Haut belohnt. Über das Wasser machen wir uns da schon viel weniger Gedanken, weil unser Gesicht im Normalfall täglich damit in Berührung kommt. Wir benötigen es zum Waschen, zum Zähneputzen und die männliche Hälfte dieser Welt zum Rasieren, sofern auf eine elektrisch betriebene Hilfe verzichtet wird. Der Gesichtsguss, von dem schon gestern und in der heutigen Überschrift die Rede war, zählt zu den Kaltwassermethoden, wie wir sie vor allem aus der Tradition kennen, die durch Pfarrer Sebastian Kneipp populär gemacht wurden. Mein Kloster hat diese Form der Therapie im Jahre 1890 aufgegriffen, indem im Schloss Walkenstein bei Sigmundsherberg, das damals noch im Besitz des Stiftes Geras war, eine Kuranstalt eingerichtet wurde und somit eine der ersten Kneippanstalten auf österreichischem Boden für viele zugänglich war. Wie wird’s nun richtig gemacht? Das beschreibt der heute etwas größer gehaltene praktische Tipp.

Gesichtsguss richtig vollzogen:

Für diese Anwendung benötigt man einen Schlauch, der das kalte Wasser ans Gesicht führt. Man beginnt rechts unter der Schläfe. Danach umkreist der Strahl langsam das Gesicht. Weiter geht’s mit quer geführten Strichen über die Stirn. Daraufhin führt man mit dem Wasserstrahl Längsstriche von rechts nach links von der Stirn bis zum Kinn durch. Das Ganze endet dann mit einem ovalen Guss rund um das Gesicht. Generell lässt sich diese Methode als Abschluss zu diversen Weisen der Gesichtsreinigung anwenden. Immerhin regt hiermit das kalte Wasser die Durchblutung der Haut stark an. Ein wenig bedeutet der Kontakt mit dem kalten Nass auch eine Mutprobe. Aber wie heißt es so schön: Wer nichts wagt, gewinnt auch nichts. Foto: Flickr, mueritz