Eine beliebte Zierpflanze

24. Januar 2014

Das Rizinusöl muss man nicht scheuen

Die Geschichten aus der Bibel arbeiten ganz gerne mit den Pflanzen, die rund um die östliche Mittelmeerküste zu Hause sind. Diese Gewächse werden geschickt in die jeweiligen Erzählungen eingeflochten und geben dem Zuhörer dadurch die Möglichkeit, sich konkret den Ort des geschilderten Geschehens ausmalen zu können. Zu diesen integrativen Gewächsen zählt auch der Wunderbaum (Ricinus communis), dessen wissenschaftliche Bezeichnung sofort verdeutlicht, welcher Strauch eben gemeint ist. Der schnelle Wuchs dieser Heilpflanze ist der Grund für den Namen des Rizinus. Er zählt zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Der Ruf des berüchtigten Rizinusöles ist ja keineswegs der beste. In vielen scherzhaften Dialogen wird durchaus gerne die abführende Wirkung dieser pflanzlichen Substanz verwendet. Und wer von uns würde nicht so manchen Ausschnitt aus alten Filmen im Kopf haben, wo einem Kontrahenten zur Strafe mit starkem Nachdruck dieses kaum wohlschmeckende Elixier eingeflößt wurde, um diesen für eine geraume Zeit an die Nähe des hoffentlich vorhandenen Abortes zu binden. Wie auch immer, wo ein Schaden, da auch ein Nutzen. Seit längerem pflanzen viele von uns die Zucht- und Zierform des Rizinusstrauches vermehrt in die Beete vor dem Haus oder in die Blumentöpfe, um ein dankbares zierendes Element den Sommer über präsentieren zu können. Durch seine großen und schönen Blätter kann er sich ja auch durchaus sehen lassen. In der freien Natur seines ursprünglichen Wuchsgebietes erreicht der Wunderbaum eine Höhe bis zu 2 Meter. In den Monaten August und September entfaltet er seine Blüten. Die Fruchtkapseln wiederum sind mit fleischigen Stacheln besetzt und bergen in drei Fächern ihre bohnenartigen Samenkörner. Deren Schalen enthalten den giftigen Stoff Rizin, der aber beim Auspressen der Samen durch seine Fettunlöslichkeit nicht in dem gewonnenen Öl gespeichert wird, sondern in den festen Bestandteilen verbleibt. Nur auf die Kinder sollte man achten, damit sie nicht beim Spielen im Freien mit den gefährlichen Samen in Berührung kommen.

Haarpflege mit Rizinusöl:

Fügt man einem kosmetischen Haarwasser, das auf natürlicher Basis hergestellt wurde, ein paar Tropfen Rizinusöl hinzu und schüttelt die Mischung gut durch, so kann der Wert dieser Pflegeanwendung noch gesteigert werden. Brüchiges Haar wird dadurch geschmeidiger und trockene Kopfhaut ganz sanft genährt. Rizinuspflanze ⓒ Foto: Flickr, Tom Hoyle