Damit es nicht zum Himmel stinkt

Der Beifuß kann Abhilfe schaffen

Gerade bin ich wieder aus dem Auto ausgestiegen. In kurzer Zeit habe ich wieder ein paar Kilometer hinter mich gebracht. Ein weiterer Termin ist wieder erledigt. Doch was ist alles liegen geblieben? Was muss erneut auf morgen warten, um erledigt werden zu können? Da mich mein Kraftwagen schnell von einem Ort zum anderen bringt, achte ich oft zu wenig auf das, was am Wegrand steht. Es ist z. B. der Gewöhnliche Beifuß (Artemisia vulgaris), auch als Wilder Wermut bezeichnet, der schon jetzt fast in voller Größe herangewachsen ist und ganz leicht an seinen Blättern und dann im Sommer an seinen Blütenkörbchen erkannt werden kann. Und was steckt alles in ihm drinnen? Aromatische Bitterstoffe, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Inulin und in den Blättern sogar Vitamine. All das hilft mit, dass der Körper vorankommt. Der Beifuß kann meinen Appetit anregen und mir helfen zu verdauen. Damit eben nichts liegen bleibt. Denn dann gärt und fault es in mir und unangenehmer Geruch entströmt meinem Rachen. Ebenso bei der Absonderung des Kotes. Der Beifuß hilft mit, damit die Luft um dich herum reiner wird.

Innere Reinigung:

Bei allen Magen- und Darmstörungen, in deren Folge Fäulnisprozesse einsetzen, sollte man auf den Beifuß zurückgreifen. Mit 2 Teelöffeln des Krautes bereitet man einen Heißaufguss, den man aber nur 5 Minuten ziehen lässt. Früh und abends nimmt man vor den Mahlzeiten je eine Tasse zu sich und das über mehrere Tage hindurch.

Beifuss

Er bewahrt sich kühle Füße

Der Bitterklee steht auf feuchtem Grund

Steigen die Temperaturen gegen den Sommer hin an, so werden die Gewässer unserer Heimat wieder interessanter. Wenn man schon nicht das kühle Nass dazu aufsuchen möchte, um als Ganzer darin zu schwimmen, so tut es doch irrsinnig gut, einfach bei einem Spaziergang oder in einer freien Zeit seine Füße und Beine von einem Ufer oder einem Steg aus im Wasser baumeln zu lassen. Der Bitterklee (Menyanthes trifoliata) zieht es generell vor, sein ganzes Leben an sumpfigen oder feuchten Standorten wie z. B. Teichufer oder Moorwiesen zu verbringen. Diese Pflanze ist auch unter dem Namen Fieberklee bekannt, weil sie dazu diente, fieberhaften Erkältungskrankheiten Herr zu werden. Die darin enthaltenen Bitter- und Gerbstoffe wirken auf den Magen- und Darmbereich anregend und aktivierend. Der Wuchs des Bitterklees erfolgt eher kriechend, wobei die Blütentriebe stets aufrecht wachsen. Ab Mai erscheinen die weißen Blüten, die jedoch aus rötlich gefärbten Knospen hervorbrechen. Es kann auch vorkommen, dass das Wachstum der Bitterkleepflanzen nicht vor der Wasserfläche Halt macht. Wer den Bitterklee verwenden möchte, sei darauf hingewiesen, dass dieses Heilkraut als schwach giftig gilt.

Heilkräuter zur Blutreinigung:

Im Frühling waren es vor allem die Birke, der Löwenzahn und die Brennnessel, die wir frisch geerntet zur Blutreinigung heranziehen konnten. Vorsichtig verwendet, kann auch das Kraut des Bitterklees als Grundlage für einen Tee herangezogen werden, um dem Blut etwas Gutes zu tun. Leichter zugänglich sind aber sicherlich blühendes Ackerstiefmütterchen-Kraut oder auch geschroteter Leinsamen, den man ebenfalls heiß aufgießen kann.

Bitterklee

Das ganze Jahr aktuell

Der Holunder blüht zurzeit

Wodurch bekommt unser Leben Qualität? Doch sehr oft durch eine Freundschaft, die auch in schlechten Zeiten tragfähig bleibt oder erst dann richtig zum Vorschein kommt. Wollte man für eine gute Freundschaft einen Werbeslogan entwerfen, müsste er in etwa so lauten: Freundschaft kann durch nichts ersetzt werden. Ich möchte heute aber wieder einmal erwähnen, dass die Pflanzen unseres Gartens ebenfalls ihre Freundschaft unter Beweis stellen können. Wer sich im Lauf der Jahre eine gute Beziehung zu den vegetationsbildenden Zeitgenossen aufbaut, der weiß ihre Anwesenheit und ihre Inhaltsstoffe gerade in Zeiten sowohl der physischen als auch der psychischen Not zu schätzen. Ein besonders guter Freund ist der Holunder. Er wächst ja gern in der Nähe des Menschen und bietet sich so immer wieder mit seinen Gaben an. Gegenwärtig sendet der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) visuelle Signale in Form seiner schirmförmigen weißen Blüten sowie einen angenehmen Duft, der aus eben diesen Blüten aufsteigt, aus. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Holunderblüten zu nutzen. Sind sie voll aufgeblüht, kann man sie um die Mittagszeit ernten, um sie für die Hausapotheke zu trocknen.

Holunderblüten-Sirup

Folgende Zutaten sollten bereitstehen: 2 kg Zucker, 3 Stück biologische Zitronen, 60 g Zitronensäure, 3 Liter Wasser und schließlich 15 Holunder-Blütendolden. Den Zucker leert man in das Wasser und kocht dieses 15 Minuten lang auf. Nach vollständigem Auskühlen gibt man die Zitronensäure dazu und ebenfalls die in Scheiben geschnittenen Zitronen. Zu guter Letzt rührt man die frisch gepflückten Blütendolden des Holunders darunter, die man zuvor von den groben Stängeln befreit hat. 5 Tage gut verschlossen stehen lassen und dann in Flaschen füllen, die man am besten in den Kühlschrank gibt. Den Sirup je nach Geschmack zum Trinken verdünnen.

Holunder

Himmel und Erde

Betrachtungen zur Gartenarbeit

Vielerorts bleibt die Mär unwidersprochen, dass ein PC dem Menschen die Arbeit abnehmen würde. Wenn auch vieles erleichtert wird, so entsteht gerade dadurch auf viele von uns der Druck, noch mehr zu leisten, noch schneller zu arbeiten, noch mehr unterzubringen, noch mehr zu erledigen etc. Viele Berufe werden dadurch im Sitzen und innerhalb der Büroräume ausgeführt. Der Körper nimmt in sich viele Eindrücke, Bilder und Probleme auf und verspannt sich zusehends physisch und psychisch. Wir nehmen uns auch nicht mehr Zeit, abspannende und ableitende Tätigkeiten durchzuführen, um unser Lebensgleichgewicht herzustellen. Die heilsamste Kur, die ich heute dazu empfehlen möchte, ist die Gartenarbeit. Das Grün der Bäume und der Pflanzen wirkt über unser Auge beruhigend. Die Farben der Blumen erheben unser Gemüt. Der Kontakt mit der Erde wiederum lässt uns zu uns selbst finden. Wer sich im Garten betätigt, wird zudem direkt und konkret in die Vorgänge der Schöpfung miteinbezogen. Heute, am Pfingstsonntag, feiern wir den Heiligen Geist. Am Beginn der Schöpfung war er es, der Leben in die Welt einhauchte. Heute ist er es immer noch, der die Menschen anleitet, das Gute in der Welt zu erkennen und durch den Glauben die Schöpfung zu bewahren. Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein!

Auswirkung des Kontaktes zur Erde:

Die bloße Erde, die wir bei jedem Umgraben und Pflanzen zu Gesicht bekommen, ist die Grundlage der Vegetation, die sich im Kreislauf der Jahreszeiten verwandelt. Gehe ich z. B. barfuß über das taunasse Gras oder über die frisch behandelte Erde, bekommt mein Organismus zwar von unten den Impuls, der aber bewirkt, dass sich der Geist nach oben hin öffnet, frei und empfänglich wird. Die Erde und der Mensch haben jeweils eine Dimension, die über das Sichtbare hinausweist. Es ist eben nicht reiner Zufall, dass wir existieren. Wir sind schließlich ein Gedanke Gottes, der konkrete Form angenommen hat.

Kraeuterpfarrer Weidinger im Kraeutergarten

Wenn der „Wolf beißt“

Der Ackerschachtelhalm kommt dir zu Hilfe

Vorhin bin ich noch am Damm unseres Klosterteiches entlang geschlendert, um nach einem seltenen Vogel Ausschau zu halten, der direkt neben dem Klostergebäude im Schilf seine Brut großzieht. Leider bekam ich die Zwergrohrdommel nicht vor mein mit mir geführtes Fernglas. So blickte ich zu Boden, wo zu meinen Füßen ein gar armseliger Freund dastand. Es war der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), dem der extreme Frost der Eisheiligen alle Triebe abfror. So war also nicht nur mein Nussbaum ein Leidtragender, sondern auch das eine oder andere Kraut in der Natur, das für Väterchen Frost durch die frischen weichen Triebe eine leichte Beute war. Zum Trost möchte ich dieser wichtigen Heilpflanze meine Zeilen widmen. Generell genoss der Schachtelhalm seit der Antike hohes Ansehen. Hildegard von Bingen klinkt sich aber aus dieser Reihe aus und hält dieses Gewächs für medizinisch wertlos. Wer sich den Ackerschachtelhalm zu Nutze machen möchte, kann vor allem das junge Kraut dieses Gewächses nutzen. Bekannt ist, dass diese Heilpflanze einen hohen Anteil an Kieselsäure beinhaltet und durch seine Wirkstoffe dazu beiträgt, dass der Organismus überschüssige Flüssigkeit abführen kann.

Beseitigung des „Wolfes“:

Reiben sich inolge einer Wanderung die Hautflächen der Innenseite unserer Oberschenkel wund, wird diese unangenehme Erscheinung landläufig als „Wolf“ bezeichnet. In diesem Fall kann man sich mit einem Sitzbad behelfen. Dazu nimmt man 4 Esslöffel getrocknetes und zerkleinertes Kraut vom Ackerschachtelhalm und setzt dieses 3 Stunden lang in 1 Liter Wasser an. Danach kurz aufkochen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. 20 Minuten lang das Sitzbad damit durchführen. Anschließend abtrocknen und die betroffenen Stellen mit einer Kamillensalbe einreiben. Diese Anwendung wirkt auch vorbeugend.

Ackerschachtelhalm

Eine Nase voll mitnehmen

Das Echte Labkraut duftet angenehm

Das Gras auf unseren Wiesen steht bereits so hoch, dass man das erste Mal in diesem Jahr darangehen kann, das notwendige Heu für das Vieh zu „machen“. Solange dies noch nicht geschehen ist, kann man beim Spaziergang am Rande einer bereits hochgewachsenen Wiese ein gelb blühendes Kraut entdecken, das einen angenehm nach Honig riechenden Geruch verströmt. Hierbei handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das Echte Labkraut (Galium verum). Im Volksmund wird es daher auch mancherorts als Honigklee oder Bienenwertel bezeichnet. Das Echte Labkraut zählt zu den Rötegewächsen und besitzt einen rundlichen, verzweigten Stängel. Seine schmalen, quirlständigen Blätter sind unterseits weißlich und weich behaart. An den Stängelspitzen bilden sich zwischen Mai und September kleine zitronengelbe Blüten in Rispenform. Das Verbreitungsgebiet dieser Heilpflanze reicht vom gesamten europäischen Kontinent bis in die westliche asiatische Region. In Gebirgsgegenden wird bis heute das Echte Labkraut herangezogen, um Milch schneller zum Gerinnen zu bringen und um Käse zu produzieren. In seiner Heilwirkung ist diese Pflanze mit ihren Inhaltsstoffen krampflösend, drüsenfreundlich und hilft mit, den einen oder anderen kleinen Blasenstein zu lösen.

Nachtschweiß beseitigen:

Vom getrockneten und zerkleinerten Labkraut nimmt man 1 Esslöffel und fügt 1 weiteren Esslöffel getrocknete Salbeiblätter hinzu. Dann übergießt man es mit 1/2 Liter kochendem Wasser und lässt es 15 Minuten lang ziehen. Mit dem abgeseihten Aufguss reibt man kurz vor dem Schlafengehen den ganzen Körper ein. Morgens nach dem Aufstehen führt man die Abreibung erneut durch. Um die Wirkung zu erhöhen, kann man dem fertigen Absud noch 1 Esslöffel Weinessig beifügen.

Gelbes Labkraut

Der natürliche Schmuck

Die Augen entdecken ihn am Wegesrand

Der Imperativ der Überschrift meiner Kolumne hat eine lange Tradition. Immer wieder hat einst Kräuterpfarrer Hermann-Josef Weidinger seine Zeitgenossen ermuntert, aufmerksam durch die Natur zu gehen. Ich bin froh, in dieser Zeit fortsetzen zu dürfen, wo wir doch vermehrt der Hilfe der unberührten Natur bedürfen. Wenn der Mensch nicht vernichtend und sortierend eingreift, ist die Flora draußen vor unserer Haustür selbst imstande, sich je der Jahreszeit entsprechend eine adrette Kleidung anzuziehen. Gerade jetzt gehören zur aktuellen Farbkombination unbedingt das Blau und das Gelb des Acker-Stiefmütterchens dazu. Ganz bescheiden fügt es sich zu den anderen kleinen Blumen am Wegrand und auf Brachflächen, auf Wiesen und auf den Weiden. Es ist ja auch gottlob in ganz Europa heimisch. Eine Zeit lang hat man dieses äußerst ästhetische Gewächs mit dem unehrenhaften Titel „Unkraut“ versehen. Heute ist man Gott sei Dank vernünftiger und klüger. Das Acker-Stiefmütterchen wirkt in erster Linie blutreinigend und harntreibend, zudem fiebersenkend und schweißtreibend. Die Blätter dieser sympathischen Pflanze lassen sich beispielsweise zerkleinert in fertig gekochte Suppen geben, damit ihre Heilwirkung aufgenommen werden kann.

Hilfe bei Gicht und Rheuma:

Hier ein Tipp aus dem reichen Erfahrungsschatz Hermann-Josef Weidingers: Man nimmt ein Gemisch aus frischem oder getrocknetem Acker-Stiefmütterchen-Kraut zusammen mit der zerkleinerten Wurzel der Pflanze in einer Menge von 2 Esslöffeln und übergießt es mit 1/2 Liter kochendem Wasser. Dann 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen, abseihen und schluckweise über den Tag verteilt trinken.

Acker-Stiefmütterchen

Lässt sich aus Pflanzen Gold machen?

Einst diente der Frauenmantel als Hilfe dafür

Den Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) kennt man unter anderem auch unter dem Namen Alchimistenkraut. Allein seine wissenschaftliche Bezeichnung weist uns darauf hin. Der Grund dafür ist im Mittelalter zu suchen, wo diese Heilpflanze, die zur großen Familie der Rosengewächse gerechnet wird, zu manch geheimnisvollem Gebrauch herangezogen wurde. So wurden die signifikanten Tautropfen, die sich auf der Oberfläche eines Frauenmantelblattes bilden, gesammelt in der Meinung, damit reines Gold gewinnen zu können. Sie nannten diese Flüssigkeit daher auch Himmlisches Wasser. Wenn der Gartenliebhaber die vielen Zuchtformen des Frauenmantels vor allem für das Auge an die Wegränder des Gartens setzt, so kommt das Alchimistenkraut aber auch in der freien Natur vor. Vor allem in bergigen Regionen schlägt es gerne seine Wurzeln auf Wiesen, Weiden und in der Nähe von Quellen und Bächen. Die Blütezeit des Frauenmantels erstreckt sich von Mai bis in den September. In dieser Zeit werden auch das ganze Kraut und die bodenständigen Blätter gesammelt und getrocknet. Der Geschmack des Frauenmantels ist eher bitter und zusammenziehend. Das Kraut des Frauenmantels eignet sich gut als Bestandteil eines Tees gemeinsam mit Brennnessel und Ehrenpreis zur Stärkung des Magen- und Darmbereiches.

Unterstützung bei Wundheilung:

Bereitet man aus getrocknetem Frauenmantelkraut einen Aufguss, kann man damit Umschläge bei schlecht heilenden Wunden anwenden. Bei Unterleibsbeschwerden nimmt man am besten 2 Handvoll des Krautes auf 1 Liter Wasser, um damit ein Sitzbad anzurichten und durchzuführen. Mit diesem Aufguss kann man auch Hand- und Fußbäder zur beschleunigten Wundheilung nehmen.

Frauenmantel

Ein Gruß aus den Bergen

Die Bergflockenblume hilft Galle und Leber

Bald werden sich auf unseren Feldern die blauen Kornblumen zeigen, die mit ihren Blüten inmitten der heranreifenden Frucht gleichsam den Himmel widerspiegeln. In meiner Heimat kann man in den letzten Jahren diesen Vertreter der Gattung der Flockenblumen innerhalb der großen Familie der Korbblütler wieder vermehrt auf unseren Fluren entdecken. In den gebirgigen Regionen Österreichs wächst ein der Kornblume nahe verwandtes Heilkraut. Die Rede ist von der Bergflockenblume, die am besten in Lagen zwischen 500 und 2000 Metern Seehöhe gedeiht. Der aufmerksame Pflanzenfreund wird sie dort auf Fettwiesen und in lichten Wäldern entdecken können. Ab Mai zeitigt die Berg-Flockenblume ihre Blüten den ganzen Sommer über. In ihrer Heilwirkung folgt sie der Kornblume. Sie ist also eine Heildroge, die durch die Bitterstoffe den Magen, die Galle und die Leber unterstützt. Es gibt die Bergflockenblume auch als Gartenpflanze zu erwerben. So kann sie kontrolliert innerhalb des eigenen Zaunes gezogen werden und man geht sicher, dass die Blüten keinen Belastungen durch landwirtschaftliche Spritzmittel ausgesetzt sind. Wer sie nicht unbedingt für die Hausapotheke gebrauchen will, dem dient die Flockenblume vor allem als Schmuckkraut in Steingärten und an Wegrändern.

Verdauungsstörungen beseitigen:

Generell gilt die Tatsache, dass Bitterkräuter unseren Magen anregen, so dass dieser mehr Magensäure produziert, sich besser zusammenzieht und daher schneller wieder entleert. Die Blüten der Bergflockenblume kann man ab Juni ernten und trocknen. Im Heißaufguss kocht man dann in herkömmlicher Weise damit einen Tee, von dem man 6 Wochen lang morgens eine Tasse trinkt. Wenn man die Bergflockenblumen nach der ersten Blüte zurückschneidet, kann man im Herbst erneut mit einer Ernte derselben rechnen.

Bergflockenblume

Eine gute Atmosphäre schaffen

Der Lavendel verbreitet seinen Duft schon im Garten

Die Eisheiligen sind nun vorüber, und die Hoffnung auf höhere Temperaturen hat jetzt ihre volle Berechtigung. Die Liebhaber unserer oft paradiesisch angelegten Gärten sind jedes Jahr neu bestrebt, das sommerliche Flair entsprechend der Jahreszeit auch durch sonnenliebende Pflanzen zum Ausdruck zu bringen. An erster Stelle steht da ohne Zweifel der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia). Dieser allseits bekannte Lippenblütler wird bis zu 1/2 Meter hoch. Die aufrechten Zweige dieses Halbstrauches tragen schmale lanzettliche graugrüne Blätter. Die violetten Blüten stehen in Scheinquirlen, die wiederum eine Ähre mit mehreren „Stockwerken“ bilden. Ab Juni darf man mit den ersten Blüten rechnen. Vor vielen Jahren durfte ich einmal in die Provence im Süden Frankreichs reisen. Die dort gewonnenen Eindrücke haben sich tief in meine Erinnerung eingeprägt. Wenn ich an einem lauen Sommerabend die Augen schließe, kann ich mithilfe meiner Phantasie erneut kostenlos einen Abstecher in die mit Lavendelduft erfüllte Landschaft nahe am Mittelmeer machen. Denn die Lavendelstöcke bringen schon als blühender Stock den herrlichen Duft in unsere Gärten.

Lavendelöl herstellen:

In 1 Liter kaltgepresstes Olivenöl werden 250 g getrocknete Lavendelblüten gegeben. Das Ganze stellt man 14 Tage lang ins Fenster und seiht es ab, um es abschließend in dunkle Fläschchen zu füllen. Das Öl kann man vor einem sommerlichen Spaziergang in den Wald oder vor der Gartenarbeit auf die Haut auftragen, um lästige Insekten auf Distanz zu halten. Zudem beruhigt eine Einreibung mit Lavendelöl unsere Nerven.

Lavendel