Dem Magen zuliebe

20. November 2020
Blutweiderich aufgießen  Wir leben in einer Zeit, die vom allgemeinen Wohlstand geprägt ist. Ohne die individuellen Nöte übersehen zu wollen, die es leider immer wieder festzustellen gibt, geht es uns doch im Allgemeinen sehr gut. Das wirkt sich auch auf die Lebenskultur aus, und die so genannten Zivilisationskrankheiten nehmen beständig zu. Daher ist es wichtig, diesem Umstand etwas entgegenzusetzen. Vielleicht ist es nicht schlecht, sich wieder mehr den Schätzen der Natur und den darin enthaltenen Kräften zuzuwenden. Als ich im Sommer entlang der feuchten  Wiesen des Thayatales schlendern durfte, da entdeckte ich ihn: den Blutweiderich (Lythrum salicaria). Dieses liebenswerte Gewächs zaubert in die Flächen des satten Grüns auch entlang der Ufer von Flüssen, Bächen und Teichen mit seinen purpurroten bis violett gefärbten Blüten einen hübschen farblichen Akzent. Doch ist der Blutweiderich nicht bloß schön anzusehen. In seinen Wuchsteilen stellt das Zusammenspiel von Gerbstoffen und Polyphenolen, von Schleimstoffen, ätherischem Öl und natürlich auch von Farbstoffen ein hilfreiches Potential dar, das ebenfalls der menschlichen Gesundheit dienen kann. So gesehen darf einmal mehr der Magen und der sich daran anschließende Darmtrakt beachtet werden, von wo aus die gute Konstitution der gesamten Physis gestützt und gewährleistet werden kann. Wenn eben dort es zu manchen Beschwerden und Leiden kommt, dann müssen wir als erstes unsere Ernährung diesem Umstand anpassen. Zudem sind es aber vor allem Kräuter, die als geeignete Begleitung ins Spiel gebracht werden können. Der Blutweiderich stellt eine geeignete Hilfe dar, die eine Zeitlang verwendet werden kann. Tee mit Blutweiderich Von getrockneten und zerkleinerten Blütentrieben des Blutweiderichs nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen. Bei Unpässlichkeiten des Magens und des Darmes trinkt man am besten jeweils in der Früh und am Abend 1 Tasse davon. Die leicht zusammenziehenden und sogar antibiotischen Wirkungen des Blutweiderichs können dann ihr Gutes für die Verdauung beitragen. www.kraeuterpfarrer.at Blutweiderich (Lythrum salicaria) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya