Pflanzliche Mückenabwehr

23. Juli 2020

Nach Petersilie duften

Erzählungen von Belagerungen gehören wohl zu allen Geschichten und Schilderungen der längst zurückliegenden kriegerischen Auseinandersetzungen hierzulande und in praktisch allen Regionen unseres Globusses. Letztendlich ist das alles mit einem Blutzoll verbunden, der in Zukunft von uns selbst durch Friedensbemühungen unbedingt vermieden werden sollte. Auf ganz anderer Ebene vollzieht sich ein Angriff, der wohl oder übel in den Vorgängen der Natur automatisch integriert zu sein scheint. Die Rede ist von fliegenden Insekten wie Mücken (= Gelsen), die äußerst lästig werden können. Ich möchte diese Plagegeister heute mit der Petersilie (Petroselinum hortense) in Verbindung bringen, was nicht unbedingt von vornherein einsichtig sein mag. Denn die Petersilie hat ihren angestammten Platz entweder im Gemüsebeet oder in der Küche. Und das zu Recht. Diese Pflanze zählt zur Familie der Doldenblütler. Betreibt man anhand dieses Gewächses quasi eine botanische Ahnenforschung, so führen die Linien zurück zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Petersilie, das im äußersten Nordwesten des afrikanischen Kontinentes angesiedelt werden kann, zusätzlich aber ebenso im östlichen Mittelmeerraum. Im Laufe der Zeit hat man die Petersilie auch in Europa kultiviert, wo sie heutzutage als Gewürzkraut praktisch nicht mehr wegzudenken ist. In den ober- und unterirdischen Wuchsteilen bergen sich Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Flavonoide und eine Reihe von Terpenen, die sich beim Zerkleinern der Pflanze durch Verdunsten verflüchtigen. Dadurch setzt sich ein Aroma frei, das nicht jedem schmeckt, schon gar nicht den blutsaugenden Plagegeistern in Gewässernähe. So will ich heute einmal einladen, die Petersilie als vorbeugenden Schutzschild in Betracht zu ziehen.

Gegen Mückenstiche vorbeugen

Frische zerdrückte Blätter der Petersilie kann man hernehmen, um damit verschiedene Hautstellen zu betupfen. Oder man nimmt einen Ansatz, den man mit dem Petersiliengrün und einem pflanzlichen Öl (etwa kaltgepresstes Olivenöl) selbst hergestellt hat. Für Letzteres setzt man eine beliebige Menge an zerkleinerten Blättern zumindest 1 Woche lang in dem Öl an, bevor man es abseiht und dann als mückenabwehrende Einreibung verwendet. www.kraeuterpfarrer.at Petersilie (Petroselinum hortense) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya