Der Segen eines Baumes

10. Oktober 2019

In der Eberesche zu finden

Die höchste Auszeichnung, die Gott einem Menschen gewähren kann, ist die Zusage, für andere ein Segen zu sein. Das wurde in der Bibel vor allem an Abraham demonstriert. Und viele Propheten und Heilige wurden gesandt, um ein Unheil abzuwenden und die Rettung durch den Erlöser anzukündigen. In vergleichbarer Weise dürfen wir diese Tatsache ebenfalls in den Gaben der Schöpfung entdecken. Die Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia) ist für mich ein gutes Beispiel dafür. Sie zählt zwar nicht zu den Bäumen, die vor allem in der Holzwirtschaft als gewinnbringende Art ein hohes Ansehen genießen würde. Dafür ist sie eindeutig zu schwach in der Wuchsleistung. Aber sie gesellt sich gerne zu all jenen Arten, von denen im Forst gleichsam viel erwartet wird. Die Eberesche sorgt in den heimischen Wäldern für ein ausgewogenes natürliches Gleichgewicht. Monokulturen haben ja hoffentlich bald ausgedient. Im frühen Sommer ist es bereits möglich, die Blüten der Eberesche als Segen entgegenzunehmen. Sie sind aber nicht für die Vase bestimmt, sondern vielmehr, um der Lunge einen Dienst zu erweisen. Denn hat sich dort einmal ein Katarrh festgesetzt, so ist es möglich, mit den Ebereschen-Blüten einen Tee aufzubrühen, den man dann regelmäßig trinkt, um von der belastenden Situation freizukommen und wiederum unbeschwerter atmen zu können. Natürlich ist es auch von Vorteil, wenn man die Blüten in getrockneter Form für den bevorstehenden Winter in Reserve hat. Was momentan aber viel mehr hervorsticht, das sind die Beeren der zu den Rosengewächsen zählenden Eberesche. Diese wiederum sind reich an Gerbstoffen, Fruchtsäuren und Sorbit. Obwohl die Früchte nun bereits reif sind, ist es angezeigt, sie nicht frisch und roh zu genießen. Das sollte man besser den Vögeln überlassen, deren Mägen auf Rohkost dieser Art eingestellt sind. Dennoch lassen sich Ebereschenbeeren trocknen und so werden sie in weiterer Folge auch für uns Menschen verwendbar.

Hilfe bei Durchfall

Getrocknete Beeren der Eberesche können in Wasser kurz aufgekocht werden, um sie dann in geringen Mengen von ca. 10 Stück zu kauen und zu schlucken. Oder man nimmt 3-mal täglich eine Menge von 5 Beeren, kaut sie gut und gründlich durch und schluckt sie. Somit hat man eine natürliche Methode zur Verfügung, um wieder Ruhe in den Verdauungstrakt zu bringen. Überdies profitieren auch Leber und Galle von dieser Maßnahme. Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya