Lindernde Früchte

31. Juli 2019

Die Beeren der Eberesche

Die Schlagzeilen häufen sich. Immer wieder ist von Phänomenen die Rede, die ein Indiz für ein Ungleichgewicht in der Natur darstellen. Das betrifft Murenabgänge in gleicher Weise wie etwa das Auftreten von invasiven Arten bei Tier und Pflanze. Die sogenannten Neophyten machen gar manchen zu schaffen, da sie heftige allergische Reaktionen hervorrufen können. Da gewinnen meiner Meinung nach einmal mehr die Bäume wieder an Bedeutung, die so vieles in unserer unmittelbaren Umgebung stabilisieren, reinigen und ausgleichen können. Die Eberesche (Sorbus aucuparia) scheint auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas Besonderes zu sein. Ich persönlich mag aber diesen Baum seit meiner Kindheit, da ich zur Winterszeit gerne vom Fenster aus die Vögel wie etwa Gimpel oder Seidenschwänze beobachten konnte, die sich an den dort noch befindlichen Früchten Sättigung verschafften. Gewiss sind diese rot gefärbten Gaben der Eberesche viel eher unter dem Namen Vogelbeeren bekannt, doch profitiert nicht bloß das gefiederte Volk davon. Seit langen Zeiten hat sich auch der Mensch die Vorteile des zu den Rosengewächsen zählenden Baumes zunutze gemacht. Die Blätter und die Blüten der Eberesche eignen sich getrocknet als Grundlage für einen Tee, der begleitend bei Atembeschwerden oder bei Verdauungsproblemen getrunken werden kann. Alte Aufzeichnungen empfehlen einen derartigen Aufguss ebenso bei Hämorrhoiden. Die getrockneten Beeren wiederum sind reich an Gerb- und Bitterstoffen und können daher desgleichen bei manchen Beschwerden dienlich sein. Vergessen möchte ich darüber hinaus nicht auf den Vitamingehalt sowie auf das Pektin, die diesen Früchten zudem eigen sind. Nicht wenige Menschen klagen über Migräne, die sich auf verschiedene Arten äußern kann. In den Ebereschen gibt es auch dafür eine lindernde Wirkung.

Getrocknete Beeren einnehmen

Von Kräuterpfarrer Weidinger stammt folgender Tipp: Bei Migräne zweimal täglich 1 Teelöffel voll getrocknete Ebereschenfrüchte zu sich nehmen. Vorher jedoch kurz in Wasser einweichen, dann gut kauen. Die Menge auf keinen Fall überschreiten. Das kann man kurmäßig bis zu 3 Wochen durchführen. Nur anwenden, sofern der eigene Magen dies auch verträgt. Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya