Für trockene Haut

15. Juli 2018

Den Sonnenhut aufbereiten

Sommer, Sonne, Sonnenschein dürfen wir nun in Hülle und Fülle auskosten. Da kann eine vorübergehende Regenfront auch nichts dran ändern. Das Nass vom Himmel hat ja durchaus eine segensreiche Komponente, solange es nicht zerstörerisch dahinflutet. Apropos Feuchtigkeit: die Haut, auf der die Sonnenstrahlen landen, läuft auch Gefahr, auszutrocknen. Daher sollte man dagegen etwas unternehmen. Der Schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia) bietet ein Anschauungsmaterial für das, was ich konkret damit meine. In Folge der Entdeckung Amerikas gelangte er einst nach Europa, wo er als beliebter Zierexote die Augen der Staunenden auf sich zog. Mit der Zeit aber kamen unsere Vorfahren drauf, dass durchaus viel Heilkraft in der rosa blühenden Pflanze enthalten ist. Gerne hat man den Sonnenhut angebaut und eingesetzt, weil er eben zu den genügsamen Gewächsen zählt, die nahezu mit jedem Boden vorlieb nimmt, sofern dieser nur genügend Nährstoffe in sich birgt. Um die entzündungswidrige, blutreinigende und resistenzsteigernde Wirkung des Roten Sonnenhuts entgegennehmen zu können, darf man sowohl das Kraut als auch die Wurzel verwenden. Häufiger wird jedoch letztere aufbereitet. Dies ist gerade dann günstig, wenn sich die Blühphase des Sonnenhutes dem Ende zuneigt und somit mehr Kraft in den unterirdischen Gewächsteilen gespeichert werden kann. Die Haut ist überhaupt eine sehr gute Adresse, wenn es gilt, die heilsamen Kräfte der Echinacea in Empfang zu nehmen.

Ölauszug mit Sonnenhut

Die frische gereinigte und zerkleinerte Wurzel des Sonnenhutes wird in einem Mischverhältnis 1 : 4 mit kaltgepresstem Pflanzenöl eigener Wahl in ein weithalsiges verschließbares Glasgefäß gegeben und 14 Tage lang bei Zimmertemperatur in die Sonne gestellt. Währenddessen täglich den Ansatz gut durchschütteln. Danach abseihen und extra abfüllen. Das verbliebene Öl, das den Rückstand umgibt, kann man ebenfalls aufbrauchen. Als Einreibung angewendet, schützt es die Haut vor dem Austrocknen, bremst spürbar eine voranschreitende Faltenbildung und steigert zudem die persönliche Immunkraft. Roter oder Schmalblättriger Sonnenhut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya