Kräuter veredeln

20. Oktober 2017

Diesmal mit Pfefferminze

Was trägt dazu bei, um uns als Menschen zu prägen und zu formen? Neben einer vertrauensvollen familiären Geborgenheit sind dies wohl die Erziehung im schulischen Umfeld und die möglichst weit fassende Bildung. Schließlich darf noch dazu jeder an sich selbst arbeiten, um ein gutes Stück reifer zu werden. Wenn man nun die Pflanzen vor sich hat, die unter den Begriff Heilkräuter fallen, so sollen diese ja ebenfalls auf irgendeine Art verarbeitet werden, um dann in veredelter Form bei unserer Physis anzukommen. Lasst uns in diesem Sinne einmal mehr auf die Pfefferminze (Mentha piperita) schauen und auf das, was man mit ihrer Hilfe bewirken kann. In vielen Kräutergärten trifft man dieses wohlaromatische Gewächs an, das auf verschiedene Arten zurückzuführen ist, von denen sie abstammt. In unserer Heimat begegnet man in der freien Natur eher bloß einem Elternteil der Pfefferminze, und zwar der Bachminze, die entsprechend ihrem Namen feuchte Standorte bevorzugt. Die Stängel der Pfefferminze sind vierkantig und rötlich angelaufen. Sie kann eine Höhe von 80 cm erreichen und ist an ihrem intensiven mentholartigen Geruch zu erkennen. Die Pfefferminze wirkt bei nervlich bedingten Magen- und Darmstörungen krampflösend und regt die Tätigkeit der Leber an. Sie hat auch schmerzlindernde und nervenstärkende Kräfte. Wer Pfefferminztee trinkt, soll ihn nicht über eine zu lange Zeit zu sich nehmen, sondern mit anderen Kräutern wechseln. Jetzt, da in den kommenden Monaten wiederum mehr die traute Häuslichkeit gepflegt wird, mag mithilfe der Heilpflanzen das eine oder andere ausprobiert und in Eigenregie hergestellt werden. Dabei kann die Pfefferminze durchaus dienlich sein. Vielleicht möchte man z. B. einen wohlschmeckenden und magenstärkenden Digestif dabei ansteuern.

Pfefferminze-Schnaps

In einem verschließbaren Glas werden 5 gehäufte Esslöffel voll frischer oder getrockneter zerkleinerter Pfefferminzblätter mit 3/4 Liter 45%igen Obstbrand übergossen und an einem sonnigen Zimmerplatz verschlossen stehengelassen. Nach 14 Tagen filtrieren, den Rückstand mit 1/4 Liter destilliertem Wasser übergießen, kurz stehen lassen und durchrühren. Danach filtrieren und die Flüssigkeit zum Obstbrand geben. Gut vermischen, in Flaschen abfüllen und in einem dunklen kühlen Kellerraum etliche Tage ruhen lassen. Stamperlweise genießen. Pfefferminze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya