Ins eigene Gesicht schauen

25. Februar 2017

Mit Schafgarbe nacharbeiten

Im Frühling ist man für jede Veränderung draußen in der Natur sensibler als sonst. Immerhin gibt es fast jeden Tag etwas Neues zu entdecken, das etwa als Pflanze frisch aus dem Boden lugt oder das als Zugvogel eben nach geglückter Landung die charakteristische Stimme erhebt. So ist dieser Jahresabschnitt für mich eine Zeit der Hoffnung und des Neubeginns. Die Schafgarbe (Achillea millefolium) wird wahrscheinlich noch eine Weile auf sich warten lassen, bevor wir sie in voller Pracht und Entfaltung auf den Wiesen entdecken können. Von alters her ist sie vor allem als Heilkraut bei Frauenleiden bekannt. Dieser Korbblütler besitzt jedoch eine viel größere Bandbreite an unterstützenden Wirkungen, als wir uns das im Allgemeinen vorstellen. Meiner Meinung nach zeigt er dies auch durch die feingliedrige Gestalt seiner Blätter durchaus an. Ein einzelnes Blatt setzt sich aus vielen Verästelungen zusammen und kann mit dem Auge samt unserer Phantasie in viele Fächer unterteilt werden. Selbst im Bereich der Kosmetik können wir diesem liebwerten Geschöpf etwas abgewinnen. Was im Frühling eher nicht für Überraschungen sorgt, ist die Beschaffenheit der Gesichtshaut, die wir uns wohl oder übel allmorgendlich durch den vorhandenen Spiegel ins Blickfeld rücken. Im Hinblick auf die Sommerszeit und auf das Aufarbeiten des Winters darf es jedoch durchaus angebracht sein, die Haut im Gesicht zu pflegen und zu festigen. Die in der Schafgarbe enthaltenen ätherischen Öle, ihre Gerb- und Bitterstoffe und dergleichen mehr helfen mit, die Struktur der Gesichtshaut wohltuend und aufbauend zu behandeln. Es geht hierbei aber nicht in erster Linie darum, eine womöglich verloren gegangene Jugend auf magische Weise wiederzuerlangen. Die Gesundheit und die Strapazierfähigkeit der Gesichtsoberfläche sind das angestrebte Ziel.

Schafgarbentee für außen

Von einem Gemisch aus getrockneten Blüten und Blättern der Schafgarbe nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Noch 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und auf eine angenehme Temperatur abkühlen lassen. Gleich in der Frühe kann man nach der Morgentoilette im Bad zum Abschluss das Gesicht damit abwaschen. Am besten lässt man den Tee dann von allein abtrocknen, ohne ein Handtuch zu Hilfe zu nehmen. Das trägt besonders zur Stärkung der Haut im Frühling bei. Schafgarbe mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya