Damit nichts ins Stocken gerät

18. April 2016

Der Leinsamen und die Verdauung

Die Verwendung von Erdölprodukten als Kraftstoff hat verglichen mit der gesamten Entwicklungsgeschichte der Menschheit eine relativ junge und kurze Tradition. Im 19. Jahrhundert noch konnte man sich nicht vorstellen, dass dieses fossile Grundmaterial einst den Welthandel bestimmen würde. Wer weiß, wie lange die Ressourcen des Erdöls noch reichen werden? Hoffentlich übernehmen bald erneuerbare Energiequellen den Staffellauf in dieser Hinsicht. Im Gegensatz dazu begleitet ein pflanzlicher Öllieferant den Menschen seit Jahrtausenden. In der Feldkultur wird der Lein (Linum usitatissimum) in Sorten angebaut und geerntet, die uns Erdenbürgern einerseits zur Gewinnung von textilem Grundmaterial und andererseits eben als Öl- und Samenlieferant zur Verfügung stehen sollen. Leinsamen ist als Speisenzugabe sehr zu empfehlen, denn er kann durchaus mithelfen, die Fettverdauung unseres Organismus zu regeln und die Cholesterinwerte im Blut auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Nicht zuletzt trägt der Samen des Gemeinen Leins dazu bei, dass Magen und Darm sich nicht im Müßiggang ergehen, sondern durch die Ballaststoffe rege und tätig bleiben. Ein Päckchen voller Leinsamen sollte also nicht nur bei Magenkranken in der Speisekammer stehen, sondern auch immer wieder von Gesunden in die Nahrung integriert werden. Einerseits ist das Leinöl der Verdauung im Gesamten sehr zuträglich, anderseits ist es aber auch der Schleimgehalt der Oberfläche des Leinkorns, der sich eindeutig positiv auf die Tätigkeit des Darmes auswirkt. Dessen Schleimhaut kann unter Umständen Schwierigkeiten haben, ihre gleitfähige Konsistenz zu bewahren. In diesem Falle ist es sicher ganz gut, auf ein natürlich gewachsenes und gereiftes Hilfsmittel zurückzugreifen, das uns seit Menschengedenken im Leinsamen zur Verfügung steht.

Dem Darm weiterhelfen:

Damit die Wände des Darmes gleitfähig bleiben und somit die Verdauung ihren geregelten Ablauf bewahren kann, unterstützt ein einfaches Hausmittel dieses Ziel. Hierfür nimmt man 2 Esslöffel voll geschroteter Leinsamenkörner und mischt sie in eine angewärmte Buttermilch, die man danach langsam auslöffelt. Am besten 1 Woche lang in der Früh und am zeitigen Abend durchführen. Nach 2 Wochen Pause wiederholen. Leinpflanze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya