Ein gutes Ruhekissen

26. Mai 2015

Eisenkraut kann die Nerven besänftigen

Die Hektik unserer Tage ist überall spürbar. Um alles bewältigen zu können, was an Arbeit und oft unvorhergesehenen Herausforderungen ansteht, bedarf es vieler engagierter Menschen, deren Zahl aber nicht unbedingt zu steigen scheint. Die Probleme werden obendrein nicht geringer. Wie also alles bewältigen, wie zumindest das Notwendige erledigen? In der Schöpfung sind die Aufgaben ganz gut verteilt. Das Eisenkraut liebt z. B. sehr sonnige Flächen, die nicht unbedingt einen nährstoffreichen Boden aufweisen müssen. Es hat es im Lauf der Jahrhunderte quasi verstanden, die Nähe der menschlichen Siedlungen zu bewachsen, um so manche Narbe, die der Homo sapiens im Erdreich hinterlassen hat, wiederum zu schließen. Generell ist es meiner Meinung nach sehr bewundernswert, wie sich die Natur die Areale zurückerobert, die durch Menschenhand oft sehr stark verändert wurden. Insofern könnten wir den Gedanken anstellen, dass die Sorge, was einmal nach unserem Ableben sein wird, auf jeden Fall von den Pflanzen aufgefangen wird. Denn sie sind es, die mit Geduld und Zähigkeit zu einer Revitalisierung im wahrsten Sinne des Wortes fähig sind. Interessant ist es zudem, dass die Wirkkräfte des Eisenkrautes sich positiv auf unsere Nerven auswirken. Diese Eigenschaft billigt man vielmehr dem Baldrian oder der Melisse zu. Gerade dann, wenn man nach einem Gewächs Ausschau hält, das einem helfen kann, die nötige Gelassenheit zu erringen, die für einen guten Schlaf von Nöten ist, kann man sich getrost an das Eisenkraut wenden.

Frische Ernte aufbrühen:

Steht das Eisenkraut (Verbena officinalis) ohnehin im Kräuterbeet des eigenen Gartens, so ist es ein Leichtes, die frisch gewachsenen Blätter und Triebspitzen abzuzupfen und daraus einen Tee im Heißaufguss herzustellen. Natürlich kann man zu diesem Zweck auch die getrocknete Kräuterdroge verwenden. Es genügt, wenn man schon in der Früh und dann am Abend eine Tasse voll trinkt, um eine höhere Ausgeglichenheit des Gemütes und der Nerven zu erreichen. Eisenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya