Urwüchsig und fruchtbar

27. September 2014

Die Eichkätzchen schätzen den Wert der Haselnuss

Grad ging ich noch vor die Tür zu den Garagen unseres Klosters. Unterm Nussbaum am Brunnen davor waren zwei süß anzusehende schwarze Eichkätzchen damit beschäftigt, ihren Wanst mit den herabgefallenen Nüssen zu versorgen. Ein Stückchen abseits davon steht ein anderes Ziel ihrer herbstlichen Fresstouren: es ist ein Korkenzieherhaselstrauch, der meine Mitbrüder und mich jährlich mit nicht zu wenigen Früchten seiner Art beschenkt, sofern eben die angesprochenen Baumakrobaten noch etwas davon übrig lassen. Im Wald herrscht nun ebenfalls Hochbetrieb rund um die dort zahlreich wurzelnden Haselnussstauden. Seit Kindheit sind mir diese Gewächse sehr vertraut; dienten sie mir und meinen Freunden als Lieferanten so manchen praktischen Werkzeuges oder Baumaterials. Die Gemeine Hasel (Corylus avellana) kann aber mehr als nur die einstigen kindlichen Phantasien zu säumen. In der botanischen Klassifizierung wird der Strauch zu den Birkengewächsen gezählt. Sehr leicht kann man diesen Umstand im Frühjahr ablesen, wenn die männlichen Kätzchen einen untrüglichen Verweis auf ihre Verwandtschaft liefern. Seit alters her wird die Hasel aber auch als signifikante Pflanze von den Menschen geschätzt. Sie zählt daher zu den floralen Individuen des so genannten Baumkreises, den schon die Kelten benutzten, um gewisse Charaktermerkmale ihrer Mitmenschen zu skizzieren. Wer seinen Geburtstag zwischen dem 22. und 31. März bzw. dem 24. September und dem 3. Oktober feiert, gehört zu all jenen, die im Zeichen der Hasel das Licht der Welt erblicken durften. So wie die zähen und starken Äste des heimischen Gewächses gewachsen sind, so schätzen auch die Haselnuss-Menschen ihr starkes Inneres, das durchaus fähig ist, sich für andere einzusetzen und gegen Missstände jeglicher Art aufzutreten.

Haselnüsse für die Blasenregion:

Wer unter einer schwachen Blase leidet und womöglich auch zum Bettnässen neigt, hat in der Haselnuss eine gute Begleiterin. In jenem Fall empfiehlt es sich, Tag für Tag einen Esslöffel voll Haselnussschrot zu konsumieren. Männer, die täglich ein paar Haselnüsse langsam und gut kauen und schlucken, erhalten auf diese Weise nach einem Ratschlag von Hermann-Josef Weidinger eine pflanzliche Unterstützung für ihre Fruchtbarkeit. Haselnussblüten und -frucht ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya