Im Zeichen der Ringelblume

24. September 2014

Die Kraft der Sonne sammeln, auskosten und weiterschenken

Wenn Tag für Tag ein paar Zeilen aus meinem Herzen, dem vorhandenen Hirn und der an der Tastatur meines Computers arbeitenden Finger an dieser Stelle zu lesen sind, so freue ich mich je neu, mit vielen Menschen in Kontakt treten zu können. Dennoch bin ich genauso wie alle anderen auch nur ein Mensch. Ich brauche Rückhalt und Unterstützung. Immer wertvoller scheint mir daher unter diesem Aspekt das Zeichen der Ringelblume (Calendula officinalis). Zum ersten ist sie das Symbol des Vereines Freunde der Heilkräuter mit Sitz in Karlstein an der Thaya. Seit 1978 wird in ununterbrochener Kontinuität und Treue das Wissen über Kräuter gesammelt, beschrieben und mittels Wort und ganz konkreten Naturprodukten an Hilfesuchende weitergegeben. Das ist ein Erbe, das sich als äußerst wertvoller Schatz herausstellt und für das die Geistlichen Pfarrer Karl Rauscher (der Gründer des Vereines starb 1979) und der allseits bekannte Prämonstratenser-Chorherr Hermann-Josef Weidinger (er erlebte am 21. März 2004 seinen Geburtstag für den Himmel) verantwortlich zeichnen. Dass meine Wenigkeit nun den Staffellauf für die Gesundheit an Leib und Seele fortsetzen darf, ist Auftrag und Gnade zugleich. Um Kraft zu schöpfen, blicke ich ganz bewusst auf die offene Blüte einer Ringelblume. Sie kann man getrost mit einer kleinen Sonne vergleichen. Immerhin ist sie imstande, sich unter den offenen Himmel zu stellen, ohne Schaden dadurch zu erleiden. Sie sammelt vielmehr alle Strahlen des wärmenden Himmelskörpers, um sie in ihr ganzes Wesen einzuspeichern. Wer auf die Ringelblume zurückgreift, kann so auf indirektem Weg die Energie der Sonne für sich selbst zunutze machen. Fast möchte man meinen, die goldgelbe Blume ermöglicht etwas Ähnliches wie eine Lichttherapie, die schwermütige Menschen erfolgreich in Anspruch nehmen. Das Licht der Ringelblume dringt selbst in das Innere des Organismus vor, wenn die Pflanzenteile dementsprechend aufbereitet werden.

Falls der Magen eine Baustelle ist:

Getrocknete Ringelblumen-Blütenblätter in der Menge von 2 Teelöffeln mit ca. 1 Tasse (1/4 Liter) kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann ungesüßt schluckweise trinken, um den Magen zu beruhigen und gleichzeitig Leber und Galle zu unterstützen. Dieser Aufguss treibt auch den Schweiß bei fiebrigen Erkrankungen und hilft zudem bei Durchfall. Ringelblumenblüte mit Tautropfen ⓒ Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya