Beim Jucken der Haut ruhig bleiben

23. September 2014

Den Alant das Kratzen ersetzen lassen

Der schwarze kastrierte Kater der Nachbarn des Pfarrhofes in Harth ist mittlerweile mein guter Freund. Egal, ob er zeitig in der Früh über die Mauer klettert und gelaufen kommt, wenn ich in den Garten gehe, um den Gänsestall zu öffnen oder ob ich abends noch ein wenig im Hof neben der Kirche verweile, um die Zeit zu genießen: er erhält jedes Mal eine kräftige Portion Streicheleinheiten. Er genießt es förmlich, gegrault und massiert zu werden und er hat auch nichts dagegen, fahren einmal meine Finger kräftiger durch sein Rückenfell. Dort, wo auf dem Beet der Alant (Inula helenium) wächst, zeigt er seinen Dank für die Freundschaftserweise meinerseits, indem er den Mäusen erfolgreich an den Leib rückt. Selbst im Stall erfüllt er seine katzenmäßigen Polizeiaufgaben. Übrigens: beim Alant werde ich zeitweise auch an das Fell einer Katze erinnert, da die Unterseite der Blätter des Korbblütlers filzig behaart ist. Es gibt Situationen, in denen wir uns in unserer eigenen Haut durchaus nicht so wohl fühlen wie mein Nachbarkater Blacky. Weil es an mehreren Stellen beißt und juckt, möchten wir daher nicht so sehr gestreichelt und massiert, als vielmehr auf erlösende Art und Weise gekratzt werden. Nun, ein derartiges Unterfangen hat bald seine Grenzen. Zudem schadet es der Struktur unserer Haut, die eben nur einem gewissen Pensum an Reibung standhält. Und was nützt es dann, wenn trotz eines heftigen Kratzens der Juckreiz wiederkehrt? Die Mahnungen unserer Eltern aus Kindertagen gilt auch im Erwachsenenalter: Wenn es juckt, nicht mit den Fingernägeln die Haut beackern! Der Alant hat anscheinend Verständnis für unsere Situation und stellt uns seine Kraft zur Verfügung.

Alantwurzel-Tee für die Haut:

Bei Haut- und Altersjucken kann man auf die Hilfe des Alants zurückgreifen. 20 g zerkleinerter Wurzel werden in 1/2 Liter Wasser über Nacht angesetzt. Am Morgen gut erwärmen, aber nicht kochen. Kurz ziehen lassen und abseihen. Die Hälfte des Tees wird getrunken und mit dem Rest reibt man die juckenden Stellen auf der Haut ein, damit sich eine Linderung des lästigen Umstandes einstellen kann. Alant ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya