Nicht jedes Korn ist ein Getreide

28. Juni 2014

Ein Beispiel liefert uns der Buchweizen

Jedes blinde Huhn findet mal ein Korn! – Ja, man muss oft Glück haben, um bei einem Rätsel oder einem Quiz die richtigen Antworten rechtzeitig parat zu haben. In der Botanik tun sich dem Anfänger auch oft viele Fragen auf, denn auf eine Artbezeichnung allein sollte man sich nicht verlassen. Hört man also den Namen Buchweizen, denkt man unwillkürlich an ein Korn. Diese Pflanze ist aber ein Knöterichgewächs und hat dadurch verwandtschaftliche Beziehungen zu Rhabarber und zu Sauerampfer. Der Buchweizen (Fagopyrum esculentum) wuchs ursprünglich im östlichen Asien und kam schon im Mittelalter nach Europa. Er ist äußerst anspruchslos und genügsam und gedeiht auch auf sandigen Heideböden. Als Früchte trägt die einjährige Pflanze 4 bis 6 mm lange Nüsschen, die in ihrer Gestalt an Bucheckern erinnern. Diese sind reich an pflanzlichen Eiweiß- und Fettstoffen. Zudem ist der Gehalt an Phosphor, Kalzium, Eisen und Kupfer sowie an Vitaminen überdurchschnittlich hoch. Buchweizen ist glutenfrei und daher gut verträglich für Menschen, die an Zöliakie leiden. Wer einen sensiblen und empfindlichen Magen hat, kann das Pseudogetreide unbedenklich in seinen Diätplan aufnehmen. Es ist wunderbar, wenn man merkt, dass die Speisekammer der Natur für alle etwas zu bieten hat. Gewiss besitzen die Samenkörner des Buchweizens einen eigenen Geschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Aber es gilt hier ebenfalls die alte Weisheit, die da meint: Einem jeden recht getan, ist eine Kunst die niemand kann.

Hohen Blutdruck und Arterienverkalkung mindern:

Je höher das Lebensalter desto mehr sind ein erhöhter Blutdruck und die Verkalkung der Arterien ernstzunehmende Risikofaktoren. In diesem Fall sollten Buchweizengerichte eine immer wiederkehrende Alternative zu Speisen wie Eier, Käse, Hülsenfrüchte und vor allem Fleisch sein. Hinzu kommt noch, dass man dabei so viel als möglich auf Salz und Essig verzichten sollte. Rohsalate sind durchaus zu empfehlen, solange sie mit Zitrone oder Molke und Pflanzenöl angerichtet werden. Buchweizen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya