Eine angenehme Atmosphäre

15. August 2013

Das Echte Labkraut verbreitet einen guten Duft

Rund um das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel ranken sich viele Erzählungen und Geschichten. Darin gleichsam eingewoben finden sich immer wiederum Blumen und Kräuter. Diese haben einen herrlichen Duft verströmt, als die Apostel das Grab Mariens aufsuchten, um sich zu überzeugen, dass die Himmelfahrt der Gottesgebärerin mit Leib und Seele stattgefunden hat. Zudem gibt es eine Legende, der zufolge die Jungfrau Maria die Krippe mit dem Gelben Labkraut (Galium verum) gefüllt haben soll, bevor sie das neugeborene Jesuskind dort hineingelegt hatte. Von daher rührt auch der volkstümliche Name „Unser-Lieben-Frau-Bettstroh“ für das Labkraut. Heute zu Mariä Himmelfahrt feiern wir ein geglücktes und vollendetes Leben, das nichts mehr zu wünschen übrig lässt. Der Grund hierfür ist aber keineswegs im vermeintlichen materiellen Reichtum oder in der einwandfreien Gesundheit Mariens zu finden. Denn in der Heiligen Schrift treffen wir auf mehrere Stellen, die gar heftige Herausforderungen für die Gottesmutter schildern, nicht zuletzt ihre Präsenz bei Jesu Tod am Kreuz. Nein, heute feiern wir das volle und unendliche Leben eines Menschen, der ganz von Gott durchdrungen und ohne Wenn und Aber auf den Schöpfer ausgerichtet war. Wenn ich heute einen Zweig des Gelben (= Echten) Labkrautes oder ein Kräutersträußerl von der Segnung im Gottesdienst in der Hand halte und daran rieche, darf ich mich ruhig fragen, woher diese angenehme Atmosphäre stammt. Sie erinnern mich daran, dass auch Menschen, die in Wort und Tat an Gott glauben, ebenfalls eine heile Ausstrahlung besitzen.

Labkraut immer trocknen:

Um die heilenden und helfenden Wirkungen des Echten Labkrautes voll zur Wirkung zu bringen, sollte man stets auf die bereits getrockneten Pflanzenteile zurückgreifen. Das im Labkraut enthaltene Cumarin kommt so erst richtig zur Geltung. Dadurch erhält ein Tee, der aus dieser Droge aufgegossen wird, eine bessere Wirkkraft und ein stärkeres Aroma. Eine Tasse davon am Abend getrunken, beruhigt mein ganzes Wesen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya