Faulenzen kultivieren

14. Juli 2013

Nicht die Zeit stehlen

Lang ist es schon wieder her, dass aus den Radiogeräten der Song der Gruppe „Geier Sturzflug“ ertönte: „Wir steigern das Bruttosozialprodukt – ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt! …“ Nun, mir dünkt, dass die Zeiten seit damals nicht unbedingt entspannter oder gemütlicher geworden sind. Bei allem technischen und kommunikationsmäßigen Komfort, den die Gegenwart aufzuweisen hat, kann kaum einer eine gesteigerte Hektik und die damit um sich greifende Hysterie des Großteils unserer Zeitgenossen leugnen. Und um in Urlaub zu kommen, wartet man angespannt auf die aktuellen Last-Minute-Angebote der Fluggesellschaften, um dann gelangweilt an irgend einem Strand in weiter Ferne zu brutzeln und bei der Rückkehr mit einem Jetlag wieder genau diese Zeit zum Einpendeln zu brauchen, die man für die freien Tage anberaumt hatte. Vielleicht eignen sich ja die Ferien dazu, sich einen neuen Tagesrhythmus zuzulegen, der anschließend bei der Arbeit in ähnlicher Weise durchgehalten werden kann. Dazu zählen die kleinen Pausen zwischendurch. Gerade die verschiedenen Mahlzeiten haben es verdient, in einer dementsprechenden Kultur eingenommen zu werden, die unserem Kontinent seit Jahrhunderten eigen ist. Natürlich gibt es sehr viele Möglichkeiten, um ein eigenes Ritual rund um das Essen zu kreieren. Entweder man macht einen kurzen Spaziergang, wenn lange gesessen ist. Oder man gönnt sich ein paar Minuten für ein „Mützerchen“ auf dem Sofa. Beides fördert eine gute Verdauung und einen dementsprechenden Appetit. Haben Sie schon gewusst, dass Gähnen die Verdauungsdrüsen zur Saftproduktion animiert? Probieren Sie es doch einfach einmal aus. Der Urlaub ist die beste Gelegenheit dazu.

Den Kopf graulen:

Hat man die Möglichkeit, die Arbeit rund um die Mittagszeit mit einem kurzen Schläfchen zu unterbrechen, soll man nach dem Aufwachen die Kopfhaut gut bürsten oder mit den Fingern massieren. Das fördert die Durchblutung der Kopfhaut. Abschließend werden Hände und Gesicht kalt abgewaschen. Das besungene Bruttosozialprodukt profitiert auf jeden Fall davon 😉 ⓒ Karikatur von Georg Schulnig