Einen Kopf größer

16. August 2012

Der Alant spendet kühlen Schatten

Man sollte doch an alles denken! Wieder einmal gehe ich in den Kräutergarten und hab meinen Hut im Kloster liegen lassen. Zu lange halte ich es nicht aus, wenn mein Kopf der stechenden Sonne ausgesetzt ist. Da ist mir jeder Schatten lieb und teuer, den ich aufsuchen kann. Neben den Bäumen, die an der Mauer des heilsamen Paradieses stehen, schafft es nur ein Kraut aufgrund seiner Wuchshöhe, die direkte Sonnenstrahlung von mir abzuhalten: der Alant (Inula helenium). Immerhin kann dieser Korbblütler über 2 Meter hoch werden. In seinem Schatten werde ich außerdem von vielen kleinen Sonnen beschenkt, die mich gegenüber dem großen Licht- und Wärmespender wieder milde stimmen.

Die wunderschönen Blüten des Alants, die sich mir in Dolden gruppiert entgegenstrecken, beeindrucken mich durch ihre goldgelbe Farbe und ihren angenehmen Duft. Von diesem hochwüchsigen Heilkraut kann man im Frühjahr die Blätter, jetzt im Sommer die Blüten und dann im Herbst die Wurzeln ernten. In der Naturheilkunde wird der Alant vor allem wegen seiner stärkenden Kräfte bei chronischem Husten und bei Appetitlosigkeit geschätzt. Aber dieser Gartenfreund kann noch mehr. So erfährt vor allem die Haut eine gute Unterstützung, wenn sie durch manche Verunreinigung beeinträchtigt wird.

Alantsalbe für großporige und unreine Haut:

Von der feingeschnittenen Alantwurzel, die zuvor gründlich gereinigt wurde, nimmt man eine Menge von 150 g. Diese werden mit ein wenig Wasser zugestellt und unter ständigem Umrühren zu einem Brei gekocht. Dann kommen in das Kochgefäß noch 1/2 kg Schweineschmalz, 75 g Schaftalg und 25 g Bienenwachs hinzu. Alles zusammen rührt man solange, bis eine einheitliche Masse entstanden ist. Wenn man diese vom Herd nimmt, presst man das Ganze abschließend noch durch ein Tuch und füllt es in eigene Tiegel ab, die man nach dem Auskühlen verschließt. Am Abend die Hautstellen damit einreiben und am Morgen heiß abwaschen.
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