Ein Quäntchen Gesundheit

16. Mai 2020

Im Lungenkraut steckt aufbauende Kraft

Nicht nur in finanziellen Angelegenheiten, sondern vor allem auch im Zusammenleben mit anderen Mitmenschen und nicht zuletzt in der spirituellen Pflege des eigenen Herzens gibt es eine Dimension, die sogar die Qualität einer Tugend besitzt: es ist das rechte Maß bzw. das Maß-Halten. Zumindest kennen wir wohl alle die Deadline, die es am eigenen Konto gibt. Wenn nichts mehr da ist, ist auch nichts mehr zu holen. Warum sage ich das? Mir ist es heute ein Anliegen, den rechten Umgang mit Heilkräutern wieder einmal hervorzuheben. Auch hier gibt es ein Zuviel oder ein Zuwenig. Im nun schon auslaufenden Frühling hat in den Wäldern und Auen das Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) den Boden mit seinen Blättern und vor allem mit seinen unterschiedlich gefärbten Blüten geziert und ist mancherorts noch jetzt anzutreffen. Es zählt zur Pflanzenfamilie der Raublattgewächse und kommt praktisch in ganz Europa vor. Der Vorzug dieses Heilkrautes liegt im Vorhandensein an Kieselsäure, die in den Blättern als Inhaltsstoff eingelagert ist. Darüber hinaus befinden sich Gerbstoffe, Gerbsäuren und Saponine sowie Schleimstoffe und eine hohe Menge an Flavonoiden im Lungenkraut. Das bedeutet, dass man mit dieser Heilpflanze z. B. die Atemwege unterstützen kann. Die Bandbreite der guten Effekte, die von diesem Gewächs ausgeht, reicht jedoch noch weiter. Bei Entzündungen der Nieren, des Darmes bzw. der Blase kann es ebenso angebracht sein, das Lungenkraut begleitend anzuwenden. Wichtig ist dabei die Rücksprache mit den Medizinern, die uns bei solchen Leiden therapieren. Bei Hämorrhoiden ist es auch wohltuend, wenn man aus der getrockneten Droge einen Tee aufgießt und trinkt, desgleichen beim Auftreten von Pickeln auf der Haut. Aber soweit muss man es ja meist nicht kommen lassen. Ab und zu ist es einfach für die Gesundheit und für vorbeugende Maßnahmen förderlich, in kleinen Mengen zwischendurch dem Bruder Leib und in weiterer Folge auch der Seele etwas Gutes zu tun. Und das kann man gleich für die ganze Familie praktizieren.

Tee für den ausklingenden Frühling

Von getrockneten und zerkleinerten Blättern und Blüten des Lungenkrautes nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und schluckweise trinken. Man kann etwas Honig oder Zitronensaft dazugeben. Teemischungen kann man das Lungenkraut ebenfalls beifügen. Ab und zu den Tee für sich selber aufbrühen oder gleich der ganzen Familie kredenzen. Unterstützt den Gesamtorganismus im Erhalt der Gesundheit. www.kraeuterpfarrer.at Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya